Autor Thema: Stadtbahnfrage  (Gelesen 22346 mal)

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tramway.at

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Stadtbahnfrage
« am: 02. März 2013, 15:19:17 »
Eine Frage an die älteren hier: Die Stadtbahnstationen (zumindest die Tiefstationen, von denen mir Farbbilder vorliegen) waren ja früher mal schönbrunnergelb bzw ocker, so genau kann man das durch Frbverfälschungen und Schmutz nicht sagen. Wie sah das denn bei den Hochstationen aus? Und welche Farbe hatten die Bahnsteigrückwände? Auf meinen Farbbildern schaut das undefinierbar grau-dreckig aus...?! Den Grund für meine Frage sieht man auf dem zweiten Foto...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Hawk

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #1 am: 02. März 2013, 15:53:04 »
Da ich mit meinen Grossvater sehr oft mit der Stadtbahn gefahren bin,ich bin im zweiten Bezirk aufgewachsen,mein Grossvater wohnte in Penzing,wir fuhren Marienbrücke bzw Schwedenplatz nach Hietzing oder umgekehrt.

Der Bahnsteigboden war verfliest(meistens schwarz weiss),die Rückwände weiss,die Buchstaben der Station soweit ich mich errinnern kann waren in einen dunklen grün,bei den Fliesen gab es auch gelb/schwarz.

Ich hoffe das meine info ein wenig weiter helfen konnten.
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

W_E_St

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #2 am: 02. März 2013, 18:01:53 »
Zu den Fliesenmustern gibt es hier einen seeeeeeehr umfangreichen Thread mit reichlich Bildbeweisen. Im Prinzip waren mit Ausnahme der Station Nussdorfer Straße die Bahnsteige mit braunen und hellgrauen (fast weißen Fliesen) belegt, meistens weiße Felder mit brauner Umrandung und zwischen den Feldern sowie zwischen Feldern und Bahnsteigkante Schachbrettmuster.

Nussdorfer Straße hatte gemusterte Fliesen in den gleichen Farben.

Gelb war laut Wagners Werk für Wien nur die Station Schönbrunn um sie optisch an das Schloss anzupassen. Der Rest der Stationen war innen und außen weiß, Kalkputz mit wenn ich mich richtig erinnere Marmormehl, also ein durchgefärbter reinweißer Verputz ohne Anstrich (stammt soweit ich mich erinnern kann von einer nicht mehr bestehenden Internetseite des Zuständigen für die Erhaltung der Stationen). Durch Bremsklotzabrieb (sprich Gusseisenstaub) und eventuell auch Radreifenabrieb sind die Wände aber natürlich nicht lang weiß geblieben.

Wesentlich mehr interessieren würde mich die Originalfarbe der Holz- und Eisenteile! Auf der Donaukanallinie sind die Stationen verbürgterweise ursprünglich bunt gewesen (jede Station in einer anderen Farbe), auf der Wiental- und Gürtellinie ist mir darüber nichts bekannt. Auf alten SW-Fotos aus der Dampzeit wirken die Säulen meistens fast weiß, was aber aufgrund der unterschiedlichen Farbempfindlichkeiten des Fotomaterials wenig aussagt.
Schaut man sich die Säulen heute an, sind sie mehrere Millimeter dick in unzähligen Schichten lackiert, überwiegend Grüntöne und Rostschutzfarben (rot und grau). Die ersten erkennbaren Schichten wirken gelblich-grau, das könnte theoretisch ein stark vergilbtes helles Grün sein, ähnlich der heutigen Farbe der Dächer. Das ist aber schon mehr geraten als sonst irgendetwas.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

hema

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #3 am: 02. März 2013, 18:19:18 »
Ohne jetzt nachsuchen zu wollen, habe ich in einem Otto Wagner-Buch gelesen, dass die Pavillons am Karlsplatz weiß waren (Carrera-Marmor) und die Eisenteile grün. Die vertieften Flächen der Verzierungen am den Außenwänden (Sonnenblumen) waren vergoldet.
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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #4 am: 02. März 2013, 19:12:17 »
Gelb war laut Wagners Werk für Wien nur die Station Schönbrunn um sie optisch an das Schloss anzupassen.

Hmmm... ein Besuch auf der Antiquitätenmesse hat folgendes ergeben... :-)
Und ein Besuch in meinem Archiv führte mich nach Ober St Veit!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #5 am: 02. März 2013, 19:14:16 »
Ohne jetzt nachsuchen zu wollen, habe ich in einem Otto Wagner-Buch gelesen, dass die Pavillons am Karlsplatz weiß waren (Carrera-Marmor) und die Eisenteile grün. Die vertieften Flächen der Verzierungen am den Außenwänden (Sonnenblumen) waren vergoldet.

Ja das ist eh klar, das sind sie ja heute auch wieder...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #6 am: 02. März 2013, 19:52:42 »
Hmmm... ein Besuch auf der Antiquitätenmesse hat folgendes ergeben... :-)
Und ein Besuch in meinem Archiv führte mich nach Ober St Veit!

Zum ersten Bild (Aquarell): lagen dort wirklich Gleise?

Da ich mit meinen Grossvater sehr oft mit der Stadtbahn gefahren bin,ich bin im zweiten Bezirk aufgewachsen,mein Grossvater wohnte in Penzing,wir fuhren Marienbrücke bzw Schwedenplatz nach Hietzing oder umgekehrt.

Nebenbei: Ich bin die genau umgekehrte STrecke zu meiner Großmutter gefahren.

Hannes
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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #7 am: 02. März 2013, 21:34:17 »
Zum ersten Bild (Aquarell): lagen dort wirklich Gleise?
No na.

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #8 am: 02. März 2013, 22:08:19 »
Oh, noch ein Fundstück - damit ist für mich recht klar, dass die Tiefstationen gelb waren (und vor allem "meine" Burggasse). Wie sahen die Hochstationen aus?
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benkda01

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #9 am: 02. März 2013, 23:05:42 »
Eigentlich ein Wahnsinn, wie heruntergekommen damals alles war, was mit Stadtbahn zu tun hatte!

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #10 am: 02. März 2013, 23:10:37 »
Eigentlich ein Wahnsinn, wie heruntergekommen damals alles war, was mit Stadtbahn zu tun hatte!

Das begründete ja den tollen Ruf der U-Bahn - Stadtbahn & Tram war völlig grindig und veraltet, die neue U-Bahn ein unfassbarer Kontrast, schnell, sauber, neu, zuverlässig, smart. Von dem Ruf zehrt sie noch heute. Man darf nicht vergessen, dass 1976/1978 bei der Bim noch Vorkriegs-Holzwagen unterwegs waren, und dass die Ubahn die schon in den Nachkriegsjahren veraltete Stadtbahn abgelöst hat.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

hema

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #11 am: 03. März 2013, 00:13:22 »
Oh, noch ein Fundstück - damit ist für mich recht klar, dass die Tiefstationen gelb waren (und vor allem "meine" Burggasse). Wie sahen die Hochstationen aus?
Wenn du die 60er-Jahre meinst, da waren eigentlich alle Stadtbahnstationen gelb bzw. dreckig und abgeblattelt. Ich dachte zuerst, du meinst die Originalanstriche der Errichtungszeit!
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haidi

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #12 am: 03. März 2013, 03:09:56 »
Ober St. Veit

Zum ersten Bild (Aquarell): lagen dort wirklich Gleise?
No na.

Ich meinte auf der Straße - was ist dort gefahren (nicht die Stadtbahn).

Hannes
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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #13 am: 03. März 2013, 08:44:07 »
Der 8er? Die ovale Insel ist im Plan auch eingezeichnet. Auf dem Aquarell dürfte es etwas täuschen.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: Stadtbahnfrage
« Antwort #14 am: 03. März 2013, 08:51:30 »
Mit
Zitat
Und ein Besuch in meinem Archiv führte mich nach Ober St Veit!
hast mich aber ganz schön in die Irre geführt :(
In der Meidlinger Hauptstraße ists eh klar.

Hannes
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