Da es in Washington leider noch keine Streetcars zu bewundern gab, hab ich wenigstens ein paar Fotos vom sonstigen ÖV mitgebracht. Das Rückgrat des Stadtverkehrs ist die Metro. Mit ca. 170 km und ebenfalls von den Fahrgastzahlen her ist sie das zweitgrößte Netz der USA. Die Eröffnung war 1976, also in etwa gleich mit Wien. Auch dass das Netz fünf Linien umfasst, ist eine Ähnlichkeit.
Die Linien besitzen keine Nummern, sondern Farben: Rot, Orange, Blau, Gelb und Grün. Eine sechste Linie (silber), die dann glücklicherweise zum Dulles-Flughafen führen wird, der derzeit öffentlich nur durch einen Bus angebunden ist (auf den ich dankend verzichtet habe und mir ein Taxi genommen habe), ist gerade in Bau und soll 2018 fertiggestellt werden.
Hier ein Netzplan von der Wikipedia zur besseren Übersicht:
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Das Intervall ist recht gut, aber leider ziemlich unregelmäßig. Außerdem gab es schon mehrere schwere Unfälle (Zusammenstöße, Entgleisungen), einige sogar mit Toten. Nur zum Teil waren die Fahrer schuld, öfters auch Stellwerker, Technik und Wartung. So weit sind wir in Wien glücklicherweise noch nicht. Für das Benutzen von Handys während der Fahrt - auch bei uns eine Seuche unter den U-Bahn-Fahrern, die immer mehr einreißt - gibt es eine zero-tolerance policy.
Nun aber zu einigen Fotos. Am Weg zur Metro begegnen wir immer wieder Sicherheitshinweisen:
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Wer würde sich das bei uns schon so drastisch formulieren trauen?!
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In der Haltestelle Pentagon City (ein Einkaufszentrum nahe des Pentagon) steigen wir in die blaue Linie ein. Natürlich musste ich wegen der Endstation genau dieses Schild fotografieren

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In Arlington, dem bekannten Armeefriedhof der USA, verlassen wir für ein paar Fotos die blaue Linie. Die Stationsabstände sind übrigens recht groß und in vielen Streckenteilen fährt die Metro oberirdisch:
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In Wien wünschen sich viele Fahrgäste ein geschlossenes Zugangssystem. Die sollten öfter im Ausland unterwegs sein, wie lästig es ist, bei jedem Ein- und Ausgang die Karte in das Lesegerät stecken zu müssen (gut, die Dauerfahrscheine kann man auch dazuhalten, aber rauskramen muss man sie trotzdem). In Arlington hat übrigens so ein Automat meine Tageskarte gefressen und wir mussten die Stationsaufsicht holen, um die Karte aus dem Gerät zu fischen. Sehr unangenehm in der praktischen Verwendung jedenfalls!
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U-Bahn-Zeitungen gibt es auch. Die Züge sind übrigens (trotzdem) sehr sauber.
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Die Stationen, die alle gleich aussehen, haben übrigens einige Architekturpreise gewonnen. Mir gefällt diese monumentale Schlichtheit irgendwie auch sehr gut:
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Die Beleuchtung kommt von der Mitte der Gleise her. Wenn also ein Zug einfährt, wirft er einen schönen Schatten auf den Tunnel:
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Dieser Zug war mal etwas leerer, also ein Bild von innen. Der Teppichboden(!) ist zwar natürlich altersgemäß abgenützt, aber sauber ist alles:
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Die Endstation der orangen Linie heißt "Vienna", da musste ich natürlich für ein Erinnerungsfoto unbedingt hinaus

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So sieht die Fahrgastinfo aus. "Car" steht für die Anzahl der Wagen im Zugsverband. "ARR" für arriving und "BRD" war boarding. Die Stationsaufenthalte dauern leider relativ lange, da der Fahrer zum Öffnen der Türen und dann zum Abfertigen immer aufstehen und beim Fenster rausschauen muss. Außerdem werden die Stationen ebenfalls vom Fahrer durchgesagt. Bei uns hätte das die Gewerkschaft schon längst unterbunden

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Auf dem folgenden Bild sehen wir die Endstation in New Carrolton und dahinter einen Betriebsbahnhof. Ich konnte leider nur so ein Bild machen, dann kam sofort ein Officer daher und fragte mich, wozu ich die Fotos mache. Sie war dann eh ganz nett, aber Eisenbahnfotografie wird in den USA verständlicherweise nicht gerne gesehen.
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Noch etwas fällt am vorigen Bild auf: Die Service-Hotline für Suizidler auf der roten Tafel links. So eine Tafel hängt in jeder Station.
Mit ein Grund, warum die Züge so sauber sind, ist sicher auch der folgende "Hinweis":
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Eisenbahnmäßig gibt es in Washington auch einiges zu sehen. Leider konnte ich im Bahnhof nur wenige Fotos machen, da man sich auf den Bahnsteigen nicht aufhalten darf, sondern in der Wartehalle auf seinen Zug warten muss und erst dann rausgehen darf, wenn der Zug da ist. Hier die eindrucksvolle Union Station (übrigens die Endstation der neuen Straßenbahn):
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An einer Stelle konnte man jedoch ohne unter Beobachtung zu stehen doch noch nahe an die Gleise ran, was wir gleich nutzten

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Der Acela auf dem Weg die Ostküste hinauf:
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Washington besitzt auch ein großes Busnetz, aber da die Toleranz für Busfotos hier natürlich minimal ist (

), gibts nur ein Foto. Hier fährt gerade ein Sonderbus beim Ford's Theatre vorbei, in dem 1865 Abraham Lincoln von John W. Booth erschossen wurde.
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