Autor Thema: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision  (Gelesen 37029 mal)

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #45 am: 13. November 2014, 09:02:46 »
Wieso sollte man einen 2ten Tunnel nahezu parallel zu einem bestehenden bauen? Nur damit der FJB kein Kopfbahnhof mehr ist?
Wie soll dieser Tunnel die Stammstrecke entlasten, wenn die bisher auf der Stammstrecke verkehrenden Züge diesen Tunnel ja sowieso nicht nutzen würden (wie kommen sie dorthin?) Der Tunnel wäre doch nur ein zusätzlicher Verkehrsweg.
Die Stammstrecke kann man relativ problemlos auch anders entlasten. Es muss nicht zwangsläufig jeder Zug auf der Stammstrecke verkehren.

Und am meisten ärgert mich eben, daß sich ein Verkehrslandesrat, in dessen Zuständigkeitsbereich der öffentliche Verkehr ohnehin abseits der Hauptstrecken desaströs ist, anderen Bundesländern mit geistreichen Ideen sagen will, wie was zu machen ist und wo wieviele Mio (ist ja nicht sein Geld) zu investieren sind.

highspeedtrain

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #46 am: 13. November 2014, 12:25:35 »
Wieso sollte man einen 2ten Tunnel nahezu parallel zu einem bestehenden bauen? Nur damit der FJB kein Kopfbahnhof mehr ist?
Wie soll dieser Tunnel die Stammstrecke entlasten, wenn die bisher auf der Stammstrecke verkehrenden Züge diesen Tunnel ja sowieso nicht nutzen würden (wie kommen sie dorthin?) Der Tunnel wäre doch nur ein zusätzlicher Verkehrsweg.
Die Stammstrecke kann man relativ problemlos auch anders entlasten. Es muss nicht zwangsläufig jeder Zug auf der Stammstrecke verkehren.

Naja, es geht ja nicht darum, dass ein zweiter Tunnel genau so verlaufen muss, wie es Wilfing vorgeschlagen hat. In einem Tunnel FJB mit einem Ast nach Floridsdorf und durch die Stadt zum Hbf zB sehe ich keinerlei relevante Parallelführung mit irgendwas.

Es geht im Kern aber darum, dass wie wild neue U-Bahnen gebaut und geplant werden, während man sich der viel drängenderen Frage, wie man die Pendler aus dem Umland aus dem Auto bringt, nicht widmet. Und in dieser Frage schlägt eine S-Bahn durchs Zentrum eine weitere U-Bahn um Längen. Und sie hat im Übrigen mit der Frage, wie im Waldviertel der ÖV organisiert ist, nicht das geringste zu tun.

Die Stammstrecke zu entlasten, indem man nicht alle Züge über diese führt, kann beim Ziel, den Einpendler-ÖV-Modal Split zu heben, jedenfalls nur ein Schuss ins Knie sein. Vermehrter Umsteigezwang hat noch nie jemanden zum Umstieg auf den ÖV motiviert.


sheldor

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #47 am: 13. November 2014, 12:47:00 »
Die Stammstrecke soll ja in den nächsten Jahren entlastet werden. Auch wenn einige sagen, dass man mit bestimmten Änderungen noch mehr Züge hineinpressen könnte  :bh:. Darum gab/gibt es bei der ex Breitenleer Straße die Bauarbeiten. Der Plan 2016/17 sieht vor die Gänserndorfer- und Mistelbacherlinien (S10/S20) teilweise über die Erz nach Whf zu führen.

highspeedtrain

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #48 am: 13. November 2014, 12:56:39 »
Der Plan 2016/17 sieht vor die Gänserndorfer- und Mistelbacherlinien (S10/S20) teilweise über die Erz nach Whf zu führen.

Ich verstehe das "sowohl als auch" nicht wirklich. Wenn, dann bitte die ganze S2 auf diese Strecke verlegen und die S1 auf der Stammstrecke verdichten. Sonst habe ich jeweils zwei Halbstundentakte auf unterschiedlichen Strecken und der größte Mehrwert eines 15-Min-Taktes, nämlich so gut wie nicht mehr auf die Uhr schauen zu müssen, wann der nächste Zug fährt, wird verfehlt.

Zitat
Auch wenn einige sagen, dass man mit bestimmten Änderungen noch mehr Züge hineinpressen könnte  :bh:.

Und sie sagen es zu Recht, wie die Stammstrecke in München mit 30 Zügen/h beweist. Aber natürlich, es würde bedeuten: Andere Züge, anderes Sicherungssystem.

sheldor

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #49 am: 13. November 2014, 13:03:26 »
Da gebe ich Ihnen Recht. Wenn man die alten Garnituren auf der Stammstrecke so sein lässt wie diese sind, ist das Problem nicht da. "Arg" wird es wenn die CS und der TAL dazwischen sind. Die (ver)brauchen die Zeit. Und es wird auch mit dem "neuen" nicht besser. Jetzt werden die 4020er umgerüstet. Warum? Das fragt sich ein jeder.

haidi

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #50 am: 13. November 2014, 13:09:25 »
Die Stammstrecke soll ja in den nächsten Jahren entlastet werden. Auch wenn einige sagen, dass man mit bestimmten Änderungen noch mehr Züge hereinpressen kann. Darum gab es ja bei der ex Breitenleer Straße die Bauarbeiten. Der Plan 2016/17 sieht vor die Gänserndorfer- und Mistelbacherlinien (S10/S20) teilweise über die Erz nach Whf zu führen.
?????????????????????

Da gebe ich Ihnen Recht. Wenn man die alten Garnituren auf der Stammstrecke so sein lässt wie diese sind, ist das Problem nicht da. "Arg" wird es wenn die CS und der TAL dazwischen sind. Die (ver)brauchen die Zeit. Und es wird auch mit dem "neuen" nicht besser. Jetzt werden die 4020er umgerüstet. Warum? Das fragt sich ein jeder.

Auf was umgerüstet?
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Linie 58

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #51 am: 13. November 2014, 13:24:56 »
Die Stammstrecke soll ja in den nächsten Jahren entlastet werden. Auch wenn einige sagen, dass man mit bestimmten Änderungen noch mehr Züge hereinpressen kann. Darum gab es ja bei der ex Breitenleer Straße die Bauarbeiten. Der Plan 2016/17 sieht vor die Gänserndorfer- und Mistelbacherlinien (S10/S20) teilweise über die Erz nach Whf zu führen.
?????????????????????

Ich vermute, es sind die Erzherzog-Karl-Straße und Wien Hauptbahnhof gemeint (auch wenn beide Stationen andere Abkürzungen haben).

Und ein großer Faktor zur Entlastung der Stammstrecke wäre, die Züge von der Flughafenschnellbahn und die der übrigen Stammstrecke zu entflechten. Die durch S7 und vor allem durch den besch... CAT entstehenden Schattentrassen im Bereich Meidling - Rennweg führen dazu, dass dort nie ein regelmäßiger Takt angeboten werden kann und man immer auf den Fahrplan schauen muss, selbst wenn man nur nach Wien Mitte oder zum Praterstern will. Deswegen müsste der Tunnel, sofern der tatsächlich kommt, dieses Problem auch mitlösen, dann wäre er echt sinnvoll.

sheldor

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #52 am: 13. November 2014, 13:34:12 »
Der Tunnel (ist jetzt meine Meinung) kommt genau so wenig wie die U1 nach Floridsdorf (U6). Wegen den Kürzeln tuts mir leid, waren die "inoffiziellen Kürzel" und nicht die offiziellen. So wie "Karli" oder KP. Die S7 ist in diesem Sinne nicht das Problem. Der CAT macht einem den Strich durch die Rechnung.

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luki32

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #53 am: 13. November 2014, 13:39:47 »
Der Tunnel (ist jetzt meine Meinung) kommt genau so wenig wie die U1 nach Floridsdorf (U6). Wegen den Kürzeln tuts mir leid, waren die "inoffiziellen Kürzel" und nicht die offiziellen. So wie "Karli" oder KP. Die S7 ist in diesem Sinne nicht das Problem. Der CAT macht einem den Strich durch die Rechnung.

Und deswegen sollte man solche Kürzeln überhaupt vermeiden (egal ob offiziell oder inoffiziell), ich als nicht eisenbahnaffiner weiß auch nicht, was ein CS und ein TAL sein soll.

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #54 am: 13. November 2014, 13:43:16 »
Die S7 ist in diesem Sinne nicht das Problem. Der CAT macht einem den Strich durch die Rechnung.

Die S7 ist für den Abschnitt Meidling - Rennweg genauso ein Problem wie der CAT. Der CAT verschärft das Problem nur dadurch noch, dass er eine durchgehende Trasse für die gesamte Stammstrecke verbraucht, obwohl er nur diese lächerliche Strecke zwischen Rennweg und Landstraße befährt.

Wenn dann auch noch S7 und CAT direkt nacheinander verkehren (was im derzeitigen Fahrplan der Fall ist), kommt es auf der Reststrecke eben zu einem 9-Minuten-Loch bei einem grundsätzlichen 3-Minuten-Takt. Das soll aber zum Glück eh bald Vergangenheit sein.

sheldor

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #55 am: 13. November 2014, 13:53:04 »
Von der Trassenbelegung ist die S7 nicht das Problem. Der CAT (höhere Priorität  ::) ) hat nun mal Vorrang. Da es auf der Stammstrecke kein "überholen" mehr gibt egal ob PZ (Personenzug) oder LZ (Leerzug) wird das "System" früher oder später den Geist aufgegeben.

@luki32: CS = CityShtulle; TAL=Talent ("Niederflur")

schaffnerlos

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #56 am: 13. November 2014, 13:55:53 »
@S7/CAT: Der CAT belegt nicht die ganze Stammstrecke, schließlich sind in dieser Trasse auch Fahrten Praterstern – Floridsdorf und Meidling – Matzleinsdorfer Platz – Hauptbahnhof Bstg. 3+4 (S80) möglich. Was aber nötig wäre, ist ein Konzept, welches einen 15-Minuten-Takt auf der S7 ermöglicht.

@S10/S20: Egal ob von Gänserndorf oder Wolkersdorf kommend, sollte immer ein Teil der Züge via Floridsdorf fahren. Wo soll ein heutiger S2-Fahrgast Richtung Floridsdorf umsteigen, wenn diese Züge nur mehr via Stadlau fahren? Da würde ich eher die Regionalzüge dieser beiden Strecken via Stadlau führen. Wie auch immer: Geplant ist einmal ein ergänzende S10 Gänserndorf – Stadlau – Hauptbahnhof – Meidlung – Südbahn.

@Tunnel FJBf – Flughafenbahn: Den halte ich längerfristig schon für sinnvoll, jedenfalls sinnvoller als die derzeitigen U-Bahn-Planungen. In Wien haben wir eh einen guten Modal Split, aber im Umland happerts. Ich trauere ja immer noch der vergebenen Chance nach, dass kein S-Bahn-Kreuz Westbahn – City – Ostbahn bzw. FJB – City – Flughafenbahn geplant hat.

coolharry

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #57 am: 13. November 2014, 13:57:37 »
Von der Trassenbelegung ist die S7 nicht das Problem. Der CAT (höhere Priorität  ::) ) hat nun mal Vorrang. Da es auf der Stammstrecke kein "überholen" mehr gibt egal ob PZ (Personenzug) oder LZ (Leerzug) wird das "System" früher oder später den Geist aufgegeben.

@luki32: CS = CityShtulle; TAL=Talent ("Niederflur")

Der CAT fährt genau eine Station auf der Stammstrecke. Da würdest mit überholungen auch keinen Blumentopf gewinnen.
Desweiteren fehlt auf der relation Rennweg-Wien Mitte einfach ein drittes Gleis um den CAT aus dem S-Bahngefüge raus zu halten.
Hättens das damals mitgebaut, gäbe es heute weniger Probleme. Aber der Hätti wari hat noch keinem geholfen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie 58

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #58 am: 13. November 2014, 13:59:50 »
@S7/CAT: Der CAT belegt nicht die ganze Stammstrecke, schließlich sind in dieser Trasse auch Fahrten Praterstern – Floridsdorf und Meidling – Matzleinsdorfer Platz – Hauptbahnhof Bstg. 3+4 (S80) möglich.

...was aber dennoch die Durchgängigkeit der Verbindungen behindert und genau darum ging es mir. Als Fahrgast, der vom Hauptbahnhof nach Meidling will, bringt mir eine oben abfahrende S-Bahn reichlich wenig, wenn ich nicht davor auf den Fahrplan geschaut habe.

Von der Trassenbelegung ist die S7 nicht das Problem.

Du hast das jetzt schon zwei Mal geschrieben, aber immer noch nicht, warum du dieser Meinung bist.  :P

highspeedtrain

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #59 am: 13. November 2014, 14:09:31 »
@S10/S20: Egal ob von Gänserndorf oder Wolkersdorf kommend, sollte immer ein Teil der Züge via Floridsdorf fahren. Wo soll ein heutiger S2-Fahrgast Richtung Floridsdorf umsteigen, wenn diese Züge nur mehr via Stadlau fahren? Da würde ich eher die Regionalzüge dieser beiden Strecken via Stadlau führen. Wie auch immer: Geplant ist einmal ein ergänzende S10 Gänserndorf – Stadlau – Hauptbahnhof – Meidlung – Südbahn.

Ok, da muss ich Dir recht geben, ideal ist es dennoch nicht. Die sinnvollste Lösung wäre ein Turmbahnhof bei der Kreuzung der Nordbahn mit dem Laaer Ast, aber das geht wohl nicht bis 2016.

..was aber dennoch die Durchgängigkeit der Verbindungen behindert und genau darum ging es mir. Als Fahrgast, der vom Hauptbahnhof nach Meidling will, bringt mir eine oben abfahrende S-Bahn reichlich wenig, wenn ich nicht davor auf den Fahrplan geschaut habe.

Wobei länger als 6 Minuten Zugfolge bei durchgehenden Zügen Meidling - Floridsdorf bei einem sinnvollen Fahrplan und der jetzigen Konfiguration der Stammstrecke nicht nötig wäre; und sechs Minuten ist grundsätzlich ein akzeptables Intervall, 9 Minuten, wie derzeit sehr oft, im innerstädtischen Bereich tagsüber sicher nicht.