Autor Thema: Denkmalschutz  (Gelesen 7380 mal)

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Schienenbremse

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Re: Denkmalschutz
« Antwort #15 am: 08. Dezember 2013, 22:37:44 »
PS: Vielleicht kann man die Denkmalschutzdiskussion als Architekturdiskussion abtrennen und zB zu den Viennensia verschieben?

Selbstverständlich, schon geschehen. :)

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Re: Denkmalschutz
« Antwort #16 am: 08. Dezember 2013, 22:44:54 »
Zur Sanierung der Oprernpassage gab es im Oktober einn lesenswerten Artikel in der Presse:
Und ewig schallt das Opernklo

 :up: genau!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

W_E_St

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Re: Denkmalschutz
« Antwort #17 am: 09. Dezember 2013, 01:11:50 »
Zitat
Die Opernpassage. Dort hat man das Linoleum der Wände durch Dekorationsdrucke hinter Glas (!) ersetzt
Hab ich also DOCH richtig gesehen! Irgendwer wollte mir das letztens nicht glauben.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

moszkva tér

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Re: Denkmalschutz
« Antwort #18 am: 09. Dezember 2013, 09:14:51 »
In der Opernpassage ist die Diskussion um Denkmalschutz sowieso hinfällig, solange man so Verbrecherbuden wie ein Automatencasino dort wohnen lässt. Die Drogensüchtler hat man verscheucht, die Spielsüchtigen dürfen dort sein - beide Gruppen haben ähnliche Auswirkungen, nämlich Beschaffungskriminalität. Aber gut, das Automatenglücksspiel ist legal und die Konzerne kaufen sich viel Goodwill bei den Behörden und der Politik. (Und nein, ich bin dagegen, Suchtkranke zu verstecken, die gehören selbstverständlich therapiert und am besten erreicht man sie, wenn sie sichtbar im Stadtgebiet sind und sich nicht in Höhlen verkriechen müssen.)

wien.orf.at berichtete bereits vor einigen Wochen über dieses Problem. Ein Mitarbeiter des Bundesdenkmalamts wurde dabei mit den folgenden Worten zitiert:
Zitat
Auch dem Bundesdenkmalamt ist das Verschmutzungsproblem bekannt. Eine andere Lösung, als die verschmutzten Flächen regelmäßig zu übermalen, gibt es nicht. Wittasek: „Das Problem ist, dass heutzutage niemand Respekt hat und dementsprechend die Wände gleich wieder ausschauen.“
Schwachsinn, die Leute hatten "damals" sicher genauso viel / wenig Respekt wie heute. Der Respekt nimmt halt ab, je schäbiger eh schon alles ist.
Man könnte natürlich argumentieren, dass die verdreckten Wände zum historischen Erscheinungsbild dazugehören und somit per se schon denkmalschutzwürdig sind.

Bei Denkmalschutz bin ich irgendwie sehr ambivalent. Ich finde nämlich, eine Stadt ist kein Freilichtmuseum. Man sollte historische Bauwerke so gut wie es geht erhalten, und auch authentisch. Aber sie müssen dennoch den modernen Anforderungen entsprechen, und da muss man dann halt Kompromisse eingehen. Die Wandbemalung ist sicher so ein Kompromiss, ebenso wie rutschsichere Bodenbeläge oder vernünftige Beleuchtung.
Dass die Wiener Linien diese Kompromisse nicht schaffen und entweder über den Denkmalschutz mit dem Panzer drüberfahren (Ustrab) oder den Denkmalschutz als Ausrede für Unterlassung hernehmen (Gürtel-Stadtbahn) ist eine andere Geschichte.  :down:

Ferry

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Re: Denkmalschutz
« Antwort #19 am: 10. Dezember 2013, 12:59:30 »
In der Opernpassage ist die Diskussion um Denkmalschutz sowieso hinfällig, solange man so Verbrecherbuden wie ein Automatencasino dort wohnen lässt. Die Drogensüchtler hat man verscheucht, die Spielsüchtigen dürfen dort sein - beide Gruppen haben ähnliche Auswirkungen, nämlich Beschaffungskriminalität. Aber gut, das Automatenglücksspiel ist legal und die Konzerne kaufen sich viel Goodwill bei den Behörden und der Politik.
Und der Staat verdient sehr gut daran!  :lamp:
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

moszkva tér

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Re: Denkmalschutz
« Antwort #20 am: 12. Dezember 2013, 09:38:16 »
In der Opernpassage ist die Diskussion um Denkmalschutz sowieso hinfällig, solange man so Verbrecherbuden wie ein Automatencasino dort wohnen lässt. Die Drogensüchtler hat man verscheucht, die Spielsüchtigen dürfen dort sein - beide Gruppen haben ähnliche Auswirkungen, nämlich Beschaffungskriminalität. Aber gut, das Automatenglücksspiel ist legal und die Konzerne kaufen sich viel Goodwill bei den Behörden und der Politik.
Und der Staat verdient sehr gut daran!  :lamp:
Ob der Staat wirklich gut daran verdient? Vordergründig sicher, aber die Folgekosten durch Beschaffungskriminalität, Überschuldung, zerrüttete Familien, Arbeitsunfähigkeit usw. sind volkswirtschaftlich sicher nicht zu verachten.

traveller23

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Re: Denkmalschutz
« Antwort #21 am: 12. Dezember 2013, 10:16:36 »
Da gibts auf Youtube eine Rede von der Sektion8 zum Verbot des kleinen Glückspiels. Da wurde das auch sehr klar dargestellt.