Autor Thema: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?  (Gelesen 39419 mal)

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haidi

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #60 am: 08. April 2017, 12:41:26 »
Auch wenn du nichts mehr sagen willst:
Wenn man die Pimperlampeln mit Bevorrangung ausstattet, ist schon viel gewonnen. Ich hab schon einge Male aufgehält, wieviel Ampeln man allein am 52er problemlos steuern könnte, ohne den MIV oder querende Buslinien überhaupt irgendwie zu behindern und wie viele Minuten man da einsparen könnte.

Und wenn du da Verbesserungen anbringst da, bin ich voll bei dir. Wobei die einzigen Ampel, wo es mMn verbesserungspotential gibt, sind der Bereich Staglgasse und die Disterweggasse. Und zumindest bei der Disterweggasse gibt es schon Verhandlungen seitens der WL.
Bei den restlichen Ampeln auf der inneren Mariahilfer Straße (ausgenommen Winckelmannstraße und Penzinger Straße) sind sicher noch Verbesserungen möglich, ebenso Zehetnergasse, Waidhausenstraße, Hochsatzengassek, bei den letzten drei im Sinne eines Fahrens ohne Halt (der Stationsaufenthalt ist dort minimalst).
Die Johnstraße ist mit Sicherheit eine problematische Ampel, das geb ich gerne zu.
Zitat
Ansonsten kannst du die Linie nur mehr so beschleunigen, indem du die Fahrzeitreserven reduzierst. Und ob das im Sinne des Kundendienst ist bezweifle ich. Denn dann nur mehr die kleinste Störung ist, dann hat der Fahrer keine Chance mehr, diese legal aufzuholen.

So wie zum Beispiel auch mir am Samstag ergangen ist. Ich war ab der Favoritenstraße in Richtung Kaiserebersdorf 3 min zu spät. Und OBWOHL ICH BEI KEINER AMPEL DANN MEHR bis Kaiserebersdorf gestanden bin, war es mir unmöglich die Verspätung nochmals aufzuholen.

Und mir als Fahrgast ist es lieber, wenn die Linie etwas langsamer, dafür regelmäßig unterwegs ist. Aber da scheiden sich ja unsere Geister.
Kommt drauf an, ob derartige Verspätungen regelmäßig sind oder nicht, wegen ab und zu einer Verspätung darf das kein Hinderungsgrund sein, wenn Verspätungen regelmäßig sind, dann gehört etwas geändert, in erster Linie die Gegebenheiten, wenn das nicht geht, der Fahrplan und nicht umgekehrt.

Ich bin ein Mal im Jahr in Prag und dort nur mit der Straßenbahn unterwegs. Ich frage mich, wie die das schaffen mit einem doch recht hohen Fahrtempo den Fahrplan in beide Richtungen (sowohl Verfrühungen als auch Verspätungen) einzuhalten. Ein Grund ist sicher das dort praktizierte zentrale Schließen.
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Klingelfee

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #61 am: 08. April 2017, 12:45:37 »
Und mir als Fahrgast ist es lieber, wenn die Linie etwas langsamer, dafür regelmäßig unterwegs ist. Aber da scheiden sich ja unsere Geister.
Dass eure Fahrplangestaltungen auch nicht unbedingt die eines modernen Betriebes widerspiegeln, ist ja die nächste Geschichte ::)

Im Übrigen ist gerade eine regelmäßige und zuverlässige Betriebsführung dann gewährleistet, wenn eine Fahrt nur mit Halt an Haltestellen erfolgt. Das sieht man auch schön in Frankreich, dort kann man sich immer sicher sein, dass die Straßenbahn x Minuten von Station A nach B braucht und nicht aufgrund von irgendwelchen Ampelschaltungen oder (teilweise auch aufgrund schlechter Fahrpläne) zu früh fahrenden Fahrern einmal x-2 und das nächste Mal x+3 braucht.

Das geht aber auch nur dann, wenn die Züge/Busse in der Haltestelle dann ggf. auf ihre planmässige Abfahrtszeit warten können. Und das ist etwas, wo sich überhaupt bei der Straßenbahn Wien von vielen anderen Städten unterscheidet. Leider
Nur leider ist das in Wien nicht machbar. Denn das würde bedeuten, dass du viele Straßen und auch Durchzugsstraßen Autofrei machen müsstest. Ich weis, das ist ein Traum von Vielen. Überhaupt von so manchen User hier in diesem Forum. Nur dafür leben wir um mindestens 70 Jahre zu spät. Das hätte man nach dem 2. Weltkrieg machen können,wo weite Teile von Wien in Schutt gelegen ist, aber jetzt ist das mMn Bautechnisch einfach nicht machbar.
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T1

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #62 am: 08. April 2017, 12:48:11 »
Geh bitte, das ist doch das nächste Märchen.

Es funktioniert ja auch in gewachsenen Betrieben, die sehr wohl auch im Mischverkehr fahren, wie z.B. in Basel.

hema

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #63 am: 08. April 2017, 14:15:04 »
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Linie 360

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #64 am: 08. April 2017, 15:21:40 »
@ haidi-> Ja, in Prag ist "zentrales Schließen" ein Grund!
Weitere Gründe für das Funktionieren des Betriebes sind die Bevorrangung im Straßenverkehr sowie das pünktliche Abfahren aus Haltestellen ohne Rücksicht auf heraneilende, zuspätkommende Fahrgäste!

@ alle-> Eine Möglichkeit wäre eine Schaltung, bei der sich der in der Haltestelle stehende Zug Anmeldet, sobald er abfahrbereit ist und dann für ~10s "frei" bekommt. Im Falle mehrerer Züge und Busse gleichzeitig erfolgt die "Erteilung der Phase" in der Reihenfolge der "Anmeldung"!
Funktioniert zB über Logo oder KNX einwandfrei (hab ich schon selbst programmiert)! Die Pläne stelle ich bei Bedarf den Wiener Linien gerne zur Verfügung ;)

haidi

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #65 am: 08. April 2017, 16:37:19 »
@ haidi-> Ja, in Prag ist "zentrales Schließen" ein Grund!
Weitere Gründe für das Funktionieren des Betriebes sind die Bevorrangung im Straßenverkehr sowie das pünktliche Abfahren aus Haltestellen ohne Rücksicht auf heraneilende, zuspätkommende Fahrgäste!
Obwohl ich letzteres auch schon erlebt habe.

In der "Innenstadt", wo die Ampelbevorrangung nicht 100%ig ist, fährt die Straßenbahn nach dem Fahrgastwechel bis zur Ampel weiter und wartet dort auf Grün, wodurch sie sofort weg kommt. Während der Wartezeit kann der Folgezug den Fahrgastwechsel machen.
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Der Roman aus MeidL-Ing

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #66 am: 08. April 2017, 21:15:15 »
Auch wenn du nichts mehr sagen willst:
Wenn man die Pimperlampeln mit Bevorrangung ausstattet, ist schon viel gewonnen. Ich hab schon einge Male aufgehält, wieviel Ampeln man allein am 52er problemlos steuern könnte, ohne den MIV oder querende Buslinien überhaupt irgendwie zu behindern und wie viele Minuten man da einsparen könnte.

... Kreuzung Wiedner Hauptstraße / Floragasse (1, 62, WLB) wäre da so ein Kandidat ...

Klingelfee

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #67 am: 08. April 2017, 21:22:14 »
Auch wenn du nichts mehr sagen willst:
Wenn man die Pimperlampeln mit Bevorrangung ausstattet, ist schon viel gewonnen. Ich hab schon einge Male aufgehält, wieviel Ampeln man allein am 52er problemlos steuern könnte, ohne den MIV oder querende Buslinien überhaupt irgendwie zu behindern und wie viele Minuten man da einsparen könnte.

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:up: :up: :up: :up:
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Taurus

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #68 am: 08. April 2017, 22:29:25 »
Diese Kreuzung ist das Musterbeispiel für die Grundeinstellung der Wiener Linien.
Ich hab sogar das Gefühl die ist so beeinflusst, dass jede Straßenbahn aufgehalten wird.

Werner1981

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #69 am: 09. April 2017, 12:30:02 »
... Kreuzung Wiedner Hauptstraße / Floragasse (1, 62, WLB) wäre da so ein Kandidat ...

Genau so ist es - davon gibt es unzählige im Netz. Solange es man (wer eigentlich? Stadt, Bezirk, WL?) nicht schafft diese Hindernisse zu beseitigen braucht man von größeren Vorhaben gar nicht träumen...

T1

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #70 am: 09. April 2017, 12:36:01 »
Wobei sich die Situation bei der Floragasse doch deutlich gebessert hat, als man vor einigen Jahren die Wiedner Hauptstraße halbwegs auf eine grüne Welle geschalten hat.

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #71 am: 09. April 2017, 13:26:35 »
als man vor einigen Jahren die Wiedner Hauptstraße halbwegs auf eine grüne Welle geschalten hat.
Seitdem muss der 13A jedes Mal 10 Minuten vor der Kreuzung stehen, bis alle Straßenbahnen durch sind! ;) >:D Man kann halt nicht alles gleichzeitig beschleunigen!
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Klingelfee

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #72 am: 09. April 2017, 13:28:09 »
als man vor einigen Jahren die Wiedner Hauptstraße halbwegs auf eine grüne Welle geschalten hat.
Seitdem muss der 13A jedes Mal 10 Minuten vor der Kreuzung stehen, bis alle Straßenbahnen durch sind! ;) >:D Man kann halt nicht alles gleichzeitig beschleunigen!

Übertreibe nicht, es sind nur 9min 59 Sek  >:D >:D >:D >:D >:D
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T1

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #73 am: 09. April 2017, 13:42:19 »
als man vor einigen Jahren die Wiedner Hauptstraße halbwegs auf eine grüne Welle geschalten hat.
Seitdem muss der 13A jedes Mal 10 Minuten vor der Kreuzung stehen, bis alle Straßenbahnen durch sind! ;) >:D Man kann halt nicht alles gleichzeitig beschleunigen!
Jetzt ohne Ironie: Das einzige, was nicht immer funktioniert, ist die Haltestelle Johann-Strauß-Gasse stadteinwärts, da passiert es oft, dass die Straßenbahn zwar noch aus der Haltestelle wegkommt, aber nicht mehr über die zweite Ampel. Würde man diese Phase verlängern, würde man wirklich den vom Hauptbahnhof kommenden 13A behindern, würde man die erste Phase bei der Haltestelle verkürzen, könnte der Zug die Haltestelle für dahinter kommende Züge blockieren.

Würde sich natürlich durch zentrales Schließen vermeiden lassen, dann könnte der Zug rechtzeitig aus der Haltestelle raus…

hema

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #74 am: 09. April 2017, 13:47:57 »
. . . . und die Leut' sollen gefälligst auf den nächsten Zug warten, kommt eh dauernd einer!  >:D
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