Bratislava-Rom ist aber eine Odyssee. Zuerst nach Bratislava (1 Stunde), dort zwei Stunden vor Abflug anwesend sein, dann Flug nach Rom Ciampino (2 Stunden), aufs Gepäck warten, auschecken und von dort wieder in die Stadt (1 1/2 Stunden), macht schon gesamt 6 1/2 Stunden! Da leg ich mich wirklich lieber in den Nachtzug nach Rom und steig am nächsten Morgen um neun ausgeruht aus.
Ja eh... so schlimm wie du es schilderst, ist es zwar nicht, aber doch:
1,5 Stunden nach Bratislava (mit Bus), eine Stunde vor Abflug ist dort ausreichend (mit nur Handgepäck). Flugzeit 1:20 Stunden, aufs Gepäck warte ich nicht, weil nur Handgepäck, dennoch dauert es in Fiumicino bis zu 30 min, bis man draußen ist. Der LeonardoExpress nach Termini fährt dann ca. 30 min.
Prinzipiell muss man diese Reisen so sehen: Ich wollte nicht unbedingt übers Wochenende nach Rom (oder sonstwohin), aber weil ich routinemäßig alle paar Wochen schaue, wo es Billigtickets abzustauben gibt, packen mich die Fluglinien bei meiner Schnäppchengier, und ich buche eben. Sowas nennt man Bedürfnisweckung statt -deckung.
Für Wien-Venedig kann die ÖBB ausnahmsweise nichts, das ist die italienische Verweigerung jeglicher Auslandsverbindungen. Den Nachtzug gibts übrigens noch. Die Trenitalia hat ja mit einer einstweiligen Verfügung am 10. Dezember beinahe erwirkt, daß die Züge über den Brenner ab 12. Dezember nur mehr im Endbahnhof halten dürfen - ÖBB und DB haben geklagt und die Verfügung gerade rechtzeitig für 3 Monate ausgesetzt.
Jein... Natürlich ist in diesem Falle nicht die ÖBB schuld. Aber dem Endkunden ist das wurscht, der will
mit der Bahn irgendwohin fahren. Wenn das dann nicht geht, ist eben
die Bahn, das sind in Österreich nun mal die ÖBB, schuld. So wird es wahrgenommen.
Die Bahn spielt sich einfach zu wenig in den Vordergrund. Gerade Nachtverbindungen sind etwas, worin die Bahn das Flugzeug nie toppen kann. Billige Fahrten in Schlaf- und Liegewagen, das ganze vermarkten, fertig. Kundenströme garantiert.
Du meinst umgekehrt... wo das Flugzeug die Bahn nie toppen kann
Nachtverbindungen sind nichts schlechtes, wenn man tatsächlich schlafen kann (manche Leute tun sich da schwer). Dabei geht am wenigsten Urlaubs-/Arbeitszeit verloren.
Wo die Bahn auch gegenüber dem Flugzeug einen riesen Vorteil hätte, was aber nur wenig kommuniziert wird: Zu- und Ausstiegmöglichkeiten unterwegs. Habe ich eine gute Verbindung z.B. Wien-Paris oder Wien-Rom, habe ich gleichzeitig auch gute Verbindungen z.B. Salzburg-Straßburg oder Klagenfurt-Florenz. Somit wird (theoretisch) über die Mittelzentren auch die Peripherie einfacher und schneller durch angepasste Regionalfahrpläne an die Hauptachsen angebunden - ohne eine Ochsentour zum nächsten Flughafen und danach wieder eine Ochsentour zu meinem Regionalziel machen zu müssen.