Autor Thema: Neugestaltung Museum  (Gelesen 20284 mal)

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Linie 41

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #30 am: 27. Juni 2013, 20:34:46 »
Natürlich, an erster Stelle muß die Erhaltung der Fahrzeuge stehen. Wenn das wirklich nicht geht, müssen aber die Fahrzeuge entsorgt werden, die am wenigsten historisch-museal verwendbar sind, dazu gehört mit Sicherheit der M+m Einrichtungsrundfahrzug und die Kasperlbim.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

benkda01

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #31 am: 27. Juni 2013, 20:51:23 »
Natürlich, an erster Stelle muß die Erhaltung der Fahrzeuge stehen. Wenn das wirklich nicht geht, müssen aber die Fahrzeuge entsorgt werden, die am wenigsten historisch-museal verwendbar sind, dazu gehört mit Sicherheit der M+m Einrichtungsrundfahrzug und die Kasperlbim.
Ok, das sind ja auch keine Museumsfahrzeuge. Wenn schon unbedingt etwas wegschmeißen, dann die, das ist klar.
Aber echte Museumsfahrzeuge zu vernichten, z.B. den L-Dreiwagenzug oder die anderen genannten Wagen, das geht gar nicht! >:( >:(

Tatra83

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #32 am: 27. Juni 2013, 21:06:57 »
Wenn Exponate einmal vernichtet sind, gibt es kein zurück mehr.
Dann sag, wo die WL diese Fahrzeuge günstig bis umsonst lagern können, un sie werden die Fahrzeuge höchstwahrscheinlich dort lagern. Nur es ist einmal so, das der Platz nicht mehr da ist.
Das heißt im Umkehrschluss nichts anderes, als dass die eigene Unternehmenshistorie nicht den Aufwand wert ist, einen adäquaten Abstellplatz für die historischen Fahrzeuge bereitzustellen. Wien wird außerdem um die beeindruckende Sammlung historischer, einsatzfähiger Fahrzeuge beneidet!
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Linie 41

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #33 am: 27. Juni 2013, 21:34:04 »
Aber echte Museumsfahrzeuge zu vernichten, z.B. den L-Dreiwagenzug oder die anderen genannten Wagen, das geht gar nicht! >:( >:(
Naja, der TH ist zumindest lackmäßig auch ein Phantasiefahrzeug.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Conducteur

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #34 am: 27. Juni 2013, 23:01:42 »
Dann sag, wo die WL diese Fahrzeuge günstig bis umsonst lagern können, un sie werden die Fahrzeuge höchstwahrscheinlich dort lagern. Nur es ist einmal so, das der Platz nicht mehr da ist.
Wo ein Wille da ein Weg. Bei der neuen Autobusgarage in Leopoldau scheint noch genug Platz zu sein. Diese ließe sich durch ein neues Gleis in der Großbauerstraße leicht erreichen. Man braucht sich nur anzuschauen, welcher Aufwand in Mariazell betrieben wird. Anstatt Radwege grün anzufärbeln sollte man lieber seitens der Stadt etwas für die Straßenbahn tun.

Außerdem wäre in Erdberg noch genug Platz gewesen. Müssen die Exponate wirklich so großen Abstand haben? In Ottakring war auch alles enger, und Ottakring war phantastisch!

Auf die aktuelle Event(un)kultur kann ich gerne verzichten. Eine dadurch geschaffene Begeisterung ist nicht nachhaltig.

Linie 41

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #35 am: 27. Juni 2013, 23:05:04 »
In Ottakring war auch alles enger, und Ottakring war phantastisch!

Auf die aktuelle Event(un)kultur kann ich gerne verzichten. Eine dadurch geschaffene Begeisterung ist nicht nachhaltig.
Nun mit einem Museumskonzept aus den 80er-Jahren wird man die Menschen des 21. Jahrhunderts nicht begeistern können, weder nachhaltig noch unnachhaltig, sondern schlicht gar nicht. Wenn ein Haufen Wagen Puffer an Puffer in einer Halle steht, lockt das keine Sau hinter dem Ofen hervor, allenfalls die üblichen Verdächtigen (und von denen nur die Hälfte).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

benkda01

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #36 am: 27. Juni 2013, 23:36:03 »
Naja, der TH ist zumindest lackmäßig auch ein Phantasiefahrzeug.
Na, dann brauchma ja nur die restlichen Fahrzeuge ein wenig umpinseln, und schon sind sie der Verschrottung würdig! :-X


Nun mit einem Museumskonzept aus den 80er-Jahren wird man die Menschen des 21. Jahrhunderts nicht begeistern können, weder nachhaltig noch unnachhaltig, sondern schlicht gar nicht. Wenn ein Haufen Wagen Puffer an Puffer in einer Halle steht, lockt das keine Sau hinter dem Ofen hervor, allenfalls die üblichen Verdächtigen (und von denen nur die Hälfte).
Das stimmt schon. Allerdings stellt sich erstens die Frage, ob man sich die Begeisterung durch mutwillige Vernichtung von historischen, unwiederbringlichen Objekten ebendieser Begeisterung erkaufen oder sich doch lieber eine nachhaltigere Lösung überlegen sollte... :lamp:
Und zweitens: Angenommen, "genug" Wagen sind verschrottet, es ist mehr Platz im Museum usw.. Wer garantiert dir, dass das tolle neue Ausstellungskonzept nicht ein Fiasko wird? Wer erarbeitet das? Kenner? Historiker? Marketingleute? F59? Ich erlaube mir, dich zu zitieren:
Also den Wiener Linien vertraue ich beim Punkt "überlegen" mit Sicherheit am wenigsten. Wenn die das Museum so wie den Betrieb behandeln, ist Alarmstufe rot angesagt.


Das heißt im Umkehrschluss nichts anderes, als dass die eigene Unternehmenshistorie nicht den Aufwand wert ist, einen adäquaten Abstellplatz für die historischen Fahrzeuge bereitzustellen. Wien wird außerdem um die beeindruckende Sammlung historischer, einsatzfähiger Fahrzeuge beneidet!
Vollinhaltliche Zustimmung! :up: :up:

Linie 41

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #37 am: 27. Juni 2013, 23:52:27 »
Es besteht kein Interesse an einer öffentlichen Verkehrssammlung seitens der Stadt Wien.
Das sowieso nicht und bei den Wiener Linien auch nur widerwillig. Nur: So lange die Wiener Linien keine neuen Abstellkapazitäten (die sie eigentlich sowieso brauchen) schaffen, geht da halt nichts. Straßenbahnen kann man halt leider nicht so einfach wie Kraftfahrzeuge von A nach B bringen, sondern man benötigt Schienen.
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moszkva tér

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #38 am: 27. Juni 2013, 23:54:08 »
Es besteht kein Interesse an einer öffentlichen Verkehrssammlung seitens der Stadt Wien.
Es geht um mehr: Es besteht kein Interesse seitens der Stadt Wien, Grundstücke oder Immobilien für nicht-kommerzielle Nutzungen herzugeben. Ein Museum? Kostet was, bringt nix. Mach' ma besser Büros draus.  :down:

kmh

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #39 am: 28. Juni 2013, 08:18:30 »
Eine Möglichkeit sehe ich in der Ausquartierung der Bus-Sammlung in ein eigenes Busmuseum. Die Dinger sind beweglicher und leichter in einem Zwischenlager unterzubringen (Leopoldau). Bei Veranstaltungen (Tramwaytag) könnte man dann eine Auswahl dem Publikum vorführen.

Ferry

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #40 am: 28. Juni 2013, 09:56:52 »
Straßenbahnen kann man halt leider nicht so einfach wie Kraftfahrzeuge von A nach B bringen, sondern man benötigt Schienen.
Tieflader sind schon erfunden... natürlich aufwendig, aber machbar. Gerade bei den vergleichsweise leichten und kurzen Zweiachsern mit Holzaufbau sollte ein solcher Transport nicht allzu kompliziert zu bewerkstelligen sein. Ist natürlich nichts für jeden Tag, kann aber helfen, die überzähligen Fahrzeuge an einen geschützten Ort zu bringen.

In diesem Zusammehang erinnere ich an den Manner-k3 1620, der zweimal (?) im Rahmen einer Werbeaktion beim Stephansdom aufgestellt war.

Bei einer unvermeidlichen Fahrzeugreduktion sollte m.A.n. mit jenen Museumsfahrzeugen begonnen werden, von deren Typen es auch Betriebsfahrzeuge gibt. Die Betriebsfahrzeuge kann man ausstellen und mit ihnen fahren, gleichartige Museumsfahrzeuge kann man nur ausstellen. Z.B. wäre es gerade bei der Anzahl an K und M Betriebsfahrzeugen vertretbar, die entsprechenden Museumswagen (2283, 2380, 4078, 4082) auszumustern. Dass jedes Fahrzeug auf seine Art einzigartig und sein Ausmustern ein unwiederbringlicher Verlust ist, bleibt unbestritten. Aber wenn es keine Alternative gibt, weil kein Platz gefunden werden kann, ist diese Variante für den Museums- und Fahrbetrieb noch am vertretbarsten (nebst, wie bereits erwähnt, jenen Wagen, die weder Museums- noch Betriebsfahrzeuge sind, also die Ströck-Wagen und der 1146).
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #41 am: 28. Juni 2013, 10:10:09 »
Die Liste mit den wegzuwerfenden Wagen könnte durchaus stimmen - denn die Zahl 14 habe ich auch schon gehört und das würde dazu passen. Dazu kommen dann höchstwahrscheinlich noch Betriebsfahrzeuge von VEF und WTM.

Geht man davon aus, daß jeder der 14 auszumusternden Wagen durchschnittlich 20 Meter Gleis benötigt, entspricht das einem Platzbedarf von 280 Metern, was z.B. 3 Gleisen zu je etwa 100 Meter Länge entspräche. Dieser Platz müßte doch am Geländer der HW zu finden sein: einfache Hallenkonstruktion bauen (winterfest), alte Gleise verwenden, fertig ist das Exponate-Lager. Das sollte es der "Kulturstadt" Wien doch wert sein. Und auf die Fassade außen ließe sich sicher auch eine großflächige Werbung (=Sponsor) unterbringen.
Beelzebub has a devil put aside for me ...

benkda01

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #42 am: 28. Juni 2013, 10:12:58 »
Tieflader sind schon erfunden... natürlich aufwendig, aber machbar. Gerade bei den vergleichsweise leichten und kurzen Zweiachsern mit Holzaufbau sollte ein solcher Transport nicht allzu kompliziert zu bewerkstelligen sein. Ist natürlich nichts für jeden Tag, kann aber helfen, die überzähligen Fahrzeuge an einen geschützten Ort zu bringen.
Genau! Wenn es in den vergangenen Tagen ein kleiner Budapester Verein mit sehr begrenzten privaten Mitteln geschafft hat, zwei Zweiachser von England heimzutransportieren, dann sollte das auch kein großes Problem darstellen! :up:

@106er:  :up: :up:

Linie 41

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #43 am: 28. Juni 2013, 19:59:27 »
In die Diskussion möchte ich gerne einen Leserbrief von ULHP aus der "Schiene" einbringen, den ich heute entdeckt habe und dem ich größtenteils klar zustimmen muß (die Kollegen vom VEF mögen mir verzeihen, daß ich so frech war diesen zu kopieren, aber in Zusammenhang mit der Museumsumstrukturierung erscheint es mir wichtig, daß das einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ist).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: Neugestaltung Museum
« Antwort #44 am: 28. Juni 2013, 21:51:40 »
Spannender finde ich den Leserbrief darunter, der ja auch durchaus von manch illustrem Namen (z.B. Peter Schmied) unterzeichnet ist. Nach überschwänglichem Lob für ULHP und sein Opus Magnum folgt ein (verständlich) emotionales Statement, das leider insgesamt nicht allzu durchdacht und stringent in seiner Argumentation ist. Ich fasse nur zwei Punkte heraus.

Wenn wir z.B. die Sammlung Leopold hernehmen, so finde ich auf deren Homepage innerhalb von Sekunden die Aussage, dass es ein Depot gibt und nicht alle Werke dauerhaft ausgestellt werden können. So geht es eigentlich jedem (auch Privat-)Museum. Die Anzahl der Ausstellungsstücke ist fast immer größer als der zur Ausstellung verfügbare Platz (oder man packt eben von vorne bis hinten alles voll und überlastet und schlimmstenfalls ermüdet den Besucher). Weiters gibt es auch im Leopold-Museum wechselnde Themenschwerpunkte, sodass die derzeit nicht ausgestellten Bilder vielleicht schon in ein paar Monaten wieder dabei sind. Das Leopold-Konzept entspricht ziemlich dem zukünftigen Museum und ist nicht dazu geeignet, den Standpunkt der Leserbriefautoren zu stützen.

Weiters der Vergleich mit dem Schulbuch "Geschichte": Würde das Schulbuch wirklich komplett die Geschichte von A bis Z behandeln, wäre es ein Schmöker von 20.000 Seiten und nicht 200. Außerdem würde es den Schülern zwar die Geschichte komplett darbringen, dabei aber viele nutzlose Informationen geben über geschichtliche Entwicklungen, die in einer Sackgasse endeten und für den weiteren Verlauf der Geschichte keine Bedeutung hatten.
Gerade in der Lehrliteratur (und ich habe auch schon Bücher selbst geschrieben) muss man sehr wohl ständig auswählen, was man macht und - viel wichtiger - was man weglässt. Tut einem manchmal leid, weil es mich selbst durchaus interessiert, aber man muss erkennen, dass es für Schüler bzw. Studenten darum geht, sich auf die großen Zusammenhänge zu konzentrieren und nicht auf kleine Details, die sie sich später bei selbständiger Behandlung des Gebiets ohne weiteres selbst beibringen könnten.

Machen wir uns nix vor: Das bisherige Museum mit der ständigen Ausstellung aller Fahrzeuge war Harrys Privatvergnügen und im Gegensatz zu den Autoren des Leserbriefs bin ich sehr wohl der Ansicht, dass man die Reichweite des Museums steigern sollte, sonst wird sich früher oder später überhaupt die Sinnfrage für die BWLer im Unternehmen stellen - und dann ist es womöglich ganz aus, denn man muss sich nur die Immobilienpreise in Erdberg anschauen und 1+1 zusammenzählen.

Darum nützt es nichts, sich in defensiver Beleidigtenrhetorik zu verschanzen, sondern muss die Chance nützen, das am Konzept zu verbessern, was einem wichtig ist. Ist auf der anderen Seite aber sicher auch nicht einfach, wenn der Museumsbeirat nur ein Feigenblatt wie der Fahrgastbeirat ist.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.