Autor Thema: Die Straßenbahnen Österreichs, 1964  (Gelesen 13537 mal)

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hema

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Re: Die Straßenbahnen Österreichs, 1964
« Antwort #15 am: 01. Februar 2016, 21:23:46 »
Ja, die strikte Trennung von A und B (nach Betreibern) kam mit dem VOR.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Donaufelder

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Re: Die Straßenbahnen Österreichs, 1964
« Antwort #16 am: 02. Februar 2016, 12:13:12 »
Ja, die strikte Trennung von A und B (nach Betreibern) kam mit dem VOR.

Nein, der VOR kam erst 1984!

Ferry

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Re: Die Straßenbahnen Österreichs, 1964
« Antwort #17 am: 02. Februar 2016, 15:03:52 »
Ja, die strikte Trennung von A und B (nach Betreibern) kam mit dem VOR.

Die aus Straßenbahnlinien hervorgegangenen Buslinien erhielten 1974 bei gleichbleibender Nummer das "A". Und damals wurden auch bereits bestehende A-Linien umbenannt, so sie als Auftragslinien betrieben wurden (zB. 42A -> 42B, 44A -> 44B). Inwieweit das als "strikte Trennung" zu werten ist, kann ich nicht sagen.

Der Sondertarif, den es auf den innerstädtischen *) Buslinien und der Kahlenberglinie gab, fiel jedenfalls erst 1981. Damals wurden aus 1S, 2S, 3S und 38S die entsprechenden A-Linien.

*) Mit "innerstädtisch" ist hier "innerhalb des ersten Bezirks" gemeint.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

60er

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Re: Die Straßenbahnen Österreichs, 1964
« Antwort #18 am: 02. Februar 2016, 21:01:56 »
Hatte das A und B nicht mit der Streckenkonzession zu tun? B-Linien waren keine Auftragslinien, sondern die Konzession gehörte dem jeweiligen privaten Betreiber. Bei A-Linien gehörte die Konzession den WVB, die diese selbst betreiben oder einen Privaten damit beauftragen konnten.

Auf B-Linien gab es einen Haustarif zusätzlich zum VOR-Tarif, auf A-Linien ausschließlich den VOR-Tarif.

Bus

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Re: Die Straßenbahnen Österreichs, 1964
« Antwort #19 am: 03. Februar 2016, 09:04:17 »
Hatte das A und B nicht mit der Streckenkonzession zu tun? B-Linien waren keine Auftragslinien, sondern die Konzession gehörte dem jeweiligen privaten Betreiber. Bei A-Linien gehörte die Konzession den WVB, die diese selbst betreiben oder einen Privaten damit beauftragen konnten.

Auf B-Linien gab es einen Haustarif zusätzlich zum VOR-Tarif, auf A-Linien ausschließlich den VOR-Tarif.

Nein, es gab auch Ausnahmen, wie zB 91A, 92A, 93A, 94A etc. die sehr wohl Privat waren, allerdings mit Zusatzvertrag. Detto in Simmering, wo die Konzessionen gemischt waren.

60er

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Re: Die Straßenbahnen Österreichs, 1964
« Antwort #20 am: 03. Februar 2016, 09:11:19 »
Nein, es gab auch Ausnahmen, wie zB 91A, 92A, 93A, 94A etc. die sehr wohl Privat waren, allerdings mit Zusatzvertrag. Detto in Simmering, wo die Konzessionen gemischt waren.
Keine Regel ohne Ausnahme! ;)

Erdberg

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Re: Die Straßenbahnen Österreichs, 1964
« Antwort #21 am: 05. Februar 2016, 20:49:30 »
Ich hab mir mal eine Zusammenfassung von wichtigen Daten zur Busgeschichte in Wien gemacht. Hier mal nur die Nachkriegszeit:
1946 gab es die ersten Buslinien: 19, 20 und 22.
06.12.1948:   Erste innerstädtische Autobuslinie nach dem Krieg (Linie I). Bald danach folgen II und II
16.05.1949:   Innerstädtische Buslinien wiedereingeführt (Linien 7,8,9), dann folgten 4 und 5
13.01.1951:   bis 11.02.1951:  Versuch: Abendlinien 7, 8, 9 in der Innenstadt  an Samstagen von 20 bis 24 Uhr
1952 gab es schon die Innerstädtischen Linien 4,5,6,7,8,9

25.03.1961:   Umstellung der Liniensignale auf das System der Straßenbahnlinien
Vorher wurden Buslinien einfach mit irgendwelche (manchmal noch freien) Ziffern benannt. Manchmal gab es auch A und B dazu. So gab es z.B. im Jahr 1951 folgende Buslinien: 17, 19, 20, 20A, 21, 21A, 21B, 22, 25, 28, 29, 30, 31, 31A. Die Bezeichnungen hatten nichts mit dem Straßenbahnliniensystem zu tun. Zum Beispiel war die Linie 25 die Wolfersberg-Linie (später 49). Die Liniengruppe 21, 21A und 21B waren Sondertariflinien zum Kahleberg/Leopoldsberg/Cobenzl.
1961 wurde also das System bereinigt. Aus 19 wurde 25, aus 22 wurde 39A, usw. (genauere Liste kann ich auf Wunsch geben).
Es gab aber seit 1956 auch die Linienbezeichnungen aus umgestellten Straßenbahnlinien. Das A wurde nur verwendet, wo es nötig war. Da es z.B. schon Linien 39, 60, 66 usw. gab, wurden die Buslinien, die man benötigte, als 39A, 60A und 66A bezeichnet. Inkonsequent war man aber schon damals, es gab nämlich auch Buslinien 25, 49, 67, obwohl es gleichnamige Straßenbahnlinien gab.

02.01.1967:   Beginn der Tarifgemeinschaft mit privaten Buslinien
Mit einem Schlag kam eine Menge neuer Linien hinzu. Auch dabei hielt man sich an das Straßenbahnliniensystem.

31.08.1970:   Neuordnung der Innerstädtischen Autobuslinien: nur mehr innerhalb des Rings.
Die bisherigen Linien 4 bis 9 wurden aufgegeben, die neuen Linien 1 bis 4 verkehrten nur mehr im 1. Bezirk.

29.06.1974:   Umstellung der Linienbezeichnungen:
Es gab erneut eine große Umstellungsaktion. Alle Buslinien bekamen den Index A oder B, wobei im Prinzip die B-Linien von privaten Betreibern betrieben wurden. Aber es gab auch Ausnahmen, wie schon erwähnt. Grundsätzlich galt:
Buslinien der WVB: Zusatz  A
Private Buslinien: Zusatz B
Buslinien im Sondertarif: Zusatz S
Straßenbahnlinien: ohne Zusatzbuchstabe!
Nicht weniger als 35 Buslinien wurden umbenannt!!

01.01.1982: Mit diesem Tag wurde der Sondertarif der Linien 1S, 2S, 3S und 38S aufgegeben, die Linien hießen nun 1A, 2A, 3A und 38A.

Ein weiterer großer Einschnitt erfolgte im Herbst 1982 mit der Eröffnung der U1 nach Kagran: Es wurde eine neue Liniengruppe der 90er-LInien geschaffen. Ab den 90er-Jahren wurden dann auch immer mehr 80er-Linien ab 83A eingeführt.

Das A/B-System wurde im Laufe der Zeit aufgeweicht und schließlich ganz aufgegeben. Erste absichtlich vergebene B-Linien der WL war 11B.

Soweit also nur in "Kürze"...