Lt. Definition vom ÖAMTC ist ein historisches KFZ
Als "Historisches Kraftfahrzeug" gilt nur ein erhaltungswürdiges, nicht zur ständigen Verwendung bestimmtes Kraftfahrzeug,
•mit Baujahr 1955 oder davor, oder
•das älter als 30 Jahre ist und in die vom Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie approbierte Liste der historischen Kraftfahrzeuge eingetragen ist.
Wenn man das auf die Tramway umlegt wären eigentlich nur bis zum C1 Museumsfahrzeuge. Das kann man aber nicht so direkt vergleichen, da die Straßenbahnwagen in viel geringerer Stückzahlen gebaut wurden.
Somit finde ich, dass jede einzelne Type erhaltenswert ist. Einmal verschrottet ist unwiederbringlich.
Dass man über Jahrzehnte erhaltene Fahrzeuge jetzt einfach "weggeben" will ist mir unerklärlich.
Nur um Platz für irgendwelche Videoinseln zu schaffen, einfach Fahrzeuge zu entfernen ist sehr schade. Statt die Original zu sehen, wird das Thema in die virtuelle Welt verlegt???
Videos kann ich mir im Internet auch ansehen, aber die Atmosphäre (Geruch, Klang ...) in einer alten Remise ist einfach anders.
Um das Museum "erleben" zu können, muss man natürlich die Fahrzeuge betreten können, vielleicht auch live Vorführungen von z. B.
- wie funktioniert ein Straßenbahnwagen (Stromabnehmer, Fahrschalter, Motor, ....)
- wie funktioniert das Kuppeln von Wagen
- Selbstfahrmöglichkeit auf gesichertem Gleis einer Halle.
Ich denke so etwas lockt mehr Leute an als irgend welche Hightech Shows.
Natürlich kann und soll man auch moderne Technik zur Präsentation verwenden, jedoch sollte das "historische" im Vordergrund stehen - ist ja auch ein Museum.
Man könnte z. B. an verschiedenen Stellen QR-Codes anbringen, wo man dann zusätzliche Infos, Fotos oder Videos abrufen kann.
Um das ganze auch etwas lebendiger zu gestalten, könnte man die Dampftramway mit einem Rauchgenerator und entsprechenden Geräuschen "wiederbeleben".

Wenn man schon in der glücklichen Situation ist, dass fast alle Fahrzeuge betriebsfähig sind (ist ja nicht so selbstverständlich) sollte man auch damit fahren! Dass jedoch auch in entsprechenden Intervall, niemand will lange warten, bis man vielleicht auch mal mitfahren darf.
Man muss ja nicht unbedingt auf die Straße, es würde schon reichen von der rückwertigen Einfahrt bis zum Eingang, allein schon die Bewegung und das quietschen macht das ganze interessant.
Nach irgendwelchen Kriterien einfach Dreiwagenzüge zu verkürzen ist auch nicht der richtige Weg. Ein großer Dreiwagenzug ist einfach imposanter anzusehen. Der Eindruck eines "ordentlichen" Stadtbahnzuges beginnt auch erst ab 3 Wagen. Wenn man die Stadtbahn nur symbolisch darstellen will, würde wie oben schon mal erwähnt auch eine Front eines Triebwagens der aus einem Tunnelportal rausschaut reichen ...

Wichtig, vor allem für ausländische Besucher ist ein gut ausgestatteter Museumsshop mit Fachliteratur, Modellen und Souvenirs (Stück Schiene, Fahrdraht, Pfeiferl, Tassen, T-Shirts ....)
Wenn man die Hälfte der Fahrzeuge weggibt (auslagert) sind das grob geschätzt 50 x 12 m, also 600 m Gleislänge - eine 6gleisige Halle mit 100 m Länge - wo gibt's so etwas?
Just my two cents