Ich komm grad von einer sehr interessanten, hochkarätig besetzten Tagung zurück (Salzburger Verkehrstage,
http://www.salzburger-verkehrstage.org), wo auch Vassilakou gesprochen hat (neben wirklich guten anderen Leuten aus Mitteleuropa!). Unter anderem war auch ein Verkehrsplaner aus Freiburg/Breisgau dort. Der hat, genau wie die Dame in New York hier:
http://www.ted.com/talks/janette_sadik_khan_new_york_s_streets_not_so_mean_any_more.html?utm_source=newsletter_weekly_2013-10-12&utm_campaign=newsletter_weekly&utm_medium=email&utm_content=talk_of_the_week_imagevon der Umgestaltung/Stillegung einer Haupverkehrsader im Zentrum gesprochen. (Das Video aus New York ist unbedingt sehenswert, es wird erklärt, wie man mit Farbe und paar Klappsesserln viel Ergebnis erzielen kann!).
Natürlich gabs auch großes Gemurre in Freiburg, aber dann hat man flugs in der stadteigenen Werkstatt eine Riesensandkiste gebaut und auf der Straße installiert, zusammen mit einigen Spielzeugbaggern. Dazu hat man Plastikpalmen und Stehtischchen aufgestellt, und die Stimmung ist sofort umgeschlagen - alle Menschen aus den umliegenden Büros haben da ihre Mittagspause verbracht, die Fläche wurde als Spielplatz begriffen und war von früh bis spät belebt.
Ich kenne ähnliches ja auch aus Paris, wo eine Autostraße an der Seine stillgelegt wurde. Nur leere Straße wäre etwas mager, so wurde die ebenfalls nach allen Regeln der Kunst animiert.
Ich war in Wien ja recht erstaunt, nichts derartiges wahrzunehmen, das ganze Tschindarassa (vergl. U-Bahn-Eröffnung) hat gefehlt.
= Taktischer Fehler, jetzt ist es für sowas aber eh schon zu spät.
Wenn jetzt eine bindende Befragung kommt (wer soll überhaupt befragt werden? Die Anrainer? Die Bezirke 6+7? Alle Wiener?) und die geht negativ aus hat das viel weitreichendere Folgen als nur auf die Mahü. Das heisst nämlich schlicht, dass sich dann die nächsten 20 Jahre niemand mehr über Begegnungszonen drübertraut, dass die Verhindererfraktion in der Stadtverwaltung, aber auch bei den Wili massiv gestärkt würde. Die Mahü wäre für die nächsten 20 Jahre einbetoniert, und auch auf einen 13er hätte das Folgen: Nicht nur, dass der eh schon schwerer durchzusetzen ist als eine Mahü-Fuzo, entlang der Strecke sind auch Begegnungszonenartige Stellen nötig, sonst geht er sich nicht wirklich aus (zB bei der Querung Josefstädter Straße).
Soweit ich mitbekommen habe war den Grünen das typisch rote Remmidemmi bei solchen Eröffnungen zuwieder, die sind für "Brot & Spiele" zu vernünftig - aber es wäre ja echt heftigste Ironie, wenn die Politik der Stadt für die nächsten 20 Jahre davon geprägt wäre, dass man sich paar tausend Euro für Plastikpalmen und Klappsesserln gespart hat...