Autor Thema: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus  (Gelesen 426058 mal)

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Wattman

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[PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« am: 29. Oktober 2013, 16:10:12 »
Die Wiener Linien werden den Auftrag für die Beschaffung von 120 bis 150 Niederflur-Straßenbahnen ausschreiben und nicht die Möglichkeit nutzen, eine Option bei Siemens für weitere ULFs ziehen. Bombardier bringt sich ins Spiel.

Das berichtete ein Sprecher der Verkehrsbetriebe der APA am Dienstag. „Ziel ist, zu eruieren, welche Straßenbahn derzeit die beste am Markt ist“, begründete er die Entscheidung der Geschäftsführung. Man wolle den Markt sondieren und schauen, welche Entwicklungen es in den letzten Jahren gegeben habe.

Die Niederflurstraßenbahnen ULF - die Abkürzung steht für „Ultra Low Floor“ - gibt es seit 1997 in der Bundeshauptstadt. Siemens hatte Mitte der 1990er-Jahre den Auftrag für die ersten 150 Züge erhalten, weil das Wiener Werk u.a. mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe von nur 19 Zentimetern punkten konnte.

Erste neue Züge ab Mitte 2017
Einige Jahre später sicherte sich der Technologiekonzern die Folgeorder um 357 Mio. Euro. Diese umfasst 150 weitere Garnituren. Der Großteil davon wurde schon geliefert - der Rest folgt bis Jahresende 2015. Weiters gab es eine Option auf eine dritte, noch einmal 150 Bims umfassende Lieferung. Von dieser machen die städtischen Verkehrsbetriebe aber nun keinen Gebrauch, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Entsprechend wortkarg über diese Entwicklung zeigte man sich bei Siemens. „Das ist die Entscheidung der Wiener Linien. Das kommentieren wir nicht“, sagte ein Sprecher.

Vielmehr wird noch in diesem Jahr eine internationale Ausschreibung über die Beschaffung in die Wege geleitet. Die Lieferung der neuen Bims soll ab 2017 erfolgen, die ersten Züge dann ab Mitte 2017 unterwegs sein. Bis dahin würden noch „im gewohnten Ausmaß“ ULFs geliefert werden, so der Sprecher.

Bombardier bringt sich ins Spiel
Zu den wichtigsten Anforderungen in der Ausschreibung werden der ebene Einstieg und Barrierefreiheit, ein modernes Konzept zur Fahrgastinformation, flexibel gestaltbare Innenräume, neuester Stand der Technik, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit sowie Energieeffizienz zählen. Weiters seien optimale Arbeitsbedingungen für die Fahrer (zum Beispiel Ergonomie) wichtig.

Bereits als Bewerber in Spiel gebracht hat sich Bombardier - mehr dazu in Bombardier will Bim für Wien liefern. Das Unternehmen bastelt auch schon an einer Niederflur-Lösung für Wien, die der Stadt wesentlich billiger als der ULF kommen soll. Laut einem internen Projektpapier soll es beispielsweise Einsparungen von Wartungskosten in Höhe von mehr als 300 Mio. Euro geben - durchgerechnet für 170 Langzüge und eine Laufzeit von 30 Jahren. Visualisierungen lassen eine optische Ähnlichkeit zum jetzigen ULF von Siemens erkennen.

Auf die Ausschreibung sei man vorbereitet, versicherte Bombardier-Geschäftsführer Germar Wacker: „Wir sind in den Startlöchern.“ Es würden sich alle 700 Mitarbeiter am Bombardier-Standort in Wien auf die Gelegenheit freuen, „an einem fairen Wettbewerb“ zur Beschaffung von modernen Straßenbahnen in ihrer Heimatstadt teilzunehmen.


Quelle: www.orf.at

Wattman

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #1 am: 29. Oktober 2013, 16:13:01 »
Keine neuen ULFs: Auftrag für Bims neu ausgeschrieben
Siemens und Bombardier rittern um den Bau von 120 bis 150 Niederflur-Straßenbahnen.


Die Wiener Linien erweitern ihre Flotte und setzen dabei - vorerst - nicht auf Altbewährtes. Der  Auftrag für die Beschaffung von 120 bis 150 Niederflur-Straßenbahnen werde neu ausgeschrieben und somit nicht die Möglichkeit genutzt, eine Option bei Siemens für weitere ULFs zu ziehen. "Ziel ist, zu eruieren, welche Straßenbahn derzeit die beste am Markt ist", begründete ein Sprecher der Wiener Linien die Entscheidung der Geschäftsführung. Man wolle den Markt sondieren und schauen, welche Entwicklungen es in den letzten Jahren gegeben habe.

Dass Siemens und Konkurrent Bombardier um den Großauftrag rittern, ist bereits seit längerem bekannt. Germar Wacker, Chef der von Wien aus gesteuerten Straßenbahn-Sparte des Verkehrstechnikkonzerns Bombardier,  forderte im Mai, das der Auftrag  neu ausgeschrieben werden müsse. Bombardier bastelt gerade an einer Niederflur-Lösung für Wien, die der Stadt wesentlich billiger als der ULF kommen soll. Wie bereits im vergangenen Mai bekannt wurde, soll es laut einem internen Projektpapier allein bei den Wartungskosten zu  Einsparungen in Höhe von mehr als 300 Mio. Euro kommen - durchgerechnet für 170 Langzüge und eine Laufzeit von 30 Jahren. Das Kontrollamt hatte die Wiener Linien wegen des hohen Wartungsbedarfs und der damit verbundenen hohen Ausfallquote der jetzigen Niederflur-Bims bereits gerügt.

Die Wiener Variante mit einer Einstiegshöhe von 20 Zentimetern (ULF: 19 Zentimeter) sieht auf den zahlreichen Visualisierungen dem Porsche-Design der Siemens-ULFs zum Verwechseln ähnlich. Das kürzere Modell misst knapp 34 Meter und umfasst 145 Steh- und 66 Sitzplätze. Die Langversion (45,5 Meter) fasst sogar 198 Steh- und 89 Sitzplätze. Zum Vergleich: Der Kurz-ULF bietet derzeit knapp 140 Passagieren, die längere Variante etwas mehr als 200 Personen Platz.

Kein Kommentar von Siemens
Wortkarg über die neue Entwicklung in punkto Ausschreibung zeigte man sich bei Siemens. „Das ist die Entscheidung der Wiener Linien. Das kommentieren wir nicht“, sagte ein Sprecher auf APA-Anfrage. Erfreut hingegen zeigte man sich bei  Bombardier. Auf die Ausschreibung sei man vorbereitet, versicherte Geschäftsführer Germar Wacker: „Wir sind in den Startlöchern.“ Es würden sich alle 700 Mitarbeiter am Bombardier-Standort in Wien auf die Gelegenheit freuen, „an einem fairen Wettbewerb“ zur Beschaffung von modernen Straßenbahnen in ihrer Heimatstadt teilzunehmen.

Seit 1997
Die Niederflurstraßenbahnen ULF - die Abkürzung steht für "Ultra Low Floor" - fahren seit 1997 in Wien. Siemens hatte Mitte der 1990er-Jahre den Auftrag für die ersten 150 Züge erhalten, weil das Wiener Werk u.a. mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe von nur 19 Zentimetern punkten konnte.

Einige Jahre später sicherte sich der Technologiekonzern den Folgeauftrag um 357 Mio. Euro. Diese umfasst 150 weitere Garnituren. Der Großteil davon wurde schon geliefert - der Rest folgt bis Jahresende 2015. Dazu gab es eine Option auf eine dritte, noch einmal 150 Bims umfassende Lieferung, die nun nicht gezogen wird.

Neue Bims ab 2017
Noch in diesem Jahr soll eine internationale Ausschreibung über die Beschaffung in die Wege geleitet werden. Die Lieferung der neuen Bims soll ab 2017 erfolgen, die ersten Züge dann ab Mitte 2017 unterwegs sein. Bis dahin würden noch "im gewohnten Ausmaß" ULFs geliefert werden, so der Sprecher.

Zu den wichtigsten Anforderungen in der Ausschreibung werden der ebene Einstieg und Barrierefreiheit, ein modernes Konzept zur Fahrgastinformation, flexibel gestaltbare Innenräume, neuester Stand der Technik, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit sowie Energieeffizienz zählen. Weiters seien optimale Arbeitsbedingungen für die Fahrer (zum Beispiel Ergonomie) wichtig.


Quelle:
kurier.at

coolharry

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #2 am: 29. Oktober 2013, 16:21:57 »
Blöde Frage: Wer hält eigentlich die rechte an dem Porsche Design der ULF Trams? Die Fa. Porsche Design, die Wiener Linien oder Siemens?
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

hprill

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #3 am: 29. Oktober 2013, 16:30:32 »
Da müsste man die Verträge kennen. Im Normalfall sollten die Rechte bei Porsche Design sein, mit einer Nutzungslizenz für Siemens. Porsche Design kann aber die Rechte auch z.B. an die Wiener Linien verkauft haben, die könnten dann dem Hersteller ihrer Wahl eine Nutzungslizenz einräumen.

Kennt wer die Verträge?

hema

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #4 am: 29. Oktober 2013, 16:51:47 »
Geschützt ist aber die Marke, nicht primär das Aussehen eines Gegenstandes. Du darfst weiße T-Shirts herstellen, aber kein geschütztes Markenzeichen dran anbringen, auch kein (täuschend) ähnliches Logo.


Es geht hier um Gestaltungs- und Designfragen, nicht um den Nachbau allfällig patentrechtlich geschützter technischer Details!
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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #5 am: 29. Oktober 2013, 17:13:18 »
Bei den Faben für die neuen Bims sollte man sich an die neuen Citaro C2 orientieren!

Die E1 werden damit wohl länger im Einsatz sein, möglicherweise bis 2021?

martin8721

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #6 am: 29. Oktober 2013, 17:28:57 »
Die E1 werden damit wohl länger im Einsatz sein, möglicherweise bis 2021?

Das sowieso. Ein paar E1 haben dieses Jahr noch eine HU bzw. §61-Untersuchung bekommen.
Diese Wägen stehen somit bis 2021 zur Verfügung.

Und: whoooo! Ich freue mich, zu lesen, dass sich die WL für eine Ausschreibung und nicht für das Ziehen einer dritten ULF-Tranche entschieden haben.  :up:

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #7 am: 29. Oktober 2013, 17:50:11 »
Das sowieso. Ein paar E1 haben dieses Jahr noch eine HU bzw. §61-Untersuchung bekommen.
Das ist die eiserne Reserve als Ersatz für ausgefallene E2. Diese Reserve bleibt wohl wirklich bis 2021 erhalten. Es wird schon ein komisches Gefühl sein, wenn wir 2020 im "Chronik"-Bereich so über z.B. den 2er schreiben werden wie heute über den 44er: "Heute 4833+1337 am 2er!" Und auch 2020 wird das dann die Blaue sein 8)

@hema: So einfach kann man das nicht sagen. Auch das Aussehen kann als "Geschmacksmuster" geschützt werden. Aber Urheberrecht und verwandte Gebiete sind nicht immer ganz einfach, siehe Streit zwischen Apple und Samsung - wo beginnt die schützenswerte Abrundung bei einem Tablet und wo nicht... :)
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Linie 41

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #8 am: 29. Oktober 2013, 18:33:21 »
Bei den Faben für die neuen Bims sollte man sich an die neuen Citaro C2 orientieren!
Das währe allerdings ein Traum gegen das ULF-Grau.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #9 am: 29. Oktober 2013, 18:40:27 »
Streiten kann man über alles, beonders in Amerika!  ;)


Ich weiß nicht, wie das bei Straßenbahnen ist, aber z.B. bei Architektur, Skulpturen oder Gemälden kannst du gar nichts schützen, das kann jeder 1:1 nachmachen, nur der Name des urprünglichen Gestalters ist geschützt. Wenn du das Hunderwasser-Haus nachbauen oder die Mona Lisa malen willst, darfst du das, nur darfst du nicht Hundertwasser oder Leonardo als Schöpfer nennen. Viele Dinge sind zwar gegen Fälschung gesichert aber nicht gegen die Kopie, nur irgendwelche Patentrechte oder sonstige Lizenzen darfst du nicht verletzen.
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Klingelfee

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #10 am: 29. Oktober 2013, 18:55:08 »
Streiten kann man über alles, beonders in Amerika!  ;)


Ich weiß nicht, wie das bei Straßenbahnen ist, aber z.B. bei Architektur, Skulpturen oder Gemälden kannst du gar nichts schützen, das kann jeder 1:1 nachmachen, nur der Name des urprünglichen Gestalters ist geschützt. Wenn du das Hunderwasser-Haus nachbauen oder die Mona Lisa malen willst, darfst du das, nur darfst du nicht Hundertwasser oder Leonardo als Schöpfer nennen. Viele Dinge sind zwar gegen Fälschung gesichert aber nicht gegen die Kopie, nur irgendwelche Patentrechte oder sonstige Lizenzen darfst du nicht verletzen.
Solange du nur eine Straßenbahn nachbaust und sie nicht weiter verkaufst darfst du das. Aber sobald du damit Geld verdienen willst, musst du für die Idee, sofern sie geschützt ist bezahlten. Bei Nachbau von einem Haus hast du natürlich mehr Freiheiten, aber bei Fahrzeugen hast du zu 99,9% irgendwelche Patente, die du bei einem Nachbau verletzt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

darkweasel

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #11 am: 29. Oktober 2013, 19:02:39 »
Streiten kann man über alles, beonders in Amerika!  ;)


Ich weiß nicht, wie das bei Straßenbahnen ist, aber z.B. bei Architektur, Skulpturen oder Gemälden kannst du gar nichts schützen, das kann jeder 1:1 nachmachen, nur der Name des urprünglichen Gestalters ist geschützt. Wenn du das Hunderwasser-Haus nachbauen oder die Mona Lisa malen willst, darfst du das, nur darfst du nicht Hundertwasser oder Leonardo als Schöpfer nennen. Viele Dinge sind zwar gegen Fälschung gesichert aber nicht gegen die Kopie, nur irgendwelche Patentrechte oder sonstige Lizenzen darfst du nicht verletzen.
Das stimmt nicht. Architektur, Skulpturen und Gemälde sind sehr wohl urheberrechtlich eingeschränkt (§ 3 UrhG). In manchen Ländern (u.a. Frankreich) ist es sogar verboten, Fotos von solchen Objekten, wenn sie im öffentlichen Raum stehen, ohne Erlaubnis des Architekten, Bildhauers oder Malers zu verbreiten. In Österreich gibt es dafür eine Ausnahme (§ 54 (1) Z 5).

Dass man die Mona Lisa nachzeichnen kann, ist wahr, aber nur, weil der Urheber seit mehr als 70 Jahren tot ist. Hundertwasser ist das nicht, da gäbe es Probleme. In Deutschland (das die oben bezeichnete Ausnahme nur zulässt, wenn man unten auf der Straße steht), ist es etwa verboten, Fotos des Hundertwasserhauses, die von einem gegenüberliegenden Haus aus ausgenommen wurden, zu verbreiten.

Ob die Farbgebungen des ULF-Designs eine Schöpfungshöhe erreichen, ist aber sehr zu bezweifeln.

Wattman

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #12 am: 29. Oktober 2013, 19:06:57 »
Und: whoooo! Ich freue mich, zu lesen, dass sich die WL für eine Ausschreibung und nicht für das Ziehen einer dritten ULF-Tranche entschieden haben.  :up:
... was nicht ausschließt, dass der ULF letztendlich doch wieder zum Zug kommt.

hprill

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #13 am: 29. Oktober 2013, 19:44:19 »
aber z.B. bei Architektur, Skulpturen oder Gemälden kannst du gar nichts schützen, das kann jeder 1:1 nachmachen, nur der Name des urprünglichen Gestalters ist geschützt. Wenn du das Hunderwasser-Haus nachbauen oder die Mona Lisa malen willst, darfst du das, nur darfst du nicht Hundertwasser oder Leonardo als Schöpfer nennen.

Sorry, das stimmt nicht. Genau da greift das Urheberrecht (im Gegensatz zum Leistungsschutzrecht, das eher dem angelsächsischen Copyright entspricht): Wenn du ein Werk nachmachst oder bearbeitest und dich selbst als Urheber nennst, dann verstößt du gegen das Urheberrecht, welches den ursprünglichen Urheber vor Nachahmern schützt. Sofern (a) der ursprüngliche Urheber nicht schon länger verstorben ist und (b) du nicht nachweisen kannst, dass es sich um ein eigenständiges Werk handelt (die Grenzen zwischen eigenständigem Werk und Bearbeitung sind fließend; das kann de facto oft nur ein Richter entscheiden), darfst du es keinesfalls als dein Werk bezeichnen.

Das Urheberrecht gilt für "eigentümliche geistige Schöpfungen auf den Gebieten der Literatur, der Tonkunst, der bildenden Künste und der Filmkunst" (§1 UrhG), wobei noch präzisiert wird: "Zu den Werken der bildenden Künste im Sinne dieses Gesetzes gehören auch die Werke der Lichtbildkunst (Lichtbildwerke), der Baukunst und der angewandten Kunst (des Kunstgewerbes)" (§3 UrhG). Industrial Design gehört zur angewandten Kunst, kann also urheberrechtlich geschützt sein.

darkweasel

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #14 am: 29. Oktober 2013, 20:16:37 »
Sorry, das stimmt nicht. Genau da greift das Urheberrecht (im Gegensatz zum Leistungsschutzrecht, das eher dem angelsächsischen Copyright entspricht): Wenn du ein Werk nachmachst oder bearbeitest und dich selbst als Urheber nennst, dann verstößt du gegen das Urheberrecht, welches den ursprünglichen Urheber vor Nachahmern schützt. Sofern (a) der ursprüngliche Urheber nicht schon länger verstorben ist und (b) du nicht nachweisen kannst, dass es sich um ein eigenständiges Werk handelt (die Grenzen zwischen eigenständigem Werk und Bearbeitung sind fließend; das kann de facto oft nur ein Richter entscheiden), darfst du es keinesfalls als dein Werk bezeichnen.
Es ist urheberrechtlich ohne entsprechende Lizenz sowohl verboten, es als eigenes Werk auszugeben, als auch, den Urheber bei der Weiterverbreitung zu nennen. Möglicherweise sind die Schadenssummen je nach Einzelfall verschieden, aber prinzipiell macht das Urheberrecht dazwischen keinen essenziellen Unterschied.