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Die U-Bahn von Brüssel hat als Besonderheit in den Stationen eine illuminierte Perlenschnur mit den Positionen der Züge als Vorläufer und mittlerweile Ergänzung der Minutenanzeigen. Der Doppelpfeil nach unten entspricht unseren Wechselsternderln. Die früher als 1A, 1B und 2 bezeichneten Linien wurden nach der Fertigstellung des U-Bahn-Rings um die Innenstadt umbenannt in 1, 2, 5 und 6 – dabei teilen sich 1 und 5 bzw. 2 und 6 die Strecken. Die "Lücke" 3, 4 wird von zwei Premetro(Ustrab)-Linien besetzt, dazu kommt noch die ebenfalls weitgehend auf eigenem Gleiskörper befindliche Straßenbahnlinie 7 – all die bilden zusammen das Primärnetz "Chrono".
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Wechseln wir also gleich zur Straßenbahn. Ein Niederflurwagen der ersten Generation (Baujahr Mitte der 1990er) passiert als 92er den Koningsplein. Das Bauwerk dahinter ist aber nicht der Königspalast, sondern – auch, wenn es nicht danach aussieht – eine Kirche. Der tatsächliche Königspalast liegt dahinter.
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Ebenfalls am Koningsplein treffen wir auf einen PCC der Linie 93. Die ausgezeichnet lesbaren Rollbänder haben Liniensignale in unterschiedlichen Farben – allerdings sind die Kennfarben etlicher Linien zum Verwechseln ähnlich. Bei so einer großen Anzahl von Linien halte ich einfarbige Kennungen für wenig sinnvoll.
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In der anschließenden Regentschapsstraat begegnet ein PCC einem kurzen Flexity. Die kurzen Flexitys tragen 3000er-Nummern, die langen 4000er. Auch bei den PCCs gibt es Längenunterschiede: 7700er und 7800er sind Sechsachser, die etwas später beschafften 7900er Achtachser. Während die Niederflurwagen mit einem herkömmlichen Sollwertgeber bedient werden, verfügen die PCCs über die für diese Bauart typische Fußsteuerung.
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Innenraum eines 2000ers (Niederflurwagen der ersten Generation).
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Fahrerplatz eines 2000ers. Der Sollwertgeber ist als richtiger Handgriff ausgeführt. Ob die Bauform zum binären Fahren verleitet oder tatsächlich so viele Brüssler Wagenbeweger nicht fahren können, konnte ich bei meinem kurzen Aufenthalt nicht eruieren.
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Auf der Place Poelart vollbringt ein 2000er seine Kurvenfahrt vor dem Ehrendenkmal der belgischen Infanterie. Das grobe Pflaster regelt ganz ohne Absperrungen, dass sich Fußgänger dort nicht aufhalten sollten ...
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... naja, Straßenbahnfotografen ausgenommen, wenn sie die viergleisige Anlage aufnehmen wollen. Die äußeren Gleise verlaufen durchgehend und haben Bahnsteige für den Fahrgastwechsel. Auf den beiden inneren Stockgleisen führen die Linien 94 und 97, die bereits eine Station (Louiza) vorher Endstation haben, ihre Wendefahrt durch. Nein, die Linie 94 fährt nicht nach "Startup", das bezieht sich lediglich auf das Hochfahren der Zielanzeige nach dem Fahrerstandswechsel.

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Gut, dann bin ich also bei Louiza in einen 97er eingestiegen und drauf los gefahren. Recht bald habe ich das allerdings bereut, denn der 97er schwimmt im Autoverkehr mit und der Autoverkehr in Brüssel ist zur HVZ die reinste Hölle. Ich führe das teilweise darauf zurück, dass Navis aufgrund von Staumeldungen die Autolenker durch alle möglichen Schleichwege lotsen, bis gar nichts mehr geht. Jedenfalls sind wir endlos im Stau gestanden, bis plötzlich der Fahrer links hinter sich herumgedrückt hat und sodann kurz ausgestiegen ist, um das Rollband zu betrachten – diese Prozedur hat er noch ein zweites Mal wiederholt. Ich habe das intuitiv als die Brüssler Variante von *piiiiep*, *klesch* aufgefasst, denn bereits bei der nächsten Verzweigungsweiche gab es vom Fahrer eine Durchsage auf französisch, auf die hinauf alles aussteigen musste, wie man am Bild sieht. Das Rollband zeigt übrigens das Planziel – offensichtlich konnte der Fahrer kein Kurzführungsziel finden (die an der Fahrerstandsrückwand angebrachte Rollbandliste fehlte in diesem Zug) und hat auch kein Leerfeld bei der Hand gehabt.
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Ich bin dann in den nachfolgenden 82er eingestiegen. Vor einer Vorstadt-Patisserie, die sicher schon bessere Zeiten gesehen hat, wartet der Flexity auf die Weiterfahrt zu dem für unsere Ohren amüsant klingenden Kasteel Drogenbos.

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Nach einigen weitern Umsteigevorgängen bin ich auf der Linie 3 gelandet, die kurz vor der südlichen Einfahrt in die Ustrab eine herrliche, aber düstere Kastanienallee durchfährt.
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Düster (gottseidank, es war Gegenlicht!) ist das Wetter auch, als ich mich Richtung Heizel aufmache, um das obligate Foto mit Atomium im Hintergrund zu schießen. Das nahegelegene Stadion war vor 30 Jahren Schauplatz einer der größten
Katastrophen im europäischen Fußball.
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Ein Zug der Linie 25 überquert die Place Général Meiser. Es gibt in Brüssel recht viele solcher Kreisverkehre, die sich allesamt dadurch auszeichnen, dass in ihnen ziemliches Chaos herrscht und sich die im Normalfall nicht eigens geregelte Tramway den Weg freiläuten muss.
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Gleich anschließend sehen wir wieder eine der zahlreichen Einfahrten in die Ustrab.
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Fahrerplatz eines Flexitys.
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Danach habe ich die östliche Ustrab befahren. Auf der anderen Seite wieder aufgetaucht, schieße ich das nächste Foto bei der Haltestelle Cambre-Etoile. Der 94er hat eine sehr sympathisch klingende Endstation, mehr dazu in einem der nächsten Teile!
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Brüssel hat eine Vielzahl an sehr malerischen Motiven zu bieten, die schmalen, aber durchaus verschiedenfarbigen Häuser verleihen der Stadt ein eigenes Flair (anders als etwa in Amsterdam, wo die Häuser zwar auch schmal sind, aber durch die einheitliche Farbe nach unverputzten Ziegeln ein ganz anderer Eindruck entsteht).
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Oberbaumäßig gibt es verschiedenste Formen und alle nur erdenklichen Kombinationen aus Vignol- und Rillenschienen mit Schotter, Grüngleis, Sand, Asphalt, Pflaster. Auch hier wieder ein 94er Richtung Trammuseum.
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Noch steige ich aber nicht ein, denn das Museum öffnet erst am Nachmittag. Also erkunde ich zunächst den 81er, der im Stadtteil Ixelles durch die Rue de Bailli (Baljuwstraat) direkt auf die Dreifaltigkeitskirche zufährt, ...
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... um diese dann auf beiden Seiten mit je einem Gleis zu umfahren.
Fortsetzung folgt!