Es gibt m.E. noch immer keine klare Aussage zur "Kernzonengrenze" im Busbereich, denn die Wiener Stadtgrenze scheint ja mitnichten die Tarifgrenze zu sein - denn Schwechat und Gerasdorf sind ja S-Bahn-seitig Teil der Kernzone. Umfasst die Kernzone dann aber nur die S-Bahn-Station oder das gesamte Gemeindegebiet? Oder gilt das Kernzonenticket nur in den Linien, die auf dem Netzplan der Wiener Linien verzeichnet sind, im Falle Schwechats also in der S7 sowie im 71A, aber nicht im 171? Wenn es im gesamten Gemeindegebiet gilt - darf man dann mit einem Wiener Ticket von Schwechat nach Kledering oder Oberlaa fahren? Und wie sieht es beim 125er Leopoldau - Gerasdorf - Stammersdorf aus?
Das steht alles in den Tarifbestimmungen auf den letzten beiden Seiten.
Nach der Reform mußt eine Diplomarbeit über die Tarifbestimmungen schreiben, damit man sich auskennt.
Die Darstellung sagt doch schon alles: Da werden Wörter benützt, die nicht erklärt werden ("Kernzonengrenzhaltestellen"), es gibt keine Zuordnung zu Linien (ist für den 71A nun Möhringgasse oder Bf. Schwechat die Grenze?), und es gibt sogar Widersprüche, heißt es doch weiter vorn in Punkt 4.18 zum Begriff "Wien Kernzone": "Gebiet des Bundeslandes Wien, für das ein besonderes Fahrkartenangebot erhältlich ist". Und natürlich sind die Regelungen auch nicht suchmaschinenoptimiert - wer "Bus 125 Kernzone Wien" eingibt (finde ich jetzt nicht total abwegig) wird nicht fündig.
Überhaupt ist die aktuelle Regelung kaum zu kommunizieren, vor allem, da es die Wiener Linien ja auch nicht hinbekommen, Regionalbusse in ihr Liniennetz einzuzeichnen. Eindeutig wäre eine Kernzonengrenze entlang von Gemeindegrenzen: also entweder konsequent entlang der Stadtgrenze Wiens - oder man bezieht Gerasdorf, Schwechat & Co eben vollständig ein.
Sie mag nicht perfekt sein, ist aber ein gewaltiger Fortschritt gegenüber der früheren Software. Da hatte ich zuweilen das Gefühl, dass sie eigentlich für Fahrkartenverkäufer programmiert und dann auch für die normalen Automaten genutzt wurde. Allein, dass Ortskenntnisse entlang der Strecke vorausgesetzt wurde, war ziemlich weltfremd. Wer z.B. zum Flughafen wollte und schon ein Ticket für die Kernzone hatte, musste wissen, dass der Grenzhalt Schwechat ist und das aus einer Liste aussuchen (oder eben direkt Schwechat - Flughafen eingeben). Absolut kundenunfreundlich.
Da bin ich nicht bei Dir, bei mir dauert der Ticketkauf heute das zwei- bis dreifache der Zeit im Vergleich zu früher. Wenn das für Dich ein Fortschritt ist, dann soll es so sein.
Es fehlt schlicht eine "Express"-Funktion "Direkt zur Fahrkarte", ohne Eingabe von Datum und Uhrzeit. Das ginge natürlich nur, wenn man auf die sinnfreie Zugbindung verzichtete.