Autor Thema: Krone Aktion zur Verbesserung der U6  (Gelesen 95148 mal)

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #45 am: 25. Juni 2018, 22:21:54 »
Der Grund für das recht gemischte Publikums der U6 ist halt, dass sie in Bezirken mit hohem Arbeiteranteil unterwegs ist - und heute heißt das halt "Auslenda". Dazu kommen Sozialeinrichtungen wie "Wieder Wohnen" im EG der Josefstädter Straße. Aber das eigentliche Problem, das sich in unregelmäßigen Intervallen niederschlägt, ist wohl das Signalsystem und dass die Linie in der HVZ damit am Limit unterwegs ist. Damit schaukeln sich kleine Störungen auf, und unregelmäßige Züge sind sofort überfüllt.

Zur Fahrgastverteilung: Die Niederflurzüge sind halt wegen der Radkästen etwas sperriger eingerichtet, bei der nächsten Bestellung könnte man natürlich daran denken, die Achs- in Verbindung mit der Türanordnung so zu gestalten, dass es keine solchen Sackgassen gibt wie derzeit.

Was den Grindfaktor betrifft - da sind die WiLi auch selber schuld, gerade die Otto-Wagner-Stationen werden wunderschön renoviert, aber dann Wandfarben verwendet, die schmutzempfindlich sind. Und man komme mir nicht mit dem Denkmalamt, das kennt nicht mal den Farbton (die Tiefstationen waren zB früher gelb), geschweige denn die Farbensorte - und bei den grellen brutalen Neonröhren, mit denen zB das Aufnahmegebäude Burggasse bestrahlt wird, gibts ja auch keine Probleme. Die Sockelzone würde zB mit Ölanstrich genauso aussehen, aber leicht abwischbar sein. Auch in den Wagen gibts jede Menge unergonomische Details, die indirekt zur Vergrindung beitragen (*). Wenn ich meinen Fuß nicht auf die Sockelleiste stellen kann, weil irgendein Schlauberger gemeint hat, die muss schräg sein, stell ich meinen Fuß halt bequem auf den gegenüberliegenden Sitz... Und wenn überall Gratiszeitungen rumfliegen (dass die geduldet werden ist mir eh ein Rätsel, ich sag nur Brandlast), dann ist die Ergänzung durch weiteren Müll selbstverständlich.

(*) in die selbe Richtung geht ja die Gestaltung der restlichen Flotte - in den V hat man ebenso wie in den ULFen aus Bosheit die Armlehnen eliminiert, und der Flexity ist nicht nur hässlich, sondern auch unbequem - ich hab mich bei den Präsentationen reingelümmelt, und es war das selbe: nirgends sitzt man bequem, wenn man die Füße nicht am Gegenübersitz abstützt...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #46 am: 26. Juni 2018, 00:05:10 »
Beiträge entfernt, Schreibsperre User K2423. Dieser Ausfall war glaube ich in der Geschichte des Forums fast beispiellos.

Sorry für die späte Reaktion, ich hab's erst jetzt gesehen.

haidi

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #47 am: 26. Juni 2018, 00:51:18 »
Ich würde einen Verkauf der T auch begrüßen. Zugegeben, die T sind erträglicher geworden, seit man ihnen Kiemen verpasst hat. Aber das kann auch keine Lösung für die nächsten 15-20 Jahre sein. Deshalb würde ich die T verkaufen und für diese durchgehende ~25 Langzüge beschaffen. So kann man einerseits 100% Klimatisierung anbieten, und auch mehr Kapazität schaffen, um dann mit allen Zügen bis Siebenhirten zu fahren (in den nächsten 5-10 Jahren wird man darum nicht mehr herumkommen). Für die neue Type müsste man dafür in Michelbeuern entsprechende Möglichkeiten schaffen, die HU dort durchzuführen.
Man könnte auch in der Abstellanlage Rösslergasse die Möglichkeit schaffen, den Zug zu teilen. Rösslergasse, weil man dort den dann falsch stehenden Zugteil wenden kann.
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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #48 am: 26. Juni 2018, 07:06:29 »
Tja Harald, da geb ich dir in allen Punkten recht. Nur glauben die Leute halt immer, wenn die WL "noch mehr komfort" schreiben, ist es wahr. Das Gegenteil ist der Fall.

Klingelfee

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #49 am: 26. Juni 2018, 08:06:13 »
Tja Harald, da geb ich dir in allen Punkten recht. Nur glauben die Leute halt immer, wenn die WL "noch mehr komfort" schreiben, ist es wahr. Das Gegenteil ist der Fall.

Der einzige Punkt, wo ich Harald widerspreche ist der Denkmalschutz. Da kommt es immer darauf an, an welchen Sachbearbeiter kommst.

Ich erinnere mich da an die Kirchenrenovierung, wo der Denkmalschutzbeauftragte verlangte, dass das Kirchenkreuz wie in den Orignalplänen vermerkt, wieder Blattvergoldet werden. Obwohl ein Goldanstrich nur einen Bruchteil gekostet hätte und von unten keinen sichtbaren Unterschied gemacht hätte.

Und so wollten die WL auch eine abwaschbare Wandfarbe benutzen, diese wurde jedoch vom Denkmalbauamt nicht bewilligt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #50 am: 26. Juni 2018, 10:15:06 »
Und so wollten die WL auch eine abwaschbare Wandfarbe benutzen, diese wurde jedoch vom Denkmalbauamt nicht bewilligt.
Und wenn man das Bundesdenkmalamt auf gut Österreichisch einfach ignoriert? Was passiert dann? Öffentliche Auspeitschung oder 3 Tage kaiserlicher Kerker für den der es angeschafft hat? Vor allem würden sie - wie es Harald schon andeutet - wahrscheinlich nicht einmal draufkommen. Sollte es tatsächlich eine empfindliche Strafe geben, würde ich vors Höchstgericht ziehen. Eine abwaschbare Farbe schafft mehr Denkmalschutz als die jetzige Variante mit den Schuhabdrücken.

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #51 am: 26. Juni 2018, 10:26:07 »
Und so wollten die WL auch eine abwaschbare Wandfarbe benutzen, diese wurde jedoch vom Denkmalbauamt nicht bewilligt.
Und wenn man das Bundesdenkmalamt auf gut Österreichisch einfach ignoriert? Was passiert dann? Öffentliche Auspeitschung oder 3 Tage kaiserlicher Kerker für den der es angeschafft hat? Vor allem würden sie - wie es Harald schon andeutet - wahrscheinlich nicht einmal draufkommen. Sollte es tatsächlich eine empfindliche Strafe geben, würde ich vors Höchstgericht ziehen. Eine abwaschbare Farbe schafft mehr Denkmalschutz als die jetzige Variante mit den Schuhabdrücken.

Das kannst du dir als Privatmann leisten. Aber als Firma, die noch dazu auf Steuergeld angewiesen ist, ist das nicht so einfach. Noch dazu, wo bei solchen Sanierungen auch immer ein Geld vom Denkmalbauamt kommt. Auch wenn dieses nicht besonders viel ist.
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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #52 am: 26. Juni 2018, 10:31:46 »
Und so wollten die WL auch eine abwaschbare Wandfarbe benutzen, diese wurde jedoch vom Denkmalbauamt nicht bewilligt.
Und wenn man das Bundesdenkmalamt auf gut Österreichisch einfach ignoriert? Was passiert dann? Öffentliche Auspeitschung oder 3 Tage kaiserlicher Kerker für den der es angeschafft hat? Vor allem würden sie - wie es Harald schon andeutet - wahrscheinlich nicht einmal draufkommen. Sollte es tatsächlich eine empfindliche Strafe geben, würde ich vors Höchstgericht ziehen. Eine abwaschbare Farbe schafft mehr Denkmalschutz als die jetzige Variante mit den Schuhabdrücken.

Das kannst du dir als Privatmann leisten. Aber als Firma, die noch dazu auf Steuergeld angewiesen ist, ist das nicht so einfach. Noch dazu, wo bei solchen Sanierungen auch immer ein Geld vom Denkmalbauamt kommt. Auch wenn dieses nicht besonders viel ist.

Man darf in einer historischen U6-Station moderne LED-Beleuchtung statt Gaskandelabern und elektrischen Bogenlampen anbringen. Man darf ein modernes Leitsystem und elektronische Zugzielanzeiger statt emaillierter Tafeln und Seilzügen installieren. Man darf das Fliesenmuster durch Blindenleitstreifen unterbrechen und einen gelben Streifen einziehen. Man darf Monitore in Blechboxen statt Silberspiegeln in gusseisernen Rahmen montieren.

Aber man darf keine moderne schmutzabweisende Farbe verwenden?

Das passt hinten und vorne nicht zusammen.
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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #53 am: 26. Juni 2018, 10:42:34 »
Der einzige Punkt, wo ich Harald widerspreche ist der Denkmalschutz. Da kommt es immer darauf an, an welchen Sachbearbeiter kommst.

der Ton macht die Musik, und ich kann mir vorstellen, dass die WiLi gelegentlich zu... *ähem* "selbstbewusst" auftreten. Üblicherweise gehts bei diesen Verhandlungen zu wie im Bazar, da feilscht man rum, bis beide zufrieden sind. Und dass sich die Kommunikation bei ikonischen stadtbildprägenden Gebäuden nicht auf unterster Sachbearbeiterebene abspielen muss, sollte auch klar sein.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #54 am: 26. Juni 2018, 10:55:07 »
Also wenn ich mir so die letzten Antworten durchlese, bemängeln viele die Otto-Wagner-Stationen

ich les da Verbreiterung, Wände wegreißen, Rolltreppen.... das ist nicht mit dem Denkmalschutz vereinbar. Dann kannst gleich die ganze Gürtel U6 niederreißen (hallo, 1960er Jahre!)

Auch wenn die Idee durchaus was hätte, dass man zB vom Bahnsteig U6 etwa bei der Alser Straße einen Aufzug direkt zur 43er Station hätte (Anbau an die Brücke?) - aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas mit dem Denkmalschutz vereinbar ist.

ich persönlich find die Stufen (-höhe und -abstände) in den alten Otto-Wagner-Stationen weitaus angenehmer als moderne Betonstufen zB in manchen U1/U3 Stationen


mMn das größte Manko an der U6 sind die Fahrzeuge (Schwitzkisten, die oft hin sind, erst heute früh wieder einen schadhaften Zug gehabt, der eingezogen werden musste); das Publikum, und die Überlastung.

Zum 8er:
wie ich schon erwähnt habe, den Radweg kann man ruhig auf die innerstädtische Gürtelseite verlegen. Die paar Meter unter der U6 durch halte ich für Radfahrer durchaus zumutbar.
von der Nußdorfer Str. bis AKH gibts die 8er Trasse ja noch befahrbar; bis zur Burggasse sehe ich auch keine Probleme einer Neuerrichtung.
Bei der Brücke Gablenzgasse-Burggasse kann der 8er ja die Gürtelseite wechseln, um dem Lugnercity-Aufgang auszuweichen.

Sollte der 8er nach Meidling fahren sollen, was zwar sinnvoll wäre, aber muss ja nicht sein, kann man ihn über 6-62 führen ....

haidi

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #55 am: 26. Juni 2018, 11:20:29 »
Zu den Stufen in den STadtbahngebäuden habe ich gelesen, dass das dem Truppentransport gedient haben soll - die Gruppe konnte schneller und leichter in Formation hinaufsteigen. Nur scheinen diese Stufenmaße damals üblich gewesen zu sein, viele Stiegenhäuser in Wohnhäusern haben sie und im Hygieneinstitut gibts die gleichen Stufenmaße.
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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #56 am: 26. Juni 2018, 11:25:49 »
Kurzfristig kann man das Problem nur durch massiv mehr Personal beheben: permanente Reinigung (an den Endstationen) und Security. Dreck zieht Dreck an und nur mit der Security kann man ein gewisses Sicherheitsgefühl verschaffen und Verschmutzung (egal ob im Zug oder in der Station) verhindern. Auch wenn es mir persönlich widerstrebt, aber eine gewisse Zero-Tolerance-Vorgehensweise scheint manchmal nötig zu sein. Natürlich ist Personal teuer, aber im Endeffekt ist es wahrscheinlich günstiger als irgendwelche sauteuren Infrastruktur- und Fahrzeugmaßnahmen, weil ja das Problem dann wieder reduziert wird.

pascal

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #57 am: 26. Juni 2018, 11:48:41 »
Bin ich eigentlich der einzige, der auf den Stiegenaufgängen der Otto-Wagner-Hochstationen des öfteren fast mit entgegenkommenden Personen kollidiert, weil man nicht ums Eck schauen kann und es heutzutage offenbar nicht mehr üblich ist, rechts zu gehen, sondern in der Kurve die Ideallinie zu nehmen?

Ich bilde mir ein, dass es zu Stadtbahnzeiten tatsächlich "Rechts gehen!"-Tafeln gab. Weiß jemand, ob das stimmt - oder doch nur Einbildung ist? Jedenfalls könnte man die durchaus (wieder) einführen, wenn nicht das Denkmalamt etwas dagegen hat.

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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #58 am: 26. Juni 2018, 11:55:08 »
Ich bilde mir ein, dass es zu Stadtbahnzeiten tatsächlich "Rechts gehen!"-Tafeln gab.

War das nicht sogar "LINKS GEHEN!"?

Das Problem mit Entgegenkommenden habe ich weniger ... es sind häufiger die Smartphonezombies, denen man ausweichen muss, weil sie nicht schauen, wohin sie sich in ihrer geistigen Abwesenheit bewegen.
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Re: Krone Aktion zur Verbesserung der U6
« Antwort #59 am: 26. Juni 2018, 12:03:15 »
War das nicht sogar "LINKS GEHEN!"?
OK, dann bin ich derjenige, der auf der falschen Seite geht. Klar, dass ich dann Schwierigkeiten bekomme  ;D

Wäre ohnehin passend, schließlich ist man damals ja auch links gefahren.

Das Problem mit Entgegenkommenden habe ich weniger ... es sind häufiger die Smartphonezombies, denen man ausweichen muss, weil sie nicht schauen, wohin sie sich in ihrer geistigen Abwesenheit bewegen.
Ja, die gibt's natürlich auch.