Schon im Vorfeld zur Reiseplanung habe ich meinen Besuchern aus Wien einen Tagesausflug nach Łódź vorgeschlagen. Ich selbst war 2014 zum letzten Mal dort. Ein Tag ist für das große Netz natürlich viel zu wenig, aber besser als gar nichts und man bekommt einen ersten Eindruck.
Einen Netzplan findet man hier:
http://www.mpk.lodz.pl/files/tramwaje.pdfZudem gab es für uns eine nette Überraschung.
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Es dominieren immer noch die 805Na-Doppeltraktionen, hier bei der Einfahrt in die Halteselle Rondo Inwalidów Dworzec Łódź-Widzew (Invalidenrondeau Bahnhof Łódź-Widzew). Für eine Fahrt von Krakau nach Łódź eignet sich der Intercity Sukiennice. Mit diesem kommt man am Bahnhof in Widzew an.
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Es gibt auch noch genug 805Na mit Zielschildern. Hier ein 9A, das ist die Verstärkerlinie des 9ers. Der 9er fährt ins benachbarte Konstantynów Łódzki, der 9A verkehrt nur in Łódź und endet in Zdrowie. Das Zielschild im Zug ist übrigens falsch.
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Im Zentrum in der Haltestelle Piotrkowska. Die Piotrkowska ist die Prachtstraße der Stadt. Ansonsten gibt es in der Stadt keine klassischen Sehenswürdigkeiten. Łódź war Zentrum der Textil- und Filmindustrie (letzteres ist es zum Teil noch heute). Heute entwickelt sich die Stadt auch zu einem Zentrum für Kunst.
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In die Gegenrichtung kommt wieder ein 9A. Diesmal stimmt das Zielschild. Der erste Wagen macht Werbung für einen Radiosender, der zweite für eine Molkerei.
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Immer noch in der Haltestelle Piotrkowska. Ist die Zifferntafel, die die Liniennummer zeigt rot, ist die Linie umgeleitet. Ist auch das Zielschild rot, ist auch die Endstation eine andere, als die planmäßige.
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Ein 805Na als 9A unterwegs nach Zdrowie.
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Neben vielen unmodernisierten 805ern gibt es auch in Eigenregie modernisierte, die die Typenbezeichnung 805NaND haben. Ähnliche Modernisierungen findet man auch in Oberschlesien und Toruń.
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Ein 1er in der Haltestelle Piotrkowska.
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Am Plac Wolności wollten wir eigentlich den Düwags auf den Überlandlinien 43 und 46 auflauern. Am Weg dorthin hörten wir das typische Geräusch eines Zweiachsers im Bogen und ein entsprechendes Motorengeräusch.
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Wir sahen, dass der Wagen wartete und machten einige Fotos am Plac Wolności (Freiheitsplatz).
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Immer noch am Plac Wolności. Der Wagen (ein Sanok, Baujahr 1928) posiert vor der Kościół Zesłania Ducha Świętego (Pfingstkirche).
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Eine weitere Modernisierungsvariante der 805Na. Diese haben auch ein modernes Fahrgastinfosystem mit elektronischen Routenskizzen. Am Plac Wolności gibt es leider nur Handweichen. Sonst werden die meisten Weichen im Netz mittels Infrarot gesteuert.
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Der Sanok stand immer noch am Plac Wolności und ich beschloss den Fahrer zu fragen, aus welchem Anlass der historische Wagen unterwegs ist. Der Fahrer antwortete mir, dass es sich um eine Spendensammlung für historische Gräber am Stary Cmentarz (Alten Friedhof) handelt. Er fragte mich, wo ich her bin und ich antwortete, dass ich auch Krakau bin und meine Kollegen aus Wien. Die Mitfahrt ist möglich und sogar erwünscht, unter der Bedingung, dass man einen gewissen Betrag spendet. Wir entschieden uns mit dem Zug zufahren. Der Schaffner an Bord forderte lautstark an jeder Haltestelle die Wartenden auf, mitzufahren, was viele Fahrgäste annahmen. Taktisch klug fuhr man genau vor dem 4er nach Koziny, damit der 4er dem Sanok keine Fahrgäste wegnehmen kann. Auch Radio Łódź war im Zug und interviewte mich.
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Der Wagen ist etwas Bessonderes. Leider habe ich in jenem Moment diese Bessonderheit vergessen bzw. war sie mir nicht bewusst. Ich weiß, dass es in Łódź Museumsfahrzeuge gibt, die nicht MPK, sondern einer Privatperson gehören. Dieser Sanok ist eines dieser Fahrzeuge. Es gehört Tomasz Adamkiewicz, einem Liebhaber der vor einigen Jahren den Sanok kaufte und ihn dann über 11 Jahre renovierte. Zudem machte der Liebhaber die Fahrberechtigungsprüfung und fährt nun selbst von Zeit zu Zeit im Netz. Er darf das Netz von MPK befahren, muss jedoch dafür bezahlen. Zudem muss er MPK über den genauen Streckenverlauf informieren und jede Fahrt anmelden. MPK kann eine Fahrt begründet untersagen. Sollte ein Problem auftreten, muss der Fahrdienstleiter informiert werden.
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Beim Alten Friedhof treffe ich auf die Friedhofslinie D1. Ich weiß nicht ob das "D" für "dowozowa" (Zubringer-) oder "dodaktowa" (Zusatzlinie) steht. Dieses Jahr wurden 3 Friedhofslinien (D1-D3) eingerichtet, wovon D1 und D2 Straßenbahnlinien waren.
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In der Cmentarna (Friedhofsstraße) verkehrt normalerweise nur eine Linie.
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Ein Zug in die Gegenrichtung. Normalerweise verkehrt hier der 7er. Daher ist auch der Zieltext in rot.
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Es begegnet uns wieder der private Museumszug mit seinem Besitzer an der Kurbel.
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In der Legionów (Legionenstraße) begegnet uns dieser GT6 unterwegs nach Lutomiersk, einem Dorf westlich von Łódź. Der Wagen ist Baujahr 1964 und war einst in Mannheim unterwegs. Danach kam er nach Grudziądz und von dort nach Łódź.