Autor Thema: Linie 17 (1912-1971)  (Gelesen 105166 mal)

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Piefke

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #195 am: 20. Juli 2018, 22:45:05 »
Z 4228 in der Schleifenanlage Floridsdorf S Bahn (Foto: Harald Herrmann). Die Zugsmannschaft war zum Kaffeetrinken am Expedit.
LG nord22
Mögen die Einheimischen bitte mal den unwissenden Nordling darüber aufklären, was/wer ein Expedit/-or ist?
Die einschlägigen Netz-Laxika bieten zur Auswahl:
- römisch-katholischer Heiliger in Armenien (lateinisch für : "der Kampfbereite")
- Regalbausatz von Ikea
- Versandabteilung einer Firma...
Wie kam dieser Begriff in die Wiener Straßenbahnersprache?

Vielen Dank, im Dienste der Völkerverständigung ;)

hema

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #196 am: 21. Juli 2018, 01:10:45 »
Der Expeditor ist/war (ursprünglich) der Wagenabfertiger, also der "Chef" einer Straßenbahn- bzw. Autobuslinie. Das Expedit war sein Dienstraum und umfasste auch den Pausenraum für das Fahrpersonal seiner Linie.

Der Begriff Expeditor wurde in Wien schon zur Zeit der Stellwagen verwendet!
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Piefke

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #197 am: 22. Juli 2018, 07:32:24 »
Der Expeditor ist/war (ursprünglich) der Wagenabfertiger, also der "Chef" einer Straßenbahn- bzw. Autobuslinie. Das Expedit war sein Dienstraum und umfasste auch den Pausenraum für das Fahrpersonal seiner Linie.

Der Begriff Expeditor wurde in Wien schon zur Zeit der Stellwagen verwendet!
Jede Linie einzeln, oder für alle Linien einer Endstelle?

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #198 am: 22. Juli 2018, 08:12:33 »
Das Expedit ist nicht zwingend an einer Endstelle situiert. Zumeist liegt es am annähernd nächsten Punkt einer Linie zu deren Heimatbahnhof. Wenn Linien aber von zwei Bahnhöfen oder Abstellanlagen gestellt werden, kann es auch zwei Expedite geben. Zum Beispiel wechseln die Favoritner Fahrer der Linie 6 am Quellenplatz (dieses Expedit ist auch für den 67er zuständig), die Simmeringer Fahrer aber direkt bei der Abstellanlage Simmering, wo auch die 71er-Ablösen erfolgen.

hema

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #199 am: 22. Juli 2018, 15:23:30 »
Der Expeditor ist/war (ursprünglich) der Wagenabfertiger, also der "Chef" einer Straßenbahn- bzw. Autobuslinie. Das Expedit war sein Dienstraum und umfasste auch den Pausenraum für das Fahrpersonal seiner Linie.

Der Begriff Expeditor wurde in Wien schon zur Zeit der Stellwagen verwendet!
Jede Linie einzeln, oder für alle Linien einer Endstelle?
Im Normalfall eine Linie, manchmal auch zwei. Ein Expeditor durfte nur eine gewisse Höchstzahl an Zügen betreuen, ich glaube, es waren 25. Den klassischen Expeditor gibt es seit Einführung des RBL nicht mehr, Pausenräume werden aber oft weiterhin gewohnheitsmäßig als "Expedit" bezeichnet.
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sheldor

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #200 am: 22. Juli 2018, 15:33:45 »
Der Expeditor ist/war (ursprünglich) der Wagenabfertiger, also der "Chef" einer Straßenbahn- bzw. Autobuslinie. Das Expedit war sein Dienstraum und umfasste auch den Pausenraum für das Fahrpersonal seiner Linie.

Der Begriff Expeditor wurde in Wien schon zur Zeit der Stellwagen verwendet!
Jede Linie einzeln, oder für alle Linien einer Endstelle?
Im Normalfall eine Linie, manchmal auch zwei. Ein Expeditor durfte nur eine gewisse Höchstzahl an Zügen betreuen, ich glaube, es waren 25. Den klassischen Expeditor gibt es seit Einführung des RBL nicht mehr, Pausenräume werden aber oft weiterhin gewohnheitsmäßig als "Expedit" bezeichnet.

Hat zwar nichts mit der Straßenbahn zu tun, aber wenn ich daran denke wie viele Buslinien der Expeditor in Kagran hatte, sprengt das die 25 Fahrzeuge (23A, 24A, (25A,) 26A, 31A). Oder galt das nur für die Straßenbahn-Expeditor?

hema

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #201 am: 22. Juli 2018, 21:42:52 »
Wir reden hier über die gute alte Zeit vor dem RBL,  als der Expeditor der "Chef" war und was zu sagen hatte!   ;)


Ob es 25 oder 30 Fahrzeuge waren, weiß ich nicht (mehr), glaube aber 25. Es wurden öfters mehrere Linien von einem Expedit aus betreut, auf solchen Dienststellen waren dann aber auch mehrere Expeditoren. In verkehrsschwachen Abendzeiten war oft nur ein Expeditor für zwei oder drei Linien zuständig.
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sheldor

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #202 am: 22. Juli 2018, 22:14:51 »
Wir reden hier über die gute alte Zeit vor dem RBL,  als der Expeditor der "Chef" war und was zu sagen hatte!   ;)


Ob es 25 oder 30 Fahrzeuge waren, weiß ich nicht (mehr), glaube aber 25. Es wurden öfters mehrere Linien von einem Expedit aus betreut, auf solchen Dienststellen waren dann aber auch mehrere Expeditoren. In verkehrsschwachen Abendzeiten war oft nur ein Expeditor für zwei oder drei Linien zuständig.

Das war mir schon klar. Meinte auch die Zeit vor dem RBL  ;). Zumindest in Kagran kam das RBL sehr spät zum Einsatz. Da saßen immer 2 Expeditor (einer für die Tram der andere für den Bus).

Hawk

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #203 am: 24. Juli 2018, 21:11:06 »
Wir reden hier über die gute alte Zeit vor dem RBL,  als der Expeditor der "Chef" war und was zu sagen hatte!   ;)


Ob es 25 oder 30 Fahrzeuge waren, weiß ich nicht (mehr), glaube aber 25. Es wurden öfters mehrere Linien von einem Expedit aus betreut, auf solchen Dienststellen waren dann aber auch mehrere Expeditoren. In verkehrsschwachen Abendzeiten war oft nur ein Expeditor für zwei oder drei Linien zuständig.

Das war mir schon klar. Meinte auch die Zeit vor dem RBL  ;). Zumindest in Kagran kam das RBL sehr spät zum Einsatz. Da saßen immer 2 Expeditor (einer für die Tram der andere für den Bus).
Und beide unterstützten sich Gegenseitig!
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

sheldor

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #204 am: 24. Juli 2018, 21:19:52 »
Wir reden hier über die gute alte Zeit vor dem RBL,  als der Expeditor der "Chef" war und was zu sagen hatte!   ;)


Ob es 25 oder 30 Fahrzeuge waren, weiß ich nicht (mehr), glaube aber 25. Es wurden öfters mehrere Linien von einem Expedit aus betreut, auf solchen Dienststellen waren dann aber auch mehrere Expeditoren. In verkehrsschwachen Abendzeiten war oft nur ein Expeditor für zwei oder drei Linien zuständig.



Das war mir schon klar. Meinte auch die Zeit vor dem RBL  ;). Zumindest in Kagran kam das RBL sehr spät zum Einsatz. Da saßen immer 2 Expeditor (einer für die Tram der andere für den Bus).
Und beide unterstützten sich Gegenseitig!

So sollte es auch sein  :up:. Sonst "ertrinkt" der eine im Chaos und der andere sieht ihm dabei zu.

lera1

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #205 am: 25. Juli 2018, 23:49:51 »
Z 4228 in der Schleifenanlage Floridsdorf S Bahn (Foto: Harald Herrmann). Die Zugsmannschaft war zum Kaffeetrinken am Expedit.
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vielleicht ein wenig zur Etymologie: Expedit, bzw. Expeditor kommen natürlich aus dem Lateinischen. Der "expeditus" ist an sich der, der frei, losgelöst, ungebunden (von Verpflichtungen) ist - vielleicht also jemand, der sich nicht mit den üblichen Fährnissen des gemeinen Alltags eines Stellwagen- oder Straßenbahnbetriebs zu beschäftigen hat, sondern für "höhere" Aufgaben vorgesehen ist. (Etwa so wie der "Gefreite" beim Militär, der ja auch von so üblichen wie unangenehmen Aufgaben wie Latrinendienst, o.ä. befreit ist - zumindest laut Etymologie). "Expeditus" kann auch "abgewickelt", "erledigt", "zur Verfügung stehend" bedeuten (z.Bsp. negotia expedita = erledigte Geschäfte) - dann würde man im Expedit die Wagen abfertigen (was ja auch geschehen ist). Der Expeditor (das Suffix -tor bezeichnet immer jemanden, der etwas ausführt) ist dann derjenige, der die Wagen abfertigt. Das zugrundeliegende Verb "expedire" kann auch "lösen", "freimachen" bedeuten - d.h., vielleicht hatte der Expeditor in der Stellwagen- und Pferdebahnzeit auch ursprünglich die Aufgabe, dem einrückenden Pferd die Zügel zu lösen? - Das würde halt nicht der Wichtigkeit seiner (späteren) Aufgabe entsprechen. "Expedire" kann aber auch bedeuten: etwas ermöglichen, auftreiben. Hatte der "Expeditor" (bzw. sein "Amtsvorgänger" in der Stellwagen-, oder sogar noch Pferdebahnzeit) vielleicht auch die Aufgabe, sich um hinlängliche Futtermittel wie Heu und Hafer zu kümmern? Es würde mich durchaus sehr interessieren, etwas über die ursprünglichen und späteren Aufgaben eines Expeditors mehr zu erfahren - vielleicht weiß ja jemand mehr darüber, bzw. vielleicht gibt es ja sogar einschlägige Dienstvorschriften!?
Herzlichen Dank, Peter

hema

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #206 am: 26. Juli 2018, 00:03:11 »
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lera1

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #207 am: 26. Juli 2018, 00:33:13 »
wird der da gerade um Zigaretten angeschnorrt?  >:D

nord22

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #208 am: 05. Oktober 2018, 18:34:57 »
K 2454 + m3 5318 + K 2460 beim Umkuppeln in der Donaufelder Straße bei der Wagramer Straße (Foto: Josef Hlavac, 11.1970).

LG nord22

Hawk

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #209 am: 07. Oktober 2018, 12:45:39 »
Schönes Bild danke!  :) :up:

Das war immer viel Arbeit für das Persona!
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)