Autor Thema: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling  (Gelesen 439736 mal)

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oepnvlover

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Als jemand der immer schon für den großen S-Bahn-Ring war, ist und immer sein wird, fände ich eine Lösung am besten, wo die S80 alle 15 Minuten von Hütteldorf nach Marchegg fährt, die S45 alle 10 Minuten Hütteldorf-Heiligenstadt und eine neue Linie alle 10 Minuten Handelskai-Handelskai über Praterkai, Hafen Wien, Kaiserebersdorf, Oberlaa, Gutheil-Schoder-Gasse, Speising, Penzing, Ottakring und Heiligenstadt fährt. Und ja das wäre ohne Halt in Meidling. Braucht auch ehrlich gesagt kein Mensch wenn es weiterhin die S80 gibt. Damit würden dann zwar 10 Züge die Stunde in Speising halten und man musste beide Kurven über den Wienfluss Zweigleisig ausbauen, aber für eine echte Verkehrswende wo der Autoverkehr nachhaltig reduziert werden soll, ist das die einzige Lösung die Sinn macht.

Damit braucht man weder Hütteldorf auslassen, noch die Busse von dort verlängern oder sonst etwas in Hütteldorf verändern. Dieses entweder oder versteh ich ja nicht so ganz von der ÖBB und einigen hier


LH

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Das heißt, es muss zwangsläufig eine zweite Linie von der Vorortelinie nach Hütteldorf geben, ebenfalls alle 15 Minuten.

Es gibt bereits zwei Linien, die von einer nach Meidling durchgebundenen Vorortelinie nach Hütteldorf fahren: Die U4 und die S50. Ein 15-Minuten-Takt auf einer Zubringerlinie nach Meidling wäre mMn auch zu wenig, vor allem wenn man die Wartezeit beim Umsteigen bedenkt.

Eine Führung der S45 nach Hütteldorf zwingt ein großes Nutzerpotential zum Umwegen, um den wenigen Leuten, die über Hütteldorf fahren einen Umstieg zu ersparen. Der 41er, mit dem ich heute um 11:41 in Gersthof ankam war bei der Ankunft dort mit 33 Personen gefüllt. Die S45, die um 12 Uhr in Hütteldorf ankam war ab Penzing mit 34 Personen gefüllt, von denen nicht so wenige zur Westbahn, einige auch zru U4 umsteigen. Ein 35A wäre zu dieser Zeit westlich der Krottenbachstraße ähnlich ausgelastet gewesen. Niemand würde auf die Idee kommen, neben dem 35A oder dem 41er eine zweite Linie zu führen, die Intervalle beider Linien wurden vor einiger Zeit gestreckt. Dass man aus Hütteldorf zu einer nach Meidling geführten S45 umsteigen müsste ist kein wirkliches Problem - man muss auch aus zahlreichen anderen Lagen zur S45 umsteigen.

fr3

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Ich halte diese ganze Diskussion um Verlängerung der Buslinien für recht sinnlos.
Nicht sinnlos- würde ich sagen, sondern zweitrangig. Vordergründig wäre wohl die Diskussion um die Führung der S-Bahn: S45/S80 mit Bruchstelle in Hütteldorf (wie zur Zeit geplant), Durchbindung S45/S80 oder Mischformen.

Zitat
- in jedem denkbaren Szenario einer Durchbindung S45 - S80 können nur 4 Züge/Stunde fahren. Warum? Zwischen Hauptbahnhof und Meidling gibt es nicht mehr Platz. Erst recht nicht, wenn Meidling - Mödling ausgebaut ist. 
Auf die gesamte Strecke bezogen magst Du Recht haben.

Zitat
- auf der S45 reichen aber 4 Züge pro Stunde nicht. Das heißt, es muss zwangsläufig eine zweite Linie von der Vorortelinie nach Hütteldorf geben, ebenfalls alle 15 Minuten.
Das sehe ich nicht so zwingend. Es gäbe freilich die Möglichkeit, die "überzähligen" Züge der S45 bis Meidling zu führen, wo binnen weniger Minuten eine bahnsteiggleiche Weiterfahrt Richtung Hauptbahnhof möglich wäre. Dazu müsste man lediglich ein Wendegleis am östlichen Bahnsteigende einrichten, was platzmäßig möglich sein sollte.

Zitat
- der Anschluss von den Bussen zur Vorortelinie ist daher weiterhin in Hütteldorf möglich. Zwar nur alle 15 statt alle 10 Minuten, aber bei den Busintervallen dort ist das wirklich verschmerzbar.
Ich halte einen Mischbetrieb 1xHütteldorf/1xMeidling für wenig förderlich. Einerseits müsste man die Hütteldorfer Züge erst Recht in Penzing "ausfädeln", wofür etwa eine kreuzungsfreie Querung der Westbahn Richtung Meidling nichts nützen würde, andrerseits kann die Anbindung der Busse durchaus anders gelöst werden.

Es ist grundsätzlich ein Merkmal der S-Bahn, dass diese sich auf den Außenästen ins Umland hin verzweigt. S45 und S80 sind aber beide rein städtische S-Bahn-Linien, die ausschließlich innerhalb des Gemeindegebiets verkehren. Diese von ihrer Natur her durchgehende tangentiale Route zwangsweise in Hütteldorf aufzubrechen ist für den innerstädtischen Verkehrsfluss kontraproduktiv, auch wenn sie nur bei jedem zweiten Zug erfolgen sollte. Und bitte keine S80 nach Marchegg oder Neulengbach. Pendler wollen (mehrheitlich) ins Zentrum, die wenigen anderen steigen um.

Wie bereits erwähnt wurde, braucht es für jede Art der Durchbindung ein Kreuzungsbauwerk mit der Westbahn in Penzing. Bei der Gelegenheit kann man die Station Penzing etwa 200 m Richtung Westen (Ameisbrücke) verlegen. Das würde nicht nur die Erreichbarkeit derselben deutlich verbessern (direkte Busanbinung Ameisgasse/Kennedybrücke, eventuell zweiter Bahnsteigzugang von der Ameisbrücke), sondern auch den nötigen Platz für eine kreuzungsfreie Querung zwischen den beiden Strecken schaffen. Idealerweise würde man die S45 mittig zwischen die beiden Westbahngleise führen und durch zwei Inselbahnsteige zwischen S45 und den dann außenliegenden Westbahngleisen bahnsteiggleiche Umstiege ermöglichen, zumindest in der Relation Westbahn(S50)-S45.

Zitat
- was stimmt, ist, dass es dann keinen direkten Anschluss von den Bussen Richtung Meidling gibt. Es wurde aber schon zu Recht hier darauf hingewiesen, dass der jetzige Fahrplan der S80 diese Verbindung ohnehin kaum nutzbar macht. Es stimmt zwar dann, dass die Busfahrgäste nicht direkt vom Anschluss zur Verbindungsbahn profitieren, aber de facto verschlechtert sich auch nichts.
Die Busproblematik ist lösbar. Sie muss jedoch dem stadtteilverbindenden S-Bahnverkehr angepasst werden und nicht umgekehrt.

Zitat
Und alle Zugsfahrgäste steigen in Penzing statt in Hütteldorf um.
Da sind wir uns völlig einig.

BTW ab 2026 kommt möglicherweise doch noch eine Durchbindung, auch wenn sie eher zufällig und nur dreimal am Tag angeboten würde. Leo Express möchte von Prag nach Bratislava über die FJ-Bahn fahren, mit Halten in Wien in Heiligenstadt, Ottakring, Penzing, Meidling und HBf!

Kurzzug

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Es gäbe freilich die Möglichkeit, die "überzähligen" Züge der S45 bis Meidling zu führen, wo binnen weniger Minuten eine bahnsteiggleiche Weiterfahrt Richtung Hauptbahnhof möglich wäre. Dazu müsste man lediglich ein Wendegleis am östlichen Bahnsteigende einrichten, was platzmäßig möglich sein sollte.

Nein, das geht tatsächlich nicht. Zwischen den Streckengleisen der Stammstrecke (dort müsste so ein Wendegleis sein) ist kein Platz und die Bahnsteigkapazität in Meidling ist ebenfalls begrenzt. Gleichzeitiges Einfahren von S1 und S48 wenn 2,5 min danach noch ein 220m-REX von der Südbahn kommen soll, halte ich als Systemangebot alle 15 min für ein Himmelfahrtskommando.

Es ist grundsätzlich ein Merkmal der S-Bahn, dass diese sich auf den Außenästen ins Umland hin verzweigt. S45 und S80 sind aber beide rein städtische S-Bahn-Linien, die ausschließlich innerhalb des Gemeindegebiets verkehren. Diese von ihrer Natur her durchgehende tangentiale Route zwangsweise in Hütteldorf aufzubrechen ist für den innerstädtischen Verkehrsfluss kontraproduktiv, auch wenn sie nur bei jedem zweiten Zug erfolgen sollte. Und bitte keine S80 nach Marchegg oder Neulengbach. Pendler wollen (mehrheitlich) ins Zentrum, die wenigen anderen steigen um.

Grundsätzlich fährt eine S-Bahn also ins Umland. Gleichzeitig sollen S45 und S80 (bzw. S48) ja nicht verlängert werden? Und warum soll jemand aus z. B. Glinzendorf keine Direktverbindung zum Matzleinsdorfer Platz (bald U2) oder Meidling (U6) haben?

Diese Prinzipienreiterei führt zu nichts. Auf dem Abschnitt Penzing - Heiligenstadt gibt es Fahrgäste für einen 7,5 min Takt. Auf dem Abschnitt Penzing - Meidling gibt es dieses Potential nicht und es würde einen viel teureren Ausbau der Stammstrecke oder Meidling (!) erfordern. Daher 15 min Takt. Praktischerweise schätze ich das Potential Vorortelinie - Hütteldorf ebenfalls als mit einem 15 min Takt bewältigbar ein. Passt doch. Das Potential Hütteldorf - Hietzinger Hauptstraße ist hingegen enden wollend, die U4 ist für die meisten Ziele deutlich attraktiver.

Wenn es sich ergibt, wäre aus meiner Sicht nichts gegen oder Praterkai - Handelskai - Penzing - Meidling - Marchegg einzuwenden. In der aktuellen Vergabe wird sogar eine S80 bis Bratislava hl. st. geplant. Die Einfädelung S45 - S50 ist aus Richtung Neulengbach nicht trivial hat natürlich weniger Nachfrage als eine Fahrt zum Westbahnhof.

Wie bereits erwähnt wurde, braucht es für jede Art der Durchbindung ein Kreuzungsbauwerk mit der Westbahn in Penzing. Bei der Gelegenheit kann man die Station Penzing etwa 200 m Richtung Westen (Ameisbrücke) verlegen. Das würde nicht nur die Erreichbarkeit derselben deutlich verbessern (direkte Busanbinung Ameisgasse/Kennedybrücke, eventuell zweiter Bahnsteigzugang von der Ameisbrücke), sondern auch den nötigen Platz für eine kreuzungsfreie Querung zwischen den beiden Strecken schaffen. Idealerweise würde man die S45 mittig zwischen die beiden Westbahngleise führen und durch zwei Inselbahnsteige zwischen S45 und den dann außenliegenden Westbahngleisen bahnsteiggleiche Umstiege ermöglichen, zumindest in der Relation Westbahn(S50)-S45.

Man kann alles beliebig teuer machen. Oder man lässt Penzing wie es ist, verlängert gegebenenfalls die S45-Bahnsteige für Doppeltraktionen und baut eine Überwerfung auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle Gusenleithnergasse. Dafür geht man kurz nach Penzing nach oben und trifft dann die Verbindungsbahn in Hochlage. Ob eine zweigleisige Ausführung nötig ist oder was Eingleisiges reicht, hängt vom Fahrplanmodell ab. Idealerweise kreuzen sich sowohl S45 als auch S48 in Penzing, dann können beide weiterführenden Strecken (also nach Hütteldorf einerseits und Hietzinger Hauptstraße andererseits) eingleisig sein.

BTW ab 2026 kommt möglicherweise doch noch eine Durchbindung, auch wenn sie eher zufällig und nur dreimal am Tag angeboten würde. Leo Express möchte von Prag nach Bratislava über die FJ-Bahn fahren, mit Halten in Wien in Heiligenstadt, Ottakring, Penzing, Meidling und HBf!

Weils so schön zur Durchbindungsthematik passt: Natürlich ist das keine Prag - Bratislava -Verbindung, das geht über Brno und Kúty viel schneller. Das ist ein Weg, durch Direktverbindungen aus den Wiener Westbezirken einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Staatsbahnen und Regiojet zu haben.

Als jemand der immer schon für den großen S-Bahn-Ring war, ist und immer sein wird, fände ich eine Lösung am besten, wo die S80 alle 15 Minuten von Hütteldorf nach Marchegg fährt, die S45 alle 10 Minuten Hütteldorf-Heiligenstadt und eine neue Linie alle 10 Minuten Handelskai-Handelskai über Praterkai, Hafen Wien, Kaiserebersdorf, Oberlaa, Gutheil-Schoder-Gasse, Speising, Penzing, Ottakring und Heiligenstadt fährt. Und ja das wäre ohne Halt in Meidling. Braucht auch ehrlich gesagt kein Mensch wenn es weiterhin die S80 gibt. Damit würden dann zwar 10 Züge die Stunde in Speising halten und man musste beide Kurven über den Wienfluss Zweigleisig ausbauen, aber für eine echte Verkehrswende wo der Autoverkehr nachhaltig reduziert werden soll, ist das die einzige Lösung die Sinn macht.

Damit braucht man weder Hütteldorf auslassen, noch die Busse von dort verlängern oder sonst etwas in Hütteldorf verändern. Dieses entweder oder versteh ich ja nicht so ganz von der ÖBB und einigen hier.

Der Verkehrswende ist mit dem Fahren warmer Luft wenig geholfen. Der "große Ring" wäre zudem nur höchstaufwendig für den S-Bahn-Verkehr herrichtbar und scheitert an fehlenden Verbindungen zum übergeordneten Netz. Verkehrswende passiert übrigens (in Wien) nicht hauptsächlich durch ÖV-Ausbau. Gerade der Wiener ÖV hat einen extrem hohen Modal Split Anteil und kann allgemein gesagt, den Restautoverkehr schlucken. Wo das nicht geht, vor allem beim Pendlerverkehr auf der Südbahn und den Stammstreckennordzuläufen, ist man am Ausbau dran.

Das entweder-oder ergibt sich aus den Zwängen des Bahnhofs Meidling bzw. der Stammstrecke. Von der Verbindungsbahn wird mit 4 Zügen/h entweder nach Hütteldorf oder Penzing gefahren. Von der Vorortelinie hat man viel mehr Gestaltungsspielraum (außer es passiert ein neues Westblue-Debakel), da kann man meistens ein sowohl-als auch draus machen.

Niemand wird daher Buslinien verlängern, und es ist auch nicht notwendig. Für die wenigen Fahrgäste, die Richtung Speising und zur Stranzenbergbrücke wollen, reicht U4-„S84“. Richtung Meidling und weiter geht das auch, oder wie bisher U4-U6.

Volle Zustimmung zum Rest des Postings, hier würde ich nur anmerken, dass die Variante 53A-S48 für die Hackinger sehr attraktiv sein würde und man für Leute nördlich der Verbindungsbahn eher einen Bus nach Hietzinger Hauptstraße als nach Penzing verlängern sollte.

fr3

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...Meidling...
Nein, das geht tatsächlich nicht. Zwischen den Streckengleisen der Stammstrecke (dort müsste so ein Wendegleis sein) ist kein Platz und die Bahnsteigkapazität in Meidling ist ebenfalls begrenzt. Gleichzeitiges Einfahren von S1 und S48 wenn 2,5 min danach noch ein 220m-REX von der Südbahn kommen soll, halte ich als Systemangebot alle 15 min für ein Himmelfahrtskommando.

Für ein Stockgleis auf Bahngrund sehe ich technisch keine Probleme (siehe Bild 1).

Die Bahnsteigkapazität kann ich nicht beurteilen. Sollte das tatsächlich vollkommen unlösbar sein, so bestünde immer noch die Möglichkeit, die zusätzlichen Züge der S45 in Unter St. Veit enden zu lassen - wo auf Bahngrund Platz für ein Stockgleis bestünde (gab es sogar bis etwa 1960, siehe Bild 2 und 3) und ein wesentlich brauchbarer Umstieg zur U4 als in Hütteldorf gegeben wäre (auch den gab es schon einmal - provisorisch - zu Dampfstadtbahnzeiten). Wirklich überzeugen würde mich eine solche Lösung aber nicht. Meidling sollte das anzustrebende Mindestziel der S45 sein. Notfalls müsste man die Busspur neben dem Bahnhof Meidling opfern.

Zitat
Gleichzeitiges Einfahren von S1 und S48 wenn 2,5 min danach noch ein 220m-REX von der Südbahn kommen soll, halte ich als Systemangebot alle 15 min für ein Himmelfahrtskommando.

Die 15 Minuten auf der Verbindungsbahn sind doch schon geplant, oder?

Zitat
Grundsätzlich fährt eine S-Bahn also ins Umland. Gleichzeitig sollen S45 und S80 (bzw. S48) ja nicht verlängert werden?
Dazu bemühe ich nochmals die häufig gestellten Fragen.
Die Vorortelinie S45 stellt sich im Wesentlichen als ein in sich abgeschlossenes System mit dichten Intervallen und U-Bahn ähnlichem Charakter dar. Aus betrieblicher Sicht würde die Einbindung der Vorortelinie in die Verbindungsbahn Risiken für den pünktlichen Schnellbahn-Verkehr und für die attraktiven Intervalle auf der Vorortelinie bedeuten.

Für die S45 wurde die ausschließlich städtische Funktion von der ÖBB Infra sogar ausdrücklich betont, weshalb sie für "unantastbar" eklärt wurde.

Die Verbindungsbahn PENZING (und nicht Hütteldorf) - Meidling (Kilometrierung) wurde neben ihrer Funktion zur Betriebsverbindung zwischen West- und Südbahn auch zur städtischen Erschließung zweigleisig angelegt - seinerzeit mit Halten in Unter St. Veit, Lainz, Unter- und Ober-Hetzendorf. Ja, später gab es auch Züge in den Wienerwald (Sommerfrische, Ausflugsgbiet) über den später errichteten Hütteldorfer Ast.

Dass die Strecke einen Umweg rund um den Küniglberg nimmt, hat geographische und möglicherweise auch politische Gründe. Ein Tunnel unter dem Grünberg oder gar Schönbrunn (der direkte Weg zwischen Penzing und Meidling) wäre damals zu aufwendig gewesen (und wäre es auch heute noch, weil die Steigung zwischen Wiental und Südbahn einfach zu groß wäre).

Zitat
Und warum soll jemand aus z. B. Glinzendorf keine Direktverbindung zum Matzleinsdorfer Platz (bald U2) oder Meidling (U6) haben?
Wo bitte ist Glinzendorf? Höre den Namen zum ersten Mal. Ok, ich habe nachgesehen. Ein Ort im Marchfeld mit 295 Einwohnern. Meine Antwort ist kurz: nein, absolut überflüssig so ein Nest im Stundentakt per S-Bahn voll in das Wiener Nahverkehrsnetz einzubinden. Eine Sammeltaxi nach Aspern würde hier mehr als ausreichend sein.

Zitat
Diese Prinzipienreiterei führt zu nichts. Auf dem Abschnitt Penzing - Heiligenstadt gibt es Fahrgäste für einen 7,5 min Takt. Auf dem Abschnitt Penzing - Meidling gibt es dieses Potential nicht und es würde einen viel teureren Ausbau der Stammstrecke oder Meidling (!) erfordern.
Der 7,5 Min- Bedarf könnte durchaus bis Unter St Veit gegeben sein, denn der Umstieg zur U4 wäre dort um einiges attraktiver als in Hütteldorf (doppelte Umwegfahrt). Und wie die Erfahrung mit der S45 zeigt, könnte der Bedarf nach Meidling bald die ursprünglichen Prognosen übertreffen.

BTW im STEP 1985 - ein auf Statdtentwiklung ausgerichteter Plan und nicht nur eine Eisenbahnplanung - war richtigerweise sehr wohl die Durchbindung der Vorortelinie nach Meidling geplant und keine Verästelung nach Hütteldorf (Bild 4)

Zitat
Daher 15 min Takt. Praktischerweise schätze ich das Potential Vorortelinie - Hütteldorf ebenfalls als mit einem 15 min Takt bewältigbar ein. Passt doch. Das Potential Hütteldorf - Hietzinger Hauptstraße ist hingegen enden wollend, die U4 ist für die meisten Ziele deutlich attraktiver.

Wenn es sich ergibt, wäre aus meiner Sicht nichts gegen oder Praterkai - Handelskai - Penzing - Meidling - Marchegg einzuwenden. In der aktuellen Vergabe wird sogar eine S80 bis Bratislava hl. st. geplant. Die Einfädelung S45 - S50 ist aus Richtung Neulengbach nicht trivial hat natürlich weniger Nachfrage als eine Fahrt zum Westbahnhof.

Hier geht es tatsächlich um Prinzipien. Die Diskussion geht eigentlich schon seit 100 Jahren (Übernahme der Stadtbahn durch die Gemeinde, jedoch nicht Vorortelinie und Verbindungsbahn, wie von der Stadt Wien damals gewünscht): wem gehören die Bahnstrecken innerhalb Wiens (abgesehen von den Hauptbahnen), der Stadt oder dem Bund? Rechtlich keine Frage, aber wem sollen sie dienen?

Nein, ich halte die uneingeschränkte "Ver-S-Bahnung" aller Bahnstrecken rund um Wien teilweise für kontraproduktiv und raumplanerisch sogar für falsch.

Die Marchegger Ostbahn wurde definitiv als Direttissima zwischen Wien und Bratislava gebaut, schnurgerade, (einst) zweigleisig und weitab jeder Siedlung. Eine regionale Erschließung wurde damals durch Anschlussstrecken bewerkstelligt, aber diese dienten kaum dem Personenverkehr sondern dem Transport von Zuckerrüben (und dem Abtransport eines ausrangierten Kaisers).

Die forcierte S-Bahn-Nutzung der Bahn durch das weitgehend dünn besiedelte Marchfeld führt nur zur Landschaftsverhüttelung und fördert die Entstehung wenig nachhaltiger Pendlersiedlungen. Bewahren wir Glinzendorf vor dem Speckgürtel-Virus!

Ich könnte jetzt noch einiges dazu schreiben, von der Pottendorfer Linie mit ihren Pampa-Bahnhöfen oder dem (abgesoffenen) Bahnhof Tullnerfeld im Nichts und den aufgelassenen, ortsnahen halten der Strecke Tulln-St. Pölten, aber das geht dann definitiv OT.

Zitat
Man kann alles beliebig teuer machen. Oder man lässt Penzing wie es ist, verlängert gegebenenfalls die S45-Bahnsteige für Doppeltraktionen und baut eine Überwerfung auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle Gusenleithnergasse. Dafür geht man kurz nach Penzing nach oben und trifft dann die Verbindungsbahn in Hochlage. Ob eine zweigleisige Ausführung nötig ist oder was Eingleisiges reicht, hängt vom Fahrplanmodell ab. Idealerweise kreuzen sich sowohl S45 als auch S48 in Penzing, dann können beide weiterführenden Strecken (also nach Hütteldorf einerseits und Hietzinger Hauptstraße andererseits) eingleisig sein.

Ich stelle hier einmal eine grobe Skizze dazu herein (Bild 5 und 6, Link auf Google Maps). Da sind jetzt nicht die Übergänge zwischen Verbindungsbahn und Westbahn oder die Zufahrten zur Abstellanlage in Penzing eingezeichnet, sondern nur die möglichen Umsteigknoten in Penzing und Unter St.Veit.
Freilich kann man solche Umsteigbauwerke nicht nur mit ein paar neuen Treppen oder verlängerten Bahnsteigen realisieren. Aber da geht es doch um eine ganz wesentliche Verbesserung des übergelagerten Schienenverkehrs im Westen der Stadt. Billiges Flickwerk wäre hier fehl am Platz. Und zwei parallel S-Bahn-Strecken (teilweise mit Haltestelle, wie geplant) zwischen Penzing/Baumgarten und Hütteldorf sind auch nicht gratis zu haben.

Zitat
Weils so schön zur Durchbindungsthematik passt: Natürlich ist das keine Prag - Bratislava -Verbindung, das geht über Brno und Kúty viel schneller. Das ist ein Weg, durch Direktverbindungen aus den Wiener Westbezirken einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Staatsbahnen und Regiojet zu haben.
Und zeigt einmal mehr, dass die westlichen Bezirke zur Zeit schlecht an den Hauptbahnhof angebunden sind.

highspeedtrain

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Das heißt, es muss zwangsläufig eine zweite Linie von der Vorortelinie nach Hütteldorf geben, ebenfalls alle 15 Minuten.

Es gibt bereits zwei Linien, die von einer nach Meidling durchgebundenen Vorortelinie nach Hütteldorf fahren: Die U4 und die S50. Ein 15-Minuten-Takt auf einer Zubringerlinie nach Meidling wäre mMn auch zu wenig, vor allem wenn man die Wartezeit beim Umsteigen bedenkt.

Eine Führung der S45 nach Hütteldorf zwingt ein großes Nutzerpotential zum Umwegen, um den wenigen Leuten, die über Hütteldorf fahren einen Umstieg zu ersparen. Der 41er, mit dem ich heute um 11:41 in Gersthof ankam war bei der Ankunft dort mit 33 Personen gefüllt. Die S45, die um 12 Uhr in Hütteldorf ankam war ab Penzing mit 34 Personen gefüllt, von denen nicht so wenige zur Westbahn, einige auch zru U4 umsteigen. Ein 35A wäre zu dieser Zeit westlich der Krottenbachstraße ähnlich ausgelastet gewesen. Niemand würde auf die Idee kommen, neben dem 35A oder dem 41er eine zweite Linie zu führen, die Intervalle beider Linien wurden vor einiger Zeit gestreckt. Dass man aus Hütteldorf zu einer nach Meidling geführten S45 umsteigen müsste ist kein wirkliches Problem - man muss auch aus zahlreichen anderen Lagen zur S45 umsteigen.

Du hast mein Posting nicht genau genug gelesen.

Natürlich braucht es eine Durchbindung Vorortelinie - Verbindungsbahn. Aber die kann nur alle 15 Minuten fahren, wenn man nicht hunderte Millionen im Bereich Meidling - Hbf verbauen will. Also muss es auf der Vorortelinir zwangsläufig im Zwischentakt eine zusätzliche Linie nach Hütteldorf geben (nördlich von Penzing daher ein Zug alle 7,5 Minuten).

LH

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Die heutige Fahrgastzählung: 41er mit Ankunft in Gersthof um 11:40: 26 Personen, S45 bis Ottakring: 78 Personen S45 bis Hütteldorf, Ankunft 12:06: 18 Personen. In Hütteldorf gingen 2 Personen gingen auf den Vorplatz, 2 zur Westbahn, eine zur U4.

Referat West

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Die heutige Fahrgastzählung: 41er mit Ankunft in Gersthof um 11:40: 26 Personen, S45 bis Ottakring: 78 Personen S45 bis Hütteldorf, Ankunft 12:06: 18 Personen. In Hütteldorf gingen 2 Personen gingen auf den Vorplatz, 2 zur Westbahn, eine zur U4.
Kann diese persönliche Fahrgastzählung auch zu einer wirklichen HVZ Zeit gemacht werden? 12Uhr Mittags ist da wenig aussagekräftig...

2095oebb

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BTW im STEP 1985 - ein auf Statdtentwiklung ausgerichteter Plan und nicht nur eine Eisenbahnplanung - war richtigerweise sehr wohl die Durchbindung der Vorortelinie nach Meidling geplant und keine Verästelung nach Hütteldorf (Bild 4)
Der STEP 1985 ist wirklich interessamt zu lesen. Da war aber auch keine Durchbindung geplant (zumindest lese ich das so raus), sondern ein neuer Bruch bei der Hofwiesengasse (warum auch immer). Verwirklicht wurde dann das "vorgeschaltete Provisorium".
Zitat aus dem STEP 1985 bez. Vorortelinie:
[...]Die auf Grund der Verkehrskonzeption bisher durchgeführten Untersuchungen für
die 3. Ausbauphase ergaben in Abstimmung mit dem räumlichen Leitbild folgende
Netzergänzungen, mit welchen aus heutiger Sicht der Ausbau des S- und U-Bahnnetzes
Wien vorerst abgeschlossen werden könnte:

[...]

Einbindung der Neusiedler S-Bahn in die Flughafen-S-Bahn;
— Verlängerung des S-Bahn-Betriebes von Meidling bis zur Hofwiesengasse;
— Verlängerung der Vorortellinie von Penzing bis zur Hofwiesengasse (mit einem
vorgeschalteten Provisorium Penzing — Hütteldorf);
— Verlängerung der Stadlauer S-Bahn von Hirschstetten zur Hausfeldstraße entsprechend
der bereits eingeleiteten Siedlungsentwicklung (die Möglichkeit einer
langfristigen Verknüpfung mit der Flughafen-S-Bahn ist zu überprüfen);

[...]

Dabei stellte sich heraus, daß im Stadtgebiet andere als die angeführten Trassen wegen
völligen Mangels an entsprechendem Verkehrsbedürfnis keinesfalls ausbauwürdig
sind. Sogar die Flughafen-S-Bahn erscheint ohne Vereinigung mit dem Neusiedler
Ast nicht ausbauwürdig, die Verlängerung der Vorortelinie durch den 13. Bezirk stellt
einen Grenzfall dar, ein Ausbau kommt nur in Verbindung mit einem für den Güterverkehr
ohnehin notwendigen Umbau in Betracht.


Katana

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Die heutige Fahrgastzählung: 41er mit Ankunft in Gersthof um 11:40: 26 Personen, S45 bis Ottakring: 78 Personen S45 bis Hütteldorf, Ankunft 12:06: 18 Personen. In Hütteldorf gingen 2 Personen gingen auf den Vorplatz, 2 zur Westbahn, eine zur U4.
Kann diese persönliche Fahrgastzählung auch zu einer wirklichen HVZ Zeit gemacht werden? 12Uhr Mittags ist da wenig aussagekräftig...
Ich glaube, dass selbst eine lückenlose 24/7-Aufzeichnung in einer Oktoberwoche nichts daran ändern würde, dass die meisten Diskutanten anhand von Meinungen argumentieren.

60er

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Kann diese persönliche Fahrgastzählung auch zu einer wirklichen HVZ Zeit gemacht werden? 12Uhr Mittags ist da wenig aussagekräftig...
Oder an einem Spieltag von Rapid. Da sind die Züge dann voll. 8)

Referat West

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Kann diese persönliche Fahrgastzählung auch zu einer wirklichen HVZ Zeit gemacht werden? 12Uhr Mittags ist da wenig aussagekräftig...
Oder an einem Spieltag von Rapid. Da sind die Züge dann voll. 8)
Ja, eh, aber dann kann man z.B auch jeden zweiten 60er nur zur Maurer-Lange-Gasse in der NVZ führen, weil die Züge nicht so gefüllt sind...
Oder wie voll sind die Züge der S80 in Aspern Nord? Man könnte auch nur bis zur Erzherzog-Karl-Straße fahren, da Aspern Nord von R-Zügen bedient wird und viele bei der Erzherzog-Karl-Straße einsteigen/umsteigen.
Also wie weit ins lächerliche wollen wir gehen?

DaedalusBC304

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Kann diese persönliche Fahrgastzählung auch zu einer wirklichen HVZ Zeit gemacht werden? 12Uhr Mittags ist da wenig aussagekräftig...
Oder an einem Spieltag von Rapid. Da sind die Züge dann voll. 8)
Ja, eh, aber dann kann man z.B auch jeden zweiten 60er nur zur Maurer-Lange-Gasse in der NVZ führen, weil die Züge nicht so gefüllt sind...
Oder wie voll sind die Züge der S80 in Aspern Nord? Man könnte auch nur bis zur Erzherzog-Karl-Straße fahren, da Aspern Nord von R-Zügen bedient wird und viele bei der Erzherzog-Karl-Straße einsteigen/umsteigen.
Also wie weit ins lächerliche wollen wir gehen?

Es geht bei dieser Diskussion dann aber nicht darum die S80 oder S45 aufgrund von wenig Nachfrage früher zu stoppen und einfach Stationen dann auszulassen, sondern durch die Schaffung eines S-Bahnringes neue Direktverbindungen zu schaffen, denen halt in diesem Fall eine Station dann "zum Opfer" fällt.

Referat West

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Kann diese persönliche Fahrgastzählung auch zu einer wirklichen HVZ Zeit gemacht werden? 12Uhr Mittags ist da wenig aussagekräftig...
Oder an einem Spieltag von Rapid. Da sind die Züge dann voll. 8)
Ja, eh, aber dann kann man z.B auch jeden zweiten 60er nur zur Maurer-Lange-Gasse in der NVZ führen, weil die Züge nicht so gefüllt sind...
Oder wie voll sind die Züge der S80 in Aspern Nord? Man könnte auch nur bis zur Erzherzog-Karl-Straße fahren, da Aspern Nord von R-Zügen bedient wird und viele bei der Erzherzog-Karl-Straße einsteigen/umsteigen.
Also wie weit ins lächerliche wollen wir gehen?

Es geht bei dieser Diskussion dann aber nicht darum die S80 oder S45 aufgrund von wenig Nachfrage früher zu stoppen und einfach Stationen dann auszulassen, sondern durch die Schaffung eines S-Bahnringes neue Direktverbindungen zu schaffen, denen halt in diesem Fall eine Station dann "zum Opfer" fällt.
Zum Opfer fällt der Bahnhof dann wortwörtlich. Bald reicht für Hütteldorf ein dreigleisiger Bahnhof. Gut, dass es Autos gibt, die bringen einen direkt zum Ziel.
Wie genau man sich überhaupt die Strecke Speising - Penzing mit Querung der Westbahn vorstellt, ist auch "spannend" und wird nie passieren.

abc

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Zum Opfer fällt der Bahnhof dann wortwörtlich. Bald reicht für Hütteldorf ein dreigleisiger Bahnhof. Gut, dass es Autos gibt, die bringen einen direkt zum Ziel.
Wie genau man sich überhaupt die Strecke Speising - Penzing mit Querung der Westbahn vorstellt, ist auch "spannend" und wird nie passieren.

Man würde praktisch das machen, was man am anderen Ende der U4 schon vor 30 Jahren umgesetzt hat: man gibt die Endstation einer tangentialen Linie auf, um eine noch stärkere tangentiale Linie zu entwickeln. (Wobei man genau genommen aus bereits diskutierten Gründen die Endstation Hütteldorf für Züge von der Vorortelinie gar nicht vollständig aufgegeben würde, anders als die U6 nach Heiligenstadt.)

Und warum die Querung der Weststrecke nun so ein Problem sein soll, erschließt sich mir auch nicht.