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  • "Die Zukunft der Städte - Neues von den französischen S: 23. April 2013

Autor Thema: 23.04.2013: Vortrag "Die Zukunft der Städte - Neues von den frz. Stadtumbauten"  (Gelesen 9714 mal)

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Tatra83

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Die Gruppe "bewusst.nachhaltig" lädt am 23.04.2013 um 18.30 Uhr in die VHS Alsergrund (Galileigasse 8, 1090 Wien) zum Vortrag

"Die Zukunft der Städte - Neues von den französischen Stadtumbauten" ein. Referent ist Harald Jahn.  :) :up:
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

13er

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Ein Pflichttermin! :up:
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Wird eine deutsche Version von meinem Vortrag in Schechat, ergänzt um die Fotos, die ihr eh schon kennts  >:D

(http://www.tramway.at/vortrag.htm)

Oder hat jemand Wünsche? Kann ich noch einarbeiten!  :D
Harald A. Jahn, www.tramway.at

tram

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Tatra83

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Oder hat jemand Wünsche? Kann ich noch einarbeiten!  :D
Wenn du schon so fragst, vielleicht zur Erheiterung ein paar Bilder der jüngsten Neubaustrecken der Wiener Straßenbahn  C:-)
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Oder hat jemand Wünsche? Kann ich noch einarbeiten!  :D
Wenn du schon so fragst, vielleicht zur Erheiterung ein paar Bilder der jüngsten Neubaustrecken der Wiener Straßenbahn  C:-)

Don't worry, die werden unter "Epic Fail" abgehandelt  :D
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13er

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Wie von Harald nicht anders gewohnt, war das ein exzellenter Vortrag (bzw. eigentlich zwei Vorträge in einem)! :up: :up: :up:

Eine reich bebilderte (in höchster gestalterischer Qualität) Rundreise durch viele französische Betriebe zeigte uns, wie die Tramway anderswo mit Respekt behandelt wird und als große Hoffnung der Stadtentwicklung gilt, die sich praktisch überall erfüllt hat, wo die Straßenbahn errichtet wurde.

Auch in französischen Städten gab/gibt es hie und da Stellen, wo man Gleise nicht so einfach verlegen kann, aus den verschiedensten Gründen (z.B. in Bögen, wo der Gehsteig dann recht eng wird). Dort wird das aber nicht als Argument benutzt, das gesamte Projekt fallenzulassen, sondern es wird eben einfach eine etwas unkonventionellere (aber trotzdem meistens watscheneinfache) Lösung verwirklicht. Beeindruckend auch die simple Lösung, der Staubentwicklung in einem Tunnel durch Wasserdampf, der die Staubpartikel bindet, Herr zu werden.

Der Mentalitätsunterschied zu Wien ist gewaltig; das spürt man bei jedem Bild einer wunderschön neu angelegten französischen Straße, wo das Design dahinter von Rasengleis über die Haltestellenbereiche bis hinunter zu den ganz bewusst verwendeten Bodenbelägen reicht. Denkt man bei solchen Bildern an die Großflächenplatten am Ring oder das Flickwerk am Karlsplatz oder aber auch an die Tokiostraße, kommen einem die Tränen.

Besonders atemberaubend: In Paris wurden in den letzten Jahren 85.000 Parkplätze beseitigt. Und bei uns scheitern innovative Verkehrsideen oder auch nur eine kleine Verkehrsberuhigung oft an 2-3 Parkplätzen!

Aber es gab nicht nur Beispiele aus Frankreich: Auch andere Städte haben - entweder bei Neubauten oder als stadtgestalterisches Element - die Straßenbahn wiederentdeckt. In München etwa, wo auf den Neubaustrecken Oberbau wie bei uns in der Tokiostraße nur in Zonen vorkommt, wo z.B. durch eine angrenzende Autobahn ohnehin schon so viel Umgebungslärm herrscht, dass es egal ist; in bewohntem Gebiet verwendet man dann wieder ein bis zur SOK zugebautes Rasengleis. Aber auch Bratislava (die Fußgängerzone zwischen Kapucinska und SNP) oder Budapest sind schöne Beispiele, wie eine moderne Gestaltung aussehen kann (in Budapest habe ich da z.B. die Strecke zum Deák Ferenc Tér in Erinnerung). Brünn möchte ich noch hinzufügen, auch dort kann der Innenstadtbereich durchaus mit einem französischen Neubau mithalten.

Als Antithese zur Rennaissance wurden dann unsere Neubaustrecken 25 und 26 gezeigt, die immer noch nach stadtplanerischen Rezepten des vorigen Jahrtausends errichtet wurden/werden. Heißt es in Frankreich: "Die Straßenbahn hat uns einen Park gebracht", so würde ein Bewohner der Tokiostraße wohl sagen "Die Straßenbahn hat uns den Lärm gebracht". Wobei es ja auch bei uns in Ansätzen durchaus anders geht. Etwa in Lainz oder am Whiskeypoidl-Platz.

Ein nicht uninteressantes Detail etwas abseits des Vortrags: Auf die Frage/Feststellung aus dem Publikum, dass die Züge in Frankreich eine höhere Einstiegshöhe haben und man das durchaus als gewissen Nachteil ggü. dem ULF ansehen kann, kam von einem anwesenden Herrn im Rollstuhl die (für mich doch etwas überraschende) Aussage, dass er sich in Wien mit dem Rollstuhl eigentlich am schwersten tut (sowohl beim Einsteigen als auch im Fahrzeug) und die anderen Betriebe mit höheren Einstiegen praktisch überhaupt keine Probleme bereiten, da sie eben durch andere Maßnahmen darauf achten, dass die Haltestellen und Züge völlig barrierefrei sind.

Fazit: Wien steckt verkehrs- und stadtplanerisch im finstersten Mittelalter fest und ich sehe eigentlich derzeit keine Anzeichen, dass sich das in näherer Zukunft ändern wird. Da sich aber rund um uns alles weiterentwickelt, werden wir einfach deswegen schon zurückfallen. Wer nichts tut, verliert.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Tatra83

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Danke für die Zusammenfassung! Wäre es möglich, dass der gestern gezeigte Vortrag irgendwo online zugänglich gemacht wird? Danke!  :up:
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Bus

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Ja aber gerade das finstere Mittelalter hat uns den Erhalt der Tramway in den 70ern bescherrt. Es ist nicht alles schlecht in Wien  ;)

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Danke für die Zusammenfassung! Wäre es möglich, dass der gestern gezeigte Vortrag irgendwo online zugänglich gemacht wird? Danke!  :up:

Hallo,

den ersten Teil kannst du dir inclusive Skript (allerdings noch auf Englisch) auf meiner Website ansehen; den zweiten Teil ich hier, da gibts aber kein Skript: http://prezi.com/pqxi8gd7xa5r/2013-04-23-neues-aus-frankreich/?kw=view-pqxi8gd7xa5r&rc=ref-925146
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Linie 41

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Ja aber gerade das finstere Mittelalter hat uns den Erhalt der Tramway in den 70ern bescherrt. Es ist nicht alles schlecht in Wien  ;)
Ja, aber das ist ein Argument à la Autobahnbau in den späten 30ern... ;)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

moszkva tér

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Ja aber gerade das finstere Mittelalter hat uns den Erhalt der Tramway in den 70ern bescherrt. Es ist nicht alles schlecht in Wien  ;)
Glück im Unglück. Wir haben uns teilweise das erhalten, was die Franzosen heute erst mühevoll wieder aufbauen müssen.
Fraglich ist halt, was einfacher und kostengünstiger ist: Ein verrottetes System auf Vordermann bringen oder ein State-of-the-art-System komplett von Null neu bauen?

Dass man in Wien auch bei Neubauten nicht einmal annähernd am Stand der Technik unterwegs ist, ist leider eine andere Geschichte.

Übrigens @tramway.at: Ich empfehle einmal eine Studienreise in die Türkei. Die Türken zeigen auch sehr beeindruckend, wie man moderne Straßenbahnen baut. Ich kenne leider nur Istanbul, aber die Fotos, die ich aus Gaziantep, Konya, Kayseri, Eskisehir, Samsun oder Antalya gesehen habe, machen Lust, dort auch einmal hinzufahren und sich das anzuschauen (nicht nur wegen der Straßenbahn natürlich, auch weil die Türkei ein tolles Land ist).

Gugi

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Eine Frage an Harald Jahn: Welche Präsentations-Software kam gestern zum Einsatz? Die ist ziemlich gut ...

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Eine Frage an Harald Jahn: Welche Präsentations-Software kam gestern zum Einsatz? Die ist ziemlich gut ...
Prezi, das ist auf Flash aufgebaut. Vorteil: kann auch über den Browser abgespielt werden. Nachteil: braucht viel Leistung, sonst neigt es sehr schnell zum Ruckeln.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!