Autor Thema: Wien 1951  (Gelesen 16971 mal)

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Re: Wien 1951
« Antwort #30 am: 01. Juni 2013, 20:16:32 »
Wenn ich mich nicht verschaut habe, war das beim Schottentor vor der Votivkirche vorbeifahrende ein C-Wagen :o
Bemerkenswert ist vor allem die Dachreklame mit der Aufschrift "Wählt Gleißner!" (wenn du diesen Zug gemeint hast). Politwerbung an Tramways kennt man ansonsten fast nur aus dem Jahr 1938.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

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Re: Wien 1951
« Antwort #31 am: 01. Juni 2013, 20:29:19 »
Ich bin nur 12 Jahre später (1963) geboren, und es war eigentlich alles ganz normal  ;)

Als einer, der sowohl 1951 als auch 1963 bewußt erlebt hat, sage ich, daß man das nicht vergleichen kann.

haidi

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Re: Wien 1951
« Antwort #32 am: 02. Juni 2013, 00:02:45 »
Es hängt auch davon ab, "wer" man war. Wenn man zur Oberschicht oder zum Adel gehört, lebt man zu jeder Zeit an jedem Ort sehr gut. Außer, es kommt eine Revolution  :)

Naja, nicht jedem im Adel ist es gut gegangen, da gab es auch Ober- und Unterschichten, unterm  Landadel gab es auch welche, die selbst hart arbeiten mussten um zu überleben. Wirklich gut ists denen gegangen, die große Ländereien gehabt haben und Pächter, die sie erhielten.

Hannes
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buschberg

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Re: Wien 1951
« Antwort #33 am: 02. Juni 2013, 20:34:34 »
In unserer Zeit geht die Schere zwischen arm und reich wieder auseinander.Die Reichen nehmen zu, die Armen werden mehr.In der Mitte werden es wniger.
Trotzdem soll man froh sein jetzt zu leben, man erinnert sich oft nur an das Schöne in der Vergangenheit, das Negative hat man gottseidank verdrängt.

haidi

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Re: Wien 1951
« Antwort #34 am: 02. Juni 2013, 20:43:17 »
Ich hab vor Kurzem zu meinen Kindern gesagt: Meine Generation (also die, die in den ersten 10-20 Jahren nach dem Krieg geboren sind) wird wahrscheinlich die sein, die es am Besten gehabt hat von den vorherigen, aber auch den zukünftigen Generationen.

Hannes
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hema

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Re: Wien 1951
« Antwort #35 am: 02. Juni 2013, 20:51:41 »
Das ist leider richtig. Aber es wird ihnen nicht wirklich auffallen, da der direkte Vergleich fehlt und sich auch Werte und Ansprüche verschieben.
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13er

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Re: Wien 1951
« Antwort #36 am: 03. Juni 2013, 09:03:18 »
Unser Wirtschaftssystem basiert eben auf Kriegen als "Reset". Da wir jetzt - glücklicherweise - in der längsten Friedenszeit seit Anbeginn der Geschichtsschreibung leben, sieht man eben auch, dass ein stets auf Wachstum ausgerichtetes System irgendwann kollabieren muss. Aber ich denke, die meisten Politiker und Großunternehmer würden sich einen Krieg mehr wünschen als eine Systemänderung weg vom Raubtierkapitalismus.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Re: Wien 1951
« Antwort #37 am: 03. Juni 2013, 11:06:07 »
Großunternehmer würden sich einen Krieg mehr wünschen als eine Systemänderung weg vom Raubtierkapitalismus.
Ach was. Frieden ist gut für's Geschäft. Krieg ist gut für's Geschäft. Alte Ferengi Erwerbsregel.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

moszkva tér

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Re: Wien 1951
« Antwort #38 am: 03. Juni 2013, 11:32:07 »
Unser Wirtschaftssystem basiert eben auf Kriegen als "Reset".
Damals gab es Kriege, heute die geplante Obsoleszenz.

Bei Kriegen (und Naturkatastrophen) werden Werte zerstört, die anschließend erneuert werden müssen. Die Wirtschaft freut sich.

Klingt markaber, ist aber so - wenn auch natürlich verkürzt und vereinfacht dargestellt.

Frage: Wer profitiert am meisten vom Krieg gegen den Terror in Afghanistan? Die Alliierten, und zwar doppelt. Zuerst darf die Rüstungsindustrie verdienen, danach Bauunternehmen aus dem Ausland, um die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen. Viel war ja schon vorher nicht da...
Die Einheimischen bekommen Billigjobs und dürfen Zementsäcke schleppen, aber qualifiziertes Personal (Bauleiter, Ingenieure, Architekten) werden stets aus dem Ausland herbeigeschafft, und werden auch fürstlich bezahlt.

hema

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Re: Wien 1951
« Antwort #39 am: 03. Juni 2013, 11:35:34 »
Außerdem erspart man sich das teure Entsorgen alter Bomben, Raketen und Granaten, wenn man sie im Namen der Freiheit von Zeit zu Zeit irgendwo auf der Welt wem auf den Kopf haut!  >:D
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raifort1

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Re: Wien 1951
« Antwort #40 am: 03. Juni 2013, 11:44:21 »
längste Friedenszeit, aber wenn man sich nur auf Westeuropa fokusiert.

Tramwayhüttl

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Re: Wien 1951
« Antwort #41 am: 03. Juni 2013, 11:58:37 »
Als interessanter Vergleich ein filmischer Reisebericht von 1936. Auch hier scheint alles fröhlich und zufrieden. Man muss (gedanklich" halt auch immer hinter die Fassade schauen. Allerdings erscheint mir Wien hier wesentlich internationaler, kosmopoliter und temporeicher als 1951.
Interessant auch: Es ist mir noch nie aufgefallen, dass die zu öffnenden Schaufenster in Wien wirklich alle nur nach außen öffnen
Rambling In Vienna 1936

Edit: hinzugefügt
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Re: Wien 1951
« Antwort #42 am: 03. Juni 2013, 12:59:27 »
Es ist mir noch nie aufgefallen, dass die zu öffnenden Schaufenster in Wien wirklich alle nur nach außen öffnen
Nach innen können sie nicht aufgehen, denn da wäre in 100 % der Fälle die ausgestellte Ware im Weg. :)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Bus

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Re: Wien 1951
« Antwort #43 am: 03. Juni 2013, 14:52:21 »
Geiler Film. Huch ein Donaukanal ohne Graffity.
Na war das nicht eine lebenswerte Stadt, man konnte mit dem Stinkemobil in jedes Gasserl fahren  >:D

60er

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Re: Wien 1951
« Antwort #44 am: 03. Juni 2013, 14:54:52 »
Es ist mir noch nie aufgefallen, dass die zu öffnenden Schaufenster in Wien wirklich alle nur nach außen öffnen
Nach innen können sie nicht aufgehen, denn da wäre in 100 % der Fälle die ausgestellte Ware im Weg. :)
Nur existieren zu öffnende Schaufenster heute nur mehr ganz selten. Die meisten Auslagen werden heutzutage von innen dekoriert.