Autor Thema: [IT] Mestre/Venedig  (Gelesen 17825 mal)

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13er

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #30 am: 24. Januar 2012, 21:26:57 »
. . . die VOeST . . .
Wenn schon, dann VöESt – seinerzeit "Vereinigte österreichische Eisen- und Stahlwerke AG".
Heute schreiben sie sich VÖEST.
Du lebst ein bißchen in der Vergangenheit, glaub ich ;) Zumindest in den 90ern. Heute gibt es keine VÖEST im klassischen Sinne mehr, sondern die voestalpine (so die eigene Schreibweise; VOEST-Alpine liest man auch) und die VAI.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

68er

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #31 am: 24. Januar 2012, 21:48:03 »
Lärmarmen Elektroantrieb wie eine Straßenbahn und Körperschall- und Kurvenquietschfreiheit wie ein Bus würde ich aus Anrainersicht nicht gerade als "keine erkennbaren Vorteile" zusammenfassen.

Dazu noch der Wegfall von Schienen mit genau der gleichen Spurbreite wie ein typisches Auto als Vorteil für unsere allseits beliebten Turboegoisten. Das ist natürlich kein Argument, wenn Autofahrer ungern auf Schienen fahren, müsste man nur die Parkplätze daneben auflassen und die Fahrspur dorthin verlegen.

Ich finde ja auch echte Bahnen viel faszinierender, aber wenn man auf "bewährte" 60 Jahre alte Technik setzt und keinen Grund für modernere Schienensysteme sieht, darf man sich echt nicht wundern, dass jeder froh ist, keine Straßenbahn (mehr) vor dem Fenster zu haben.

Tatra83

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #32 am: 24. Januar 2012, 22:33:47 »
Nun denn, das möchte ich unkommentiert stehen lassen...  :blank:
Das ist aber nicht das Ostermann-Institut, das so etwas lehrt, oder?
*husthust*
An diesem Institut hört man außerdem von "pannonischen Sommerwinden", die den Wiener Linien das Grüngleis verwüsten, versanden und verderben... Aber, drum gibts ja das Forschungsprojekt zum neuen Rasengleis mit den WL.
Und wenn einem bei den Oberbauformen der Straßenbahn auch nur die Pjöngjanger Betonplatten-Eindeckung bzw. das Schottergleis aufgetischt wird, fragt man sich schon, ob das Universität ist...
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #33 am: 24. Januar 2012, 22:46:41 »
An der TU Wien wird über den Translohr unter anderem folgendes "gelehrt":
Vorteile:
- keine Schleppkurve
- präzise Stationsansteuerung
- geringe Infrastrukturkosten
- kaum Körperschallübertragung
- fahrerloser Betrieb möglich
- Zugbildung möglich
- größere Steigungen möglich (< 13 Promille)

Nachteil:
- tendentiell höhere Anzahl an Wartungs- und Verschleißteilen

Das einzige was da (im Vergleich zur Stahlradtram) stimmt ist die Steigfähigkeit. Auch die Körperschallübertragung lass ich auch noch gelten. Der Rest ist Holler bzw kein systemimmanenter Vorteil. Der wichtigste Vorteil wird allerdings meist vergessen: Die werkstättenmäßige Eingliederung in einen bestehenden Busbetrieb mit entsprechenden Werkstätten ist einfacher. Die Infrastrukturkosten sind nicht wirklich geringer, man benötigt dieselben Unterwerke und Trassenbauten. Verzichtet man auf zweitere wird das eine Hoppelei wie in Padua; aber auch wenn man viel in die Schalung der Betonoberfläche investiert wie in Clermont-F, ist es nur eine Frage der Zeit , bis der Beton abgefahren ist. Spätestens dann ist die Sanierung mE teurer als das Nachschleifen von Schienenköpfen. Übrigens gabs in CF schon zwei heftige Entgleisungen und einen Fahrzeugbrand, was bei einer Flotte von 26 doch eher beachtlich ist. Berechnet auf die Kosten pro Sitzplatz ist der Translohr als Fahrzeug ausserdem wesentlich teurer als eine Tram.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

T1

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #34 am: 24. Januar 2012, 23:42:33 »
Die erste solcher «Tramway sur pneus», allerdings nicht vom Typ Translohr sondern vom Typ TVR (von Bombardier, mittlerweile fallengelassen), wird in Frankreich schon auf eine normale Straßenbahn umgebaut. In Caen wird das System ab 2016 eingestellt und für 170 Millionen € eine Tram gebaut – in den Kosten inkludiert sind neben dem Umbau der Trasse auch die neuen Fahrzeuge und ein neues Depot.

Ferry

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #35 am: 25. Januar 2012, 16:35:06 »
Ich würde sagen, der Obus fällt voll unter die allgemeinen Regeln der StVO (das Kraftfahrgesetz, die Bestimmungen für den Buslinienverkehr usw.), da er als Nicht-Schienenfahrzeug keine speziellen Vorrechte in Anspruch nehmen kann und auch vom § 102. StVO bzgl. eisenbahnrechtlicher Bestimmungen nicht erfasst wird. Und eine Eisenbahn (auch die Straßenbahn ist eine Eisenbahn) kann er nicht sein, weil 'Eisenbahn' im Eisenbahngesetz begrifflich immer an den Schienenbetrieb gebunden wird.
Macht ja auch Sinn.  Sonst würde sich bei einem Duo-Fahrzeug, das zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Dieselantrieb unterwegs ist, auch noch die Frage stellen, ob es sich zu diesem Zeitpunkt dennoch um einen O-Bus handelt. Oder ob Dieselbusse, die aber ausschließlich eine O-Bus-Strecke befahren, nicht auch als O-Busse zu gelten haben usw usw.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

hema

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #36 am: 26. Januar 2012, 02:36:57 »
Vielleicht könnten wir nicht mehr gebrauchte Translohr-Fahrzeuge kostengünstig übernehmen und auf ULF umbauen? Z.B. auf A2? Die Ähnlichkeit ist sowieso recht groß!  ;D
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #37 am: 17. September 2013, 21:26:24 »
Ich war grade ein Wochenende in Venedig. Der Spurbus wird grade von Mestre dorthin verlängert, wobei ich betreffend der Ausführung so meine Zweifel habe: Die Schiene wird teilweise in den bestehenden Straßenbelag eingefräst - wie lange der Asphalt hält ist die Frage. Ausserdem "geigelt" die Schiene, präzise Verlegung stelle ich mir anders vor. In Mestre wurde am Netz einiges umgebaut, die "Tram" fährt derzeit im SEV. Aus Padua habe ich ein eher rumpeliges Fahrgefühl in Erinnerung.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [IT] Mestre
« Antwort #38 am: 17. September 2013, 21:39:54 »
In Venedig hab ich mir den Hafen angesehen und dabei auch den Doppelmayr-Peoplemover benützt - sowas war ja vorübergehend als Lösung für die Verbindung Südtiroler Platz - Hauptbahnhof im Gespräch  ::) (nur als Erinnerung für die, die jetzt so auf die Vassilakou schimpfen - Schicker war viel schlimmer). Diese Verbindung zu Wien ist jedenfalls der Grund, warum ich es hier poste, auch wenn es nicht ganz zum Straßenbahn-Thema passt. Prinzipiell: Für solche Aufgaben wie in Venedig ist das sicher eine gute Lösung. Das System arbeitet mit unbesetzten Stationen, die beiden Züge pendeln jeweils auf "ihrer" Seite. Die Einzelfahrt kostet 1 Euro. Die Züge sind geräumig, klimatisiert, die Bahnsteige haben auch Türen. Etwas langsam ist das Herantasten an die endgültige Halteposition. Die Fahrt ist ruhig, im Wagen ist es leise. Laut ist es allerdings draussen: In den Kurven röhren die Seilrollen ganz ordentlich, sowas hätte man im Stadtgebiet nicht bauen können! Ich war überrascht, wie laut das ist, im Video kommt es garnicht so rüber. Architektonisch ist das Werkl recht gut gelungen, die Stationen und die Trasse sehen gut aus. Einige Infos gibt es hier: http://www.isr.at/Der-People-Mover-von-Venedig.385.0.html

2013-09-15 Doppelmayr People Mover (Cable Car) Venezia
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #39 am: 17. September 2013, 22:33:26 »
Auf gut Deutsch - eine Standseilbahn in der Ebene.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

95B

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Re: [IT] Mestre/Venedig
« Antwort #40 am: 17. September 2013, 22:51:51 »
Hier noch ein paar Eindrücke von vor rund einem Jahr:

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Ausblick von der Kabine auf die Strecke durch die Heckscheibe.

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Die Mittelstation.

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Weiterfahrt, im Hintergrund die Mittelstation.

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"Zug" fährt ein.

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Die "Talstation" Piazzale Roma.

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Anlehnen ferboten. ;)

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Das Gefährt selber ist ja ganz nett, aber die Stelzenbahn dafür um so scheußlicher.

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Die Umlenkrolle des Antriebsseils.

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In der Lagune ist jedoch das hier das meistbenutzte Verkehrsmittel.

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Und auch für unseren 13er gibt Venedig was her.

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Wenigstens kein stinkertes Gammelhendl. :D
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!