Autor Thema: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat  (Gelesen 161376 mal)

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Monorail

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #615 am: 25. April 2024, 18:06:41 »
Mit dieser kleinkarierten Sichtweise wird es wahrscheinlich noch lange keine Regiotrams ins Wiener Umland geben. Vielleicht stellt man vorher noch die Badnerbahn auch auf Busse um. Wäre sicher ganz im Sinne von NÖ.
Gerade die Lokalbahn sollte NÖ doch als Aushängeschild der Betriebsform "Regiotram" dienen und dass dieses Konzept funktioniert, wenn man es ordentlich macht. Vielleicht wird der 72er auch deshalb abgelehnt, weil er im Gegensatz zur WLB "nur" eine herkömmliche Bummelbim mit vielen Zwischenhalten und langsamer Durchschnittsgeschwindigkeit wäre. Da macht ein Regionalbus, der zwischen Schwechat und dem Bhf. Simmering durchfährt schon eher Sinn.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

Vineyard

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #616 am: 25. April 2024, 18:58:03 »
Der 72er wird von NÖ deshalb ablehnt, weil bei der Finanzierung das "Badner Bahn" Modell doch nicht zum Zuge kam, ganz im Gegensatz dazu wie es die Fr. Gewessler ursprünglich angekündigt hatte.

(Mittlerweile kommt es mir einfach so vor, dass sie es so durchboxen wollte, bis ihre Ministeriumsbeamten ihr klar gemacht haben, dass es rein rechtlich doch nicht so geht.)

michael.fuerthaller

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #617 am: Gestern um 00:48:00 »
Mit dieser kleinkarierten Sichtweise wird es wahrscheinlich noch lange keine Regiotrams ins Wiener Umland geben. Vielleicht stellt man vorher noch die Badnerbahn auch auf Busse um. Wäre sicher ganz im Sinne von NÖ.

Dort spielt man verkehrspolitisch schon lange das Spiel "Play stupid games win stupid prices".
Alles was auf Schienen fährt gereicht mir zur Freude :-)

coolharry

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #618 am: Gestern um 07:15:03 »
Ach der 72er ist nur gestorben weil es in um Schwechat keine touristischen Ziele gibt die man mit goldenen Panoramawagen abfahren kann.  ;D
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Bus

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #619 am: Gestern um 09:58:13 »
Mit dieser kleinkarierten Sichtweise wird es wahrscheinlich noch lange keine Regiotrams ins Wiener Umland geben. Vielleicht stellt man vorher noch die Badnerbahn auch auf Busse um. Wäre sicher ganz im Sinne von NÖ.

Hier geschah sogar das Gegenteil, die erfolgreiche und durchaus sinnvolle Autobuslinie W (die fast 100 Jahre verkehrte), wurde zugunsten der WLB abgedreht.

Mal so, mal so. Das es dort nun eine Lücke gibt, ist eine andere Sache. Das es in Schwechat Lücken gibt, ist auch klar. NÖ weiß halt nicht, was es will, solange der Verkehrsverplanungsverbund und die Nachfolgegesellschaft NÖVOG kein Konzept hat, wird sich daran auch nichts ändern. (sieht man ja auch an dem Rest der Ybbstalbahn, Schweinbarter Kreuz etc.)

Anid

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #620 am: Gestern um 10:55:38 »
Das war in dem Moment klar, als die FPÖ-Koalition in Niederösterreich stand. Keine Überraschung hier also. Muss man halt warten bis schwarz-blau IV im Bund wegen dem einen oder anderen Skandal mal wieder in die Luft fliegt, so in zwei bis drei Jahren, vielleicht ändern sich die Verhältnisse in nö dann auch wieder.

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #621 am: Gestern um 12:03:45 »
Mal so, mal so. Das es dort nun eine Lücke gibt, ist eine andere Sache. Das es in Schwechat Lücken gibt, ist auch klar. NÖ weiß halt nicht, was es will, solange der Verkehrsverplanungsverbund und die Nachfolgegesellschaft NÖVOG kein Konzept hat, wird sich daran auch nichts ändern. (sieht man ja auch an dem Rest der Ybbstalbahn, Schweinbarter Kreuz etc.)

NÖ weiß genau was es will - Straßen. Die neue Verbindungsspange (gelb) war garkein Problem.

https://www.tramway.at/72/
Harald A. Jahn, www.tramway.at

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #622 am: Gestern um 12:34:58 »
Wien könnte halt die Bertl-Hayde-Gasse an der Stadtgrenze absperren und die Umfahrung zur Investruine machen, wenn es denn wollte. Möchte es aber leider auch nicht.

Nulltarif

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #623 am: Gestern um 12:54:53 »
Die Schwechater Stadtpolitik - insbesondere die Bürgermeisterin, aber sicher nicht nur diese - waren immer schon für den 72er nur unter der Voraussetzung, dass es die Stadt nichts oder nur sehr wenig kostet.

Schwechat hat aus so großen Unternehmen wie Raffinerie (+ Anhang) und Flughafen Gemeindeeinnahmen, um die es von anderen Gemeinden beneidet wird. Man sollte also meinen, dass es sich die anteiligen Kosten für den Betrieb einer Straßenbahn leicht leisten kann. Aber in ihrem Größenwahn haben die Politiker die Gemeindefinanzen mit dem überproportionierten Freizeitzentrum leider zu stark strapaziert. Diese ach so arme Gemeinde, die auch andere spezielle Vorteile (z.B. tlw. zur Wiener Kernzone zu gehören) genießt, tut mir wirklich unheimlich leid.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #624 am: Gestern um 15:07:20 »
Wien könnte halt die Bertl-Hayde-Gasse an der Stadtgrenze absperren und die Umfahrung zur Investruine machen, wenn es denn wollte. Möchte es aber leider auch nicht.

Dort dürfen ja sowieso nur Anrainer fahren! Der Durchzugsverkehr wird dort regelmässig gestraft!
Das der 72er nicht kommt, war mir schon klar, bevor die Schwarz/ Blaue Regierung in Nö entstanden ist!

Vineyard

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #625 am: Gestern um 17:20:43 »
https://wien.orf.at/stories/3254728/

Zitat
Verkehrsstadträtin Uli Sima (SPÖ) spricht gegenüber Radio Wien von einem „historischen Scheitern in der länderübergreifenden Verkehrspolitik“. Lange habe man mit den Wiener Linien, dem Bund und auch Herstellern von Straßenbahnen zu den Rahmenbedingungen einer Verlängerung verhandelt.

Der Bund sei sogar bereit gewesen, die Hälfte der Errichtungskosten und die Hälfte der Betriebskosten zu übernehmen. „So günstig bekommt man nie wieder eine so tolle Straßenbahn, die noch dazu Schwechat an die Schnellbahn und an die U-Bahn angebunden hätte“, sagte Sima.

Projekt vorerst auf Eis gelegt

Wien und Niederösterreich hätten demnach jeweils nur ein Viertel der Kosten tragen müssen. Daraus wird jedoch nichts. In Niederösterreich will man anstelle der verlängerten Bim-Linie jetzt die Busintervalle verdichten. Das aber erst 2027. „Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Sie (Niederösterreich, Anm.) sagen, sie wollen das Bussystem bis 2027 verbessern. Da wäre ja die Straßenbahn deutlich früher gefahren“, sagte Sima.


abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #626 am: Gestern um 17:26:00 »
Wien könnte halt die Bertl-Hayde-Gasse an der Stadtgrenze absperren und die Umfahrung zur Investruine machen, wenn es denn wollte. Möchte es aber leider auch nicht.

Dort dürfen ja sowieso nur Anrainer fahren! Der Durchzugsverkehr wird dort regelmässig gestraft!

Du meinst, das bleibt so, wenn die Umfahrung fertig ist?

Davon abgesehen: so ein Zufall aber auch, dass der Busverkehr 2027 verdichtet werden soll, nachdem Anfang 2028 die nächste Landtagswahl in NÖ ansteht.

Werner1981

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #627 am: Gestern um 22:32:46 »
Wien könnte halt die Bertl-Hayde-Gasse an der Stadtgrenze absperren und die Umfahrung zur Investruine machen, wenn es denn wollte. Möchte es aber leider auch nicht.

Natürlich nicht, da es sich um ein Gemeinschaftsprojekt handelt um das gerade entstehende Wiener Industriegebiet hinter dem Zentralfriedhof an die S1 anzuschließen und somit der LKW-Verkehr nicht mehr durch Simmering oder Schwechat muss. Auch das bestehende Industriegebiet Hasenleiten kann so dann erreicht werden - aktuell fahren die LKWs der dortigen Groß-Spedition durch die Siedlung Hasenleiten zur Simmeringer Hauptstraße.

michael.fuerthaller

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #628 am: Gestern um 22:59:43 »
https://wien.orf.at/stories/3254728/

Zitat
Verkehrsstadträtin Uli Sima (SPÖ) spricht gegenüber Radio Wien von einem „historischen Scheitern in der länderübergreifenden Verkehrspolitik“. Lange habe man mit den Wiener Linien, dem Bund und auch Herstellern von Straßenbahnen zu den Rahmenbedingungen einer Verlängerung verhandelt.

Der Bund sei sogar bereit gewesen, die Hälfte der Errichtungskosten und die Hälfte der Betriebskosten zu übernehmen. „So günstig bekommt man nie wieder eine so tolle Straßenbahn, die noch dazu Schwechat an die Schnellbahn und an die U-Bahn angebunden hätte“, sagte Sima.

Projekt vorerst auf Eis gelegt

Wien und Niederösterreich hätten demnach jeweils nur ein Viertel der Kosten tragen müssen. Daraus wird jedoch nichts. In Niederösterreich will man anstelle der verlängerten Bim-Linie jetzt die Busintervalle verdichten. Das aber erst 2027. „Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Sie (Niederösterreich, Anm.) sagen, sie wollen das Bussystem bis 2027 verbessern. Da wäre ja die Straßenbahn deutlich früher gefahren“, sagte Sima.

Dass man heutzutage verkehrspolitisch noch so einen Schwachsinn bauen kann... Wenn der Bund eh die Hälfte übernimmt.
Alles was auf Schienen fährt gereicht mir zur Freude :-)