Autor Thema: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße  (Gelesen 17765 mal)

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W_E_St

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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #15 am: 26. Januar 2017, 15:15:28 »
Was mich an der Geschichte wundert: das muss doch im ganzen Haus zum Himmel gestunken haben?!? Erdgas riecht dank Odorierung in Österreich schon in winzigsten Konzentrationen extrem penetrant, wenn schon ein zündfähiges Gemisch vorhanden war, muss das in einem Altbau (man sieht auf den Fotos noch die originale Holz-Wohnungstür) unglaublich nach Gas gestunken haben! Wer tut dann einfach fröhlich weiter, anstatt den Haupthahn zu sperren und das Gaswerk oder zumindest einen Installateur-Notdienst zu holen?
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #16 am: 26. Januar 2017, 15:19:30 »
Was mich an der Geschichte wundert: das muss doch im ganzen Haus zum Himmel gestunken haben?!? Erdgas riecht dank Odorierung in Österreich schon in winzigsten Konzentrationen extrem penetrant, wenn schon ein zündfähiges Gemisch vorhanden war, muss das in einem Altbau (man sieht auf den Fotos noch die originale Holz-Wohnungstür) unglaublich nach Gas gestunken haben!

Kann es nicht sein, dass der Mieter das Gas erst ausströmen hat lassen, als er bereits bemerkt hat, dass an seiner Wohnungstür gewerkelt wird, und sich angesichts dessen in auswegloser Lage gesehen hat?
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #17 am: 26. Januar 2017, 15:26:12 »
In diesem Zusammenhang:
Derjenige, der 2014 bei der Delogierung Benzin in der Wohnung verschüttet und dann gezündet hat, wobei eine Frau gestorben ist, wurde (vom OGH bestätigt) zu lebenslanger Haft verurteilt
Quelle: DerStandard.at
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #18 am: 26. Januar 2017, 15:29:11 »
Was mich an der Geschichte wundert: das muss doch im ganzen Haus zum Himmel gestunken haben?!? Erdgas riecht dank Odorierung in Österreich schon in winzigsten Konzentrationen extrem penetrant, wenn schon ein zündfähiges Gemisch vorhanden war, muss das in einem Altbau (man sieht auf den Fotos noch die originale Holz-Wohnungstür) unglaublich nach Gas gestunken haben!

Kann es nicht sein, dass der Mieter das Gas erst ausströmen hat lassen, als er bereits bemerkt hat, dass an seiner Wohnungstür gewerkelt wird, und sich angesichts dessen in auswegloser Lage gesehen hat?

Noch ist ja nichts bekannt, aber wenn ich auch spekulieren darf:
Vielleicht hat der Mieter auch einen Suizidversuch unternommen, der schief gegangen ist. Gas aufgedreht und schlafen gelegt, sozusagen.

Das mit der Entzündung bei Türöffnung erscheint mir auch etwas dubios - so ganz ohne Zündfunken, nur durch Zufuhr von Sauerstoff, fängt doch sowas nicht zum brennen an, oder? Das klingt viel zu sehr nach Hollywood (Film "Backdraft", wer's kennt).

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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #19 am: 26. Januar 2017, 15:31:26 »
Das mit der Entzündung bei Türöffnung erscheint mir auch etwas dubios - so ganz ohne Zündfunken, nur durch Zufuhr von Sauerstoff, fängt doch sowas nicht zum brennen an, oder? Das klingt viel zu sehr nach Hollywood (Film "Backdraft", wer's kennt).

Der Zündfunke könnte von jenem Werkzeug gekommen sein, mit dem man die Tür geöffnet hat. Und wenn das Gas nur innerhalb der Wohnung war, erscheint es logisch, dass die Zündung genau beim Aufmachen der Tür erfolgt ist.
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #20 am: 26. Januar 2017, 16:23:32 »
Vielleicht hat der eintretende Vermieter auch geraucht? Er hat es eh mit dem Leben bezahlt, dürfte also im "Epizentrum" gestanden sein.
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #21 am: 26. Januar 2017, 16:24:08 »
Das mit der Entzündung bei Türöffnung erscheint mir auch etwas dubios - so ganz ohne Zündfunken, nur durch Zufuhr von Sauerstoff, fängt doch sowas nicht zum brennen an, oder? Das klingt viel zu sehr nach Hollywood (Film "Backdraft", wer's kennt).

Der Zündfunke könnte von jenem Werkzeug gekommen sein, mit dem man die Tür geöffnet hat. Und wenn das Gas nur innerhalb der Wohnung war, erscheint es logisch, dass die Zündung genau beim Aufmachen der Tür erfolgt ist.
Oder vom Lichtschalter der im Zuge des Türe öffnens betätigt wurde, z.B.

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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #22 am: 26. Januar 2017, 17:05:54 »
Der Vermieter muss nicht im "Epizentrum" gestanden sein, ganz im Gegenteil. Leuten mitten in einer Gasexplosion passiert oft bemerkenswert wenig, gefährlich wird es dort, wo aufgrund umgedrückter Wände Mauerteile usw. herunterfallen - man beachte auf den ORF-Fotos die herunterhängenden riesigen Verputzbletschen im Stiegenhaus!

Ich gehe auch fix davon aus, dass der Zündfunke in der Wohnung war und nicht außen an der Wohnungstür, sonst hätte es so unendlich gestunken, dass der Schlosser sofort seine Arbeit eingestellt hätte und außerdem denke ich doch, dass die Schäden anders aussähen - die Schwärzungen vom anschließenden Brand sind alle innerhalb der Wohnung, das Stiegenhaus wirkt recht sauber.

Was hypothetisch sein könnte:
1) der Mieter hat die Explosion absichtlich herbeigeführt, etwa indem er sich genau in dem Moment eine angeraucht hat
2) Die Explosion war zufällig genau in dem Moment, weil sich ein elektrisches Gerät eingeschaltet hat oder ein Gasgerät (etwa Konvektor mit Thermostat) gezündet hat
3) Es war gar keine Gasexplosion (Erdgas aus der Leitung), sondern in der Wohnung war bereits ein Schwelbrand und beim Öffnen der Tür kam es durch Sauerstoffzufuhr zu einer Verpuffung - das widerspricht allerdings dem Artikel.

Ob es sich ausgeht, dass der Mieter das Gas erst beim Öffnungsversuch aufgedreht hat weiß ich nicht, aber ich würde eher auf "nein" tippen, nicht bei der Tür. Da müsste man wissen wieviel Gas aus einer offenen halbzölligen oder dreiviertelzölligen Leitung pro Minute ausströmen kann, aber ein paar Kubikmeter müssten es sein um ein zündfähiges Gemisch zu erreichen. Auf jeden Fall tippe ich darauf, dass wenn Manipulation vorliegt, eine Gasleitung komplett abgeschraubt wurde, einen Herd o.ä. zu manipulieren ist gar nicht so einfach (d.h. eigentlich schon, aber man muss erst einmal darauf kommen wie) und es strömt weniger Gas aus.
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #23 am: 26. Januar 2017, 17:35:39 »
Ergänzung: bei genauem Lesen ist im Artikel von einem "Gas-Luft-Gemisch" die Rede, das kann ziemlich viel heißen. Ich würde nicht zwingend von Erdgas ausgehen und auch den Schwelbrand nicht völlig ausschließen - auch die heißen Rauchgase, die sich dann plötzlich entzünden, sind ein Gas-Luft-Gemisch.
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #24 am: 26. Januar 2017, 17:59:49 »
Für den Vermieter hat sich halt sein Übereifer gerächt, eine Türöffnung in Eigenregie ist sicher gesetzeswidrig. Hätte er Gericht und Behörde eingeschaltet wäre er noch am Leben! So ist er halt mit seiner Gattin angedampft und wollte das Gesetz in die eigene Hand nehmen. Dumm gelaufen, wenn auch alles äußerst unglücklich und bedauerlich ist.
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #25 am: 26. Januar 2017, 18:23:34 »
Wenn der Gerichtsvollzieher auch dabei war, wird es kaum eigenmächtig gewesen sein. Die gesamte Berichterstattung ist ein bisschen komisch. Warum kamen die Peers der Polizei? Wenn die Polizei nach der Explosion vor Ort kam, dann werden sie kaum einen Peer brauchen, die erleben ganz andere Einsätze. Ich hab den Verdacht, dass sie bei der Türöffnung dabei waren.
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #26 am: 26. Januar 2017, 18:41:01 »
Im Fernsehen haben sie gesagt, der Vermieter mit seiner Frau und ein Schlosser. Der Vermieter ist dann als erster reingegangen.
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #27 am: 26. Januar 2017, 18:58:32 »
einen Herd o.ä. zu manipulieren ist gar nicht so einfach (d.h. eigentlich schon, aber man muss erst einmal darauf kommen wie) und es strömt weniger Gas aus.
Also der Gasherd meiner Großmutter war älteren Baujahres. Den musste man nur aufdrehen und es strömte Gas aus, ohne dass es durch irgendetwas daran gehindert worden wäre. Ich denke, wenn man da alle 3 Brenner voll aufdrehte, kam ordentlich was heraus - ein paar Minuten hätte ich da nicht in der Wohnung ausharren wollen. Da das Ereignis heute in einem Altbau stattfand, könnte es ja gut sein, dass dort auch noch so ein uralt-Gasherd stand - da muss man dann nichts manipulieren.

Im Fernsehen haben sie gesagt, der Vermieter mit seiner Frau und ein Schlosser. Der Vermieter ist dann als erster reingegangen.
Heute früh war in Medienberichten die ganze Zeit auch die Rede von einem Gerichtsvollzieher. ???
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haidi

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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #28 am: 26. Januar 2017, 19:14:14 »

Im Fernsehen haben sie gesagt, der Vermieter mit seiner Frau und ein Schlosser. Der Vermieter ist dann als erster reingegangen.
Heute früh war in Medienberichten die ganze Zeit auch die Rede von einem Gerichtsvollzieher. ???
Im Standard steht mit Zeitangabe 13:56
Zitat
Die Explosion ereignete sich kurz vor 8 Uhr in der Hernalser Hauptstraße 210. Der 64-jährige Hausverwalter kam ums Leben, ein Gerichtsvollzieher und ein Schlosser wurden schwerst verletzt. -
Quelle: derstandard.at/2000051539580/Gasexplosion-in-Wien-Hernals-Mehrere-Verletzte
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Re: 26.1.2017: Gasexplosion Hernalser Hauptstraße
« Antwort #29 am: 26. Januar 2017, 19:32:57 »
Also der Gasherd meiner Großmutter war älteren Baujahres. Den musste man nur aufdrehen und es strömte Gas aus, ohne dass es durch irgendetwas daran gehindert worden wäre. Ich denke, wenn man da alle 3 Brenner voll aufdrehte, kam ordentlich was heraus - ein paar Minuten hätte ich da nicht in der Wohnung ausharren wollen. Da das Ereignis heute in einem Altbau stattfand, könnte es ja gut sein, dass dort auch noch so ein uralt-Gasherd stand - da muss man dann nichts manipulieren.

Das muss dann aber ein sehr vorsintflutliches Gerät gewesen sein. Sicherheitsventile, die das Ausströmen von unverbranntem Gas verhindern, sind selbst bei rund 50 Jahre alten Gasherden Standard.