Autor Thema: Linie 71  (Gelesen 309686 mal)

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coolharry

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Re: Linie 71
« Antwort #630 am: 23. April 2018, 10:10:05 »
Für die meisten der hier aufgezählten Linien mag das stimmen, für 260 und 360 definitiv nicht: hier waren andere politische Gründe (die Straßenbahn des roten Wien darf nicht mehr ins "feindliche", da schwarze Niederösterreich) maßgebend. Ähnliches galt auch für 217/317.

Also 217/317 fuhren ja eigentlich einen Umweg und waren deswegen wahrscheinlich langsam (im Sinne von Reiseziel erreichen weil Umweg) eher unbeliebt. Von den ganzen anderen Problemen ganz zu schweigen (Autos, Fahrgastschwund, Kosten für eventuellen Streckenausbau etc.).

Da war der Bus natürlich wesentlich einfacher. Die Straßen war teilweise da bzw. wurden sowieso um viel Geld umgebaut.

Und für das was ein Ausbau der Straße bis Essling (um eben halt nicht über die Stadtgrenze zu kommen) gekostet hätte habens halt viel mehr Straße bekommen.
Immerhin wäre es da um mindestens 8km Strecke gegangen. Inkl. Bau einer Unterführung bei der Aspernstraße.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

60er

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Re: Linie 71
« Antwort #631 am: 23. April 2018, 10:20:44 »
Für die meisten der hier aufgezählten Linien mag das stimmen, für 260 und 360 definitiv nicht: hier waren andere politische Gründe (die Straßenbahn des roten Wien darf nicht mehr ins "feindliche", da schwarze Niederösterreich) maßgebend. Ähnliches galt auch für 217/317.
Waren das nicht eher Streitigkeiten wegen der Finanzierung? NÖ wollte nichts für die Erhaltung und Sanierung der Strecke  bezahlen, deshalb wurde der 360er eingestellt. Wien hat noch Anfang der 60er-Jahre eine neue Schleifenanlage in Rodaun errichten lassen und hätte vermutlich nichts gegen ein Weiterbestehen gehabt.

Ferry

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Re: Linie 71
« Antwort #632 am: 23. April 2018, 11:56:55 »
Für die meisten der hier aufgezählten Linien mag das stimmen, für 260 und 360 definitiv nicht: hier waren andere politische Gründe (die Straßenbahn des roten Wien darf nicht mehr ins "feindliche", da schwarze Niederösterreich) maßgebend. Ähnliches galt auch für 217/317.
Waren das nicht eher Streitigkeiten wegen der Finanzierung? NÖ wollte nichts für die Erhaltung und Sanierung der Strecke  bezahlen, deshalb wurde der 360er eingestellt. Wien hat noch Anfang der 60er-Jahre eine neue Schleifenanlage in Rodaun errichten lassen und hätte vermutlich nichts gegen ein Weiterbestehen gehabt.

Die Finanzierungsfrage war eine Folge des politischen Streits bzw. das, was der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Strecke war ja erst ein halbes Jahr vor der Einstellung ab Gaswerk komplett neu aufgearbeitet worden. Das hätte man der Bevölkerung kaum plausibel verkaufen können.

Die Errichtung der Schleifenanlage Rodaun unmittelbar an der Stadtgrenze ging einher mit der Schließung des Bahnhofs Perchtoldsdorf und hatte wohl auch tarifliche Gründen: künftig konnte man mit dem 60er komplett auf Wiener Gebiet bis Rodaun fahren, ab da - auf niederösterreichischem Gebiet - musste in den 360er umgestiegen und ein eigenen Fahrschein gelöst werden. Dadurch konnte außerdem die Linie 260 eingestellt werden, die restlichen 360er waren dann nur mehr in Speising beheimatet.
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hema

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Re: Linie 71
« Antwort #633 am: 23. April 2018, 12:08:46 »
Die treibende Kraft hinter der Einstellung des 369ers war die Wiener Stadträtin Schaumayr (ÖVP)!  :lamp:


Noch kurz vor der Einstellung, ja quasi bis zum letzten Tag, wurden von den Wiener Verkehrsbetrieben noch viele Erhaltungsarbeiten durchgeführt (u. a. Schienen- und Weichentausch, Erneuerung der Oberleitung).
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

60er

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Re: Linie 71
« Antwort #634 am: 23. April 2018, 12:43:53 »
Die treibende Kraft hinter der Einstellung des 369ers war die Wiener Stadträtin Schaumayr (ÖVP)!  :lamp:


Noch kurz vor der Einstellung, ja quasi bis zum letzten Tag, wurden von den Wiener Verkehrsbetrieben noch viele Erhaltungsarbeiten durchgeführt (u. a. Schienen- und Weichentausch, Erneuerung der Oberleitung).
Stimmt! Anders als oft postuliert, waren das keine politisch verfeindeten Lager, sondern die verantwortlichen Personen stammten von der gleichen Partei (ÖVP).

hema

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Re: Linie 71
« Antwort #635 am: 23. April 2018, 12:50:00 »
Man war halt sehr fortschrittsgläubig und die junge Stadträtin Schaumayr (nicht nur sie) war auf Autos, Busse und die U-Bahn fixiert, die damals allerdings noch weit draußen am Horizont der Polit-Wünsche stand, an deren "baldiges" Kommen sie aber immer fest glaubte. Depperte alte Straßenbahnlinien hatten in diesem Denken nicht viel Platz, galten als Klotz am Beim und als unumgängliche Notwendigkeit bis zu ihrer alsbaldigen Beseitigung.
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nord22

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Re: Linie 71
« Antwort #636 am: 25. Juni 2018, 21:58:25 »
Zentralfriedhofsverkehr zu Weihnachten 1961; ein voll besetzter Einlagezug mit L1 2617 + k5 3976 + k5 in St. Marx (Foto: DI J. Michlmayr, 24.12.1961).

LG nord22

S11

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Re: Linie 71
« Antwort #637 am: 26. Juni 2018, 08:07:32 »
Der Beiwagen ist ein k5  (3976).

LG

nord22

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Re: Linie 71
« Antwort #638 am: 26. Juni 2018, 09:38:34 »
Diese nahezu unleserlichen goldenen Wagennummern sind furchtbar; danke für den Hinweis ...

nord22

Ferry

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Re: Linie 71
« Antwort #639 am: 26. Juni 2018, 10:21:51 »
Diese nahezu unleserlichen goldenen Wagennummern sind furchtbar; danke für den Hinweis ...

Die Reihe k8 umfasste auch nur die Nummern 1901 - 1940.
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nord22

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Re: Linie 71
« Antwort #640 am: 03. September 2018, 10:01:26 »
Eine Seitenansicht von K 2356 + u2 + BW auf der Simmeringer Hauptstraße (Bildautor nicht bekannt). K 2356 erhielt am 23.12.1952 bei Lohner einen Neukasten mit gerader Seitenwand und schaut noch recht neu aus; die Aufnahme dürfte Ende 1952 oder 1953 entstanden sein.

LG nord22

nord22

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Re: Linie 71
« Antwort #641 am: 06. September 2018, 08:10:53 »
C1 152 + c1 am Schwarzenbergplatz (Foto: Henk Graalman, 1970).

LG nord22

martin8721

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Re: Linie 71
« Antwort #642 am: 06. September 2018, 10:12:37 »
C1 152 + c1 am Schwarzenbergplatz (Foto: Henk Graalman, 1970).

Ein sehr stimmungsvolles Bild vom Alltag der Linie 71 in den 60er und 70er-Jahren.  :)
Wie man sieht, gab es damals auch noch die unterirdische Toiletten-Anlage mit Sonnenradgittern. Weiß jemand, wann die geschlossen wurde? Das war schon vor dem großen Umbau 2001, oder?

Bemerkenswert auch das Signal oberhalb des VW-Käfers. Ich wusste gar nicht, dass dort eine Schnürstelle war.  :o

Hawk

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Re: Linie 71
« Antwort #643 am: 06. September 2018, 20:09:24 »
C1 152 + c1 am Schwarzenbergplatz (Foto: Henk Graalman, 1970).

LG nord22
Sehr schöner zustand der Wagen!  :)
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

nord22

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Re: Linie 71
« Antwort #644 am: 28. September 2018, 12:30:39 »
M 4027 + m3 5368 als Einlagezug mit Zebrazettel am Rennweg/ St. Marx (Foto: H. H. Heider).

LG nord22