Autor Thema: Ottakring - Identifikation  (Gelesen 104954 mal)

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luki32

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #15 am: 17. April 2014, 07:24:22 »
Der gesperrte Gleisbogen hat mich etwas irritiert, weil er im Kriegssachschadenplan nicht eingezeichnet ist.

Kann er auch nicht, da die Verbindung Thaliastraße - Panikengasse erst 1957 eingebaut wurde.

mfg
Luki
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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #16 am: 17. April 2014, 08:45:44 »
Der gesperrte Gleisbogen hat mich etwas irritiert, weil er im Kriegssachschadenplan nicht eingezeichnet ist.

Kann er auch nicht, da die Verbindung Thaliastraße - Panikengasse erst 1957 eingebaut wurde.

Wobei der Grundplan dieses Kriegssachschadenplans ja sicher nicht aus 1946 stammt, sondern aus weit früherer Zeit und auf Grund diverser Unstimmigkeiten als Grundlage für irgendwelche Tramwayrecherchen absolut unbrauchbar ist.

moszkva tér

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #17 am: 17. April 2014, 10:07:57 »
Danke blitzwerner, für das Teilen der historischen Fotos  :up:

Übrigens eine Geschichte zu den Holzpawlatschen, wie auf diesem Bild schön zu sehen:


Die waren und sind heute noch eine Spezialität der Vorstadt, innerhalb des Gürtels findet man sie praktisch gar nicht. Warum?

Nach dem Ringtheaterbrand 1881 mit fast 400 Toten (viele davon der Prominenz und Oberschicht zuzuordnen) wurden in Wien die Brandschutzbestimmungen massiv verschärft. Unter anderem wurden Treppenanlagen und Laubengänge (Pawlatschen) aus Holz oder anderen brennbaren Materialien verboten. Die Vorstädte außerhalb des Linienwalls waren aber noch nicht eingemeindet, also galten die Wiener Brandschutzauflagen dort nicht. Daher wurden solche Holzpawlatschen noch fleißig weitergebaut.

Das zitierte Bild könnte man aber heute noch in Tiflis aufnehmen.  :)

W_E_St

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #18 am: 17. April 2014, 15:34:28 »
Weiß zufällig jemand wie lange dieses Holzstiegenverbot bestanden hat? Man sieht Holzstiegen in Wien ja äußerst selten, aber in der Schmelzsiedlung (Anfang der 20er) sind sie überall vorhanden.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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moszkva tér

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #19 am: 17. April 2014, 15:46:28 »
Weiß zufällig jemand wie lange dieses Holzstiegenverbot bestanden hat? Man sieht Holzstiegen in Wien ja äußerst selten, aber in der Schmelzsiedlung (Anfang der 20er) sind sie überall vorhanden.
MWn seit dem Ringtheaterbrand bis heute. Wien hat seit damals eine der strengsten Brandschutzbestimmungen weltweit. Warum dennoch an manchen Orten später noch Holzstiegen verbaut wurden, kann ich nicht sagen. Möglicherweise hat man es in manch schlechter Zeit nicht so streng genommen. Oder es gibt Ausnahmen bei Einfamilienhäusern. Ev. war die Schmelzsiedlung auch ursprünglich als Kleingartenanlage gewidmet?

ncc1701c

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #20 am: 17. April 2014, 16:30:57 »
Wir hatten irgendwann vor einiger Zeit hier über ein Feuerwehrauto im Türkenschanzpark geplaudert. Den Thread finde ich nicht mehr. Was ich allerdings nicht wusste, ist die Tatsache, dass im Kongreßpark auch eines stand, allerdings 3-achsig. Kann sich daran wer erinnern ?

Bild 1: Feuerwehrautomobil 3-achsig im Kongreßpark.

Bild 2 und 3 : .... Bitte, da bin ich auf euch angewiesen.... mir fällt da eventuell nur Sandleiten ein, kann mich aber auch irren. ???

Bild 4 – dürfte klar sein (SW Dia), ist aber eine seltene Ansicht.

Bild 5: hab ich so auch noch nie gesehen, weiß aber wo es ist. :)


Bild 5: Kreuzung Thaliastrasse/Feßtgasse bzw. Panikengasse  :up:

W_E_St

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #21 am: 17. April 2014, 19:37:00 »
Weiß zufällig jemand wie lange dieses Holzstiegenverbot bestanden hat? Man sieht Holzstiegen in Wien ja äußerst selten, aber in der Schmelzsiedlung (Anfang der 20er) sind sie überall vorhanden.
MWn seit dem Ringtheaterbrand bis heute. Wien hat seit damals eine der strengsten Brandschutzbestimmungen weltweit. Warum dennoch an manchen Orten später noch Holzstiegen verbaut wurden, kann ich nicht sagen. Möglicherweise hat man es in manch schlechter Zeit nicht so streng genommen. Oder es gibt Ausnahmen bei Einfamilienhäusern. Ev. war die Schmelzsiedlung auch ursprünglich als Kleingartenanlage gewidmet?
Oder die Häuser sind klein genug um mit einer Sonderregelung durchzukommen. Die sind ja durchwegs einstöckig mit zwei Wohnungen pro Stockwerk und Stiege.

An sich haben Stein- und Betonstiegen auch im Alltag einen riesigen Vorteil und zwar Trittschallverringerung. So eine richtig billige Holzstiege aus den 30ern oder später ist ein fürchterlicher Resonanzkörper, da klingen zwei rennende Kinder wie eine wildgewordene Elefantenherde. Verbunden mit den notorisch ruhebedürftigen Wiener Pensionisten wäre das eine Katastrophe.
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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #22 am: 17. April 2014, 22:13:33 »

 So eine richtig billige Holzstiege aus den 30ern oder später ist ein fürchterlicher Resonanzkörper, da klingen zwei rennende Kinder wie eine wildgewordene Elefantenherde. Verbunden mit den notorisch ruhebedürftigen Wiener Pensionisten wäre das eine Katastrophe.

 :) :) :) :up: :up: :up:

Im Familienasyl St. Josef - eines von sieben Notquartieren, die im Ständestaat billig hochgezogen wurden - hat man aus Denkmalschutzgründen die Holztreppen bei der Renovierung belassen. Perfiderweise hat man aber Warzenblechplatten draufgeschraubt, die zum knarren der Stiegen noch ein ordentliches Zusatzscheppern bieten...  >:D

Es gibt aber auch in anderen Gemeindebauten Holzstiegen.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #23 am: 17. April 2014, 22:21:50 »
Warzenblechplatten

 :o Wieder was dazugelernt! :up:
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95B

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #24 am: 17. April 2014, 22:43:30 »
Warzenblech & Riffelblech - ein und dasselbe ?

Nach Google und Wikipedia offenbar schon. :)
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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #25 am: 17. April 2014, 22:47:14 »
In Rodaun (Siedlung An der Liesing) gibt es Gemeindebauten, die Holzstiegen haben.

coolharry

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #26 am: 18. April 2014, 07:43:14 »
Warzenblech & Riffelblech - ein und dasselbe ?

Nach Google und Wikipedia offenbar schon. :)
Ein Riffelblech hat durchgehende Sicken waehrend ein Warzen/Traenenblech keine durchgehenden Sicken hat. Diese sehen halt aus wie Warzen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

nord22

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #27 am: 18. April 2014, 09:04:15 »
Als Ergänzung zum Foto von der Kreuzung Thaliastraße/ Panikengasse - Feßtgasse ein Foto von Kurt Rasmussen, welches E 4612 am 9er in der Feßtgasse im Juli 1977 zeigt. Danke an blitzwerner für das Veröffentlichen der interessanten und wertvollen Aufnahmen  :up:

LG nord22

W_E_St

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #28 am: 18. April 2014, 12:51:14 »

 So eine richtig billige Holzstiege aus den 30ern oder später ist ein fürchterlicher Resonanzkörper, da klingen zwei rennende Kinder wie eine wildgewordene Elefantenherde. Verbunden mit den notorisch ruhebedürftigen Wiener Pensionisten wäre das eine Katastrophe.

 :) :) :) :up: :up: :up:
Ich spreche aus Erfahrung... meine Oma hat früher in Deutschland in einem Kübel aus den 30ern gewohnt, von der Handwerkerfamilie der es gehört hat billig hochgezogen. 4 Wohnungen, 3 Pensionisten, darunter der mieselsüchtige Hausherr im Hochparterre. Alptraum pur! Auf der Stiege war Schleichen angesagt und in der Wohnung auch (hohl liegende Holzböden auf der Betondecke, minimal gedämpft durch die penibel sauberzuhaltenden hellen Teppichböden).
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W_E_St

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Re: Ottakring - Identifikation
« Antwort #29 am: 29. April 2014, 22:20:05 »
Letztens habe ich übrigens (kurz nach Entstehung dieser Diskussion) zufällig auf der Straße einen jungen Mann gehört. "Und dann hat er Fotos ins Forum gepostet, vom letzten Kuhstall in Wien!" (ungefähr wörtlich wiedergegeben). Zufälle gibts...
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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