Autor Thema: Vorsicht, Aufzug!  (Gelesen 132028 mal)

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Linie 41

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #105 am: 11. Dezember 2013, 13:22:25 »
In Deutschland ist die Errichtung von Paternostern meines Wissens wieder erlaubt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

60er

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #106 am: 11. Dezember 2013, 14:00:32 »
In Deutschland existiert auch ein Bestandschutz für historisch wertvolle Seilbahnanlagen. In Österreich nicht, was dazu führt, dass alte Anlagen wegen Nicht-Erfüllbarkeit irgendwelcher neuen Bestimmungen, stillgelegt und verschrottet werden.

Linie 41

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #107 am: 11. Dezember 2013, 15:09:08 »
Tja, leider. Dabei gab es bis vor einigen Jahren noch wunderschöne alte Seilbahnen und Sessellifte.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

W_E_St

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #108 am: 11. Dezember 2013, 15:15:10 »
In Deutschland ist die Errichtung von Paternostern meines Wissens wieder erlaubt.
Aber nur mit diversen Tricks und für einen klar begrenzten Nutzerkreis, der vor Benutzung nachweislich eingeschult wird. In einem Bürogebäude mit Zutrittskontrolle ginge das also zum Beispiel, in einem öffentlichen Gebäude aber auf keinen Fall.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

60er

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #109 am: 11. Dezember 2013, 15:24:45 »
Tja, leider. Dabei gab es bis vor einigen Jahren noch wunderschöne alte Seilbahnen und Sessellifte.
Richtig! Ich sag nur ESL Steinbergkogel in Kitzbühel. Zum Glück bin ich ihn im Winter 2006 noch ausgiebig gefahren.

normalbuerger

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #110 am: 11. Dezember 2013, 16:05:52 »
 ;D mit dem bin ich aucvh sehr oft gefahren, ist schon Jahre her.

Linie 41

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #111 am: 11. Dezember 2013, 16:54:13 »

Richtig! Ich sag nur ESL Steinbergkogel in Kitzbühel. Zum Glück bin ich ihn im Winter 2006 noch ausgiebig gefahren.
Das war auch immer mein Favorit.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #112 am: 12. Dezember 2013, 00:13:41 »
Der hatte aber ziemlich seltsame Klemmen, diese gingen nämlich komplett um das Seil herum, was zu einer relativ unruhigen fahrt über alle Stützen führte (normalerweise ruckelt es nur bei Niederhalterstützen ordentlich, weil moderne Klemmen unten fast ganz offen sind).
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W_E_St

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #113 am: 12. Dezember 2013, 02:34:06 »
Der hatte aber ziemlich seltsame Klemmen, diese gingen nämlich komplett um das Seil herum, was zu einer relativ unruhigen fahrt über alle Stützen führte (normalerweise ruckelt es nur bei Niederhalterstützen ordentlich, weil moderne Klemmen unten fast ganz offen sind).
Das Verhalten habe ich beim ebenfalls recht musealen Zweier-Sessellift auf der Höss (erlebt 1997 und 1998) auch noch recht deutlich in Erinnerung. Beim ESL in St. Corona hingegen nicht, das dürften modernere Klemmen sein.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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Linie 41

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #114 am: 12. Dezember 2013, 10:42:25 »
Anscheinend hat man sich damals mehr davor gefürchtet, daß die Klemme instabil ist, als daß das Seil entgleist.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #115 am: 14. Dezember 2013, 23:09:56 »
Na schau, der ORF hat auch einen interessanten aktuellen Beitrag über Paternoster (mit Bildern): http://wien.orf.at/news/stories/2619393/

Zitat
Paternoster vom Aussterben bedroht

Im Haus der Industrie könnte sich der älteste, elektrisch betriebene Paternoster der Welt befinden. Trotz der Beliebtheit der historischen Aufzüge, werden immer mehr „Proletenbagger“ in Wien aus Sicherheitsgründen stillgelegt.

„Wir nehmen an, dass es sich um den ältesten Paternoster der Welt handelt, der noch in Betrieb ist“, so Hausverwalter Reinhold Eberhard. „Das wird derzeit geprüft. In den nächsten Jahren soll auch ein Buch über den Paternoster erscheinen.“ Fest steht, dass der Personenumlaufaufzug im Palais am Schwarzenbergplatz ab 1905 von der Firma Freissler gebaut und im Jahr 1911 durch Kaiser Franz Josef eröffnet wurde.

Seit über zehn Jahren kümmert sich Eberhard um die historische und charmante Fördereinrichtung, die von manchen auch „Proletenbagger“ genannt wird, und zeigt sie interessierten Gästen. Eine Touristenattraktion ist der Lift noch nicht, allerdings kommen viele Interessierte extra in das Haus, um den Paternoster zu fotografieren.

„Ringlspiel“ im Dauereinsatz

Besonders bei ausländischen Gästen, die zu Gast im Haus der Industrie sind, genießt der Paternoster große Aufmerksamkeit. „Einmal war eine chinesische Delegation da, die traute sich zuerst nicht einsteigen. Als sie dann doch mit dem Paternoster fuhr, wollte sie nicht mehr aussteigen“, so Eberhard. Zwischen 1945 und 1955 waren die Russen im Haus. „Die kannten den Paternoster angeblich nicht. Sie sind oft im Kreis gefahren. Für sie war es wie ein Ringlspiel“, so Eberhard.

Derzeit ist der Paternoster täglich von 7.00 bis 19.00 Uhr in Betrieb. „In der Nacht und bei Großveranstaltungen wird der Paternoster aus Sicherheitsgründen abgeschaltet", so Eberhard. Gebrechliche Menschen sowie Kinder ohne Begleitperson dürfen den Paternoster nicht benützen. Auch der Transport von Waren ist untersagt.

Kein Ende in Sicht

Obwohl es bisher keinen Unfall mit dem Paternoster gab, ist Eberhard mit Aufzugfirmen im Gespräch, um die Sicherheit der historischen Maschine zu erhöhen. Schon jetzt gibt es in jedem Stockwerk einen „Not-Stopp“-Knopf und Lichtschranken. Der Paternoster wird monatlich gewartet, alle fünf Jahre wird außerdem mittels Ultraschall eine Riss-und Bruchüberprüfung durchgeführt. Eberhard versucht, den Aufzug noch so lange wie möglich in Betrieb zu halten. „Noch wurde uns keine Frist gesetzt, wie lange wir den Paternoster betreiben dürfen.“
Spannung beim Ein- und Aussteigen

Die Kabinen des Paternosters haben keine Türen und bleiben in den Stockwerken nicht stehen. Sie werden daher auch nicht wie bei einem gewöhnlichen Aufzug gerufen, sondern die Benützer müssen versuchen, eine der Kabinen zu erwischen. Durch dieses System ist die Wartezeit aber auch die Zeit beim Ein- und Aussteigen sehr kurz.

Der Paternoster im Haus der Industrie hat 13 Kabinen, die je zwei Personen oder 160 Kilo transportieren können. Die Betriebsgeschwindigkeit liegt bei 0,2 Meter pro Sekunde. Eine „Runde“ mit dem Paternoster im Haus der Industrie dauert vier Minuten und 45 Sekunden. Bei den Wendepunkten im Keller sowie auf über 20 Meter Höhe werden die Kabinen über große Scheiben von einem Aufzugsschacht in den anderen gehoben. Die Kabinen behalten dabei ihre Ausrichtung. Eine Fahrt über das höchste Stockwerk hinaus ist ungefährlich.

Nur noch wenige Paternoster in Betrieb

Seit den 1960er-Jahren dürfen in Österreich keine Paternoster mehr gebaut werden. In Wien sind derzeit neben dem Paternoster im Haus der Industrie noch sieben weitere in Betrieb. Im Rathaus (Stiege 6), im Bundesrechenzentrum in Wien-Landstraße, im Bürogebäude der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau in Mariahilf und im ehemaligen Direktionsgebäude der Wienstrom GmbH in Alsergrund, bei der Wiener Städtische Versicherung in Leopoldstadt im Ringturm sowie im Trattnerhof Büro in der Inneren Stadt.
Neue Lifte ersetzten Paternoster im NIG

Der Paternoster im Neuen Institutsgebäude (NIG) wurde 2007 stillgelegt. „Dies war kein Wunsch der Universität Wien, im Gegenteil. Der Umbau war aber unumgänglich, da die vorgeschriebene sicherheitstechnische Überprüfung negativ ausgefallen ist“, heißt es von der Universität Wien. Die BIG traf als Eigentümerin des Gebäudes diese Entscheidung und übergab den Paternoster an das Technische Museum (TMW).

Dort werden im Depot jedoch nur kleine Teile des Paternosters, nicht jedoch die Kabinen und der Motor, verwahrt. „Das sind Teile der Antriebskette, Förderkette und Kettenspanner“, so Peter Payer vom TMW. An der Stelle des Pasternoster im NIG wurden übrigens zwei neue Lifte eingebaut. Auch im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend gab es einen Paternoster. Dieser wurde im Jahr 2010 - ebenfalls aus „sicherheitstechnischen Gründen“ - eingestellt.

Florian Kobler, wien.ORF.at
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

martin8721

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #116 am: 14. Dezember 2013, 23:24:23 »
Na schau, der ORF hat auch einen interessanten aktuellen Beitrag über Paternoster (mit Bildern): http://wien.orf.at/news/stories/2619393/

Zitat

Nur noch wenige Paternoster in Betrieb
In Wien sind derzeit neben dem Paternoster im Haus der Industrie noch sieben weitere in Betrieb. Im Rathaus (Stiege 6), im Bundesrechenzentrum in Wien-Landstraße, im Bürogebäude der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau in Mariahilf und im ehemaligen Direktionsgebäude der Wienstrom GmbH in Alsergrund, bei der Wiener Städtische Versicherung in Leopoldstadt im Ringturm sowie im Trattnerhof Büro in der Inneren Stadt.

Spannend!
Also 7 Stück sind es noch. Sehr interessante Liste!  :up:
Aaaaber: Das Bundesrechenzentrum?
Dort gibt es einen Paternoster? Wurde das nicht erst später, als in den 60er-Jahren errichtet?  ???


Neue Lifte ersetzten Paternoster im NIG

Der Paternoster im Neuen Institutsgebäude (NIG) wurde 2007 stillgelegt. „Dies war kein Wunsch der Universität Wien, im Gegenteil. Der Umbau war aber unumgänglich, da die vorgeschriebene sicherheitstechnische Überprüfung negativ ausgefallen ist“, heißt es von der Universität Wien. Die BIG traf als Eigentümerin des Gebäudes diese Entscheidung und übergab den Paternoster an das Technische Museum (TMW).

Mei. Den Paternoster im NIG mochte ich gern. Der war meine 1. Begegnung mit diesem seltsamen Fortbewegungsmittel.  :D
Echt schade um ihn. Die jetztigen Lifte schaffen es bei Weitem nicht, den Personenumlauf zu bewerkstelligen, den der Paternoster damals bewältigte.

egilmar

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #117 am: 15. Dezember 2013, 20:55:52 »
Ich war letzte Woche am Donnerstag  Nachmittag im Rathaus, da ich meinem kleinen Sohnemann einmal einen Paternoster zeigen und damit fahren wollte, aber es blieb beim Zeigen. Die Kabinen waren mit einer Kette abgesperrt und er war nicht in Betrieb. Wir werden diese Woche sicher noch einmal hinschauen, vielleicht ist er dann wieder in Betrieb.

158er

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #118 am: 15. Dezember 2013, 22:05:26 »
Ich war letzte Woche am Donnerstag  Nachmittag im Rathaus, da ich meinem kleinen Sohnemann einmal einen Paternoster zeigen und damit fahren wollte, aber es blieb beim Zeigen. Die Kabinen waren mit einer Kette abgesperrt und er war nicht in Betrieb. Wir werden diese Woche sicher noch einmal hinschauen, vielleicht ist er dann wieder in Betrieb.
Vielleicht wart ihr nach 16 Uhr dort? Vorletzte Woche ist er noch gefahren.  :)

normalbuerger

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #119 am: 15. Dezember 2013, 22:18:50 »
Er fährt eigentlich eh jeden Tag, kann nur sein dass wieder mal jemand den Notaus gedrückt hat, dann dauert es wieder eine Weile bis die Fa. den Aufzug wieder in Betrieb nimmt.