Autor Thema: Übergriffe auf Mitarbeiter der W.L.  (Gelesen 4027 mal)

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nord22

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Übergriffe auf Mitarbeiter der W.L.
« am: 16. Mai 2016, 11:12:19 »
Zitat aus Kronen Zeitung Pfingstausgabe 15./ 16.05.2016:
"Verprügelt, attackiert, verletzt:
84 Mitarbeiter der Wiener Linien sind im Vorjahr von rabiaten Passagieren, Rauschigen oder Obdachlosen tätlich angegriffen worden. Fahrscheinkontrollore sind am häufigsten Ziel der Übergriffe. Ein Stationswart spricht von einer starken Zunahme der Gewalt. Die Verkehrsbetriebe kontern: "84 Attacken liegen im langjährigen Schnitt".

Kommentar: Bei der offiziellen Zahl von 84 Attacken ist die weit höhere Dunkelziffer nicht eingerechnet; z.B. grobe Verbalinjurien und verbale gefährliche Drohungen, Rempeleien ohne Verletzungsfolge etc., über welche keine Meldungen gelegt werden. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Direktion wurden durch Umbaumaßnahmen stark verbessert, sodass sich die Übergriffe auf die unterste Kaste des W.L. Personals - Fahrdienst, Fahrscheinprüfer, Stationsaufsicht - beschränken. Die Formulierung "langjähriger Schnitt" insinuiert, dass diese Vorkommnisse als Kollateralschaden gesehen werden. Weiters ist in der nüchternen Zahl 84 nicht dokumentiert, ob die Schwere der Attacken und der resultierenden Verletzungen zugenommen haben.

nord22

Klingelfee

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter der W.L.
« Antwort #1 am: 16. Mai 2016, 11:50:57 »
Zitat aus Kronen Zeitung Pfingstausgabe 15./ 16.05.2016:
"Verprügelt, attackiert, verletzt:
84 Mitarbeiter der Wiener Linien sind im Vorjahr von rabiaten Passagieren, Rauschigen oder Obdachlosen tätlich angegriffen worden. Fahrscheinkontrollore sind am häufigsten Ziel der Übergriffe. Ein Stationswart spricht von einer starken Zunahme der Gewalt. Die Verkehrsbetriebe kontern: "84 Attacken liegen im langjährigen Schnitt".

Kommentar: Bei der offiziellen Zahl von 84 Attacken ist die weit höhere Dunkelziffer nicht eingerechnet; z.B. grobe Verbalinjurien und verbale gefährliche Drohungen, Rempeleien ohne Verletzungsfolge etc., über welche keine Meldungen gelegt werden. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Direktion wurden durch Umbaumaßnahmen stark verbessert, sodass sich die Übergriffe auf die unterste Kaste des W.L. Personals - Fahrdienst, Fahrscheinprüfer, Stationsaufsicht - beschränken. Die Formulierung "langjähriger Schnitt" insinuiert, dass diese Vorkommnisse als Kollateralschaden gesehen werden. Weiters ist in der nüchternen Zahl 84 nicht dokumentiert, ob die Schwere der Attacken und der resultierenden Verletzungen zugenommen haben.

nord22

Aber wie willst du deine aufgezählten Vorfälle, die nicht gemeldet werden verhindern? Willst du jedem Mitarbeiter einen Polizisten oder auch Sicherheitsmitarbeiter beistellen? Noch dazu wundert mich bei so manchen Stationswart oder Fahrscheinkontrollor, dass diese nicht täglich eine auf die Nase bekommen, so wie sie mit gewissen Fahrgastgruppen umgehen.

Bzw sind manche "Angriffe" auch lachhaft. Da schlägt ein Fahrgast von Aussen gegen den Zug/Bus und der Fahrer/Lenker ist so geschockt, dass er nicht mehr weiter fahren kann und einen Soziusdienst benötigt.

Ebenso bei der Fahrscheinkontrolle. Einer bekommt eine auf die Nase und der ganze Trupp ist geschockt und braucht den Sozius.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

hema

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter der W.L.
« Antwort #2 am: 16. Mai 2016, 12:26:56 »
Während oder kurz nach der Krise in Ex-Jugoslawien hat ein Jugo-Fahrer (Serbe) während der Stehzeit in der Endstation gehört, wie ein Fahrgast im Gespräch geäußert hat "De Serb'n san alle Verbrecha!" - es war eine Unterhaltung unter Fahrgästen, wohlgemerkt! Das hat ihn so beleidigt und hergenommen, dass er nicht weiterfahren konnte und auch um die Polizei anfunkte um diese Schmach ahnden zu lassen.  ::)


Es gibt (und gab es immer) echte Übergriffe und verurteilenswerte Attacken, aber es gibt auch genug Vorfälle, deren nie zugegebene Ursache beim Bediensteten lag. Leider ist halt auch seit vielen Jahren die Zahl der "Luschis" unter den Bediensteten steigend, die statt sich selber auf vernünftige Weise zu helfen, lieber nach Polizei und Mama schreien!  :-[
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Stellwerker

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter der W.L.
« Antwort #3 am: 16. Mai 2016, 12:50:53 »
Wichtig wäre es, daß das Unternehmen hinter einem Mitarbeiter steht wenn sich dieser nach einer tätlichen Attacke wehrt. Nur bevor das passiert bekommt der eigentliche Täter eine Jahreskarte geschenkt.

LG,
Stellwerker

nord22

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter der W.L.
« Antwort #4 am: 16. Mai 2016, 21:55:34 »
@ Klingelfee: eine vermehrte Präsenz von Polizisten in Zivil und in Uniform im Bereich der W.L. wäre aufgrund der stetig steigenden Kriminalität auch im Sinne der Fahrgäste angebracht.
W.L. Mitarbeiter sind kein Freiwild; deine Kritik am Umstand, dass auch bei Übergriffen ohne schwere Verletzungen oder bei reinen Bedrohungsszenarien das Sozius Team in Anspruch genommen wird, ist ein Mobbing gegenüber den betroffenen Mitarbeitern.

nord22

Klingelfee

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter der W.L.
« Antwort #5 am: 16. Mai 2016, 22:12:46 »
@ Klingelfee: eine vermehrte Präsenz von Polizisten in Zivil und in Uniform im Bereich der W.L. wäre aufgrund der stetig steigenden Kriminalität auch im Sinne der Fahrgäste angebracht.
W.L. Mitarbeiter sind kein Freiwild; deine Kritik am Umstand, dass auch bei Übergriffen ohne schwere Verletzungen oder bei reinen Bedrohungsszenarien das Sozius Team in Anspruch genommen wird, ist ein Mobbing gegenüber den betroffenen Mitarbeitern.

nord22

Lieber Nord22,

bezüglich der geforderten Präsenz gebe ich dir vollkommen recht. Was ich jedoch nicht auf mir sitzen lasse, das meine Aussage, das der Soziusdienst ausgenutzt wird, ein Mobbing ist. Es ist gut, dass es diesen Dienst gibt. Nur leider gibt es schwarze Schafe, die diesen Dienst ausnützen. Und DIE prangere ich an. Denn wenn einen Sozius brauche, nur weil mich ein Fahrgast beschimpft und eventuell auch leicht handgreiflich geworden ist, dann sollte ich mir überlegen, ob ich nicht den Job wechsle. Was aber bei weiten nicht heißen soll, dass der Fahrgast dann bei der Polizei angezeigt werden soll und der Kontrollor sich auch ärztlich untersuchen lassen soll, ob er nicht irgendwelche Verletzungen davon getragen hat.

Und wo du von meiner Meinung auch nicht abbringen kannst, ist die Tatsache, dass einige Kollegen an den tätlichen Angriffen selbst schuld sind, so wie sie gegenüber den Fahrgast auftreten.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen