Autor Thema: Seestadt  (Gelesen 66463 mal)

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moszkva tér

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Re: Seestadt
« Antwort #150 am: 05. Dezember 2018, 12:54:43 »
Und interessanterweise sind die Leute, die sich am meisten über den Stau aufregen, die Leute, die gar kein Auto haben. Die sammeln sich nämlich alle Informationen aus Hörensagen zusammen und können sich keine eigene Meinung bilden.

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Re: Seestadt
« Antwort #151 am: 05. Dezember 2018, 12:59:30 »
Lt. Statistik gab es in Wien 2017 701657PKWs (683258 2015). 2015 bei der Gemeinderatswahl waren 854406 Menschen wählen. Also kann man schon davon ausgehen das die Gruppe der PKW Besitzer durchaus großen Einfluss auf die Wahl hat.

Damit unterstellst du, dass Autofahrer nur autozentrisch wählen, aber das stimmt ja nicht. Wäre das so, hätte zB die "Autofahrerpartei" nennenswerten Erfolg gehabt, tatsächlich blieb das Trüppchen weit unter jeder Chance, den Gemeinderat auch nur von Weitem zu sehen. Diese Dinge werden doch seitens der Politik völlig überschätzt, und das liegt wohl auch daran, dass hierzulande ARBÖAMTC mit der Politik zu eng verzahnt sind und deswegen dort überstark wahrgenommen werden.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

coolharry

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Re: Seestadt
« Antwort #152 am: 05. Dezember 2018, 13:09:24 »
Lt. Statistik gab es in Wien 2017 701657PKWs (683258 2015). 2015 bei der Gemeinderatswahl waren 854406 Menschen wählen. Also kann man schon davon ausgehen das die Gruppe der PKW Besitzer durchaus großen Einfluss auf die Wahl hat.

Damit unterstellst du, dass Autofahrer nur autozentrisch wählen, aber das stimmt ja nicht. Wäre das so, hätte zB die "Autofahrerpartei" nennenswerten Erfolg gehabt, tatsächlich blieb das Trüppchen weit unter jeder Chance, den Gemeinderat auch nur von Weitem zu sehen. Diese Dinge werden doch seitens der Politik völlig überschätzt, und das liegt wohl auch daran, dass hierzulande ARBÖAMTC mit der Politik zu eng verzahnt sind und deswegen dort überstark wahrgenommen werden.

Da die Welt nicht nur aus schwarz und weiß besteht unterstelle ich gar nichts. Ich wollte damit nur aufzeigen, dass Autothemen durchaus Wählerpotential haben aber was den Menschen persönlich wirklich wichtig ist und diese dann ihre Wahlentscheidung treffen, ist ganz allein deren Sache. Das ist wie bei Meinungsumfragen vor Wahlen. Je nach Standort des Befragungstrupps steht mal die eine Partei vorne oder die andere.

Und die Nudeltruppe der "Autofahrerpartei" waren unwählbar.

Wichtigkeitsmässig liegen Verkehrsthemen bei den meisten Menschen, egal ob KFZ Besitzer oder nicht, ziemlich weit hinten. Vorher kommt wohnen, Bildung und Steuern.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

60er

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Re: Seestadt
« Antwort #153 am: 05. Dezember 2018, 13:20:18 »
Vorher kommt Asylanten und Zuwanderung, wohnen, Bildung und Steuern.
Dieses künstlich aufgebauschte Thema war derart wichtig, dass allein damit ganze Wahlen gewonnen wurden.

Dagegen waren steigende Mietpreise und Bildung dem Wähler ziemlich egal. Sonst hätte man eher nicht Parteien wählen dürfen, die eine Bildungspolitik wie in den 60er-Jahren machen und denen auch sonst außer Sozialabbau nicht viel einfällt.

denond

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Re: Seestadt
« Antwort #154 am: 05. Dezember 2018, 14:36:01 »
...die eine Bildungspolitik wie in den 60er-Jahren machen und denen auch sonst außer Sozialabbau nicht viel einfällt.

Da müßte man aber in den letzten Jahren alle Parteien massiv in die Pflicht nehmen ob ihrer Versäumnisse...

68er

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Re: Seestadt
« Antwort #155 am: 05. Dezember 2018, 16:26:26 »
Wichtigkeitsmässig liegen Verkehrsthemen bei den meisten Menschen, egal ob KFZ Besitzer oder nicht, ziemlich weit hinten. Vorher kommt wohnen, Bildung und Steuern.

Das würde ich nicht unterschreiben, siehe gerade Frankreich. Nichts zum Essen oder keine Wohnung würden sie hinnehmen, aber wehe der heiligen Blechkuh wird ein Härchen gekrümmt ...

schaffnerlos

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Re: Seestadt
« Antwort #156 am: 05. Dezember 2018, 16:41:14 »
Das würde ich nicht unterschreiben, siehe gerade Frankreich. Nichts zum Essen oder keine Wohnung würden sie hinnehmen, aber wehe der heiligen Blechkuh wird ein Härchen gekrümmt ...

Nein, dem ist nicht so. Die Spritpreise waren nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Die Ursachen sind aber vielfältig.

haidi

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Re: Seestadt
« Antwort #157 am: 05. Dezember 2018, 17:00:11 »
Das würde ich nicht unterschreiben, siehe gerade Frankreich. Nichts zum Essen oder keine Wohnung würden sie hinnehmen, aber wehe der heiligen Blechkuh wird ein Härchen gekrümmt ...

Nein, dem ist nicht so. Die Spritpreise waren nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Die Ursachen sind aber vielfältig.
Die Franzosen taugen mir, die tun was - bei uns wird da bestenfalls beim Stammtisch mit der Faust auf den Tisch gehaun. Und wenn sich wer auf die Straße traut (z.B. Do-Demos), dann wird das durchgehend kritisiert.
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Re: Seestadt
« Antwort #158 am: 05. Dezember 2018, 17:59:17 »
Wichtigkeitsmässig liegen Verkehrsthemen bei den meisten Menschen, egal ob KFZ Besitzer oder nicht, ziemlich weit hinten. Vorher kommt wohnen, Bildung und Steuern.

Das würde ich nicht unterschreiben, siehe gerade Frankreich. Nichts zum Essen oder keine Wohnung würden sie hinnehmen, aber wehe der heiligen Blechkuh wird ein Härchen gekrümmt ...

In Frankreich am Land ist der öffentliche Verkehr über weite strecken nicht vorhanden. Und in den eh schon strukturschwachen ländlichen Gebieten ist die Erhöhung ein echtes Problem, wenn es keine Alternativen zum Auto gibt. Frankreich hat sich beim ÖPNV halt sehr stark auf die großen Städte und die Verbindungen zwischen diesen konzentriert. Das ist massiv auf Kosten des Rests gegangen.

Da gehts nicht nur um die "heilige Blechkuh", da gehören die Strukturprobleme angegangen - sonst werden die Menschen net mitgehen.


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Re: Seestadt
« Antwort #159 am: 05. Dezember 2018, 19:17:40 »
Und in den eh schon strukturschwachen ländlichen Gebieten ist die Erhöhung ein echtes Problem, wenn es keine Alternativen zum Auto gibt.

Das Auto ist ein Luxusspielzeug, kein Menschenrecht. Wenn man am Land wohnen will, ohne Landwirt zu sein, muss man halt irgendwo einen Job auftreiben, der ein Luxusspielzeug finanziert.

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Re: Seestadt
« Antwort #160 am: 05. Dezember 2018, 22:24:24 »
Und in den eh schon strukturschwachen ländlichen Gebieten ist die Erhöhung ein echtes Problem, wenn es keine Alternativen zum Auto gibt.

Das Auto ist ein Luxusspielzeug, kein Menschenrecht. Wenn man am Land wohnen will, ohne Landwirt zu sein, muss man halt irgendwo einen Job auftreiben, der ein Luxusspielzeug finanziert.

Nur sind die Leute in Zentralfrankreich da ja nicht freiwillig hingezogen. Die waren schon immer da und vor 50 Jahren war die Gegend auch noch gut mit der Bahn erschlossen. Heute hat Limoges, eine der größeren Städte noch immer keinen TGV Abschluss. Seit einigen Jahren fährt kein Zug mehr zwischen Clermont Ferrand und Bordeaux, in Aubusson kommt zwei Mal am Tag ein Zug vorbei.

Es mag schon sein, dass das Auto kein Menschenrecht ist, aber die Message "ihr könnt ja auch nach Paris ziehen, Start in der Heimat zu bleiben" kann's auch nicht sein (zumal man sich das auch erst Mal leisten können muss).

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Re: Seestadt
« Antwort #161 am: 05. Dezember 2018, 23:27:53 »
Dazu ein Überblick über das Netz der SNCF  :(
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Seestadt
« Antwort #162 am: 05. Dezember 2018, 23:42:25 »
Dazu ein Überblick über das Netz der SNCF  :(
Autsch! :-[

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Re: Seestadt
« Antwort #163 am: 05. Dezember 2018, 23:52:30 »
Dazu ein Überblick über das Netz der SNCF  :(

... nicht viel anders, vielleicht nicht ganz so arg, würde wohl auch derartiger Netzvergleich unseres Schienennetzes aussehen. Bei uns werden dann Nebenstrecken zu Radwegtrassen ...

invisible

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Re: Seestadt
« Antwort #164 am: 06. Dezember 2018, 01:35:19 »
Dazu ein Überblick über das Netz der SNCF  :(

... nicht viel anders, vielleicht nicht ganz so arg, würde wohl auch derartiger Netzvergleich unseres Schienennetzes aussehen. Bei uns werden dann Nebenstrecken zu Radwegtrassen ...

Ganz so schlimm ist es bei uns nicht. In Österreich sind (bis auf NÖ) hauptsächlich Stichstrecken verkürzt oder eingestellt worden. Das ist zwar bitter genug, hat das Netz aber in seiner Grundstruktur nicht essentiell beeinträchtigt. In Frankreich wurden aber zusätzlich auch jede Menge Querverbindungen eingestellt, sodass man heute mit der Kirche ums Kreuz fahren muss.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.