Autor Thema: [QA] Doha  (Gelesen 21913 mal)

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Wattman

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[QA] Doha
« am: 31. Juli 2012, 18:51:09 »

Siemens hat von der Qatar Foundation einen Auftrag in Höhe von „deutlich mehr als 100 Mio. Euro“ erhalten. Die Siemens-Abteilung Rail Systems wird in der Hauptstadt Katars, in Doha, ein Straßenbahnsystem errichten. Die 19 Normalspurstraßenbahnen werden in Wien-Simmering gefertigt, die Drehgestelle in Graz, teilte Siemens Österreich heute in einer Aussendung mit.

Der Lieferumfang beinhaltet neben den Straßenbahnen auch Signal- und Kommunikationstechnik, Bahnelektrifizierung, Ausstattung eines Depots sowie den Bau von Bahnsteigtüren an Haltestellen. Laut Siemens werden die dreiteiligen Niederflurwagen vom Typ „Avenio“ auf die klimatischen Bedingungen des Landes ausgerichtet, die oberleitungslosen Wagen mit hybriden Energiespeichern sollen die Energieeffizienz verbessern.

Quelle

T1

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Re: [QA] Doha
« Antwort #1 am: 31. Juli 2012, 19:48:17 »
Qatar Foundation awards Siemens €100m Doha tram contract

30 July 2012

QATAR: Siemens Rail Systems has been awarded a turnkey contract valued at more than €100m for the development of a 11·5 km catenary-free tramway in Doha for opening in late 2015.


The contract announced on July 30 has been awarded by the Qatar Foundation for Education, Science & Community Development, which is creating a 1 500 ha car-free education and research campus to the west of Doha under the Qatar National Vision 2030 strategy.

The standard gauge tramway will have a fleet of 19 three-section Avenio 100% low-floor trams. These will be 27·7 m long and 2 550 mm wide, with a capacity of 239 passengers. Equipment to cope with the local climate will include powerful air-conditioning and sunshades to the protect roof-mounted electrical equipment from radiant heat.

The Avenio trams will be fitted with Sitras Hybrid Energy Storage units, comprising double-layer capacitors and a traction battery. Eliminating the need for conventional overhead electrification, the Sitras HES units will be charged from 750 V DC overhead conductor rails to be installed at each of the 25 stops. Four of the stops will also have platform edge doors.


Railway Gazette International

Wattman

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Re: [QA] Doha
« Antwort #2 am: 31. Juli 2012, 20:02:28 »

Linie 41

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Re: [QA] Doha
« Antwort #3 am: 31. Juli 2012, 22:03:47 »
Interessant, ist das das erste Mal, daß Siemens in Wien Nicht-Ulfs baut?
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Wattman

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Re: [QA] Doha
« Antwort #4 am: 31. Juli 2012, 22:43:06 »
Auf dem Straßenbahnsektor m.W. ja.
Die Combinos entstanden in Krefeld. In Simmering wurden nur einige Combinos saniert.

Linie 41

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Re: [QA] Doha
« Antwort #5 am: 31. Juli 2012, 22:54:59 »
Auf dem Straßenbahnsektor m.W. ja.
Ja, sorry. Hätte ich spezifizieren sollen, bei U-Bahnwagen ist es eh hinlänglich bekannt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

HLS

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Re: [QA] Doha
« Antwort #6 am: 31. Juli 2012, 23:15:49 »
Zitat
Ingenieur Saad Al Muhannadi, Qatar Foundation, Vice President Capital Projects and Facilities Management, sagte: "Dieser Vertrag stellt erneut unter Beweis, dass die Qatar Foundation die Bestrebungen des Lands, nachhaltigen Umweltschutz zu erzielen, als Vorkämpfer unterstützt. Alle unsere neuen Anlagen werden unter besonderer Berücksichtigung der Umwelt entwickelt. Dieses innovative Nahverkehrssystem unterstreicht unser Engagement. Es ist schließlich unser Ziel, den Standort der Qatar Foundation zu einer autofreien Zone zu machen und durch die Einführung des neuen Straßenbahnsystems sind wir auf dem besten Weg, dieses Ziel umzusetzen."
Selbst dort wo es Erdöl im überfluss gibt hat man erkannt, dass eine Straßenbahn ein modernens Verkehrsmittel ist.  :'(
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

haidi

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Re: [QA] Doha
« Antwort #7 am: 01. August 2012, 00:42:47 »
ULF trauen sie sich nicht in Quatar zu verkaufen - ein Vorteil der Scharia.

Hannes
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hema

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Re: [QA] Doha
« Antwort #8 am: 01. August 2012, 01:37:55 »
Die Budapester Züge wurden aber schon in Wien gebaut!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Wattman

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Re: [QA] Doha
« Antwort #9 am: 01. August 2012, 06:42:11 »
Uuups, die hatte ich vergessen.
Na ja, ich schrieb ja "m.W." (Meines Wissens). ;)
––––––––––––––––––––––––-
Ja, sorry. Hätte ich spezifizieren sollen, bei U-Bahnwagen ist es eh hinlänglich bekannt.

Und bei Reisezugwagen.

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Re: [QA] Doha
« Antwort #10 am: 01. August 2012, 07:48:10 »
ULF trauen sie sich nicht in Quatar zu verkaufen - ein Vorteil der Scharia.

Hannes
;D  ;D  ;D

Übrigens: Englische Schreiber transliterieren manchmal genauer als deutsche Schreiber. Beide ignorieren meistens die 1936 auf dem 19. internationalen Orientalistenkongreß in Rom international festgelegte Transliteration (siehe auch http://transliteration.eki.ee/pdf/Arabic_2.2.pdf). Fürchterlich sind aber meistens die in englischen Medien verwendeten Transliterationen, die sich an der verhundsten englischen Aussprache und der damit nicht zusammenpassenden lateinischen Schreibung orientieren. Damit werden typisch englische Fehlentwicklungen der englischen Sprache/Schrift in die englisch-lateinisch transliterierten arabischen Texte fortgepflanzt und für Sprecher anderer Sprachen als der englischen komplett unleserlich. Diese Unsitte hat sich sogar schon auf Grund des "hohen" Bildungsgrades unserer Journalisten bis in unsere deutschsprachigen Medien verirrt.

Im konkreten Fall: Das Arabische besitzt zwei für unser Ohr ähnlich klingende Laute, die jeweils mit den Buchstaben und geschrieben werden. Nach international festgelegter Transliteration werden diese lateinisch mit Q bzw. K transliteriert. Die richtige Transliteration von قطر muß also lauten: Qatar, wobei das emphatische t (Buchstaben mit Punkt oder waagrechtem Strich) jetzt schwer im Computer zu schreiben ist. Die bei uns häufig anzutreffende Transliteration "Katar" ignoriert sowohl die unterschiedliche Schreibung im Arabischen als auch das unterschiedliche Klangbild dieser Laute. Mit dem Lateinischen "Qu" hat das Arabische jedenfalls nichts zu tun. Diese Schreibung mit anschließendem "u" ist auf jeden Fall komplett falsch.

PS: Vielleicht könnte man im Titel des Fadens neben der transliterierten Form noch die Originalschreibweise der Hauptstadt von Qatar anführen: الدوحة

moszkva tér

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Re: [QA] Doha
« Antwort #11 am: 01. August 2012, 09:01:27 »
Transliteration von fremden Alphabeten ist allgemein ein Horror! Wirklich funktioniert es nur im Serbischen und Mazedonischen, wo beide Schreibweisen offiziell sind und es offizielle Transliterationstabellen gibt, mit deren Hilfe man ohne Informationsverlust hin- und hertransliterieren kann

Пожаревац -> Požarevac -> Пожаревац - und nicht Pozharevats, wie es die anglophonen wohl gerne schreiben würden. Die deutsche Schreibweise "Passarowitz" ist inzwischen übrigens kaum noch geläufig.

In anderen Sprachen gibts das Problem mit der Transliteration (wissenschaftliche Umschrift) vs. Transkription (phonetische Umschrift). Die Griechen haben das nicht einmal auf Autobahnwegweisern konstant:
Δελφοί wird manchmal als Delfoi (Delphoi) transliteriert, meist als Delfi (selten als Delphi) transkripiert  ::)

Lustig wirds dann in so Sprachen wie georgisch, in denen es sogar drei verschiedene K gibt: კ ქ ყ - in der Reihenfolge K ejektiv, K aspiriert und das "tiroler K" (Gerhard Berger: "Die äkchkiv Saspentschn is kchaputt gchangchan, der Wagen war dann unlenkchbar.") - auf Wegweisern im Lande werden alle drei Zeichen als "K" transliteriert.

Und dann erwartet man bei sowas wie der arabischen Schrift eine korrekte Transliteration?

Zur verhunzten englischen Aussprache: Anglophone können einfach keine Fremdsprachen (die Franzosen inzwischen sehr wohl). Was die z.B. mit österreichischen Ortsnamen aufführen, ist sagenhaft ("Last winter I was skiing in Stäntn [St. Anton]")  ::)
Nord-Deutsche kommen aber auch gerne ins Schleudern - eine Nachrichtensprecherin auf einem Privatsender hat 2008 über Amstetten berichtet und immer "Am Stehten" gesagt (Zwischen Am und stetten eine kurze Pause, st als s-t und nicht scht gesprochen und das kurze e trotz dem Doppelkonsonanten auch noch lang gesprochen).

Bleibt nur ein Trost: Wir sind die Guten. Und frei nach W.Ambros: "A Jeda g'heat zu ana Mindaheit..."

B. S. Agrippa

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Re: [QA] Doha
« Antwort #12 am: 01. August 2012, 13:14:57 »
Der Lieferumfang beinhaltet neben den Straßenbahnen auch Signal- und Kommunikationstechnik, Bahnelektrifizierung, Ausstattung eines Depots sowie den Bau von Bahnsteigtüren an Haltestellen[...]
Wtf? Bahnsteigtüren bei der Straßenbahn? :o

moszkva tér

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Re: [QA] Doha
« Antwort #13 am: 01. August 2012, 13:31:52 »
Der Lieferumfang beinhaltet neben den Straßenbahnen auch Signal- und Kommunikationstechnik, Bahnelektrifizierung, Ausstattung eines Depots sowie den Bau von Bahnsteigtüren an Haltestellen[...]
Wtf? Bahnsteigtüren bei der Straßenbahn? :o
Vielleicht handelt es sich bei der Straßenbahn, wie in Istanbul, um ein geschlossenes System, dann gehts nicht um Bahnsteigtüren sondern um Türen zum Bahnsteig.

moszkva tér

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Re: [QA] Doha
« Antwort #14 am: 01. August 2012, 13:38:57 »
...
andererseits, bei den Scheichs da unten würds mich nicht wundern, wenn die Straßenbahnhaltestellen komplett eingehaust und klimatisiert würden, und damit man von der klimatisierten Straßenbahn in die klimatisierte Haltestelle kommt, braucht man eben Bahnsteigtüren.  :o

Geld ist da unten ja kein Problem.

(Sorry fürs Doppelpost)