Bei den Vorschlägen denke ich, dass die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Die Hohe Warte ist eher dünn besiedelt, entlang der Wienerbergtangente reicht die Umstellung auf Straßenbahnen völlig aus, und die Unterfahrung der Gloriette hätte einen eher überschaubaren Nutzen gegenüber der Führung über Speising und Penzing.
Die Hohe Warte war primär als Wegmarke gedacht – wo die Stationen dann entlang der Strecke gesetzt werden, ist ein eigenes Thema. Von der bestehenden Strecke der S45 muss wohl noch vor Erreichen der Krottenbachstraße irgendwo unter dem Türkenschanzpark abgezweigt werden, um das nötige Gefälle zu erreichen. Das Ziel ist jedenfalls die Unterquerung Heiligenstadts und des Donaukanals von West nach Ost, damit man möglichst direkt zum FEP und weiter zum Handelskai kommt, ohne den ewigen Umweg über die enge, langsame Kurve bei der Nußdorfer Brücke nehmen zu müssen. Und eine Station bei der Floridsdorfer Brücke mit langen Umstiegswegen zu den Straßenbahnen am FEP ist ebenfalls suboptimal.
Entlang der Wienerbergtangente ergeben sich in Zukunft neue Umstiegsrelationen, insbesondere Wienerberg U2, aber auch der Umstieg in die U1 ist hier wichtig. Ja, das Alte Landgut ist schon reichlich untertunnelt, aber dieser Knoten könnte weiterreichende Aufwertung erfahren. Eine weitere Station gäbe es im Bereich der Neilreichgasse, wo man in Zukunft auch in ein anderes hochwertiges Verkehrsmittel in Nord-Süd-Richtung umsteigen könnte.
Die Gloriette war ebenfalls nur als Wegmarke gedacht, aber eine Tiefstation samt Ausstieg neben dem hoch gelegenen Prunkbau brächte uns wohl den höchsten Aufzug einer U- oder S-Bahnstation in Wien. Tief müsste natürlich auch hier gegraben werden, weil man einerseits in Meidling bereits unter der U6 startet, andererseits bis Hietzing die U4 und auch noch den Wienfluss untergraben müsste. Anschließend ginge es deutlich bergauf, um nördlich von Breitensee das Niveau der S45 zu erlangen. Als Stationen sähe ich Meidling – Grünbergstraße – Hietzing – Penzing – Breitensee – Ottakring. Durch die Tieflage könnte man Hietzing U4 und Penzing S45/S50 auch mit nur einer Station gemeinsam anbinden.
Richtig spannend wird die Ringlinie aber, wenn man sie mit passenden Radiallinien ergänzt. Eine zweite Schnellbahn-Stammstrecke, die Verbindung von FJB und Flughafenschnellbahn, sowie weitere und angepasste U-Bahn-Äste könnten hier zur Aufwertung beitragen. Nicht zuletzt vergrößern Straßenbahnen an der Oberfläche das Einzugsgebiet.