Autor Thema: [DE] Chemnitz  (Gelesen 19689 mal)

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Piefke

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Re: [DE] Chemnitz
« Antwort #30 am: 22. Juni 2025, 06:36:13 »
Tja, nicht überall sitzt das große Geld so locker wie in Stuttgart, u.a. durch ansässige Autoindustrie (die mit dem "Stern"), wo man sich extra Schmalspur-Museumsgleise (mit aufwendigen Weichenkonstruktionen) leisten kann. 8)

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Re: [DE] Chemnitz
« Antwort #31 am: 22. Juni 2025, 12:23:39 »
Tja, nicht überall sitzt das große Geld so locker wie in Stuttgart, u.a. durch ansässige Autoindustrie (die mit dem "Stern"), wo man sich extra Schmalspur-Museumsgleise (mit aufwendigen Weichenkonstruktionen) leisten kann. 8)
Hätte man es so gemacht, wie sich das die Genies in Chemnitz vor über 100 Jahren vorgestellt hatten, hätte es nicht weniger als 52 (!) Spurerweiterungen bedurft, bis man die Normalspur erreicht hätte. Mir kann keiner erzählen, dass das irgendeinen Vorteil, schon gar keinen finanziellen, mit sich gebracht hätte. Wird schon seinen Grund gehabt haben, dass nach der ersten Spurerweiterung um zehn Millimeter fürs Erste Schluss war und die spätere Umspurung ohne die noch ausständigen 50 Zwischenschritte durchgeführt wurde.
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Hans Rauscher

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Re: [DE] Chemnitz
« Antwort #32 am: 22. Juni 2025, 13:57:11 »
Bis 1945 wurde die Straßenbahn in Chemnitz durch ein privates Unternehmen betrieben (die Allgemeine Lokal- und Straßenbahn-Gesellschaft, ein Tochterunternehmen der AEG), das sich regelmäßig um eine neue Konzession bewerben musste. Hätte man eine üblichere Spurweite gehabt (neben der Normal- war auch die Meterspur im Gespräch), hätte sich die Konkurrenz mit anderswo gekauften Wagen bewerben können. Der Vorschlag wurde also bewusst sabotiert. Danach wurde die Straßenbahn verstaatlicht, die DDR-Mangelwirtschaft führte aber dazu, dass keine neuen Fahrzeuge für Schmalspur beschafft wurden (man ist bis zum Ende der Schmalspur 1988 mit den Vorkriegswagen gefahren) und viele Strecken durch Autobus ersetzt statt umgespurt wurden.
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