Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 866094 mal)

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fr3

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1620 am: 15. Juni 2019, 21:39:43 »
So hat es ausgesehen (rechts):


Quelle: ONB Bildarchiv

Wobei der eigentliche städtebauliche Frevel bei der Verbauung der Flächen rund um den Westbahnhof begangen wurde. Die einst monumentale Wirkung des Bahnhofs ging damals verloren. Die denkmalgeschützte Halle wirkt heute wie ein Turnsaal. Das blaue Haus wird von dem unförmigen und überproportionierten Neubau davor vollkommen erschlagen. Schade dass er nicht mit abgerissen wird...

Siehe auch “Blaues Haus”: Per Gutachten zum Totalabriss auf wienschauen.at

4463

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1621 am: 15. Juni 2019, 22:31:57 »
Der wahre Frevel im Bezug auf die Stadtentwicklung ist aber, dass der Gleisbereich des Westbahnhofs nicht schon längst zumindest teilweise überplattet (zumindest entlang der Felberstraße bis an die Gleise heran) und bebaut wurde. Damit könnte man nicht nur die Gegend aufwerten, man hätte auch ein Stadtentwicklungsgebiet, das mitten in der gewachsenen Stadt liegt und sich dort gut einfügen könnte.
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nord22

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1622 am: 15. Juni 2019, 22:52:19 »
Zum historischen Foto von fr3: was mich 100 mal mehr ärgert als der Abbruch des "blauen Hauses" ist, dass das Eckhaus Mariahilfer Straße 127A = Mariahilfer Gürtel 39 - 41 mit seiner sehr gut erhaltenen Gründerzeitfassade bereits leer steht und zum Abbruch vorgesehen ist und ein schönes Gründerzeithausensemble zerstört wird  >:(

nord22

fr3

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1623 am: 15. Juni 2019, 22:57:35 »
Der wahre Frevel im Bezug auf die Stadtentwicklung ist aber, dass der Gleisbereich des Westbahnhofs nicht schon längst zumindest teilweise überplattet (zumindest entlang der Felberstraße bis an die Gleise heran) und bebaut wurde. Damit könnte man nicht nur die Gegend aufwerten, man hätte auch ein Stadtentwicklungsgebiet, das mitten in der gewachsenen Stadt liegt und sich dort gut einfügen könnte.
Städtebau und Stadtentwicklung sind zwei verschiedene Dinge. Bei ersterem geht es wohl eher um einen formellen Aspekt. Ich gebe dir jedoch vollkommen recht. Die Stadtentwicklung im Zusammenhang mit dem Bedeutungswandel des Westbahnhofs wurde sträflich vernachlässigt, was wohl auch an der Unentschlossenheit der zuständigen Grundeigentümer (ÖBB) liegt. Mit der Umgestaltung der Westbahnhofs zu einem regionalen Bahnhof wären eigentlich 60% der ehemaligen Bahnanlagen entbehrlich und hätten ähnlich wie Süd/Ostbahnhof- und Nordbahnhofgelände großzügig neu gestaltet werden können.

So aber wurde das elegante Ensemble des Europaplatzes unwiederbringlich zerstört. Einer der wenigen gelungenen Plätze der 1950er musste durch unästhetische Blöcke verstellt werden, um aus der Zentralen Lage zu lukrieren. Nicht dass ich grundsätzlich gegen das Einkaufzentrum bin - aber das hätte man auch ohne die hässlichen Bürobauten durch Neunutzung des Bestandes haben können. Umgekehrt hätte man das Bahnhofsareal zwar nicht flächendeckend überplatten müssen - aber doch mehrere Verbindungen über das Bahnareal herstellen können und freigewordene Flächen mit einer gemischten Wohn- und Bürobeabauung sowie Ǵrünanlagen gestalten können...


So aber siecht ein Großteil der Bahnanlagen vom Westbahnhof bis zur Schloßallee vor sich hin und das trennende Element der Gleisanlagen bleibt bestehen.

hema

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1624 am: 15. Juni 2019, 23:10:03 »
Diese drei Häuser in der Lindauergasse sind auch schon weg! Von der Thaliastraße bis zur Bachgasse ist ein riesen Bauplatz.

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tramway.at

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1625 am: 16. Juni 2019, 10:26:49 »
Ich hab die noch fotografiert, als der Abriss ruchbar wurde - um die ist es schad:
Harald A. Jahn, www.tramway.at

hiller_michael

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1626 am: 16. Juni 2019, 23:17:25 »
Wirklich schade um diese Haeuser
Warum kann Wien nicht Stadtbahn und U-Bahn haben?

T1

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1627 am: 16. Juni 2019, 23:23:19 »
Der wahre Frevel im Bezug auf die Stadtentwicklung ist aber, dass der Gleisbereich des Westbahnhofs nicht schon längst zumindest teilweise überplattet (zumindest entlang der Felberstraße bis an die Gleise heran) und bebaut wurde. Damit könnte man nicht nur die Gegend aufwerten, man hätte auch ein Stadtentwicklungsgebiet, das mitten in der gewachsenen Stadt liegt und sich dort gut einfügen könnte.
Überplattungen von Gleisbereichen mögen in bunten Plänen mit wagen Strichen und Formen schön sein, in der Realität sind sie meist aber eher wenig einladend. Am Westbahnhof wäre das Hauptproblem solcher Konstruktionen, nämlich der Höhenunterschied für den Fußgänger und die nie logische und selten einladende Mehrebenenheit solcher Orte zwar durch die eh schon höherliegende Felberstraße ein wenig abgefedert, aber wirklich attraktiv ist soetwas selten, trotz sorgfältiger städtebaulicher, stadtplanerischer und funktionaler sowie architektonischer Gestaltung. Dass solche Überplattungen in den meisten Fällen schiefgehen, sieht man sowohl in Wien (Franz-Josefs-Bahnhof) als auch anderswo (Lyon Perrache). Und dass ein Gleisfeld mitten in der Stadt nicht unbedingt unattraktiv ist, zeigt der Zürcher Hauptbahnhof. Dort hat man sich zum Glück gegen das Wahnsinnsprojekt der Überplattung (Eurogate) entschieden.

Besser wäre es wohl, mit der Bebauung näher an die Gleise zu rücken. So könnte man einen schöne städtebauliche Kante zum Bahnhof und Gleisfeld hin entwickeln, wie es auf der Südseite (ehemalige Posthalle) schon einigermaßen gelungen gemacht wurde.

Wobei der eigentliche städtebauliche Frevel bei der Verbauung der Flächen rund um den Westbahnhof begangen wurde. Die einst monumentale Wirkung des Bahnhofs ging damals verloren. Die denkmalgeschützte Halle wirkt heute wie ein Turnsaal. Das blaue Haus wird von dem unförmigen und überproportionierten Neubau davor vollkommen erschlagen. Schade dass er nicht mit abgerissen wird...
Aus städtebaulicher Sicht finde ich, dass die Neubauten links und rechts vom Bahnhof grundsätzlich die monumentale Wirkung des Bahnhof selbst unterstützen. Ich sehe es dabei aus der Fußgängerperspektive, wenn man Richtung Bahnhof geht: Durch den Mischmasch der stadtgestalterischen Nicht-Maßnahmen (Gürtelfahrbahnen, Baumpflanzungen, U-Bahn-Abgang inkl. Straßenbahnstation) war der Westbahnhof von Osten bzw. der Mariahilfer Straße her kommend schon länger seiner Wirkung beraubt. Die Neubauten bringen diesen "Leuchtturmeffekt" wieder, man sieht wieder ein Ziel. Wenn man direkt vor der Halle steht (weil von weiter weg sieht man sie eh nicht mehr wirklich), beeinträchtigen die doch eher luftigen Zubauten die Wirkung des Bahnhofs auch nicht so immens, wie es aus der architekturfixierten Vogelperspektive scheint.

Das Problem mit den Zubauten ist allerdings deren Ästethik. Ich habe selten solch billig wirkende Architektur an so einem städtebaulich wichtigen Punkt gesehen. Das kennt man normal nur den amerikanischen Hotelketten Intercontinental, Marriot und Hilton, die wohl einen Wettbewerb führen, wer sich unverschämter in europäische Zentren pflanzen kann.

Mit der Umgestaltung der Westbahnhofs zu einem regionalen Bahnhof wären eigentlich 60% der ehemaligen Bahnanlagen entbehrlich und hätten ähnlich wie Süd/Ostbahnhof- und Nordbahnhofgelände großzügig neu gestaltet werden können.
Das ursprünglich von den ÖBB in ihrerer Verwertungsgeilheit gedachte Reduzierungskonzept für die Bahnanlagen in Wien ist unter anderem wegen des privaten Mitbewerbs als auch der deutlich über den Erwartungen gestiegenen Nachfrage nach Verkehrsleistungen in Wien und seinem Umland nicht mehr wirklich durchführbar. Derzeit ist eine Beibehaltung aller Bahnsteigkanten vorgesehen und eine Reduktion der Kapazitäten um 60% undenkbar.

Von demher war es gut, dass die Flächen nicht sofort großzügig neu gestaltet worden sind.

60er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1628 am: 17. Juni 2019, 09:10:02 »
Das ursprünglich von den ÖBB in ihrerer Verwertungsgeilheit gedachte Reduzierungskonzept für die Bahnanlagen in Wien ist unter anderem wegen des privaten Mitbewerbs als auch der deutlich über den Erwartungen gestiegenen Nachfrage nach Verkehrsleistungen in Wien und seinem Umland nicht mehr wirklich durchführbar. Derzeit ist eine Beibehaltung aller Bahnsteigkanten vorgesehen und eine Reduktion der Kapazitäten um 60% undenkbar.
Sehe ich ähnlich! Wir sollten froh sein, dass die Eisenbahninfrastruktur dort nicht komplett rückgebaut wurde. Wir werden sie in nicht allzu ferner Zukunft wahrscheinlich wieder brauchen.

coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1629 am: 17. Juni 2019, 10:00:31 »
Bzgl. Westbahnhof haben wir als Schulklasse schon vor über 20 Jahren (ca. 1996-97) an einem Wettbewerb der dortigen Gebietsbetreuung mitgemacht, wie weitere Brücken über das Areal aussehen könnten. Damals hats geheißen das die Stahlbrücke bald abgebrochen wird.
Mein Wettbewerbsbeitrag war, soweit ich mich noch erinnern kann, eine Brücke mit 4-spuriger Fahrbahn, Straßenbahntrasse und Büroturm als Pfeiler für die Schrägseile. Die ganze Brücke wäre noch dazu mehrstöckig mit darüber liegenden Wohnungen. Statik war damals für mich wohl völlig unbekannt.  ;)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

martin8721

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1630 am: 17. Juni 2019, 21:05:37 »
Die Häuser Wilhelmstraße 56 und 58 in Meidling dürften wohl demnächst auch Geschichte sein.
Die Trafik sperrt am 22.6. zu, danach stehen beide Häuser dann komplett leer.


4463

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1631 am: 17. Juni 2019, 21:34:41 »
Die Häuser Wilhelmstraße 56 und 58 in Meidling dürften wohl demnächst auch Geschichte sein.
Interessant der recht „prominent“ aussehende Eingangsbereich in diesem klein wirkenden Häuschen am ersten Bild. Aus der Perspektive wirkt das fast so, als nähme der Eingang ein Drittel der Gesamtfläche des Gebäudes ein. ;D
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Tramwayhüttl

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1632 am: 18. Juni 2019, 01:03:13 »
Zitat
Zum historischen Foto von fr3: was mich 100 mal mehr ärgert als der Abbruch des "blauen Hauses" ist, dass das Eckhaus Mariahilfer Straße 127A = Mariahilfer Gürtel 39 - 41 mit seiner sehr gut erhaltenen Gründerzeitfassade bereits leer steht und zum Abbruch vorgesehen ist und ein schönes Gründerzeithausensemble zerstört wird

Das stimmt - zum Glück! - nicht.
Das Zinshaus wird saniert und zu einem Hotel mit etwa 140 Zimmern umgebaut, hierbei wird auch das Dachgeschoss ausgebaut.

Link: https://www.immoflash.at/20180926/wieder-neues-hotelprojekt-in-wien/11449/?ac=0
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Linie 360

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1633 am: 01. Juli 2019, 16:28:46 »
Abgerissen wurde das Gebäude Leopoldauer Platz->Großfeldstraße->Stadlweg
Hier kommt ein großer Wohnblock hin, der gas gesamte ländliche Ensemble am Leopoldauer Platz zerstört :'( :down: :ugvm:

tramway.at

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1634 am: 01. Juli 2019, 16:32:22 »
Abgerissen wurde das riesengroße Gebäude Leopoldauer Platz->Kürschnergasse->Stadlweg
Hier kommt ein großer Wohnblock hin, der gas gesamte ländliche Ensemble am Leopoldauer Platz zerstört :'( :down: :ugvm:

Das? das ist doch ein Neubau?
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