2.) Sportlich an die Kreuzung herangefahren
3.) Rädergleiten, weil kein Sand mehr drin ist und die Schienen nass sind, dadurch quasi null Bremswirkung
Auch, wenn du "sportlich" an die Haltestelle heran fährst, hast nicht mal mehr am Beginn des Haltestellenbereichs 55 km/h drauf, geschweige denn, beim Entgleisen, da dann der Zug bereits bremst. Auch mit Rädergleiten wird er nämlich langsamer, gerade ein ULF mit seinen 3,5-t-Radlasten (im Ggs. zu 2 t beim E1). Dazu kommt beim ULF noch, dass dann der simulierte Sinuslauf nicht mehr funktioniert und sich die Spurkränze mit entsprechend mehr Reibung an den Laufkanten anlegen. Kurzfassung: Während ein Radsatz mit durchgehender Achse auf dem Schienenkopf rutscht, "zwickt" sich ein ULF-Rad "ins Eck".
Rest wurde bereits beantwortet.
Denn die Daten werden in so einen Fall noch vor dem Abrüsten des Zuges ausgelesen.
Und das der Zug erst wesentlich später abgerüstet wurde sieht man an den zahlreichen Fotos in den zahlreichen Medien. Sonst hätte auf den vielen Zeitungsfotos der Zur weder eine aktivierte Warnblinkanlage, noch eine Beleuchtung
Die Daten sind sowieso schon auf der Speicherkarte ("DAREC-Karte"). Die gehen auch mit Abrüsten nicht verloren. Aufgezeichnet werden u.A.:
- Geschwindigkeit
- Fahr-/Bremsstufe
- Betätigung von Notbremsraste, Notbremsgriff, Bremspedal und Notschlagknopf
- Betätigung von Fahrtrichtungsanzeiger / Warnblinker
- Betätigung der Warnglocke
- Sandstreuung
EDIT: Jetzt kommt's mir! Wenn die Daten, die der DAREC aufzeichnet, vom ZSG kommen, hat er selbstverständlich die Stellbefehle nicht aufgezeichnet, weil sie vom ZSG ignoriert wurden! Folglich zeigt die DAREC-Karte ganz klar: Der Fahrer hat "geschlafen"!
Der Zug wurde nicht abgerüstet, er ist nach und nach sanft "verstorben", als die Batterie leer wurde.
Das "Schwammerl", falls der wirklich gedrückt war ist auch ein Indiz (kein Beweis), dass der Fahrer nicht geschlafen hatte. Dieser wird erst zum Schluss betätigt. Bis dahin vergehen ein paar Sekunden. Genug Sekunden um den Zug ausreichend runterbremsen zu können, dass eine Entgleisung in dieser Form verhindert. Nur wenn der Fahrer den Not-Aus nachdem Stillstand als Alibi betätigte würde das Szenario "Not-Aus + Schlafen" funktionieren aber auf sowas muss man auch erstmal kommen, vor allem wenn man grad nicht weiß was da grad um einen passiert und höchstwahrscheinlich auch unter Schock steht.
Genau, deshalb halte ich es für unwahrscheinlich, dass der Fahrer den Unfall verschuldet verursacht hat. Zum "Schammerl" kommst du sicher nicht mehr während der Entgleisung, denn das ist so weit rechts, dass es dich beim Schleudern eher aus dem Sitz haut, als dass du es erreichst. Außerdem ist es so weit rechts, dass es in etwa so lange dauert, es zu erreichen, wie der Zug braucht, bis er zum Stillstand kommt. Es ist ja eigentlich nur für Lehrfahrer vorgesehen. Und nachher... - so klar musst du dann erst mal im Kopf sein. Und wenn, dann bist du auch so klar zu wissen, dass vom Datenrekorder aufgezeichnet wird, dass die Betätigung erst nach dem Stillstand erfolgte.