Die Situation am Ring stellt sich aktuell, also
eineinhalb Tage 
nach dem U1-Gebrechen, folgendermaßen dar:
• Die Linie D wird zwischen Schwarzenbergplatz und Börse über Schwedenplatz U umgeleitet. Über die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme lässt sich diskutieren (meiner Meinung nach: Schwachsinn pur), aber es ist nun einmal so.
• Der besonders jetzt im Advent stärkstfrequentierte Abschnitt des Rings, also Schwarzenbergplatz–Schottentor, wird von einer Linie weniger bedient, was zu teilweise extrem unregelmäßigen Intervallen und Überlastung führt.
• Es gibt in den betroffenen Stationen entlang des westlichen Rings keinerlei Durchsagen oder Störungstexte.

• Die Fahrpläne der Linie D hängen unverändert in den Haltestellen, genauso wie ihre Linien- und Zieltafeln an den Haltestellentafeln.

• Es gibt keine Infoplakate, die über die Umleitung der Linie D informieren. Einzig das Infoplakat "Linienteilung U1 / Split route U1" hängt unter den Fahrplänen, auf diesem gibt es jedoch keine Beschreibung der Maßnahmen, sondern nur eine winzige Grafik, aus der nicht hervorgeht, dass die Linie D umgeleitet verkehrt, außer man kennt bereits die normale Linienführung.

• qando, WienMobil & Co. sowie die Open-Data-Echtzeitschnittstelle liefern für den nicht bedienten Streckenabschnitt am westlichen Ring Echtzeitabfahrten der Linie D, obwohl dort natürlich kein einziger D-Wagen fährt. Es wirkt in den Apps und generell in allem, was die Schnittstelle verwendet, also so, als würde die Linie D ganz normal (bis auf unregelmäßige Zugsfolgen) fahren.

Hier kann sich am Beispiel der Haltestelle Rathausplatz direkt an der Quelle jeder selbst davon überzeugen:
http://www.wienerlinien.at/ogd_realtime/monitor?rbl=47• Auch die Vorweganzeiger entlang der vom D-Wagen nicht bedienten Strecke zeigen diese Fake-Echtzeitabfahrten an.

• Einzig die FGI-Anzeigen in den Haltestellen zeigen für die Linie D keine Abfahrten, sondern den Text "Umleitung über Franz-Josefs-Kai" – offenbar dürfte der Abschnitt für die Linie D ferngesteuert überschrieben worden sein, damit die Abfahrten nicht erscheinen. Mit diesem Text können Ortsunkundige freilich rein gar nichts anfangen, sichtlich ist er aber auch vielen Wienern nicht ausreichend aufschlussreich. Die zahlreichen Touristen, die englische Informationen benötigen würden, sind den Wiener Linien sichtlich sowieso komplett egal.

• Informationspersonal findet sich nur bei den Eingängen zur U1, in den betroffenen Straßenbahnstationen herrscht diesbezüglich (aber nur diesbezüglich!) gähnende Leere. Nicht einmal am Rathausplatz befand man es offenbar für nötig, die Massen an Ortsunkundigen in irgendeiner Weise zu informieren.

• Die GTFS-Fahrplandaten wurden selbstverständlich nicht aktualisiert, sodass auch Google Maps suggeriert, die Linie D verkehre ganz normal.

All diese Umstände führen dazu, dass in sämtlichen Haltestellen des westlichen Rings ständig eine große Zahl verwirrter und ratloser Kunden vergeblich auf die Linie D wartet. Es gibt keine Aushänge, kein Infopersonal, keine Durchsagen und keine verständlichen Anzeigetexte, somit kommen die Kunden klarerweise gar nicht erst auf die Idee, dass der D-Wagen nicht normal fährt. Weiters werden Kunden, die aufgrund der langen Wartezeit noch einmal den Aushangfahrplan oder ihr Handy mit Google Maps, einer Wiener-Linien-App oder einer App von Drittenwicklern verwenden, noch weiter in dieser Annahme bekräftigt, anstatt aufgeklärt zu werden. (Dies sind keine Annahmen, sondern Beobachtungen.)
Hier noch ein paar Illustrationen zur beschriebenen Situation: