Autor Thema: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe  (Gelesen 29341 mal)

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Konstal 105Na

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #30 am: 29. Mai 2012, 19:50:47 »
Davon kann man sich tagtäglich auf der Wiedner Hauptstraße überzeugen.

Stimmt, das habe ich vergessen.  :-[

Allerdings eine höchst sinnvolle Bestimmung, da man intuitiv keinesfalls erwartet, in ein Fahrzeug hinunterzusteigen. Somit bestünde bei einer solchen Situation erhöhte Stolper- und somit Verletzungsgefahr - keine hiesige Behörde würde einem Bahnsteig zustimmen, der höher als das Fahrzeug ist. (Was anderswo - insbesondere bei der großen Eisenbahn - für Sammelsurien an unterschiedlichen Bahnsteighöhen, Einstiegshöhen und Bahnsteigspalten existieren, kann man wohl kaum als Referenz hernehmen.)

Ich stimme Dir zu, dass die meisten Leute wohl erwarten in ein Fahrzeug hinauf- keinesfalls aber hinunterzusteigen und die Sturzgefahr höher ist. Anderswo kommt es aber aufgrund der unterschiedlichen Bahnsteighöhen wohl auch nicht täglich zu Unfällen. Wenn die Leute erst einmal damit vertraut sind, wird weniger passieren. Problematisch stelle ich es mir dann vor, wenn die Fahrzeugtypen auf einer Linie sich ändern, aber selbst dann tritt nach und nach der Gewöhnungseffekt ein.
po sygnale odjazdu nie wsiadac

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #31 am: 29. Mai 2012, 20:34:44 »
Ich stimme Dir zu, dass die meisten Leute wohl erwarten in ein Fahrzeug hinauf- keinesfalls aber hinunterzusteigen und die Sturzgefahr höher ist. Anderswo kommt es aber aufgrund der unterschiedlichen Bahnsteighöhen wohl auch nicht täglich zu Unfällen.
Das nicht, aber glaub mir: Die Situation, in eine Straßenbahn hinuntersteigen zu müssen, ist einfach nicht genehmigungsfähig.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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hema

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #32 am: 29. Mai 2012, 20:58:29 »

Das nicht, aber glaub mir: Die Situation, in eine Straßenbahn hinuntersteigen zu müssen, ist einfach nicht genehmigungsfähig.
Wer sollte da viel genehmigen? Die Höhe der Randsteine ist in der Wr. Gehsteigordnung festgelegt, da hat die MA64 (eisenbahnrechtlich) gar keinen Einfluss drauf. Allerdings sind die maximal zulässigen Höhen unter Stadtrat Swoboda ziemlich reduziert worden, weil man meinte, dass zu hohe Randsteine für Alte und Behinderte nicht zumutbar sind. Wenn ich mich nicht stark irre gelten derzeit für Gehsteige 8cm, im Bereich von Übergängen 3 cm und in Haltestellen 20 cm (vorher 25cm) als erlaubtes Maximum. Man könnte den Wert für Haltestellen natürlich problemlos per Gemeinderatsbeschluss in fünf Minuten ändern, so man wollte. Es ist ja auch eine Frage, wozu müssen gehbehinderte Leute (aber auch andere) in Haltestellen unbedingt aufs Gleis runtersteigen!?  ???


Durch höhere Bahnsteige könnte man sich auch die ganzen Poller ersparen, weil Autos da kaum rauffahren können! Da beißt sich aber vermutlich die Katze in den Schwanz, weil ein wesentlicher "Geheimgrund" für die reduzierte Höhe war ja sicherlich, dass eben die Lieferanten&Co. leichter rauf können, was ja allgemein augenzwinkernd toleriert wird. Es werden sogar etliche Poller von den Monteuren "zufällig" nicht einbetoniert, sondern nur so in die Löcher gesteckt, dass sie durch die Geschäftsbesitzer bei Bedarf herausgezogen werden können.  :down: 
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Tatra83

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #33 am: 04. Juni 2012, 18:37:59 »
Das ist auch ein Grund, warum man sich in Wien für den ULF entschieden hat: Es war das einzige bei der damaligen Ausschreibung angebotene Fahrzeug, von dem nicht nur ein maßstäbliches Holzmodell oder eine Zeichnung existierte, sondern zumindest ein technischer proof-of-concept.
Das war aber jetzt eine Politikeraussage, die Wahrheit liegt wo anders.
"13ers" Aussage ist nicht ganz korrekt, da einer der angebotenen Wagen dem in Bremen mit vielen Problemen verkehrenden Typ entsprach. Dieser galt aber zum Ausschreibungszeitpunkt bereits als technisch überholt und wurde auch von keinem Verkehrsbetrieb mehr beschafft.
Welchen "Bremer" Fahrzeugtyp meinst du da genau?
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #34 am: 04. Juni 2012, 18:47:58 »
Welchen "Bremer" Fahrzeugtyp meinst du da genau?
Keine Ahnung, wie die genaue Bezeichnung des Wagens war, aber 1992 war er vermutlich der einzige Vollniederflurtyp in Bremen.

Tatra83

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #35 am: 04. Juni 2012, 18:57:03 »
Welchen "Bremer" Fahrzeugtyp meinst du da genau?
Keine Ahnung, wie die genaue Bezeichnung des Wagens war, aber 1992 war er vermutlich der einzige Vollniederflurtyp in Bremen.
Jo, aber wenn du da den Wagen 801, den Prototypen der Adtranz/ex AEG-Baureihe GT6 bzw. GT8, meinst, dann bin ich zumindest verwundert, zumal dieser Fahrzeugtyp hernach u.a. von Augsburg, Bremen, Berlin, München, Jena und Mainz bestellt wurde. Der war damals m.E. nicht technisch überholt sondern zumindest bis Mitte der 90er Jahre Stand der Technik.
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Linie 41

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #36 am: 04. Juni 2012, 20:00:56 »
Kann sich aber eigentlich nur um GT6N/GT8N handeln. Was anderes fuhr in Bremen nicht. Im Endeffekt sind das ähnliche Züge wie die Münchner R2.2. Diese wurden für München übrigens bis 1997 gebaut, der Nachfolger R3.3 bis 2001.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Tatra83

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #37 am: 04. Juni 2012, 21:52:41 »
Kann sich aber eigentlich nur um GT6N/GT8N handeln. Was anderes fuhr in Bremen nicht. Im Endeffekt sind das ähnliche Züge wie die Münchner R2.2. Diese wurden für München übrigens bis 1997 gebaut, der Nachfolger R3.3 bis 2001.
Die Berliner Verkehrsbetriebe haben in 2003 noch den letzten GTZ (Wagen 2016) der Serie von insgesamt 150 Fahrzeugen der GT-Reihe (ER-Fzg. 1001-1105 sowie ZR-Fzg. 2001-2045) bekommen.
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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #38 am: 04. Juni 2012, 22:06:52 »
Vor zwanzig Jahren war jedenfalls in Fachkreisen nichts Gutes über den Bremer Niederflurwagen zu hören. Ich gestehe aber, dessen weitere Entwicklung nicht verfolgt zu haben, da er für Wien nach der Bekanntgabe der Entscheidung am 30. 11. 1992 keinerlei Relevanz mehr besaß. Zu hören war nur, daß erst nach mannigfachen Konstruktionsänderungen ein serienfähiges Fahrzeug herauskam, das dennoch noch genügend Schwierigkeiten bereitet haben soll.

coolharry

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #39 am: 05. Juni 2012, 07:07:30 »
Vor zwanzig Jahren war jedenfalls in Fachkreisen nichts Gutes über den Bremer Niederflurwagen zu hören. Ich gestehe aber, dessen weitere Entwicklung nicht verfolgt zu haben, da er für Wien nach der Bekanntgabe der Entscheidung am 30. 11. 1992 keinerlei Relevanz mehr besaß. Zu hören war nur, daß erst nach mannigfachen Konstruktionsänderungen ein serienfähiges Fahrzeug herauskam, das dennoch noch genügend Schwierigkeiten bereitet haben soll.

Es kann ja nicht jeder so ein gut funktionierendes Vehikel haben wie wir Wiener. Der ULF ist ja das sicherste und Wartungsfreundlichste Fahrzeug weltweit. Zudem hat Wien ja auch den niedrigsten Schadstand bei Niederflurwagen und die ULF quietschen auch gar nicht.  ;)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

luki32

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #40 am: 05. Juni 2012, 08:45:30 »
Es kann ja nicht jeder so ein gut funktionierendes Vehikel haben wie wir Wiener. Der ULF ist ja das sicherste und Wartungsfreundlichste Fahrzeug weltweit. Zudem hat Wien ja auch den niedrigsten Schadstand bei Niederflurwagen und die ULF quietschen auch gar nicht.  ;)

Nach diesem polemischen ULF-Posting (eigentlich copyright hema) sage ich nur drei Worte: Graz, München und Variobahn!!!!

mfG
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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #41 am: 05. Juni 2012, 09:01:32 »
Vor zwanzig Jahren war jedenfalls in Fachkreisen nichts Gutes über den Bremer Niederflurwagen zu hören. Ich gestehe aber, dessen weitere Entwicklung nicht verfolgt zu haben, da er für Wien nach der Bekanntgabe der Entscheidung am 30. 11. 1992 keinerlei Relevanz mehr besaß. Zu hören war nur, daß erst nach mannigfachen Konstruktionsänderungen ein serienfähiges Fahrzeug herauskam, das dennoch noch genügend Schwierigkeiten bereitet haben soll.
Ohne Frage, es gab diverse Entgleisungen auf dem Betriebshof Marzahn und auch auf Strecke (z.B. am Bersarinplatz, dem einzigen Berliner Kreisverkehr mit Straßenbahn). Nachdem man dann einen Differentialgetriebe einbaute, war dieses Problem behoben. Aber es gab noch genug anderes... Mittlerweile wird im Rahmen einer Modernisierung eine neue Steuerung eingebaut und der Innenraum an die aktuellen Gestaltungsrichtlinien angepaßt.
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HLS

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #42 am: 05. Juni 2012, 09:33:37 »
Vor zwanzig Jahren war jedenfalls in Fachkreisen nichts Gutes über den Bremer Niederflurwagen zu hören. Ich gestehe aber, dessen weitere Entwicklung nicht verfolgt zu haben, da er für Wien nach der Bekanntgabe der Entscheidung am 30. 11. 1992 keinerlei Relevanz mehr besaß. Zu hören war nur, daß erst nach mannigfachen Konstruktionsänderungen ein serienfähiges Fahrzeug herauskam, das dennoch noch genügend Schwierigkeiten bereitet haben soll.

Es kann ja nicht jeder so ein gut funktionierendes Vehikel haben wie wir Wiener. Der ULF ist ja das sicherste und Wartungsfreundlichste Fahrzeug weltweit. Zudem hat Wien ja auch den niedrigsten Schadstand bei Niederflurwagen und die ULF quietschen auch gar nicht.  ;)
So langsam find ich es echt langweilig immer und immer wieder nur alles schlechte am ULF zu suchen.
Das es da gewisse Sachen gibt die vielleicht so nicht sein sollten wissen wir ja schon, aber dann am besten nochmal 20Jahre drüber zu jammern wird auch nichts an der Entscheidung der Stadt Wien ändern.

Ansonsten kann ich mit nur Luki´s Posting anschließen.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #43 am: 05. Juni 2012, 09:49:57 »
(z.B. am Bersarinplatz, dem einzigen Berliner Kreisverkehr mit Straßenbahn
Ja, der Platz ist wahrlich schön geworden! Da sollte man sich am Bergerplatz ein Vorbild nehmen, falls es diese Variante werden würde.



Mit uns kommst du sicher... zu spät.

coolharry

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Re: Entscheidung zugunsten des ULF/Einstiegshöhe
« Antwort #44 am: 05. Juni 2012, 09:56:11 »
Vor zwanzig Jahren war jedenfalls in Fachkreisen nichts Gutes über den Bremer Niederflurwagen zu hören. Ich gestehe aber, dessen weitere Entwicklung nicht verfolgt zu haben, da er für Wien nach der Bekanntgabe der Entscheidung am 30. 11. 1992 keinerlei Relevanz mehr besaß. Zu hören war nur, daß erst nach mannigfachen Konstruktionsänderungen ein serienfähiges Fahrzeug herauskam, das dennoch noch genügend Schwierigkeiten bereitet haben soll.

Es kann ja nicht jeder so ein gut funktionierendes Vehikel haben wie wir Wiener. Der ULF ist ja das sicherste und Wartungsfreundlichste Fahrzeug weltweit. Zudem hat Wien ja auch den niedrigsten Schadstand bei Niederflurwagen und die ULF quietschen auch gar nicht.  ;)
So langsam find ich es echt langweilig immer und immer wieder nur alles schlechte am ULF zu suchen.
Das es da gewisse Sachen gibt die vielleicht so nicht sein sollten wissen wir ja schon, aber dann am besten nochmal 20Jahre drüber zu jammern wird auch nichts an der Entscheidung der Stadt Wien ändern.

Ansonsten kann ich mit nur Luki´s Posting anschließen.

Ich hab mich darauf bezogen, dass über die GT6N, GT8N gesagt wird, dass sie diverseste Probleme haben.
Die haben aber die meisten anderen auch. Und grad unser ULF ist halt auch nicht grad das beste.
Auch das Combino Fiasko von Siemens ist mir noch wohl bekannt, welches so manchen Betrieb an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat. Und Wien nur deswegen relativ verschont worden ist, weil der ULF so eine eigen Konstruktion ist.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.