Autor Thema: [PM] Aviso: Mediengespräch des Bürgermeisters zu Änderungen im Straßenbahnnetz  (Gelesen 122757 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Sehr positiv auch, daß die Änderungen schon so bald umgesetzt werden!  :up:
Hat eh nur vier Jahre gedauert, den 71er zur Börse zu verlängern  ::)

Prinzipiell kann ich aber mit der 6/71-Lösung ganz gut leben. Die Kaiserebersdorfer bekommen eine direkte Tangentialverbindung nach Favoriten; in die Stadt steigt eh fast jeder in Simmering in die U3 um. Und wer "oben" weiterfahren will, kann zumindest bahnsteiggleich in den 71er umsteigen.

Allerdings hätte ich 6 und 71 nach Kaiserebersdorf verlängert. Der Zentralfriedhof alleine braucht wirklich keine doppelte Frequenz!

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2215
Den D umzubenennen, wäre nur unsinnig
:up:

Ich hab also vor einigen Tagen zu Unrecht gesudert. Das kommt halt davon, wenn man alles glaubt, was im Forum steht. ;D ;)
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7754
    • www.tramway.at
Hier übrigens ein Mail vom Jänner 2009, in dem Bezirksrat Troch zur 71er-Verlängerung Stellung nimmt. Es wurde mir weitergeleitet, daher habe ich den Adressaten anonymisiert.

Sehr geehrter Herr XXX!

Herzlichen Dank für Ihre Zuschrift.

Ich kann weder für die Bezirksvorstehung noch für die Bezirksvertretung
Simmering sprechen, doch bin ich ein politischer Hauptkritiker einiger
geplanter Maßnahmen die Linie 71 betreffend. Ich hoffe, dass ein direkter
Meinungsaustausch zwischen uns einige Punkte abklären wird können.

Sie haben ja nicht meine Darstellung des Sachverhalts gelesen, sondern einen
Medienbericht über meine Kritik. Ich wurde nicht vollständig zitiert. Aber
das ist ja Normalität in unserem Medienzeitalter.

Meine Kritik an der geplanten Reform des 71ers ergibt sich aus dem Konzept
der Wiener Linien:

Ich bin grundsätzlich NICHT gegen eine Verlängerung der Linie 71, z.B zum
Karlsplatz oder auch zur Börse.

Ich bin aber grundsätzlich gegen eine Verlängerung der Intervalle des 71ers,
d.h. ich kämpfe für kürzere und gegen längere Wartezeiten für die
Simmeringer. Daraus ergibt sich meine Hauptkritik!

Diese Verlängerung der Intervalle beim 71er wäre ein Nachteil für jene
Simmeringer, welche das für die Simmeringer nächste Spital - die
Rudolfsstiftung - aufsuchen oder welche die zahlreichen Schulen entlang der
Linie besuchen (HTLs, 2 Gymnasien, Sacre Coeur, etc) oder andere
Einrichtungen am Rennweg, wie etwa die Schnellbahnstationen Rennweg oder St.
Marx.

Eine Verlängerung der Intervalle wäre jedoch auch für die Fahrgäste
innerhalb unseres Bezirkes ein Nachteil, so befindet sich in jenem Bereich
das BBRZ, wo insbesondere auch behinderte und rekonvaleszente Klienten
geschult werden.

Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass Sie eine Streckung der
Intervalle des 71ers, also längere Wartezeiten begrüßen würden. Und dagegen
habe ich mir erlaubt, meine Stimme als Gemeinderat zu erheben und NEIN zu
sagen.

Darf ich Sie fragen, wo Sie den Satz lasen:

"Es ist unfassbar - die Bezirksvorstehung des 11.Bezirks lehnt die
Verlängerung des 71ers zur Börse mit fadenscheinigen Argumenten ab und
torpediert damit die Interessen tausender Fahrgäste, denen das Umsteighen am
Schwarzenbergplatz erspart werden könnte!"

Niemand (!) -weder die BV Simmering noch ich als einer der Initiatoren lehnt
die Verlängerung  der Linienführung zur Börse ab!!!

Was wir ablehnen ist das 71er-Gesamtpaket der Wiener Linien mit den
gedehnten Intervallen, also längeren Wartezeiten für Sie und mich und
tatsächlich tausenden weiteren Simmeringern. Wenn ich dazu nicht NEIN sage,
wozu sitze ich dann für Suimmering im Wiener Gemeinderat ???

Ich habe viele Stunden mit Vertretern der Wiener Linien verbracht, weil mir
der leistungsstarke öffentliche Verkehr ein Anliegen ist - gerade in Zeiten
der besseren Fahrgastzufriedenheit, gerade in Zeiten , wo Klimaschutz gelebt
werden sollte! Aber auch in den Ausschüssen des Wiener Gemeinderats und mit
der zuständigen Stadträtin Mag. Brauner persönliche Gespräche geführt.

Laut Wiener Linien ist bei einer Führung des 71ers über den Ring eine
Streckung (Verlängerung) der Intervalle des 71ers notwendig, da der Ring nur
eine begrenzte Aufnahmekapazität für Straßenbahnen-Garnituren hat. Würde der
71er (laut Wr. Linien) mit den derzeitigen Intervallen verkehren, würde das
zu unnötigen Stauszenarien der Straßenbahn-Züge am Ring in diesem Bereich
führen.

In den ersten Informationen der Wiener Linien wurden nur die Verbesserungen
beworben. Von der geplanten Streckung der Intervalle las oder hörte man
nichts oder kaum. Erst als ich die Reformpläne zum politischen Thema machte,
hörten wir das "Kleingedruckte". Und dies ließ ich nicht unwidersprochen.
Ich bin kein bequemer JA-Sager, aber das sind Sie ja offensichtlich auch
nicht.

Ich gebe allerdings zu bedenken, dass die Störungsanfälligkeit einer
Straßenbahnlinie zunimmt, je länger sie ist. Das ergibt sich einfach aus der
Wahrscheinlichkeit, dass mit der Länge das Risiko von Unfällen und sonstigen
Störungen quantitativ zunimmt. Die Wiener Straßenbahnlinien weisen
unterschiedliche Störungsanfälligkeiten auf. Mit scheint es nicht im
Interesse der Fahrgäste, Linien zu benützen, wo die Störungsanfälligkeit
höher wird.

Die Wr. Linien prüfen nun die Variante, ob jeder zweite 71er am Ring
weitergeführt wird. Ich habe da absolut nichts dagegen, solange die
Mehrkosten nicht zu Nachteilen für die Frequenz der Wiener Linien in
Simmering selbst führen!

Faktum ist, den 71er gibt es seit fast 102 Jahren. Das heißt natürlich noch
gar nichts! Doch Faktum ist auch, dass Geschichte und Traditionen Identität
und Bewusstsein stiften können. Für unterschiedliche Menschen sind nun
unterschiedliche Formen und Inhalte von Traditionen von Bedeutung: Für
manche zählen mehr Erscheinungen der Alltagskultur oder Z.B. der
Bezirkstopographie, für andere hingegen mehr intellektuelle Inhalte und
gesellschaftliche Werte. Beides ist für unsere Gesellschaft typisch und
wichtig. Ich habe jedoch von zahlreichen Simmeringern, insbesondere von
jenen die mit dem 71er quasi aufgewachsen sind, dass die Fahrt mit dem 71er
gerade auch zum Zentralfriedhof ganz einfach irgendwie zu Simmering gehört.
Selbst Mitarbeiter der Wiener Linien sind dieser Meinung.

Zusammengefasst:

Verlängerung der Intervalle des 71ers  NEIN.

Verlängerung der Linie 71 zur Börse JA, wenn das nicht andere Einsparungen
beim 71er auslöst!

Herzlichen Dank, dass Sie sich der Mühe unterzogen haben, die persönliche
Auseinandersetzung und Argumentation zu suchen.

Ich weiß das zu schätzen!

Ich stehe Ihnen jederzeit in jeder kommunalpolitischen Frage (zumindest
elektronisch) zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

 

Harald  Troch

Gemeinderat, Abg. zum Wr. Landtag
Harald A. Jahn, www.tramway.at

luki32

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5240
  • Bösuser
Zum Glück. Wenn man schon was macht, sollte man 1 und 2 Buchstaben verpassen. Aber das ist eigentlich auch egal. Den D umzubenennen, wäre nur unsinnig - würde einen "Shitstorm" hervorrufen, für nichts und wieder nichts.

Nur daß mit D und O genau jene zwei Buchstaben übrig geblieben sind, die auf den digitalen Anzeigen fast nicht zu unterscheiden sind, also weg damit.
Wie eine Straßenbahnlinie heißt ist doch so etwas von egal.

Hier übrigens ein Mail vom Jänner 2009, in dem Bezirksrat Troch zur 71er-Verlängerung Stellung nimmt.

Ich darf jemanden aus einem anderen Forum zitieren: Nasse Fetzen!


mfG
Luki
Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1894
Zum Glück. Wenn man schon was macht, sollte man 1 und 2 Buchstaben verpassen. Aber das ist eigentlich auch egal. Den D umzubenennen, wäre nur unsinnig - würde einen "Shitstorm" hervorrufen, für nichts und wieder nichts.

Nur daß mit D und O genau jene zwei Buchstaben übrig geblieben sind, die auf den digitalen Anzeigen fast nicht zu unterscheiden sind, also weg damit.
Wie eine Straßenbahnlinie heißt ist doch so etwas von egal.

Eben. Daher bitte alles so lassen, wie es ist - jede Umbenennung verursacht Proteste, wie ja 2008 schon zu sehen war. Diese Proteste gefährden das (unstrittige) Projekt an sich. Wie 2008 ebenso zu sehen war, als plötzlich alle nur mehr davon sprachen, den D, den J und den 71er retten zu müssen.

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7754
    • www.tramway.at
Ich denke, dass in Wirklichkeit der Tod der U2 Süd dahintersteckt, 2008 war die noch ernsthaft geplant, da wäre ein langer 71er eine zu starke Konkurrenz gewesen. Es war ja auch bei den Ringlinien so: erst als die U2 verlängert war, durfte der Straßenbahnverkehr am Ring attraktiviert werden - das habe ich jahrelang vorher unter der Hand von Planern gehört.

Gibts eigentlich Infos darüber, wie die Intervallanpassung am 71er jetzt ausschaut?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

bes

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 86
Naja, was großartig Neues is es nicht.
Nicht alles, was gut ist, muss neu sein :-)

Zitat
D: zum Hauptbahnhof, war ja bisher auch so, halt Südbahnhof, der Eingang is halt ein paar Meter weiter und da habens halt Schienen hingelegt.

6/71 Tausch - Nullsummenspiel.

71 -> Börse: Er verreckt nicht am Schwarzenbergplatz, ansonsten - schau mer mal, wie sich 1, 2, D, VRT und 71, z.B. bei der Oper im Weg stehen werden.
Nicht zu vergessen: der 74A wird wieder bis zum Stubentor geführt. Ein nicht unwesentlicher Baustein des ÖV-Netzes im inneren 3. Bezirk.

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1894
Nicht zu vergessen: der 74A wird wieder bis zum Stubentor geführt. Ein nicht unwesentlicher Baustein des ÖV-Netzes im inneren 3. Bezirk.

Und auch nicht zu verachten: Eine System- und Fahrplanumstellung bei den WiLi erfolgt zum allgemeinen Fahrplanwechsel und nicht einfach irgendwann! (Ich will natürlich nicht vermuten, dass das ausschließlich wg der Eröffnung des Hbf und der dann notwendigen D-Verlängerung am 9.12. erfolgt ;) )

Tramwayhüttl

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 768
Im Großen und Ganzen begrüße ich die Umstellung sehr. Dem Ring kommt damit nach 30 Jahren fast wieder seine alte Bedeutung zu, wenn auch in anderer Form.
Weiters lässt sich feststellen, dass sich damit zwischen Ende 2008 und 2013 so viel für die Straßenbahn zum positiven geändert hat wie schon lange nicht mehr zuvir. Im Vergleich zu anderen Städten ist dies zwar ziemlich wenig, jedoch entsteht vielleicht auch in Wien ein neuer Trend.

Heißt diese Umstellung dass wir E1/c3/4 bis Kaiserebersdorf kommen sehen werden oder im Umkehrschluss diese auf den 71er kommen?

Wird der 71er (analog dem 6er bisher) dann in den Schwachlastzeiten bis Bahnhof Simmering kurzgeführt oder entfallen diese Kurzführungen?

Wird den "Werksverkehr" von/zur HW der 71er übernehmen?

Werden die Intervalle des 71ers ausgedünnt?
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

martin8721

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4165
  • Halbstarker
Heißt diese Umstellung dass wir E1/c3/4 bis Kaiserebersdorf kommen sehen werden oder im Umkehrschluss diese auf den 71er kommen?

Ich nehme es stark an.
Sooo ungewöhnlich wäre das gar nicht. Um 1997 herum fuhren auch schon (wenn auch nur kurze Zeit) E1 beim 71er.

Wird der 71er (analog dem 6er bisher) dann in den Schwachlastzeiten bis Bahnhof Simmering kurzgeführt oder entfallen diese Kurzführungen?

Auch davon würde ich mal ausgehen.


Wird den "Werksverkehr" von/zur HW der 71er übernehmen?

HW-71er gab es bisher eh auch schon, oder?  ;)

E2

  • Gast
Wird der 71er (analog dem 6er bisher) dann in den Schwachlastzeiten bis Bahnhof Simmering kurzgeführt oder entfallen diese Kurzführungen?

Wie man die Disponenten kennt, wird im Störungsfall der 6er Bahnhof Simmering abgedreht und Kaiserebersdorf verhungert...

schaffnerlos

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3171
Der 6er wird dann mit rund 14,5 Kilometer – nach der Verkürzung des 26ers – die längste Straßenbahnlinie Wiens sein.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Wird der 71er (analog dem 6er bisher) dann in den Schwachlastzeiten bis Bahnhof Simmering kurzgeführt oder entfallen diese Kurzführungen?

Auch davon würde ich mal ausgehen.
Eins von beiden kommt sicher  8)

luki32

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5240
  • Bösuser
Heißt diese Umstellung dass wir E1/c3/4 bis Kaiserebersdorf kommen sehen werden oder im Umkehrschluss diese auf den 71er kommen?

Natürlich bleiben die am 6er.

Wird der 71er (analog dem 6er bisher) dann in den Schwachlastzeiten bis Bahnhof Simmering kurzgeführt oder entfallen diese Kurzführungen?

Kann ich mir nicht vorstellen

Werden die Intervalle des 71ers ausgedünnt?

Natürlich, auf 6min.

Damit hat der Bezirks- bzw. Gemeindratskasperl Troch das schlechteste für die Fahrgäste erreicht, das es gibt.
Der unregelmäßige 6er nach Kaiserebersdorf und das große Intervall am 71er ab Grillgasse. Was ist jetzt bitte besser als am 4er, der durch eine HVZ-71er verstärkt worden wäre und der 6er wäre auch kürzer geworden.

mfG
Luki

Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11580
Zitat
immerhin fuhren auf dieser Strecke bis 1981 fünf Linien (A(K), B(K), D, J, T), ohne dass es zu bemerkenswerten Staus gekommen

aber länger intervalle
Inwiefern?

Zitat
weniger Autoverkehr...
Am Ring? Glaub ich nicht. Und außerdem spielt das gerade dort, wo die Straßenbahn ja ohnehin durchgehend einen eigenen Gleiskörper benützt, keine Rolle.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")