Autor Thema: Vorortelinie  (Gelesen 124909 mal)

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coolharry

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Re: Vorortelinie
« Antwort #135 am: 16. Dezember 2014, 16:18:47 »

Das Signalsystem entlang des Handelskais (Donauuferbahn) wurde letztes Jahr aufgemöbelt.
Auch die Blockeinteilung betreffend?

Glaube nicht. Da keine zusätzlichen Signale aus dem Boden gewachsen sind. Nur neue am alten Standort und zwei Bahnhöfe sind saniert worden. Sowie glaube ich gelesen zu haben, dass das ganze jetzt komplett ferngesteuert wird.
Also weit und breit, würde ich nicht sagen. Suboptimal erreichbar ja, aber keineswegs unterbevölkert.

Das bisserl Bevölkerung in dem dünnen Band zwischen 11A und Handelskai (das auch stark von Industrie und Gewerbe geprägt ist und daher gar keine so hohe Einwohnerzahl hat) rechtfertigt kein Massenverkehrsmittel im Rang einer Schnellbahn. Zudem ist der Handelskai eine physische Barriere und für nicht in Autos befindliche Menschen ein absolut lebensfeindlicher Ort. Die Zugangshürden zu einer Schnellbahnstation wären recht groß (auch in den Köpfen der Leute). Weiter östlich sind dann nur mehr Kleingärten und Niemandsland, dann kommt der Hafen – auch kein erstrebenswertes Ziel für Schnellbahnfahrgäste. :)

Hab ja nicht geschrieben, dass da die Riesenbevölkerungsdichte ist. Wobei in so manchem Gemeindebau mehr Menschen wohnen als in so mancher Niederösterreichischer Ortschaft.
Und der Handelskai ist weniger wegen der Autofahrbahn mit einer extremen Trennwirkung behaftet als durch die Eisenbahnstrecke daneben. Nachdem man da auch den letzten ungesicherten Bahnübergang dicht gemacht hat ist der Bahnkörper noch unüberwindbarer geworden (lächerlicherweise hat man dort einen Zaun hingestellt der ca. 50m davor bis 50m nachher reicht, dann ist wieder nichts).
Würde man die S-Bahn bis zur Ostbahnbrücke Ausbauen könnte man im gleich mehrere Übergänge über die Straße und die Bahn schaffen. Damit wäre die Trennwirkung geringer.
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haidi

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Re: Vorortelinie
« Antwort #136 am: 16. Dezember 2014, 16:27:36 »
die U6 durch eine über die Vorortelinie verlängerte FJB zu entlasten:
Die Fahrgäste, die in den Bereich  zwischen Innenstadt und ca. Höhe Elterleinplatz wollen, werden ziemlich sicher in die U6 umsteigen, die mit ab Höhe Elterleinplatz westlichem Ziel werden in der S45 bleiben und das werden nicht gerade sehr viele sein.
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Re: Vorortelinie
« Antwort #137 am: 16. Dezember 2014, 16:36:28 »
Würde man die S-Bahn bis zur Ostbahnbrücke Ausbauen könnte man im gleich mehrere Übergänge über die Straße und die Bahn schaffen. Damit wäre die Trennwirkung geringer.

Aber wer will zur Ostbahnbrücke und vor allem wozu?
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Re: Vorortelinie
« Antwort #138 am: 16. Dezember 2014, 16:39:19 »

*) Ich wiederhole mich zum geschätzt 593. Mal, wenn ich klarstelle, dass das Träumen von einem Schnellbahnring rund um Wien Quatsch ist. Anders als beim Autotransitverkehr, den man mittels Autobahnringen von der Stadt fernhalten bzw. um die Stadt herumlenken kann, wollen Fahrgäste nicht rund um ihre Ziele herumkutschiert, sondern zu diesen Zielen in der Stadt gebracht werden. Das geht mit Umfahrungen halt nicht.
Erinnert mich ganz an die Diskussionen in Berlin Anfang der 90er: das führte zu dem:
http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Ringbahn http://stadtschnellbahn-berlin.de/strecken/02/index.php
Auch hier gab und gibt es eine starke Gegnerschaft, aber auch hier, ein Ring erleichtert die zukünftige Ausrichtung eines Überregionalen Verkehrskonzept, alternativ dazu, und auch von den Kapazitäten her (entsprechend der Entwicklungen in den SPÖ Visionen (Modal Split etc.) wird man entweder eine zweite Stammstrecke brauchen (wahnwitzig teuer) und mindestens eine weitere U-bahnlinie durch das Zentrum und die Begehrlichkeiten nach sinnlosen Ubahn Ästen nach Stammersdorf Auhof, KEbersdorf werden nicht verstummen. Bis hin zur wahnwitzigen transdanubischen U-bahn Tangente...) Nicht nur Wien selber wächst sondern auch das Wiener Umland. D.h. irgendwann ist der Ring dann nicht mehr am Rand sondern in der Stadt!
Auch die Wiedereröffnung der S45 war und ist ein langwieriger Prozess, und viele haben es abgelehnt, heute ist sie wichtiger den je.

Ob dies dann als Ring ausgeführt wird, oder als kreuzende tangential Linien, ist Ansichtssache, d.h. dann wäre es auch kein Ring ;) , siehe Straßenbahnen Ringlinien Leute wollen nicht immer nur nach wien, sondern sie wollen auch von St. Pölten nach Wiener Neustadt und von Tulln nach Untersiebenbrunn und die können wir nicht alle über den Praterstern und den Hauptbahnhof führen. Neue dezentrale Umstiegsknoten wie (z.B. Praterkai) würde auch die Notwendigkeit der Erweiterung der Umstiegsknoten um die Passagiere zu bewältigen vermindern.

Auch ist das Argument des Autobahnrings nicht ganz korrekt, den der nimmt ja den bis jetzt NICHT bedienten NÖ Regionalverkehr rund um Wien auf. Pendler in die Stadt wollen so wenig wie möglich umsteigen.




coolharry

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Re: Vorortelinie
« Antwort #139 am: 16. Dezember 2014, 16:48:37 »
Würde man die S-Bahn bis zur Ostbahnbrücke Ausbauen könnte man im gleich mehrere Übergänge über die Straße und die Bahn schaffen. Damit wäre die Trennwirkung geringer.

Aber wer will zur Ostbahnbrücke und vor allem wozu?

Beispiele: Man möchte von Stadlau nach Heiligenstadt. Oder von der besagten Ostbahnbrücke nach Floridsdorf. Oder von der Seestadt nach Ottakring.
Alles Relationen die man zwar anders auch fahren kann, aber es dauert länger.
 Auch die Fahrzeiten von Klosterneuburg in weite Teile des 22. Bezirks würden sich reduzieren. Zur Brücke selbst würden nur ein Bruchteil der Menschen wollen aber weiter umso mehr.
Ausserdem möchte ich nur klarstellen, dass es schön wäre sie zu haben aber es durchaus andere Projekte bzw. alternativen gibt die klar zu bervorzugen sind. Nur da ist halt schon mal das Gleis da und die Bahnsteige sind schnell gebaut. (Die Brücken weniger schnell wie sie es am Holub Steg demonstrieren.)
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haidi

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Re: Vorortelinie
« Antwort #140 am: 16. Dezember 2014, 16:57:51 »
Wie schaut es da mit den zu erwartenden Fahrgastströmen und -mengen aus?
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schaffnerlos

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Re: Vorortelinie
« Antwort #141 am: 16. Dezember 2014, 16:58:32 »
Die S45-Verlängerung am Handelskai soll weniger die dortige Bevölkerung erschließen (dafür gibt es den 11A) als die S45 besser mit dem hochrangigen Netz (U1, U2, S80) verknüpfen. Wobei durch die U2-Verlängerung über die Donau der zeitliche Druck genommen wurde und dieser Ausbau in meinen Augen nicht prioritär, für die Zukunft aber wünschenswert ist.

Wichtiger wären unter anderem ein 15-Minuten-Takt auf den S-Bahn-Linien auf der Nordwestbahn, Franz-Josefs-Bahn, Westbahn, Verbindungsbahn, Flughafenbahn und Stadlauer Ostbahn sowie neue Stationen (Verbindungsbahn, Gerwerbepark, Baumgarten, Unterdöbling). Außerdem die Wiederbelebung der inneren Aspangbahn.

schaffnerlos

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Re: Vorortelinie
« Antwort #142 am: 16. Dezember 2014, 17:02:01 »
Beispiele: Man möchte von Stadlau nach Heiligenstadt. Oder von der besagten Ostbahnbrücke nach Floridsdorf. Oder von der Seestadt nach Ottakring.

U2 – U4, S80 – S1, U2 – U3 — mit der U-Bahn vielleicht langsamen, dafür fährt sie öfter.


Zitat
Auch die Fahrzeiten von Klosterneuburg in weite Teile des 22. Bezirks würden sich reduzieren.

U4 – U1 bzw. U2.

Wie geschrieben, die U2 über die Donau hat der Verlängerung derzeit nur mehr zu einem nice2have gemacht.

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Re: Vorortelinie
« Antwort #143 am: 16. Dezember 2014, 17:15:33 »
Beispiele: Man möchte von Stadlau nach Heiligenstadt. Oder von der besagten Ostbahnbrücke nach Floridsdorf. Oder von der Seestadt nach Ottakring.

Stadlau – Heiligenstadt: 1x umsteigen (U2 – U4). Ostbahnbrücke – Floridsdorf: 1x umsteigen (über Hauptbahnhof), 2x umsteigen, aber kürzer (Bus, U2, Schnellbahn oder Bus, Bus, U6). Seestadt – Ottakring: komplette Wiendurchquerung, wohl kaum schneller zu schaffen als mit U2 – U3.

Die S45-Verlängerung am Handelskai soll weniger die dortige Bevölkerung erschließen (dafür gibt es den 11A) als die S45 besser mit dem hochrangigen Netz (U1, U2, S80) verknüpfen.

Wer aus dem Einzugsbereich der S45 kommt, nimmt sicher nicht die S45, um zur U1 oder U2 zu gelangen, sondern fährt übers Zentrum.
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Re: Vorortelinie
« Antwort #144 am: 16. Dezember 2014, 17:31:26 »
Wer aus dem Einzugsbereich der S45 kommt, nimmt sicher nicht die S45, um zur U1 oder U2 zu gelangen, sondern fährt übers Zentrum.
Zur U1 bin ich eigentlich bevor es die U2 gab immer von Gersthof via Handelskai zum Praterstern gefahren. Ob das jetzt noch schneller ist, weiß ich nicht, aber die Umsteigevorgänge sind gleich viele.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Vorortelinie
« Antwort #145 am: 16. Dezember 2014, 22:50:24 »
zwei Frage hier an die Spezialisten:

1.) Hätte die Vorortelinie die Kapazität als Zweite Stammstrecke zu fungieren (kein zweiter Tunnel etc.)?

2.) Gibt es eine Ausgebaute Verbindung zwischen Vorortelinie und der Verbindungsbahn via Speising.

3.) Die Idee wäre zum Beispiel eine Linie S48 zwischen Klosterneuburg und Aspern Nord via Vorortelinie-Hauptbahnhof.  oder einer Linie S47 Klosterneuburg-Flughafen via Vorortelinie-Hauptbahnhof was haltet ihr davon? Grundgedanke ist die bessere Verteilung von Pendlern innerhalb von Wien und zusätzliche Schnellverbindung innert Wiens eine zweite Stammstrecke halt.

lg
Kapazität an sich ja, nur leider ist die Vorortelinie zwischen Penzing und Hütteldorf eingleisig, bzw. teilt sie sich ein Gleis mit der stark befahrenen S-Bahn. Das einzige was dort noch möglich wäre, wäre eine Brücke über die Westbahn für das nach St. Pölten zeigende linke Streckengleis, somit ist eine Durchbildung auf die Westbahn möglich. Gleichzeitig evtl. auch eine Durchbildung nach Speisung möglich, allerdings ein bis jetzt nicht erkundeter Nutzen (Potential allerdings hoch, wenn man von den VO-Haltestellen ordentlich zum Hbf kommt, was j derzeit nicht der Fall ist).
Straßenbahnen, ein faszinierendes Verkehrsmittel, das man gut (Genf) oder nicht so gut (Wien) beherrscht...
Der Tango von Stadler, originelles Design ohne Quietschen...

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Re: Vorortelinie
« Antwort #146 am: 16. Dezember 2014, 23:03:24 »
(Potential allerdings hoch, wenn man von den VO-Haltestellen ordentlich zum Hbf kommt, was j derzeit nicht der Fall ist).

Warum sollte der Hauptbahnhof plötzlich so ein erstrebenswertes Ziel für die Fahrgäste der Vorortelinie sein? Einkaufen gehen kann man auch woanders. :)
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Re: Vorortelinie
« Antwort #147 am: 16. Dezember 2014, 23:05:12 »
1. Die Westbahn innerhalb vom Knoten Hadersdorf wird ab kommendem Jahr nur mehr regionale Bedeutung haben, da alle Fernverkehrszüge (mit Ausnahme der Westbahn AG und eventuell einzelner IC) am Hauptbahnhof zusammengezogen werden sollen. Somit wäre eine Verbindung von den westlichen Außenbezirken nach Meidling, die nicht über die U6 führt, durchaus wünschenswert. Dafür wird allerdings ein Überwerfungsbauwerk im Bereich des ehemaligen Verschiebebahnhofs Penzing benötigt. Der Umstieg von der S 45 zu Schnellbahn und Regionalzügen ist auch in Penzing möglich. Natürlich könnte man überlegen, die Züge der S 45 in Penzing abwechselnd nach Purkersdorf und Meidling zu führen. Das Hauptproblem dabei ist wohl eine weitere Taktverdichtung, da das eingleisige Stück zwischen Heiligenstadt und Handelskai hier der limitierende Faktor ist. Dem ließe sich beikommen, indem man die beiden Linien auch in Heiligenstadt aufteilt, z.B. nach Klosterneuburg und zum Handelskai.

Also de facto den Takt der S45 wieder ausdünnen und sie auf der Vorotelinie mit einer zweiten Linie aus Richtung Tulln/Klosterneuburg in Richtung Meidling überlagern. Damit hätte man das Problem der eingleisigen Abschnitte elegant gelöst.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Vorortelinie
« Antwort #148 am: 17. Dezember 2014, 09:36:34 »

Warum sollte der Hauptbahnhof plötzlich so ein erstrebenswertes Ziel für die Fahrgäste der Vorortelinie sein? Einkaufen gehen kann man auch woanders. :)
Stimmt, in der Millennium City. :D
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

moszkva tér

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Re: Vorortelinie
« Antwort #149 am: 17. Dezember 2014, 10:24:40 »
Warum sollten Pendler aus Tulln (und Krems, dem Waldviertel) über die FJB und die Vorortelinie tuckern, wo sie doch mit den Regionalzügen viel schneller durchs Wienerwaldtunnel beim Westbahnhof sein werden?

Eine zweite Stammstrecke bräuchte jedenfalls Anschluss an hochrangige Nahverkehrsknoten, wo Pendler effizient weiter verteilt werden können. Die Vorortelinie hat das nicht. Das vorgeschlagene S-Bahn-Tunnel hätte diese Anschlüsse.