Autor Thema: Unser Serviceteam kommt  (Gelesen 4985 mal)

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Lukas Schnell

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Unser Serviceteam kommt
« am: 11. August 2015, 11:42:27 »
Unser Serviceteam kommt

Serviceteam wird sich aus Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter der Bereiche Linienservice (V41) und Stationsüberwachung (BU) zusammensetzen.

Wir setzen dabei also auf Kolleginnen und Kollegen, die schon jetzt im Netz präsent sind und unseren Fahrgästen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen. Diese ca. 150 bis 200 Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter werden alle bei V41 angesiedelt, weil das Serviceteam ja auf allen drei Betriebszweigen aktiv sein wird.

Mit dem Start des Serviceteams werden alte Jobs durch veränderte und weiterentwickelte Berufsbildern abgelöst. Stationswartinnen und Stationswarte in der heutigen Form wird es dann nicht mehr geben. Die bisherigen mobilen Stationswartinnen und Stationswarte sowie ein Teil der Springerinnen und Springer (die vom Dienstalter her jüngeren) und die LISE-Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter werden als Serviceteam unterwegs sein.

Die bisher fixen Stationswartinnen und Stationswarte und der andere Teil der Spingerinnen und Spinger (die vom Dienstalter her älteren) werden sich zu Betriebstechnikerinnen und Betriebstechniker entwickeln. Sie bleiben weiterhin bei BU angesiedelt und werden den U-Bahn-Fahrbetrieb unterstützen und dafür sorgen, dass die technischen Einrichtungen in den Stationen weiterhin gut betreut sind.

So geht es weiter

Hausordnungskampagne im Herbst wird 2. Testlauf für das Serviceteam

Im Herbst werden die Wiener Linien ihre Fahrgäste wieder verstärkt an die Einhaltung der Hausordnung erinnern. Dafür werden gerade unsere Beförderungsbedingungen neu geschrieben und für die Fahrgäste leicht verständlich formuliert. Außerdem werden Strafen für Fehlverhalten möglich sein. In dieser Kampagne wird auch das Serviceteam wieder für ca. fünf Wochen eingesetzt werden, um allerletzte Erkenntnisse für die Umsetzung des Projekts ab Mitte 2016 zu gewinnen.

Mitte 2016 startet die Umsetzung des Serviceteams

Die Entscheidung für die Entwicklung hin zu mehr Kundenkontakt und mehr persönliches Service ist gefallen: Mitte 2016 wird auf das Serviceteam umgestellt. Das bedeutet, dass die bisherigen mobilen Stationswartinnen und Stationswarte sowie ein Teil der Springerinnen und Springer (die vom Dienstalter her jüngeren) und die LISE-Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter (V41k) ab diesem Zeitpunkt als Serviceteam unterwegs sein werden. Diese ca. 150 bis 200 Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter werden auch alle bei V41 angesiedelt sein, weil ja das Serviceteam in allen dreien unserer Betriebszweige aktiv sein wird.

Alte Jobs weichen veränderten Berufsbildern

Den bisher bekannten Job des Stationswarts wird es dann nicht mehr geben. Stattdessen werden Betriebstechnikerinnen und Betriebstechniker und dafür sorgen, dass die technischen Objekte in den Stationen weiterhin gut betreut und überprüft sind. Diese Betriebstechnikerinnen und Betriebstechniker werden aus den Reihen der bisherigen fixen Stationswartinnen und Stationswarte und dem anderen Teil der Springerinnen und Springer (die vom Dienstalter her älteren) besetzt, allerdings werden sie ein verändertes Aufgabengebiet haben.

Konkrete Umsetzungen aus der Testphase des Serviceteams

Aus der Testphase im Frühjahr kann aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen vieles für die Umsetzung des Projekts Serviceteam mitgenommen werden.Es wird ähnlich wie heute im Netz einige fix definierte Start- und Endpunkte geben, den bewährten „Operator“ in der Leitstelle werden wir in Zukunft permanent einsetzen, die Serviceteam-Uniform wird optisch und funktional noch angepasst. Und ebenfalls fix ist:  Serviceteam-Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter werden zukünftig mit Handy UND Funkgerät ausgestattet sein.

Zum Gehalt: Die Gespräche darüber sind im Laufen. Noch müssen einige offene Punkte wie Arbeitszeiten, Schichten und Turnusse geklärt werden. Erst danach können die Details des Gehalts fixiert werden. Das wird in einigen Monaten der Fall sein.


Berufsbilder Serviceteam-Mitarbeiterin oder Mitarbeiter

•Hilfestellung, Unterstützung und aktives Zugehen auf die Fahrgäste
•Laufende Anwesenheit in Fahrzeugen und Haltestellen, um Präsenz zu vermitteln und als Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
•Kontrolle und Vermittlung der Hausordnung durch aktives Zugehen, Ermahnungen, Verweise, Strafen.
•Informationstätigkeit und aktive Auskunftserteilung bei Störungen, für individuelle Fahrtwege, über Tariffragen etc.


Berufsbilder Betriebstechnikerin oder Betriebstechniker

•Kontrolle und Betrieb der technischen Einrichtungen der U-Bahn-Stationen, Mängelwahrnehmung, -dokumentation und –weitermeldung, Betriebsunterstützung U-Bahn (z.B. Hilfe beim Einziehen von Zügen, Sperren und Öffnen von Stationen)
•Kontrolle der Außen- und Innenbereiche der Stationen sowie der Notausstiegsanlagen der U-Bahn-Strecken.
•Überprüfung der Störvitrinen und Notrufeinrichtungen auf den Bahnsteigen
•Kontrolle der Sauberkeit in den Zügen und Stationen, Veranlassen von notwendigen Sofortreinigungen sowie Beaufsichtigung des Reinigungspersonals.
•Überprüfung, eventuell Mängelbehebung, jedenfalls aber Mängelmeldung bei Fahrtreppen und Aufzüge sowie Befreiungen von Personen aus stecken gebliebenen Aufzügen.

106er

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #1 am: 24. September 2015, 09:15:03 »
Da ich heute (wieder einmal) die doppelte Zeit (gegenüber früher) (trotz U-Bahn) für meinen Weg in die Arbeit benötigt habe, bin ich der Ansicht, daß sich das Serviceteam vielleicht der innerbetrieblichen Kontrolle widmen sollte und endlich diejenigen von den leitenden Positionen entfernt, die auf Grund ihres als "betriebswirtschaftlich notwendig" gesehenen Sparkurses die Qualität des öffentlichen Verkehrs deutlich verschlechtern und damit einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden anrichten.

Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr, mit ansehen zu müssen, wie aus einem 7-8-Minuten-Intervall ein 15-Minuten-Intervall wird, nur weil einige unfähig sind, einen Zug so einzuziehen, daß kein Stau an Straßenbahnzügen entsteht - und das ohne Beeinflussung von außen. Ich habe keine Lust mehr, einem Verkehrsunternehmen eine jährliche Zunahme der Beförderungszahlen bei gleichzeitiger Zunahme der Ausfälle und Schadzüge abzukaufen.

Ich kann mir dafür vorstellen, nach 30 Jahren meine Jahreskarte zurückzugeben, denn der angebotene Service ist langsam nicht mehr an- und hinnehmbar - denn angekündigte Intervalle werden einfach nicht eingehalten, schadhafte U-Bahn-Züge verlangsamen das Vorankommen (insbesondere wenn ein erzwungener Umsteigevorgang dazu führt, Anschlüsse nicht zu erreichen und dann nochmals unendlich lange Wartezeiten entstehen), und der Routenplaner manchmal einen Fußweg als "schnellste Verbindung" angibt (Anm.: nur damit man gleich zur U-Bahn kommt; Verbindungen mit anderern Verkehrsmitteln werden gleich ausgelassen). Es ist bedauerlich, aber ich habe einfach keine Lust, zur Hauptverkehrszeit in überfüllten Zügen bei schlechter Luft unterwegs sein zu müssen, vor allem wenn mir aus Erfahrung bekannt ist, daß dem nicht so sein muß, und dann vielleicht noch von einem Serviceteam darauf aufmerksam gemacht zu werden, daß eigentlich "eh alles in Ordnung ist". Da stau ich mich lieber mit meinem eigenen Fahrzeug durch die Stadt.

Beelzebub has a devil put aside for me ...

Tatra83

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #2 am: 24. September 2015, 09:45:18 »
Da ich heute (wieder einmal) die doppelte Zeit (gegenüber früher) (trotz U-Bahn) für meinen Weg in die Arbeit benötigt habe, bin ich der Ansicht, daß sich das Serviceteam vielleicht der innerbetrieblichen Kontrolle widmen sollte und endlich diejenigen von den leitenden Positionen entfernt, die auf Grund ihres als "betriebswirtschaftlich notwendig" gesehenen Sparkurses die Qualität des öffentlichen Verkehrs deutlich verschlechtern und damit einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden anrichten.
Das Grundproblem ist der von der Politik verordnete vermeintliche (!) Sparkurs, der von den vorhandenen Managern (von Führungskräften möchte ich da nicht sprechen) unreflektiert durchgesetzt wird, weil man sich irgendwas erhofft bzw. aufgrund der Eigentümer-Verhältnisse (Teil des Stadtwerke-Konzerns mit Steuerspar-Konstrukt über Wiener Linien GmbH und Wiener Linien GmbH&Co KG) auch direkt an die Politik und keine Strategie gebunden ist. Und so kommen auch nur noch jene Personen in höhere Posten, derer man sich sicher sein kann, dass sie nach oben buckeln und nach unten treten. Einfach mal den Untertan von Heinrich Mann lesen.
Warum schrieb ich vermeintlich? Im Grunde werden die WL mit knapp einer Milliarde EUR p.a. gepampert und somit sollte man ja im Geld schwimmen, aber dem ist nicht in allen Abteilungen so. Die Wirkungen wurden hier in verschiedenen Threads schon hinlänglich diskutiert. Das wird nicht besser werden, auch das haben wir hier schon ausführlich durch.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Hawk

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #3 am: 26. September 2015, 14:58:04 »
Ja die Politik macht sehr viel kaputt, leider alles Theoretieker!  :down:
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

Geamatic

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #4 am: 07. Juli 2016, 01:23:29 »
Zitat
Serviceteam: Verhandlungen mit der Personalvertretung gescheitert

Die für Ende des Jahres geplante Einführung des Serviceteams der Wiener Linien wird es nicht geben. Geschäftsführung und Personalvertretung konnten sich nicht auf die notwendigen Rahmenbedingungen einigen.

Zur Erinnerung: Mit dem Serviceteam sollten sich Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter in Zukunft sichtbar, kompetent und serviceorientiert vor Ort – in Stationen und Zügen – um die Anliegen der Fahrgäste kümmern. Von Netzauskünften über Informationen im Störungsfall bis hin zur Kontrolle der Hausordnung hätte das Aufgabenfeld reichen sollen.

Um dieses notwendige und nachgefragte Service in näherer Zukunft dennoch bieten zu können, werden jetzt neue Konzepte erarbeitet. Die Ziele dafür bleiben die gleichen: Mehr Präsenz im Netz zeigen, direkter bei den Fahrgästen sein, aktiv Service bieten und Sicherheit ausstrahlen.

Quelle: Extranet Wiener Linien

Da würde mich aber schon gerne interessieren, was da die Streitpunkte waren.


13er

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #5 am: 07. Juli 2016, 08:16:11 »
Zitat
Serviceteam: Verhandlungen mit der Personalvertretung gescheitert

Die für Ende des Jahres geplante Einführung des Serviceteams der Wiener Linien wird es nicht geben. Geschäftsführung und Personalvertretung konnten sich nicht auf die notwendigen Rahmenbedingungen einigen.

Zur Erinnerung: Mit dem Serviceteam sollten sich Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter in Zukunft sichtbar, kompetent und serviceorientiert vor Ort – in Stationen und Zügen – um die Anliegen der Fahrgäste kümmern. Von Netzauskünften über Informationen im Störungsfall bis hin zur Kontrolle der Hausordnung hätte das Aufgabenfeld reichen sollen.

Um dieses notwendige und nachgefragte Service in näherer Zukunft dennoch bieten zu können, werden jetzt neue Konzepte erarbeitet. Die Ziele dafür bleiben die gleichen: Mehr Präsenz im Netz zeigen, direkter bei den Fahrgästen sein, aktiv Service bieten und Sicherheit ausstrahlen.

Quelle: Extranet Wiener Linien

Da würde mich aber schon gerne interessieren, was da die Streitpunkte waren.
"sichtbar, kompetent und serviceorientiert" - ein Greuel für jede Gewerkschaft :D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

nord22

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #6 am: 07. Juli 2016, 08:30:28 »
Die Mitarbeiter des Serviceteams sollten den ganzen Tag in stark frequentierten U Bahnstationen präsent sein und sich auch mit unvorteilhaften Fahrgästen herumschlagen. Der gewerkschaftliche Widerstand ist gerechtfertigt, denn das Serviceteam sollte nämlich die (zahllosen) Versäumnisse der Wiener Polizei kompensieren. Das Kontrollieren des Einhaltens der Beförderungsbestimmungen durch das Serviceteam ist aus Fahrgastsicht natürlich wünschenswert, endet aber oft mit groben Beschimpfungen und Verbalinjurien, Anspucken und tätlichen Angriffen. Es dürfte sich auch bei der Besoldung gespießt haben, denn beim Abgelten von stark erhöhtem Arbeitsrisiko sind die W.L. recht knausrig ...

nord22

Tatra83

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #7 am: 07. Juli 2016, 08:34:03 »
Da würde mich aber schon gerne interessieren, was da die Streitpunkte waren.
Eigentlich bemerkenswert, dass sich Arbeitgeber und Arbeitgebergewerkschaft nicht einigen konnten. :D Nun, ich vermute, dass die "Gewerkschaft" den Winkelzug der GF mit den "neuen" Berufsbildern und der damit verbundenen (womöglich auch geringeren) Entgelten für die MA nicht mittragen konnte/wollte. Denkbar ist auch, dass sie sich zusätzlich nicht auf den Turnus (rollende vs. feste Frei-Folge) einigen konnten.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

coolharry

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #8 am: 07. Juli 2016, 09:00:44 »
Es dürfte sich auch bei der Besoldung gespießt haben, denn beim Abgelten von stark erhöhtem Arbeitsrisiko sind die W.L. recht knausrig ...
nord22

Ist es nicht mittlerweile überall so? Verantwortung wie die Chefiteten und Gehalt wie das Putzpersonal.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

denond

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Re: Unser Serviceteam kommt
« Antwort #9 am: 13. Juli 2016, 12:07:49 »
Was nutzt ein Serviceteam wenn die Infrastrukur im Argen liegt?
Wieder nur viele, die Anschaffen (siehe auch Teamleiter), keine die die eigentlichen Fehler beheben. Was nützt all das, wenn in den wichtigen Werkstätten bis zu 14 Arbeiter fehlen?