Ich bezweifle, dass die Gleise in diesem Bereich nach dem Krieg noch offen waren.
Naja, weder in der Krisen- oder in der Kriegszeit gab es für die notorisch klammen städtischen Straßenbahnen einen wirklichen Grund, an diesem Zustand etwas zu ändern.
Das Dach dürfte reparaturbedingt fehlen, für einen Bombenschaden ist es viel zu sauber herausgetrennt.
Ich würde schon meinen, dass das fehlende Dach ein starkes Indiz für die Nachkriegszeit ist. Bei den Aufräumarbeiten ist man damals halt sehr akribisch und sorgfältig vorgegangen.
Der Svoboda-Hof trägt ohnehin noch keine eigene Beschriftung – die Buchstaben "SVOBODA-HOF" sind auf dem Bild noch nicht angebracht.
Damit war die Aufschrift "Volkswohnhaus errichtet von der Gemeinde Wien [...]" gemeint. Aber gut, die gab es
ganz offensichtlich bereits vor dem Krieg.
Ich vermute, dass das Bild kurz nach der Fertigstellung des Svoboda-Hofs entstanden ist oder sogar anlässlich derselben – denn warum sollte man sonst ausgerechnet dieses Bildmotiv wählen?
Ich ließe mir noch einreden, dass das Bild gegen Ende der 30er Jahre entstanden ist. Aber kurz nach der Fertigstellung des Svoboda-Hofs? Dafür ist, wie bereits erwähnt, die Fassade doch viel zu verdreckt!
Gegen 1927 (Fertigstellung des Svoboda-Hofs) oder 1930 spricht ferner die Pflasterung der Heiligenstädter Straße, die erst ab 1935 erfolgt ist. Falls es wen interessiert, tippe ich gerne die entsprechende Meldung aus der Rathauskorrespondenz ab.