Autor Thema: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation  (Gelesen 1569473 mal)

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Tatra83

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3510 am: 19. Januar 2019, 07:28:27 »
Hier der Fahrplan, der Qando nutzt für den U-Bahnhof Rathaus Richtung Karlsplatz: https://p2w.vor.at/api/pdf/stt?line=vor:210U2:%20:H:j19&id=60201072 Abfahrt ist 4:58 - wie beauskunftet - und der nächste Zug dann um 5:11 Uhr. Der Zug der U2 war dann wohl 7 Minuten zu spät.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

normalbuerger

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3511 am: 19. Januar 2019, 08:07:15 »
Ja um was es mir geht, warum wird die Verspätung nicht bei der Route angezeigt?
Werden die Routen nur mit Fahrplandaten berechnet?

Klingelfee

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3512 am: 19. Januar 2019, 09:25:46 »
Ja um was es mir geht, warum wird die Verspätung nicht bei der Route angezeigt?
Werden die Routen nur mit Fahrplandaten berechnet?

Also ich weiß nicht, ob das so einfach ist, Routen mit Verspätungen zu berechnen. Denn wie nimmst du den Faktor Verspätung dann in die Berechnung mit hinein.

Beispiel: Der Zug ist zwar 2 min verspätet, jedoch hat er zu deinem Einsteigepunkt noch 15 min Fahrzeit. Wer sagt denn nicht, dass dieser Zug bis dahin die Verspätung wieder aufholt?

Ebenso umgekehrt. Der Zug kommt zu deiner Station mit 2 min Verspätung, jedoch auf Grund einer langen Fahrstrecke bis zu deinem Umsteigepunkt kann er die Verspätung wieder aufholen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Tatra83

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3513 am: 19. Januar 2019, 10:41:18 »
Ja um was es mir geht, warum wird die Verspätung nicht bei der Route angezeigt? Werden die Routen nur mit Fahrplandaten berechnet?

In Qando werden die Fahrtverbindungen ausschließlich auf Basis der Fahrplandaten berechnet. Andere, nicht weltbeste, Auskunftssysteme rechnen auch mit Echtzeitdaten. Hier der VOR Routenplaner, der ebenfalls die Echtzeitdaten der WL enthält:

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Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Klingelfee

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3514 am: 19. Januar 2019, 12:22:35 »
Ja um was es mir geht, warum wird die Verspätung nicht bei der Route angezeigt? Werden die Routen nur mit Fahrplandaten berechnet?

In Qando werden die Fahrtverbindungen ausschließlich auf Basis der Fahrplandaten berechnet. Andere, nicht weltbeste, Auskunftssysteme rechnen auch mit Echtzeitdaten. Hier der VOR Routenplaner, der ebenfalls die Echtzeitdaten der WL enthält:

(Dateianhang Link)

Was mich an diesem System allerdings interessieren würde, was macht das System mit der Verspätung - Rechnet es damit, dass sich die Verspätung nicht verändert, oder das sich die Verspätung wieder durch verkürzte Aufenthalte wieder verkürzt. Bei der ÖBB habe ich nämlich schon mehrmals erlebt, dass der Zug dann statt ein paar Minuten Aufenthalt, gleich wieder weiter gefahren ist, oder aber auch umgekehrt. Bedingt durch die Verspätung musste er noch einen Gegenzug abwarten, bevor er weiter fahren konnte.

Alles in allem bringt es ein Routing in Echtzeit nur dann, wenn sich da um einen Zeitraum von < 30 min handelt. Alles andere ist mMn im Stadtverkehr mehr als Empfehlung zu verstehen.
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haidi

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3515 am: 19. Januar 2019, 12:58:58 »
Also ich weiß nicht, ob das so einfach ist, Routen mit Verspätungen zu berechnen. Denn wie nimmst du den Faktor Verspätung dann in die Berechnung mit hinein.

Beispiel: Der Zug ist zwar 2 min verspätet, jedoch hat er zu deinem Einsteigepunkt noch 15 min Fahrzeit. Wer sagt denn nicht, dass dieser Zug bis dahin die Verspätung wieder aufholt?

Ebenso umgekehrt. Der Zug kommt zu deiner Station mit 2 min Verspätung, jedoch auf Grund einer langen Fahrstrecke bis zu deinem Umsteigepunkt kann er die Verspätung wieder aufholen.
Die ÖBB manchen Warnhinweise, dass der Umstieg nicht klappen könnte.

Man könnte im Qando ein Zeichen setzen, dass der Zug hinter der Fahrplanzeit ist. Dann kann der Fahrgast selbst entscheiden. Noch schöner wäre es, könnte man sich die aktuelle Position aller Fahrzeuge ansehen, wie es so mancher Betrieb macht.
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U4

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3516 am: 19. Januar 2019, 13:06:33 »
Den "normalen" Fahrgast interessiert aber nicht die aktuelle Ortung sondern wann der nächste Zug kommt, und dafür genügt der quando oder die Echtzeitanzeige bei der Haltestelle ...
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

haidi

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3517 am: 19. Januar 2019, 13:47:15 »
Den "normalen" Fahrgast interessiert aber nicht die aktuelle Ortung sondern wann der nächste Zug kommt, und dafür genügt der quando oder die Echtzeitanzeige bei der Haltestelle ...
Weil es sie nicht gibt, gäbe es sie, würden sicher mehr drauf schauen als heute überhaupt daran denken.
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skytree

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3518 am: 19. Januar 2019, 19:06:28 »
Auch im Qando wird das Essverbot angezeigt... Warum wird das überhaupt mitgeschickt?

Autobusfan

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3519 am: 19. Januar 2019, 19:32:00 »
qando zeigt doch immer das an, was bei der U-Bahn auf der Anzeige steht!? Jedenfalls hab ich auf qando auch schon öfter Folgendes gesehen:
NÄCHSTER ZUG [Zahl] MIN
[Fahrtrichtung]

Diese Erscheinung könnte ich mir auch nur mit meiner Theorie erklären ...

13er

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3520 am: 19. Januar 2019, 19:37:20 »
Laut Aussage eines Verantwortlichen (ist allerdings schon einige Jahre her) werden die U-Bahn-Abfahrtszeiten anders als die von Straßenbahn und Autobus aus Sicherheitsgründen(??) nicht in Form von "reinen Zahlen" übertragen, sondern nur genau das angezeigt, was eben auch vor Ort auf den Anzeigen draufsteht.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

darkweasel

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3521 am: 19. Januar 2019, 19:41:20 »
Laut Aussage eines Verantwortlichen (ist allerdings schon einige Jahre her) werden die U-Bahn-Abfahrtszeiten anders als die von Straßenbahn und Autobus aus Sicherheitsgründen(??) nicht in Form von "reinen Zahlen" übertragen, sondern nur genau das angezeigt, was eben auch vor Ort auf den Anzeigen draufsteht.
Sicherheitsgründe wird das sicher keine haben, es wird einfach einfacher und somit billiger zu implementieren gewesen sein.

pascal

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3522 am: 19. Januar 2019, 19:46:35 »
Vielleicht liegt es ja an der "Unübersichtlichkeit" der beteiligten IT-Systeme.

Mir fällt in letzter Zeit auch wieder häufiger auf, dass es nach U-Bahn-Störungen manchmal den gesamten Rest des Betriebstages keine Minutenanzeige mehr gibt. So, als würde dann niemand mehr wissen, wo sich denn all die Züge gerade aufhalten.

Alex

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3523 am: 19. Januar 2019, 20:43:48 »
Ich bin letztens auf der U1 einmal mit einem "Uboot" gefahren. Laut Countdown sollte nichts kommen. Und in jeder Haltestelle sprang die Anzeige für diesen Zug auf "Nicht einsteigen", obwohl am Zug ganz normal Alaudagasse geschildert war.
Die Technik der U-Bahn Anzeigen ist halt doch um einiges älter als die des RBL.

Tatra83

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Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #3524 am: 20. Januar 2019, 07:21:48 »
Laut Aussage eines Verantwortlichen (ist allerdings schon einige Jahre her) werden die U-Bahn-Abfahrtszeiten anders als die von Straßenbahn und Autobus aus Sicherheitsgründen(??) nicht in Form von "reinen Zahlen" übertragen, sondern nur genau das angezeigt, was eben auch vor Ort auf den Anzeigen draufsteht.

Das ist noch immer so, für jeden Haltepunkt der U-Bahn wird der Anzeigerinhalt 1:1 abgefragt und angezeigt. Als Siemens das LZB500-System entwickelte, gab es noch keine standardisierten Datenschnittstellen und ich vermute, dass der Aufwand für die Implementierung (bspw. VDV453 bzw. 454) bei der Wiener U-Bahn mindestens einen siebenstelligen Freundschaftspreis erfordert hätte (hohe Anforderungen an die Softwarequalität weil es sich um sicherheitskritische Systemkomponenten handelt). Die Konsequenz aus dem "Anzeigerinhalt auslesen" ist, dass für einen Zug jeweils keine aktuelle Fahrplanlage vorliegt. Man könnte jedoch auf Basis dieser Haltepunkt-bezogenen Information wieder auf eine Fahrt matchen, sodass eine Fahrplanlage auch für den restlichen Fahrtverlauf berechnet werden kann.
Eine andere (technisch mögliche) Lösung wäre die Nutzung der Bordrechner in den U-Bahnen für die odometrische Ortung (also Wegstreckenzählung analog Bimmel oder Bus) unter Einbindung in das bestehende RBL. So wäre zumindest die fahrtbezogene Fahrplanlage bekannt und es müsste nicht das Zugleitsystem geändert werden.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.