Autor Thema: Unnötige S-Bögen udgl.  (Gelesen 24490 mal)

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hema

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Unnötige S-Bögen udgl.
« am: 20. Februar 2013, 15:06:54 »
In Wien liebt man S-Bögen, wo es eigentlich keine bräuchte, Gleisverschwenkungen in schnurgeraden Straßen, "Ecken" statt sanfter Ausrundung, unnötig enge Bogenradien und diverse Engstellen, welche an etlichen Punkten durch unlogische Gleislage entstehen. Und diese Dinge sind hartnäckig, werde mit allerlei Argumenten verteidigt und bei jeder Gleiserneuerung wieder eingebaut. Absurd und eigentlich traurig, besonders wenn man bedenkt, dass das nicht "zufällig" passiert, sondern mit voller Absicht und oft wider besseres Wissen aller Beteilgten. Solche Stellen kosten nicht nur Fahrzeit und -komfort, sondern fördern auch erheblich den Verschleiß, erhöhen den Stromverbrauch und sind oft sogar in der Errichtung einiges teurer.


Eigentlich auch gegen das Gesetz, das ja vorgibt:
Zitat von: StrabVO1999
§ 15.Streckenführung

(2) Die Streckenführung muss unter Bedachtnahme auf die jeweilige Straßenraumnutzung und städtebaulichen Rahmenbedingungen
fahrdynamisch günstig gewählt werden und hohe Geschwindigkeiten zulassen.



Von den genannten Dingen gibt es Wien hunderte, ich erlaube mir fürs erste einmal einen besonders unlogische S-Bogen zu zeigen, den man beim nächsten Gleistausch hoffentlich endlich beseitigt. Linie 62, Hermesstraße bzw. Wolkersbergenstraße. Und ja, ich weiß, dass der geraden Strecke ein (kleiner) Baum und ein Busch im Weg sind. Tip: versetzen oder Neupflanzung!


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tramway.at

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #1 am: 20. Februar 2013, 15:15:47 »
der geht ja noch, bei dem hab ich sehr mich gewundert, wie er neu gebaut wurde:

Harald A. Jahn, www.tramway.at

martin8721

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #2 am: 20. Februar 2013, 16:45:42 »
der geht ja noch, bei dem hab ich sehr mich gewundert, wie er neu gebaut wurde:

Was ist denn an dem so schlimm?  ???
Da find ich die Gleislage am O-Wagen am Südtiroler Platz oder beim Übergang Kärntner Straße -> Wiedner Hauptstraße schlimmer.

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #3 am: 20. Februar 2013, 16:50:42 »
der geht ja noch, bei dem hab ich sehr mich gewundert, wie er neu gebaut wurde:

Was ist denn an dem so schlimm?  ???

der ist ohne jeden Grund supereng.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

13er

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #4 am: 20. Februar 2013, 16:51:31 »
Beispiele für solche unnötigen Bögen findet man z.B. auch am gesamten 43er. Vor allem vor der Kreuzung Landesgerichtsstraße stadteinwärts und die verkorkste Abzweigung Brünnlbadgasse.

Aber auch auf neu errichteten Strecken wie dem 25er war man um nichts gscheiter, nur damit sich ein Parkstreifen ausgeht.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #5 am: 20. Februar 2013, 17:38:07 »
Also im Vergleich zur Reinlgasse, zwischen Hütteldorfer Straße und Märzstraße, sind alle Beispiele bisher lächerlich.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Klingelfee

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #6 am: 20. Februar 2013, 17:53:12 »
In Wien liebt man S-Bögen, wo es eigentlich keine bräuchte, Gleisverschwenkungen in schnurgeraden Straßen, "Ecken" statt sanfter Ausrundung, unnötig enge Bogenradien und diverse Engstellen, welche an etlichen Punkten durch unlogische Gleislage entstehen. Und diese Dinge sind hartnäckig, werde mit allerlei Argumenten verteidigt und bei jeder Gleiserneuerung wieder eingebaut. Absurd und eigentlich traurig, besonders wenn man bedenkt, dass das nicht "zufällig" passiert, sondern mit voller Absicht und oft wider besseres Wissen aller Beteilgten. Solche Stellen kosten nicht nur Fahrzeit und -komfort, sondern fördern auch erheblich den Verschleiß, erhöhen den Stromverbrauch und sind oft sogar in der Errichtung einiges teurer.



Von den genannten Dingen gibt es Wien hunderte, ich erlaube mir fürs erste einmal einen besonders unlogische S-Bogen zu zeigen, den man beim nächsten Gleistausch hoffentlich endlich beseitigt. Linie 62, Hermesstraße bzw. Wolkersbergenstraße. Und ja, ich weiß, dass der geraden Strecke ein (kleiner) Baum und ein Busch im Weg sind. Tip: versetzen oder Neupflanzung!


Du bist jedoch dort noch nie selber gefahren.

Denn mit der Begradigung veränderst du dort den Winkel Straßenbahn zu Autofahrbahn. Mit den Endefekt, dass der Autofahrer wesentlich schlechter sieht, ob sich eine Straßenbahn nähert. Ebenso kann der Straßenbahnfahrer schlechter sehen, ob sich ein Auto der Kreuzung nähert. Und der Zeitgewinn ist bei einer Begradigung der Trasse vielleicht 1 bis 2 Sekunden. Also zum vernachlässigen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

HLS

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #7 am: 20. Februar 2013, 18:02:21 »
Du bist jedoch dort noch nie selber gefahren.

Denn mit der Begradigung veränderst du dort den Winkel Straßenbahn zu Autofahrbahn. Mit den Endefekt, dass der Autofahrer wesentlich schlechter sieht, ob sich eine Straßenbahn nähert. Ebenso kann der Straßenbahnfahrer schlechter sehen, ob sich ein Auto der Kreuzung nähert. Und der Zeitgewinn ist bei einer Begradigung der Trasse vielleicht 1 bis 2 Sekunden. Also zum vernachlässigen.
Die Zeitersparnis kann man wirklich vernachlässigen, der Komfort steigt aber extrem und auch der Verschleiß an Fahrzeugen und Strecke sinken rapide. Im Falle des IV, benötigt man nur nur ein rotes Lichtsignal(Stoptafeln werden ja nur als Empfehlung angesehn) und fertig ist man.
"Grüß Gott"

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Linie 41

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #8 am: 20. Februar 2013, 18:28:20 »
Extrem schlimm sind meiner Meinung nach die Gleisverschwenkungen in der Brünner Straße.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

invisible

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #9 am: 20. Februar 2013, 19:26:46 »
Aber auch auf neu errichteten Strecken wie dem 25er war man um nichts gscheiter, nur damit sich ein Parkstreifen ausgeht.

Wobei es mir da immer noch lieber ist, dass man einen größeren Abstand zum Parkstreifen hat und damit die Zahl der Gleisparker reduziert - und dann muss man im Haltestellenbereich den Gleisabstand halt etwas aufweiten, damit sich Begegnungen mit Bussen und LKW ausgehen. Die Aufweitung ist halt in Wien oft etwas "kantig" ausgeführt; in Graz wurde in der Annenstraße auch gerade sowas eingebaut, dort sind aber saubere Übergangsbögen und ausreichend große Radien verbaut, damit das nicht weiter auffällt.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #10 am: 20. Februar 2013, 22:46:56 »
Extrem schlimm sind meiner Meinung nach die Gleisverschwenkungen in der Brünner Straße.
In anderen Städten wäre eine derartige Strecke schnurgerade gebaut worden und die Autofahrbahn würde die Kurven um die Haltestellen machen. Insbesondere wäre dies bei der Brünner Straße aufgrund ihrer großen Breite relativ einfach möglich gewesen.
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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #11 am: 20. Februar 2013, 23:06:19 »
Extrem schlimm sind meiner Meinung nach die Gleisverschwenkungen in der Brünner Straße.
In anderen Städten wäre eine derartige Strecke schnurgerade gebaut worden und die Autofahrbahn würde die Kurven um die Haltestellen machen. Insbesondere wäre dies bei der Brünner Straße aufgrund ihrer großen Breite relativ einfach möglich gewesen.
Ehrlich gesagt wüsste ich da nur einen wirklich sinnlosen Schwenk, und der ist bei der Haltestelle Shuttleworthstraße. Ob unter der Schnellbahnbrücke noch einer ist weiß ich gerade nicht auswendig.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #12 am: 20. Februar 2013, 23:14:09 »
Extrem schlimm sind meiner Meinung nach die Gleisverschwenkungen in der Brünner Straße.
In anderen Städten wäre eine derartige Strecke schnurgerade gebaut worden und die Autofahrbahn würde die Kurven um die Haltestellen machen. Insbesondere wäre dies bei der Brünner Straße aufgrund ihrer großen Breite relativ einfach möglich gewesen.
Ehrlich gesagt wüsste ich da nur einen wirklich sinnlosen Schwenk, und der ist bei der Haltestelle Shuttleworthstraße. Ob unter der Schnellbahnbrücke noch einer ist weiß ich gerade nicht auswendig.
Oh da gibt es einige sinnlose Schwenke die mir spontan einfallen. Das geht schon ziemlich bald nach dem Spitz nur so hin und her, beginnend beim Floridsdorfer Markt (links-rechts-links! :fp: ), dann kommt eine Verschwenkung bei der Katsushikastraße, eine kleine Verschwenkung unter der Schnellbahn usw...

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #13 am: 20. Februar 2013, 23:15:20 »
Ein Blick auf Google Maps genügt und man erkennt bei den Luftbildaufnahmen, dass fast ausnahmslos bei jeder Haltestelle eine Verschwenkung stattfindet. Entlang der Prager Straße ist es deutlich besser.
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hema

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Re: Unnötige S-Bögen udgl.
« Antwort #14 am: 20. Februar 2013, 23:15:21 »
der geht ja noch, bei dem hab ich sehr mich gewundert, wie er neu gebaut wurde:

Was ist denn an dem so schlimm?  ???

der ist ohne jeden Grund supereng.
Hier zeigt sich gut das Problem. Planer und Zuständige fahren dort nie, weder als Fahrer noch als Fahrgäste. Sie sehen das am Plan und da schaut es super aus, daher kommen die gar nicht auf die Idee, dass es besser gehen könnte. Und wenn sie mit dem Dienstwagen fahren, ist ihnen die kommode Straßenführung interessanter und natürlich, dass ihnen die Straßenbahn sicherheitshalber genügend weit ausweicht. Und bei den Bezirkskapos macht man sich auch beliebter, wenn die Priorität beim wenig(er) behinderten Straßenverkehr liegt.  :(
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