So schön es ist, das der Ring Autofrei ist, aber wie sieht es in den Aussenbezriken aus?
Entweder ganz Wien wird Autofrei oder niemand kommt in diesen Genuss.
Warum soll die Mehrheit unter einer Minderheit (die es sich politisch richten kann) leiden.
Auch der "Pöbel" in den Aussenbezirken hätte gerne Ruhe und gute Luft, nicht nur die Bobo`s und Politiker.
Man muss mal beginnen, autofreie/menschenfreundliche "Inseln" zu schaffen. Das kann ein Ringabschnitt sein (der Ring zwischen Stadtpark und Oper würde sich wegen der Geschäfte und Infrastruktur übrigens besser eignen als der im Bereich der Prachtbauten, wo nix ist), oder ein Bezirksgrätzel (zB Spittelberg, da ist das ja schon lange selbstverständlich), oder aber auch ein Ortskern in der Peripherie. Gerade Stellen wie zB der Kagraner Platz würden anderswo garantiert völlig anders aussehen.
Wien ist stark hinten nach, gerade ist Madrid auf dem Weg, die Innenstadt für den IV komplett zu sperren; in Paris, wo ich mich bissl auskenne, wird ebenfalls viel getan (*), und nachdem ich die Stadt seit 30 Jahren Besuche kann ich nur sagen, es wirkt - früher Dauerstau, heute in vielen Bereichen angenehm.
(*) Das muss keine Vollsperre sein, sondern eine Summe von vielen kleinen Einzelmaßnahmen - Parkplatzreduktion, breitere Gehsteige, Platzgestaltungen, Sperre von Vierteln für den Verkehr am Wochenende, Organisation von engeren Straßennetzen als Begegnungszone (zB Marais), und vieles mehr. Wien ist nicht Nabel der Welt, und mit Biertischreaktionen ("ois Trottln") kommt man nicht weiter. Auch der autofreie Tag wird international wesentlich ausführlicher begangen als in Wien, wo ihn ein paar Private organisieren.
Aber solang Wien glaubt, neue Autobahnen bauen zu müssen, um den Transitverkehr in die Stadt zu bringen, während andere Städte den Schmarrn abreissen, wird sich nicht viel ändern.