Transliteration von fremden Alphabeten ist allgemein ein Horror! Wirklich funktioniert es nur im Serbischen und Mazedonischen, wo beide Schreibweisen offiziell sind und es offizielle Transliterationstabellen gibt, mit deren Hilfe man ohne Informationsverlust hin- und hertransliterieren kann
Пожаревац -> Požarevac -> Пожаревац - und nicht Pozharevats, wie es die anglophonen wohl gerne schreiben würden. Die deutsche Schreibweise "Passarowitz" ist inzwischen übrigens kaum noch geläufig.
In anderen Sprachen gibts das Problem mit der Transliteration (wissenschaftliche Umschrift) vs. Transkription (phonetische Umschrift). Die Griechen haben das nicht einmal auf Autobahnwegweisern konstant:
Δελφοί wird manchmal als Delfoi (Delphoi) transliteriert, meist als Delfi (selten als Delphi) transkripiert
Lustig wirds dann in so Sprachen wie georgisch, in denen es sogar drei verschiedene K gibt: კ ქ ყ - in der Reihenfolge K ejektiv, K aspiriert und das "tiroler K" (Gerhard Berger: "Die äkchkiv Saspentschn is kchaputt gchangchan, der Wagen war dann unlenkchbar.") - auf Wegweisern im Lande werden alle drei Zeichen als "K" transliteriert.
Und dann erwartet man bei sowas wie der arabischen Schrift eine korrekte Transliteration?
Zur verhunzten englischen Aussprache: Anglophone können einfach keine Fremdsprachen (die Franzosen inzwischen sehr wohl). Was die z.B. mit österreichischen Ortsnamen aufführen, ist sagenhaft ("Last winter I was skiing in Stäntn [St. Anton]")
Nord-Deutsche kommen aber auch gerne ins Schleudern - eine Nachrichtensprecherin auf einem Privatsender hat 2008 über Amstetten berichtet und immer "Am Stehten" gesagt (Zwischen Am und stetten eine kurze Pause, st als s-t und nicht scht gesprochen und das kurze e trotz dem Doppelkonsonanten auch noch lang gesprochen).
Bleibt nur ein Trost:
Wir sind die Guten. Und frei nach W.Ambros: "A Jeda g'heat zu ana Mindaheit..."