Autor Thema: Kuppelstelle St. Marx  (Gelesen 6632 mal)

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Revisor

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Kuppelstelle St. Marx
« am: 23. Januar 2011, 23:16:06 »
Ein Übersichtsbild der Kuppelstelle St. Marx aus 1935. Der Zug der Linie F ist soeben im Begriff in die Kuppelendstelle einzufahren, wo ihn ein im Bild nicht mehr sichtbarer Stoßbeiwagen erwartet. Gleichzeitig wartet im vorderen Bereich der Wendeanlage ein Solotriebwagen der Linie 74 zur Wollzeile auf seine Abfahrtszeit.

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Am Beginn der 1950er-Jahre ist eben ein Zug der Linie F angekommen und hat an den Stoßbeiwagen angeschlossen. In weiterer Folge wird er seinen mitgebrachten Beiwagen stehen lassen und bis hinter die nächste Weiche zurückschieben. Dann steht seiner Fahrt nach Währing nichts mehr im Wege.

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Als am Samstag, dem 10. Oktober 1970 ein Lkw die Fahrleitung unter der Eisenbahnbrücke über die Grasbergergasse demolierte und daher die Linie T ihre Schleifenfahrt über die Leberstraße nicht durchführen konnte, entschloß man sich bis Betriebsschluß in der damals noch betriebsfähigen Stockgleisanlage St. Marx die Züge enden zu lassen. Es mußte zwar der ein oder andere im Auslauf befindliche "halbstarke" Zug gegen einen T1+k6 getauscht werden, aber dann funktionierte es. Leider hatte offenbar damals keiner der Verantwortlichen mehr einen Begriff, was für diese Kuppelstelle die günstigste Betriebsform gewesen wäre, sodaß zum Kuppeln ein Stoßtriebwagen gestellt wurde. So ergab es sich, daß beim Umkuppeln ein Fahrmanöver des Stoßtriebwagens über beide 71er-Gleise notwendig war, um dem ankommendern Zug auszuweichen, wobei diese jedesmal für die Dauer des Vorgangs blockiert waren.

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hema

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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #1 am: 24. Januar 2011, 00:41:06 »

Leider hatte offenbar damals keiner der Verantwortlichen mehr einen Begriff . . . .
Diese Formulierung klingt hochaktuell!  :o
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Linie 41

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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #2 am: 24. Januar 2011, 10:58:39 »
Ein Übersichtsbild der Kuppelstelle St. Marx aus 1935. Der Zug der Linie F ist soeben im Begriff in die Kuppelendstelle einzufahren, wo ihn ein im Bild nicht mehr sichtbarer Stoßbeiwagen erwartet. Gleichzeitig wartet im vorderen Bereich der Wendeanlage ein Solotriebwagen der Linie 74 zur Wollzeile auf seine Abfahrtszeit.
So, jetzt bin ich endgültig verwirrt. Was passiert mit dem Beiwagen des F? Also, was ich meine ist: Warum steht der Stoßbeiwagen für den F schon in der Kuppelendstelle hinten und wie kommt der Beiwagen des F dann dort hin.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #3 am: 24. Januar 2011, 11:16:54 »
So, jetzt bin ich endgültig verwirrt. Was passiert mit dem Beiwagen des F? Also, was ich meine ist: Warum steht der Stoßbeiwagen für den F schon in der Kuppelendstelle hinten und wie kommt der Beiwagen des F dann dort hin.
Etwas mehr Rangierkenntnisse, Herr Kollege!

Zitat von: Revisor am 9. Februar 2005 in fpdwl.at/forum/thread.php?postid=21589#post21589
Der ankommende Zug fuhr an den abgestellten Beiwagen heran, kuppelte an, zog noch um eine Zuglänge vor, kuppelte seinen mitgebrachten Beiwagen ab und schob mit dem neuen Beiwagen voran über eine Vereinigungs- oder Parallelweiche in die Abfahrtsstation. Danach begann er nach Umlegen des Stromabnehmers seine Fahrt in die andere Richtung.
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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #4 am: 24. Januar 2011, 13:28:41 »
OK, soweit war mir das klar. Das erklärt aber nicht, wie der Beiwagen dort hin kam. Der (alte) Beiwagen, der in Deinem Szenario überbleibt, kommt ja auch nicht von selbst an die Stelle, wo der neue Beiwagen abgeholt wurde.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #5 am: 24. Januar 2011, 13:39:09 »
OK, soweit war mir das klar. Das erklärt aber nicht, wie der Beiwagen dort hin kam.
Der wurde eben vor dem ersten Umkuppeln gebracht, entweder eigens zugeführt oder der erste Zug war ein Dreiwagenzug oder der erste Zug ließ seinen Beiwagen stehen und fuhr solo weiter. Andere Möglichkeiten gibt es ja nicht, da man den Beiwagen nach Betriebsschluss sicher nicht unbewacht dort stehen gelassen hat.

In der heutigen Zeit wäre das Umkuppeln mit einem Stoßbeiwagen damaliger Bauart sowieso undenkbar - bis zum Eintreffen des nächsten Triebwagens bleibt das gute Stück schließlich bei Dunkelheit unbeleuchtet.
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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #6 am: 24. Januar 2011, 13:50:58 »
Der wurde eben vor dem ersten Umkuppeln gebracht, entweder eigens zugeführt oder der erste Zug war ein Dreiwagenzug oder der erste Zug ließ seinen Beiwagen stehen und fuhr solo weiter. Andere Möglichkeiten gibt es ja nicht, da man den Beiwagen nach Betriebsschluss sicher nicht unbewacht dort stehen gelassen hat.
Das war ja auch bei einer anderen Kuppelmöglichkeit (ich vertausche die Bezeichnung immer, Stoßtriebwagen?) so, da musste eben ein Tw in die Kuppelstelle vorausfahren und nach dem letzten Zug wieder einziehen: Also Tw1+Bw fährt in das Stockgleis. Tw2 kommt vom Parallelgleis über Weiche herein, nimmt sich den Bw, fährt davon. Der Tw1, der vorher den Bw hatte, fährt ins Parallelgleis, bis der nächste Zug kommt, dessen Bw er übernehmen wird. Da bleibt am Anfang und Ende auch immer einer übrig :)
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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #7 am: 24. Januar 2011, 14:51:37 »
Das war ja auch bei einer anderen Kuppelmöglichkeit (ich vertausche die Bezeichnung immer, Stoßtriebwagen?) so [...] Da bleibt am Anfang und Ende auch immer einer übrig :)
Schon, aber der kann selber nach Hause fahren und muss nicht mitgenommen werden.

PS: Ja, Stoßtriebwagen. Und der Vollständigkeit halber erwähne ich auch noch die dritte Möglichkeit umzukuppeln, nämlich das Umfahren des Beiwagens (bzw. der Beiwagen bei einem Dreiwagenzug).
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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #8 am: 24. Januar 2011, 14:58:58 »
Nur ist natürlich sinnvollerweise in der Regel der Stoßtriebwagen, im Gegensatz zum Stoßbeiwagen, der vorausgeführt wurde, dem ersten Tourenzug hinterhergefahren.

Linie 41

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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #9 am: 24. Januar 2011, 15:12:44 »
OK, soweit war mir das klar. Das erklärt aber nicht, wie der Beiwagen dort hin kam.
Der wurde eben vor dem ersten Umkuppeln gebracht, entweder eigens zugeführt oder der erste Zug war ein Dreiwagenzug oder der erste Zug ließ seinen Beiwagen stehen und fuhr solo weiter. Andere Möglichkeiten gibt es ja nicht, da man den Beiwagen nach Betriebsschluss sicher nicht unbewacht dort stehen gelassen hat.

In der heutigen Zeit wäre das Umkuppeln mit einem Stoßbeiwagen damaliger Bauart sowieso undenkbar - bis zum Eintreffen des nächsten Triebwagens bleibt das gute Stück schließlich bei Dunkelheit unbeleuchtet.
Das meinte ich auch nicht. Was ich meinte ist, daß wenn der dort umgekuppelt wird, der Beiwagen des vorherigen Zuges ja eigentlich schon im Bild sein müßte und VOR der Weiche stehen müßte, nicht dahinter. Oder ist die Gleisverbindung am Bild gar nicht jene, die vom F benutzt wird, sondern ist die auch nicht im Bild?
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haidi

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Re: Kuppelstelle St. Marx
« Antwort #10 am: 24. Januar 2011, 17:02:32 »
Nein, der Stoßbeiwagen stand auf dem ganz linken Gleis hinter dem Fotografen. Danach kam dann noch eine Rückfall)Weiche mit einer Verbindung zum Tourengleis, über die der Triebwagen mit dem Stoßbeiwagen hinwegschob und dann in Fahrtrichtung seine Tour anging.

Hannes
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