Individuell verständlich. In einer Gesamtsicht problematisch. So wechseln irgendwann alle Taxler zu Uber und zu Silvester, wenn es regnet oder sonst viel Nachfrage ist, können wir alle den dreifachen Preis zahlen.
Den dreifachen Preis zahlt man nur, wenn in einem Gebiet zu wenige Uber-Fahrer unterwegs sind. Das ist ein Anreiz von Uber an die Fahrer, sich besser über die Stadt zu verteilen. Wenn genügend Fahrer unterwegs sind, ist der Preis auf Grundtarif.
Es ist mindestens genau so ein Anreiz für die Fahrgäste, ihre Fahrt zu verschieben, wenn es gerade nicht genügend Autos gibt, weil sonst die Wartezeit Richtung unendlich geht. Wenn es nicht so wäre, würde Uber die Prämie selbst zahlen und nicht den Kunden auferlegen...
Das ist ein an sich vernünftiger marktwirtschaftlicher Mechanismus, der trotzdem im öffentlich Verkehr - und das sind Taxis wie Uber - mMn problematisch ist. Dann können sich manche Leute das Taxi zu manchen Zeiten - und nicht immer gibt es eine Öffi-Alternative, deswegen sprechen wir ja darüber - nicht leisten.
Ist dasselbe Problem wie der in anderen Ländern immer wieder auferlegte oder zumindest geforderte Aufschlag für Öffi-Tickets in der HVZ ("Peak pricing"). Nicht alle Leute können sich zB ihre Arbeitszeiten einteilen, und je schlechter und geringer bezahlt die Arbeit, umso weniger. Dh der Gedanke, man "motiviert" die Menschen, außerhalb der HVZ zu fahren, ist für viele Niedrigverdiener gar nicht umsetzbar... die zahlen dann mehr für ihre Fahrt, während die Manager, die sich die Arbeitszeit flexibel einteilen, die Schwachlastzeiten nutzen und weniger bezahlen.
Ich gebe schon zu, dass Taxis weniger problematisch sind, aber ich finde schon, dass man darüber nachdenken sollte...