Autor Thema: Info-Monitore in Wohnbauten (war: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation)  (Gelesen 7824 mal)

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95B

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Ich fand das schon gut, ich denke, die Investitionskosten von paar 1000 Euro sind da OK.

Zu den Investitionskosten kommen auch noch Betriebskosten. Der Monitor muss alle paar Jahre ersetzt werden, irgendwann geht einmal auch einer durch Unachtsamkeit oder Vandalismus kaputt, das Zeug kostet Strom, die Pflege der Inhalte verzehrt Personalkosten – da kommt man sicher auf einen vierstelligen Betrag pro Monitor, aber im Jahr!

Das zeigst du mir aber bei einer halbwegs brauchbaren Sicherheitstür!

Eine nur ins Schloss gefallene Sicherheitstür bietet keine Sicherheit. :P Die Sicherheit kommt erst mit dem Versperren.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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haidi

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Nein, aber mir vom Nachbarn einen Drahtkleiderhaken ausborgen – äh, nicht ausborgen im engeren Sinn, denn nach dem Öffnen der Tür will er ihn sicher in der Form nicht mehr zurückhaben. ;)
Das zeigst du mir aber bei einer halbwegs brauchbaren Sicherheitstür!
Den Kleiderhaken kann man bei normalen Türen auch nur dazu verwenden, um bei der Türöffnung die Jacke oder den Mantel aufzuhängen
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

invisible

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da kommt man sicher auf einen vierstelligen Betrag pro Monitor, aber im Jahr!

Aber nur, wenn du das Werkl jedes Jahr ersetzt.

Brauchbare Public-Info-Displays (die für 24/7-Betrieb ausgelegt sind) bekommt man um ein paar hundert Euro, Wandhalterung vielleicht 50; ein Mini-Rechner (geht bei den minimalen Anforderungen auch lüfterlos, und damit ohne Verschleißteile) kostet vielleicht einen Hunderter; dazu noch ein ebenso Mini-Server für alle Displays (wenn es mehrere gibt, ansonsten entfällt der natürlich) - die Software stoppelt dir ein Oberstufenschüler oder Studi in ein paar Tagen zusammen. Verkabelungsaufwand hast 1x, Stromverbrauch liegt je nach Displaygröße bei 80-120W (inkl. Rechner; die meisten 40-45" P/I-Displays brauchen zwischen 70 und 100W), also etwa 220-250€/Jahr (kann man reduzieren, indem man das Display über Nacht ausschaltet - praktisch jedes P/I-Display hat dafür eingebaute Timer).
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

95B

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die Software stoppelt dir ein Oberstufenschüler oder Studi in ein paar Tagen zusammen.

Das spielt es eben bei der durchschnittlichen Hausverwaltung nicht. Die beauftragt damit eine Firma, die dafür natürlich ordentlich abkassiert. Zusätzlich sind dann noch Lizenzkosten für die Software mit einzurechnen, eventuell auch ein Wartungspauschale, damit im Fall des Falles jemand vorbeikommt, den Resetknopf drückt und dafür nicht Wegzeit samt angefangener Arbeitsstunde plus Überstundenzuschlag in Rechnung stellt.
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coolharry

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da kommt man sicher auf einen vierstelligen Betrag pro Monitor, aber im Jahr!

Aber nur, wenn du das Werkl jedes Jahr ersetzt.

Brauchbare Public-Info-Displays (die für 24/7-Betrieb ausgelegt sind) bekommt man um ein paar hundert Euro, Wandhalterung vielleicht 50; ein Mini-Rechner (geht bei den minimalen Anforderungen auch lüfterlos, und damit ohne Verschleißteile) kostet vielleicht einen Hunderter; dazu noch ein ebenso Mini-Server für alle Displays (wenn es mehrere gibt, ansonsten entfällt der natürlich) - die Software stoppelt dir ein Oberstufenschüler oder Studi in ein paar Tagen zusammen. Verkabelungsaufwand hast 1x, Stromverbrauch liegt je nach Displaygröße bei 80-120W (inkl. Rechner; die meisten 40-45" P/I-Displays brauchen zwischen 70 und 100W), also etwa 220-250€/Jahr (kann man reduzieren, indem man das Display über Nacht ausschaltet - praktisch jedes P/I-Display hat dafür eingebaute Timer).

Das Ding braucht dann mal 0,6-1MWh im Jahr. Sind 81-136kg CO2 im Jahr. Klimawandel wir kommen.
Der nutzen von dem Ding wiegt meiner Meinung nach weder die Kosten noch seine Auswirkungen auch nur im entferntesten auf. Smartfon hat doch eh jeder. Der kann sich seinen Wetterbericht auch dort ansehen. Whats App macht daws gleiche und kostet jedem, der es nicht braucht, nichts. Den Monitor zahlen alle. Da wäre es besser in eine elektrische Tür für den Radraum oder für den Müllraum zu investiert. Meiner Meinung nach.

Kurz: Ein nettes Gimmick das eigentlich der absolute Oberluxus ist und sich von den Bewohnern keiner wundern braucht warum die Betriebskosten so hoch sind.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

tramway.at

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Jetzt hab ich grad mit dem Bauträger telefoniert (ich war ja als Fotograf dienstlich in der Anlage  :) ). Also:

Betrieben wird das ganze von der uninahen Fa. Rise. Das System ist anlagenübergreifend und im ganzen Bereich "in der Wiesen" (ca 1000 Wohnungen) installiert. Insgesamt ist es Teil der Förderung des nachbarschaftlichen Gemeinschaftsgedankens: Es gibt in der Anlage verstreut Gemeinschaftsräume / Themenräume, und um hausfremde Personen dort einzulassen brauchte es eine Zutrittsorganisation. Jeder Bewohner hat eine Karte, mit der er auch Reservierungen einbuchen kann. Der Vorteil ist, dass zB das Musikzimmer nicht mitten in der Nacht buchbar ist und ähnliches. Bei den Schlössern ist ein einfaches RFID-Lesegerät, das die Tür öffnet, wenn der Berechtigte die Karte vorhält. Es gibt einen Soziologen, der das ganze Projekt ein wenig steuert, bis sich alles eingespielt hat. Diese Nachbarschaftsvernetzung bzw die Gemeinschaftsräume waren Inhalt der Ausschreibung und von der Stadt so gewünscht - ich seh das sehr positiv! Die Kosten der Anlage sind überschaubar, insgesamt für alle Grundstücke vielleicht so um die 80.000, ein Touchsreen-Monitor mit Hilfsrechner ist eher schlicht und kommt auf ca 2-3000,-. Die ganze Sache läuft auf externen Servern bei A1, natürlich gibts eine Webschnittstelle, und auch eine für die Hausverwaltung, die aufs "schwarze Brett" zugreifen kann.

Das ganze läuft unter dem Begriff "elektronischer Hausmeister":

http://wohngut.at/uploads/files/rise_gmbh_der_digitale_hausmeister.pdf
Harald A. Jahn, www.tramway.at

W_E_St

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Übrigens ist es auch rechtlich problematisch, wenn die Hausverwaltung immer Zugang zu deiner Wohnung hat bzw. haben könnte. Auch bei einer Mietwohnung darf der Vermieter nicht einfach wie es ihm passt und unangekündigt die Wohnung betreten. Deswegen gibt man in der Regel ein neues Schloss, wenn man einzieht, und die Hausverwaltung bzw. der Eigentümer hat keinen Anspruch auf einen Schlüssel. Wenn er die Wohnung besichtigen will - wozu er natürlich das Recht hat - muss er sich ankündigen und mit dir einen Termin ausmachen. Ich glaube aber, er kann den Termin auch vorgeben.  :lamp:

Deswegen würde ich auch Systemzylindern (nur ein Schlüssel für Haustor und Wohnungstür) nicht unbedingt über den Weg trauen... in die Wohnungstür kommt wenn es irgendwie geht nur mein eigener Zylinder!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

hema

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Eine nur ins Schloss gefallene Sicherheitstür bietet keine Sicherheit. :P Die Sicherheit kommt erst mit dem Versperren.
Das kommt auf das Fabrikat an, es gibt auch welche, die versperren sich voll nachdem sie ins Schloss gefallen sind! Manche Sicherheitstüren bringt auch der Aufsperrdienst nicht auf, da hilft nur zerstören. So eine haben wir im Haus auch, als die frühere Bewohnerin tot in der Wohnung gelegen ist, hat die Feuerwehr gesagt, die Türe können sie nur mit schwerem Hydraulikgerät aus der Wand brechen. Natürlich haben sie den einfacheren Weg über die Leiter und ein Fenster gewählt, da waren dann nur die Scheiben hin!



Monitore: Bei uns kommt auf rund zehn Wohnungen ein Propaganda-Monitor. Angesteuert werden sie zentral über einen Kanal des Kabelfernsehens.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Schienenfreak

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Jetzt hab ich grad mit dem Bauträger telefoniert (ich war ja als Fotograf dienstlich in der Anlage  :) ). Also:

Betrieben wird das ganze von der uninahen Fa. Rise. Das System ist anlagenübergreifend und im ganzen Bereich "in der Wiesen" (ca 1000 Wohnungen) installiert. Insgesamt ist es Teil der Förderung des nachbarschaftlichen Gemeinschaftsgedankens: Es gibt in der Anlage verstreut Gemeinschaftsräume / Themenräume, und um hausfremde Personen dort einzulassen brauchte es eine Zutrittsorganisation. Jeder Bewohner hat eine Karte, mit der er auch Reservierungen einbuchen kann. Der Vorteil ist, dass zB das Musikzimmer nicht mitten in der Nacht buchbar ist und ähnliches. Bei den Schlössern ist ein einfaches RFID-Lesegerät, das die Tür öffnet, wenn der Berechtigte die Karte vorhält. Es gibt einen Soziologen, der das ganze Projekt ein wenig steuert, bis sich alles eingespielt hat. Diese Nachbarschaftsvernetzung bzw die Gemeinschaftsräume waren Inhalt der Ausschreibung und von der Stadt so gewünscht - ich seh das sehr positiv! Die Kosten der Anlage sind überschaubar, insgesamt für alle Grundstücke vielleicht so um die 80.000, ein Touchsreen-Monitor mit Hilfsrechner ist eher schlicht und kommt auf ca 2-3000,-. Die ganze Sache läuft auf externen Servern bei A1, natürlich gibts eine Webschnittstelle, und auch eine für die Hausverwaltung, die aufs "schwarze Brett" zugreifen kann.

Das ganze läuft unter dem Begriff "elektronischer Hausmeister":

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Auch unser Nachbarhaus (von Sozialbau) im Sonnwendviertel hat so ein System. :up: Finds top, dass so etwas aufkommt und hoffe, dass das Schule macht und andere Bauträger diesbezüglich nachziehen.

Ferry

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Re: Info-Monitore in Wohnbauten
« Antwort #24 am: 20. Dezember 2017, 14:57:51 »
Nein, aber mir vom Nachbarn einen Drahtkleiderhaken ausborgen – äh, nicht ausborgen im engeren Sinn, denn nach dem Öffnen der Tür will er ihn sicher in der Form nicht mehr zurückhaben. ;)

Wenn du deine Wohnungstür mit einem Drahtkleiderhaken öffnen kannst, wäre es vielleicht an der Zeit, einmal über ein neues Schließsystem nachzudenken.  ;)
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

95B

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Re: Info-Monitore in Wohnbauten
« Antwort #25 am: 20. Dezember 2017, 17:42:17 »
Nein, aber mir vom Nachbarn einen Drahtkleiderhaken ausborgen – äh, nicht ausborgen im engeren Sinn, denn nach dem Öffnen der Tür will er ihn sicher in der Form nicht mehr zurückhaben. ;)

Wenn du deine Wohnungstür mit einem Drahtkleiderhaken öffnen kannst, wäre es vielleicht an der Zeit, einmal über ein neues Schließsystem nachzudenken.  ;)

Wenn sie nur ins Schloss gefallen und nicht versperrt ist, kriegt man so ziemlich jede Tür auf diese Weise auf – die Sicherheitsmechanismen einbruchhemmender Türen greifen nur, wenn sie versperrt sind.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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HLS

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Re: Info-Monitore in Wohnbauten
« Antwort #26 am: 20. Dezember 2017, 21:54:24 »
Nein, aber mir vom Nachbarn einen Drahtkleiderhaken ausborgen – äh, nicht ausborgen im engeren Sinn, denn nach dem Öffnen der Tür will er ihn sicher in der Form nicht mehr zurückhaben. ;)

Wenn du deine Wohnungstür mit einem Drahtkleiderhaken öffnen kannst, wäre es vielleicht an der Zeit, einmal über ein neues Schließsystem nachzudenken.  ;)

Wenn sie nur ins Schloss gefallen und nicht versperrt ist, kriegt man so ziemlich jede Tür auf diese Weise auf – die Sicherheitsmechanismen einbruchhemmender Türen greifen nur, wenn sie versperrt sind.
Leichter und ganz ohne Kratzer gehts mit nem "alten" deutschem Personalausweis. ;D ;D ;D
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr