Autor Thema: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis  (Gelesen 26189 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Laiseka

  • Gast
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #15 am: 12. April 2015, 21:24:21 »
Zitat
2016 endet der 15 Jahre alte Vertrag mit den Wiener Linien. Am Montag beschließt die Stadt einen neuen, rund 7,4 Milliarden schweren Pakt mit ihrer Enkelgesellschaft. Von 2017 bis 2031 fließen demnach pro Jahr mehr als 494 Millionen Euro in die Infrastruktur und das Service der Öffis. Die "Krone" hat die wichtigsten Zahlen.

2,5 Millionen Fahrgäste nutzen die Wiener Linien am Tag, seit 2001 ist ihre Anzahl um ein Viertel gestiegen. Am Montag will der Finanzausschuss den neuen Pakt für die nächsten 15 Jahre absegnen. Allerdings nicht ohne Leistungssteigerung, betont Öffi- Stadträtin Renate Brauner (SPÖ): "Wir wollen für unser Geld mehr bekommen. Der neue Vertrag zielt darauf ab, dass die Mittel der Stadt Wien gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch zielgerichteter und effizienter eingesetzt werden."

Die Ziele:

    Bis 2020 soll die Marke von einer Milliarde Fahrgästen fallen.
    Der Öffi- Verkehr muss einen Modal Split von 40 Prozent erreichen. Das heißt: 40 Prozent aller Wege in Wien werden öffentlich zurückgelegt.
    Zudem verpflichten sich die Wiener Linien zu 20 Milliarden "Platzkilometern" - das sind etwa zwei Milliarden mehr als noch 2010.

Als Platzkilometer versteht man die Summe der gefahrenen Kilometer multipliziert mit der Summe an Fahrgastplätzen. Der Richtwert für die Finanzierung beträgt ab 2017 knapp eine halbe Milliarde Euro. Davon entfallen 170 Millionen Euro auf den laufenden Betrieb und 324 Millionen Euro auf die Infrastruktur. Allerdings: Der Bau der U5 ist hier nicht mit eingerechnet.

"Das Budget ist bereits auf einem hohen Niveau und bleibt in etwa gleich", so die Öffi- Stadträtin. Zum Vergleich: Heuer wurden insgesamt 556 Millionen Euro für die Wiener Linien veranschlagt, weitere 172 Millionen Euro fließen in den Ausbau der U1.
Bei Vertragsbruch zahlt die Stadt weniger

Der neue Vertrag orientiert sich quasi an einem Bonus- Malus- System. Leisten die Wiener Linien mehr als vorgegeben, sieht die Stadt zusätzliche Zahlungen als Anreiz vor. Werden die Qualitätskriterien nicht erfüllt, sinken auch die Ausgleichszahlungen. "Ohne die finanzielle Leistung der Stadt müssten die Ticketpreise rund doppelt so hoch sein", erklärt Brauner.

Die Jahreskarte käme dann auf 730 Euro. Etwa so viel zahlen übrigens derzeit die Berliner und Budapester für ihre Öffis.

Quelle: http://www.krone.at/Wien/7.4_Milliarden_Euro_fliessen_in_die_Wiener_Oeffis-Krone_hat_Zahlen-Story-447940

Ich habe 2 Fragen dazu:

>>Die Zielevaluierung (Erhebung Modal-Split) machen die Wr. Linien angeblich bis dato selber. Wird sich das dann in Zukunft ändern?
>>Durch dieses Bonus-Malus System werden die Wr. Linien vielleicht gezwungen etwas schärfer gegen ihre Konkurrenz (aka MIV) aufzutreten?

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6774
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #16 am: 13. April 2015, 07:05:38 »
Ich habe 2 Fragen dazu:

>>Die Zielevaluierung (Erhebung Modal-Split) machen die Wr. Linien angeblich bis dato selber. Wird sich das dann in Zukunft ändern?
>>Durch dieses Bonus-Malus System werden die Wr. Linien vielleicht gezwungen etwas schärfer gegen ihre Konkurrenz (aka MIV) aufzutreten?

Zu erstem: Wahrschienlich bleibt alles wie bisher oder es gibt halt ein Stadt nahes Beratungsunternehmen welches hier gerne das gleiche macht wie die WL. Rechnen bis einem schwindelig wird.
Zu zweitem: Wohl kaum wobei man kann ja nie wissen, aber wir wissen auch das da ein paar mehr Stellen mitspielen als nur die WL.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27704
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #17 am: 13. April 2015, 07:53:07 »
Das ganze ist doch nur ein Polittheater, das nach außen zeigen soll, wie hart man mit den Finanzen umgeht (nach den vielen Berichten über die Schulden der Stadt). Ändern wird sich überhaupt nix. Die Statistik wird schöngerechnet werden, Befragungen ergeben genau das, was der Auftraggeber möchte, und alle Bonuszahlungen werden fließen.

Wenn es mit den veröffentlichten Fahrgastzahlen so weitergeht, erreichen wir die (virtuelle) Fahrgastmilliarde eh schon 2017, oder spätestens 2018 mit der U1-Eröffnung. Das zeigt dann wieder, wie wichtig U-Bahn-Verlängerungen sind ;)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 15714
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #18 am: 13. April 2015, 08:22:30 »
Wenn es mit den veröffentlichten Fahrgastzahlen so weitergeht, erreichen wir die (virtuelle) Fahrgastmilliarde eh schon 2017, oder spätestens 2018 mit der U1-Eröffnung. Das zeigt dann wieder, wie wichtig U-Bahn-Verlängerungen sind ;)

Nur das die Fahrgastzahlen nicht über die Platzkilometer, sondern über die verkauften Fahrkarten errechnet werden.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27704
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #19 am: 13. April 2015, 08:24:07 »
Wenn es mit den veröffentlichten Fahrgastzahlen so weitergeht, erreichen wir die (virtuelle) Fahrgastmilliarde eh schon 2017, oder spätestens 2018 mit der U1-Eröffnung. Das zeigt dann wieder, wie wichtig U-Bahn-Verlängerungen sind ;)
Nur das die Fahrgastzahlen nicht über die Platzkilometer, sondern über die verkauften Fahrkarten errechnet werden.
So was ist letztendlich immer ein Zahlenspiel, vor allem bei dem sehr hohen Stand an Jahreskarten. Da kann man nur schätzen, wie oft so jemand fährt. Ich habe zu wenig Vertrauen zu den WL, als dass ich da eine möglichst ehrliche (im Rahmen des statistisch möglichen) Auswertung glaube.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 15714
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #20 am: 13. April 2015, 08:36:33 »
Wenn es mit den veröffentlichten Fahrgastzahlen so weitergeht, erreichen wir die (virtuelle) Fahrgastmilliarde eh schon 2017, oder spätestens 2018 mit der U1-Eröffnung. Das zeigt dann wieder, wie wichtig U-Bahn-Verlängerungen sind ;)
Nur das die Fahrgastzahlen nicht über die Platzkilometer, sondern über die verkauften Fahrkarten errechnet werden.
So was ist letztendlich immer ein Zahlenspiel, vor allem bei dem sehr hohen Stand an Jahreskarten. Da kann man nur schätzen, wie oft so jemand fährt. Ich habe zu wenig Vertrauen zu den WL, als dass ich da eine möglichst ehrliche (im Rahmen des statistisch möglichen) Auswertung glaube.

Aber wie willst du sonst die Fahrgastzahlen ermitteln. Nur durch zählen der Fahrgäste auf den einzelnen Fahrzeugen kannst du auch nicht auf die Fahrgastzahlen kommen, da dann die Fahrgäste oft doppelt und dreifach gezählt werden (Umsteiger). Es ist egal, solche Zahlen sind immer nur Schätzungen und fallen in die Kategorie: "Glaube keiner Statistik, die du nicht selber verfälscht hast"  ;D ;D ;D
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Revisor

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4954
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #21 am: 13. April 2015, 08:46:40 »
Aber wie willst du sonst die Fahrgastzahlen ermitteln. Nur durch zählen der Fahrgäste auf den einzelnen Fahrzeugen kannst du auch nicht auf die Fahrgastzahlen kommen, da dann die Fahrgäste oft doppelt und dreifach gezählt werden (Umsteiger). Es ist egal, solche Zahlen sind immer nur Schätzungen und fallen in die Kategorie: "Glaube keiner Statistik, die du nicht selber verfälscht hast"  ;D ;D ;D

Leider gilt für die WL aber auch das Sprichwort:"Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, selbst wenn er dann die Wahrheit spricht!" Und gelogen haben die WL wahrlich schon mehr als einmal und das dreist und unverfroren.

mike1163

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 415
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #22 am: 13. April 2015, 09:29:50 »
Gibts den Vertrag wo öffentlich einzusehen oder ist der Staatsgeheimnis?

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6774
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #23 am: 13. April 2015, 10:11:03 »
Gibts den Vertrag wo öffentlich einzusehen oder ist der Staatsgeheimnis?

Das wirds sicher irgendwo geben. Aber ich wünsch dir viel Spass beim suchen. Eventuell einfach eine Anfrage beim Rathaus stellen. Da wrst wohl eine Antwort bekommen.

Aber wie willst du sonst die Fahrgastzahlen ermitteln. Nur durch zählen der Fahrgäste auf den einzelnen Fahrzeugen kannst du auch nicht auf die Fahrgastzahlen kommen, da dann die Fahrgäste oft doppelt und dreifach gezählt werden (Umsteiger). Es ist egal, solche Zahlen sind immer nur Schätzungen und fallen in die Kategorie: "Glaube keiner Statistik, die du nicht selber verfälscht hast"  ;D ;D ;D

Ja eh. Rechnen bis einem schwindelig wird. Man kann alles so rechnen das entweder das etwas positives raus kommt oder etwas negatives. Ich glaub das wird ein bischen von der Polittreue der Vorstände abhängen (reine Spekulation und schwarz malerei aber in Wien durchaus möglich)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Mike60

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 370
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #24 am: 13. April 2015, 12:20:40 »
Service und Statistik Wiener Linien

                                                                                     2002                         2014

Fahrgastzahlen                                          722,4 Mio                   931,2 Mio. 
Fahrgäste/Tag:                                                  2 Mio.                        2,5Mio.
Jahreskartenbesitzer                                301.000                         650.000 
Linienlänge gesamt                                        919,7                        1.127,7 km 
Linienlänge U-Bahn                                  61,6 km                             78,5 km 
Anzahl Linien                                                      117                             149
Anzahl Haltestellen                                       4.362                          5.301
Anzahl U-Bahn-Stationen                                  86                              104

Interessant finde ich dass in 12 Jahren die Haltestellen um fast 1000 gestiegen sind?! Das finde ich zuviel, oder hat man die Haltestellen der ehem. B-Linien, jetzt dazu gerechnet, weil die WL die Konzession übernommen haben?

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 15340
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #25 am: 13. April 2015, 12:32:20 »
Es ist eine Statistik der Wiener Linien - daher wurden die Haltestellen der B-Linien, der Badner Bahn und der Linzer Straßenbahn nicht mitgezählt
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16463
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #26 am: 13. April 2015, 13:19:55 »
Das ganze ist doch nur ein Polittheater, das nach außen zeigen soll, wie hart man mit den Finanzen umgeht (nach den vielen Berichten über die Schulden der Stadt). Ändern wird sich überhaupt nix.
Es gab und gibt ja schon jetzt jährlich außertourliche und fixe Zuschüsse seitens des Rathauses, sowie "Sonderabgeltungen" und Unterstützungen in schwindelerregender Höhe! Echt durchschaubar ist das wohl für niemanden und soll es das wohl auch nicht sein.  :-[
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 15714
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #27 am: 13. April 2015, 13:42:10 »
Es ist eine Statistik der Wiener Linien - daher wurden die Haltestellen der B-Linien, der Badner Bahn und der Linzer Straßenbahn nicht mitgezählt

Wieso du solche Fragen immer mit so blöden Kommentare beantworten musst.

Die Frage hat sich mike60 im Prinzip aber schon beantwortet. Da die Konzessionen von den B-Linien offiziell zu den WL gewechselt sind, haben sich auch die von den WL betreuten Haltestellen extrem erhöht.

Hier handelt sich einfach nur um die Anzahl der Haltestellen, die mit einem Haltstellenständer der WL ausgestattet ist. Unabhängig davon, ob die WL oder ein Sub-Unternehmer die Linie betreibt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

bes

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 86
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #28 am: 13. April 2015, 19:30:07 »

So was ist letztendlich immer ein Zahlenspiel, vor allem bei dem sehr hohen Stand an Jahreskarten. Da kann man nur schätzen, wie oft so jemand fährt. Ich habe zu wenig Vertrauen zu den WL, als dass ich da eine möglichst ehrliche (im Rahmen des statistisch möglichen) Auswertung glaube.

Aber wie willst du sonst die Fahrgastzahlen ermitteln. Nur durch zählen der Fahrgäste auf den einzelnen Fahrzeugen kannst du auch nicht auf die Fahrgastzahlen kommen, da dann die Fahrgäste oft doppelt und dreifach gezählt werden (Umsteiger). Es ist egal, solche Zahlen sind immer nur Schätzungen und fallen in die Kategorie: "Glaube keiner Statistik, die du nicht selber verfälscht hast"  ;D ;D ;D
Die WL könnten ja mal einen Anfang machen und veröffentlichen, wie sie die Zahlen errechnen. Aber ich vermute mal, das passiert aus "gutem" Grund nicht.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16463
Re: 7,4 Milliarden Euro fließen in die Wiener Öffis
« Antwort #29 am: 13. April 2015, 21:32:14 »
Ich habe es ja eh schon oft erklärt. Von jeder Fahrausweiskategorie wird eine bestimmte Nutzung angenommen, anhand der verkauften bzw. in Umlauf befindlichen Karten lässt sich eine fiktive Fahrgastzahl errechnen. Um diese "Fahrgäste" auch den einzelnen Betriebsmitteln zuordnen zu können, werden sie aliquot der in den einzelnen Betriebszweigen (U-Bahn/Bus/Bim) jährlich geleisteten Platzkilometer aufgeteilt. Diese Angaben werden in den jährlich zusammengestellten Betriebsangaben veröffentlicht.

Parallel gibt es auch reale Zählungen, aus denen auf den einzelnen Linien die jeweils jährlich beförderten Fahrgäste hochgerechnet werden. Diese Zahlen sind allerdings "top secret" und werden nicht veröffentlicht.



Die Ergebnisse sind naturgemäß stark divergierend, bei der zweiten (geheimen) Zahl ergibt sich für die U-Bahn ein wesentlich geringerer prozentueller Anteil an der Gesamtsumme! Eigentlich eh klar, bilden im zweiten Fall tatsächlich beförderte Menschen die Grundlage, sind es im ersten die durch die Gegend gefahrenen Plätze.

Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!