Autor Thema: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)  (Gelesen 13207 mal)

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hema

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #30 am: 19. Juni 2018, 12:39:20 »

Es gibt halt den Passus im Gleichstellungsgesetz, dass das mitwirken am öffentlichen Leben allen möglich sein soll.

Und wie soll das gehen, dass wirklich allen alles möglich wird?   ???
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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #31 am: 19. Juni 2018, 13:13:07 »
Es gibt halt den Passus im Gleichstellungsgesetz, dass das mitwirken am öffentlichen Leben allen möglich sein soll.

Nein, so steht das nicht im Gesetz: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004228
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coolharry

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #32 am: 19. Juni 2018, 13:54:03 »
Es gibt halt den Passus im Gleichstellungsgesetz, dass das mitwirken am öffentlichen Leben allen möglich sein soll.

Nein, so steht das nicht im Gesetz: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004228

Also ich lese das so. Gerne kannst du mir deine interpretation nahe legen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Nussdorf

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #33 am: 19. Juni 2018, 20:11:47 »
Laut Volksanwaltschaft sind die Silberpfeile nicht barrierefrei, da sie über keine Rampen verfügen.
https://tvthek.orf.at/profile/Buergeranwalt/1339/Buergeranwalt/13980052/Beschwerde-gegen-Wiener-U-Bahn/14317948

Das muss einem schon mal gelingen, in einem System mit Bahnsteighöhe = Wagenfußboden nicht barrierefrei zu sein

Das hätte aber zum Konstruktionszeitpunkt prophetischer Fähigkeiten bedurft, um vorauszusehen, was heute als barrierefrei gilt.

Tunafish

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #34 am: 20. Juni 2018, 15:21:52 »
Das hätte aber zum Konstruktionszeitpunkt prophetischer Fähigkeiten bedurft, um vorauszusehen, was heute als barrierefrei gilt.

So prophetisch erscheint mir die Fähigkeit nicht, zu erkennen, dass eine deutliche Stufe eher nicht barrierefrei ist und sein wird. Das ist sogar ziemlich offensichtlich.

tramway.at

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #35 am: 20. Juni 2018, 16:27:50 »
Das hätte aber zum Konstruktionszeitpunkt prophetischer Fähigkeiten bedurft, um vorauszusehen, was heute als barrierefrei gilt.

So prophetisch erscheint mir die Fähigkeit nicht, zu erkennen, dass eine deutliche Stufe eher nicht barrierefrei ist und sein wird. Das ist sogar ziemlich offensichtlich.

Damals war die Technik noch etwas anders - die Idee war, auch bei vollem (eingefederten) Wagen immer eine leichte Stufe nach oben darzustellen. Man ging davon aus, dass der Wagenboden einmal höher, einmal niederer als der Bahnsteig eine Stolperfalle ist. Es war schon ein unglaublicher Fortschritt, dass man ohne Stufen in den Wagen rein konnte. Bitte wendet nicht die heutige Denkweise auf Überlegungen vor 40 Jahren an. Allerdings bin ich wenig begeistert darüber, dass man bei späteren Bauphasen die Richtlinien nicht aktualisiert hat.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

38ger

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #36 am: 20. Juni 2018, 16:28:32 »
Das hätte aber zum Konstruktionszeitpunkt prophetischer Fähigkeiten bedurft, um vorauszusehen, was heute als barrierefrei gilt.

So prophetisch erscheint mir die Fähigkeit nicht, zu erkennen, dass eine deutliche Stufe eher nicht barrierefrei ist und sein wird. Das ist sogar ziemlich offensichtlich.

Und wo gibt's bei den Silberpfeilen bitte Stufen?

Tunafish

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #37 am: 21. Juni 2018, 13:55:38 »
Man ging davon aus, dass der Wagenboden einmal höher, einmal niederer als der Bahnsteig eine Stolperfalle ist

Das ist mir bewusst, erscheint mir aber als Argumentation auch für die damalige Zeit höchst unsinnig. Dass das nicht nur in Wien so umgesetzt wurde ist mir ebenso klar.

Und wo gibt's bei den Silberpfeilen bitte Stufen?

An jeder Türe.

denond

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #38 am: 21. Juni 2018, 15:06:32 »
Und wo gibt's bei den Silberpfeilen bitte Stufen?

An jeder Türe.

Einen gewissen Niveauunterschied wirst du bei einem Fahrzeug zur Bahnsteigkante - auch trotz ausfahrbarer Rampe - immer haben, schon alleine durch die unterschiedlichen Abnützungskriterien an den Radreifen eines jeden Zuges und auch den Schienen.
Vorschlag: Man baut alle Stationen nur in einer Geraden, man zieht alle Tage neue Radreifen auf, baut alle Tage neue, maßgenormte neue Stoßdämpfer ein, man legt täglich neue Schienen. Dann hast du jeden Tag bestimmt ein gleiches Niveau an der Bahnsteigkante beim Einsteigen,  Du  bezahlst!!


Man braucht nur in Fachpublikationen lesen, was die Behindertenorganisationen wie z.B. in der Schweiz dort alles fordern und so eine (ich glaub' so an die zwei Jahre) längst überfällige Auslieferung/Inbetriebnahme einer ganzen Zugflotte nach wie vor trotz vorliegenden gerichtlicher Entscheidungen nach wie vor zu verhindern versuchen. Im Probebetrieb mit einer Sondererlaubnis darf man jetzt gnadenhalber fahren, da selbst das Gericht befindet: sonst könnte man diese Fahrzeuge überhaupt nicht testen und zum Einsatz bringen...   Man kann auch viele Dinge an den Haaren herbeiziehen, nicht nur wie es auch der Beitrag des ORF und der Volksanwaltschaft zeigt...
Es geht einzig und alleine immer nur um dem Anderen am Sack zu liegen und zu fordern. Komisch nur: von Flugzeugen und deren behindertengerechten Einstiegen ließt man nirgends etwas. Gibts dort keine Probleme?

Wenn man es so wie z.B. in Barcelona macht, wo in mancher U-Bahn-Station bei der ersten und letzten Türe eines Zuges am Bahnsteig Anrampungen aus Nirosta-Riffelblechen mit Geländer ortsfest situiert sind (wenn auch erst nachträglich) würde man sich so sehr viel an Kosten schon alleine bei den Fahrzeugen sparen... Man könnte solches auch schon in den Bahnsteig als bauliches Fixtum, also entweder betoniert oder asphaltiert vorsehen. Die Fahrzeuge dort haben keine ausfahrbaren Rampen, auch für/mit den übrigen Reisenden gibt es dort überhaupt keine Probleme bzw. gegenseitige Behinderungen, da klare und eindeutige Verhältnisse geschaffen sind, sogar mit Fahrrädern. Den Spalt hast du aber trotzdem.
Ich hab' noch nie etwas von so einem Vorschlag hier in Wien gehört. Vermutlich wirkt so eine Rampe selbst diskriminierend. Mach einen Blick nach Paris - die Weltstadt - und beurteile dort die Behindertenkriterien. Nur hier in Österreich und Wien eiert man permanent herum.


coolharry

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Re: Keine Rampen bei U-Bahn (nur U4?)
« Antwort #39 am: 21. Juni 2018, 15:14:50 »
Man braucht nur in Fachpublikationen lesen, was die Behindertenorganisationen wie z.B. in der Schweiz dort alles fordern und so eine (ich glaub' so an die zwei Jahre) längst überfällige Auslieferung/Inbetriebnahme einer ganzen Zugflotte nach wie vor trotz vorliegenden gerichtlicher Entscheidungen nach wie vor zu verhindern versuchen. Im Probebetrieb darf man jetzt gnadenhalber fahren. Man kann auch viele Dinge an den Haaren herbeiziehen, nicht nur wie es auch der Beitrag des ORF und der Volksanwaltschaft zeigt...
Es geht einzig und alleine immer nur um den Anderen am Sack zu liegen und zu fordern. Komisch nur: von Flugzeugen und deren behindertengerechten Einstiegen ließt man nirgends etwas. Gibts dort keine Probleme?

Flugzeuge sind wenn sie am Dock stehen (also an dem ausfahrbaren Arm) Barrierefrei. Weiters steht immer ein Lift bei den Flugzeugen am Vorfeld wenn ein Behinderter/Fußmaroder (muss ja nicht immer Rollstuhl sein) gemeldet ist. Man muss es halt beim Check In oder beim Boarding bekannt geben. Dann kriegt man teilweise sogar eine Extrafahrt aufs Vorfeld.
Wenn man es so wie z.B. in Barcelona macht, wo in jeder U-Bahn-Station bei der ersten und letzten Türe eines Zuges am Bahnsteig Anrampungen aus Nirosta-Riffelblechen mit Geländer ortsfest situiert sind (wenn auch erst nachträglich) würde man sich so sehr viel an Kosten schon alleine bei den Fahrzeugen sparen... Man könnte solches auch schon in den Bahnsteig als bauliches Fixtum, also entweder betoniert oder asphaltiert vorsehen. Ich hab' noch nie etwas von so einem Vorschlag hier in Wien gehört.
Die Fahrzeuge dort haben keine ausfahrbaren Rampen, auch für/mit den übrigen Reisenden gibt es dort überhaupt keine Probleme bzw. gegenseitige Behinderungen, da klare und eindeutige Verhältnisse geschaffen sind, sogar mit Fahrrädern.

Die U-Bahn in Barcelona ist vieles aber von Treppenfrei sind die noch Kilometerweit entfernt. Da muss man schon sehr planen um ans Ziel zu gelangen.
Nur hier in Österreich eiert man permanent herum.

Österriech ist ein Land der Verbände, Vereinigungen und Kammern. Die Jammern halt weil sie glauben ihrem Klientel einen gefallen zu tun. Tun sie aber nicht. Auch die Behindertenverbände schießen zu oft übers Ziel hinaus und verärgern teilweise sogar die, für die sie vorgeben zu kämpfen.
Österreich hatl: Arbeiter und Kammern Staat.  ;)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.