In den letzten Monaten vor einer U-Bahn-Eröffnung finden neben den obligatorischen Testfahrten zwecks Belastungstest nur noch oberflächlichste Arbeiten wie die Verkleidung der Stationen, die Feinausstattung von Betriebsräumen etc. statt, das essentielle Zeug ist da längst gebaut und die Strecke vollfunktionsfähig.
Blöd halt, dass die "Feinausstattung" (was auch immer das sein mag) der Betriebsräume genauso zum Projekt gehört wie alles andere. Ich glaube nicht, dass es besonders professionell wirkt, wenn am Tag nach der Eröffnung gleich wieder die Bauarbeiter anrücken*, um noch irgendwo was zu montieren (das war damals bei der U3-Eröffnung 1991 so, da fehlte teilweise noch das Glas für die Schaukästen). 
*) Nacharbeiten gibt es auf jeder Baustelle, aber man muss sie nicht aktiv so planen, dass die Eröffnung vor dem eigentlichen Fertigstellungstermin liegt.
Habe es absichtlich unter Anführungszeichen gestellt weil mir jetzt kein besserer Ausdruck eingefallen ist, gemeint waren Kleinigkeiten wie das Anbringen von Schildern, Feuerlöschern, das Einrichten der Stationsaufsichtsräume, EDV usw. Solche Dinge könnten sehr wohl auch früher schon erledigt werden. Genauso wie es keine Monate dauern kann, die Stationen mit FGI jeglicher Art und roten Verkleidungselementen auszurüsten.
Aber ja, es ist kein Nachteil großzügige Zeitpolster einzuplanen, die +/- Schwankung bei mehrjährigen Bauvorhaben ist nicht zu vernachlässigen. Ich bleibe dennoch dabei, dass man die U1 schon früher eröffnen hätte können, das Rothneusiedl-hin und her mal außen vor gelassen.
Die Geschäftsleute werden noch ordentlich schauen, wenn die Umsätze zurückgehen, weil die vielen Umsteiger am Reumannplatz wegfallen.
Glaub ich gar nicht mal, dass es hier großartig zu Einbußen kommen wird. Die Leute gehen nicht in die Favoritenstraße einkaufen weil sie Umsteigen müssen, sondern weil sie eben einkaufen gehen wollen. Das hat meiner Meinung nach sehr wenig mit der Verlängerung der U1 bzw. Neuordnung der Buslinien zu tun.
Ist aber rein meine persönliche Meinung.
Der Bereich Reumannplatz / Viktor-Adler-Markt wird auch nach der Verlängerung das unumstrittene Zentrum Favoritens bleiben. Bei der großen Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten schlägst du immer mehrere Fliegen mit einer Klappe und verhältnismäßig viele Einsteiger fallen auch nicht weg (genau genommen nur U1<>67 Ost, U1<>67A/70A und U1<>Regionalbus). Wer nach Wienerfeld muss wird weiterhin am Reumannplatz aussteigen, seine Einkäufe dort erledigen und dann den 66A nehmen, anstatt den längeren Weg über Alaudagasse zu fahren.