Autor Thema: Wiedereinführung Linie 8  (Gelesen 45847 mal)

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hema

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #30 am: 01. Juli 2018, 15:14:05 »
Als ersten Schritt sollte man mal umgehend den 18er zum Uhlplatz (U Josefstädter Straße) verlängern! Das wäre nicht wirklich teuer, technisch nicht aufwendig und rasch realisierbar. Alles weitere wird sich dann ergeben.   :lamp:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

schaffnerlos

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #31 am: 02. Juli 2018, 14:20:27 »
Zum Thema Gürtel oder Kaiserstraße: Natürlich wäre Gürtel besser, weil dieser eher im Bewusstsein der Menschen ist als die Kaiserstraße. Andererseits ist in den meisten Fällen das Fahrtziel nicht der Gürtel selbst (außer bei der Lugner City), sondern entweder eine andere Linie oder irgendeine Seitengasse. Daher wäre eine Führung in der Kaiserstraße nicht so problematisch. Wichtiger ist, dass ein neuer 8er weder eine Bummelzuglinie noch ein Torso ist.

Zum Thema Meidling – Westbahnhof: Die meisten Fahrgäste in diesem Abschnitt verwenden die U6 als Link zwischen zwei anderen Linien (Bahn/WLB bzw. U4 bzw. U3/Westbahn). Daher würde eine neue Tramway in diesem Abschnitt wohl nur sehr bedingt eine Entlastung bringen, zumal in diesem Bereich eh ein engmaschiges Busnetz besteht. Vielleicht müsste man dieses nur einmal überarbeiten.

Hauptbahnhof

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #32 am: 03. April 2019, 23:06:50 »
Heute zu Mittag wieder erlebt: Chaotische Zustände an der U6 trotz 3 min-Intervall. Da habe ich wieder an den 8er denken müssen. >:D

Von der Hauptbücherei am ULP sieht man recht gut auf den Gürtel Richtung Norden mit der U6-Trasse, dem Radweg, den Grünstreifen und den Gürtelfahrbahnen. Es sollte sich locker ausgehen, dass dort je ein Gleis links bzw. rechts der U6 vorbei am alten Stationsgebäude der Stadtbahn und weiter Richtung Thaliastraße geführt wird. Auf der Ostseite müsste wohl der Grünstreifen dafür verwendet werden, aber wozu gibt es denn ein Rasengleis?!  ;D
Leider wird das alles für die nächste Zeit nichts weiter als ein kühner Wunsch bleiben. :'(

Z-TW

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #33 am: 04. April 2019, 08:12:26 »
Man hat bei der Einstellung offenbar die Entwicklung der Fahrgastfrequenz nicht vorhersehen können, ebenso die in der Engerthstraße nicht, wo nun statt zweiachsige Solotriebwagen wie vor der Einstellung zwei Linien mit XXL-Gelenkbussen notwendig geworden sind. Auch in der Donaufelder Straße genügte einst eine Linie, die immerhin mit Gelenkbussen betrieben wurde - jetzt sind zwei Tramlinien ausgelastet. Wäre damals die Reichsbrücke nicht eingestürzt, hätte auch die Straßenbahn in der Donaufelder Straße  dran glauben müssen.

Klingelfee

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #34 am: 04. April 2019, 08:27:04 »
Man hat bei der Einstellung offenbar die Entwicklung der Fahrgastfrequenz nicht vorhersehen können, ebenso die in der Engerthstraße nicht, wo nun statt zweiachsige Solotriebwagen wie vor der Einstellung zwei Linien mit XXL-Gelenkbussen notwendig geworden sind. Auch in der Donaufelder Straße genügte einst eine Linie, die immerhin mit Gelenkbussen betrieben wurde - jetzt sind zwei Tramlinien ausgelastet. Wäre damals die Reichsbrücke nicht eingestürzt, hätte auch die Straßenbahn in der Donaufelder Straße  dran glauben müssen.

Wie du schon schreibst, man konnte damals nicht die Fahrgastfrequenz von heute vorhersehen.

Nur dass, wenn es heute noch die Reichsbrücke geben würde, dann die Donaufelder Straße heute straßenbahnfrei wäre, das halte ich als Vermessen. Denn schließlich gab es noch lange die Firma Bombardier und wie wären sonst die Züge der Linie 25 und 26 nach Kagran gekommen?
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Paulchen

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #35 am: 04. April 2019, 08:48:23 »
Nur dass, wenn es heute noch die Reichsbrücke geben würde, dann die Donaufelder Straße heute straßenbahnfrei wäre, das halte ich als Vermessen. Denn schließlich gab es noch lange die Firma Bombardier und wie wären sonst die Züge der Linie 25 und 26 nach Kagran gekommen?

Es wäre wahrscheinlich nicht nur die Donaufelder Straße straßenbahnfrei, sondern ganz Kagran, Stadlau, Aspern und Hirschstetten. Die Linien 25 und 26 gäbe es nicht, genauso wie den Bahnhof Kagran.

Beim 8er bin ich aber auch etwas skeptisch, dass der für eine wesentliche Entlastung der U6 sorgen würde. Er würde vermutlich zumindest einen Teil der Kurzstreckenfahrgäste der U6 aufnehmen, aber so groß ist die Kapazität einer Straßenbahnlinie im Vergleich zur kreuzungsfrei und mit deutlich längeren Zügen fahrenden U6 ja jetzt auch wieder nicht.

abc

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #36 am: 04. April 2019, 09:43:35 »
Beim 8er bin ich aber auch etwas skeptisch, dass der für eine wesentliche Entlastung der U6 sorgen würde. Er würde vermutlich zumindest einen Teil der Kurzstreckenfahrgäste der U6 aufnehmen, aber so groß ist die Kapazität einer Straßenbahnlinie im Vergleich zur kreuzungsfrei und mit deutlich längeren Zügen fahrenden U6 ja jetzt auch wieder nicht.

Wahrscheinlich wäre es auch sinnvoller, statt einer durchgehenden Linie 8 mehrere Linien zu schaffen, die jeweils von einem Außenast auf einen Abschnitt des Gürtels geführt werden. Der wegfallende Umstieg könnte vielleicht eher zur Nutzung der Gürtelstraßenbahn verleiten als ein langsamerer 8er. Denn wenn man sowieso einmal umsteigen muss, geht man natürlich zur schnelleren U6 als zum 8er, der Entlastungseffekt verpufft weitgehend.

Allerdings fehlen mir die Kenntnisse zu den konkreten Verkehrsströmen, um einzuschätzen, wo solche Linien sinnvoll wären.

coolharry

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #37 am: 04. April 2019, 09:51:32 »
Nur dass, wenn es heute noch die Reichsbrücke geben würde, dann die Donaufelder Straße heute straßenbahnfrei wäre, das halte ich als Vermessen. Denn schließlich gab es noch lange die Firma Bombardier und wie wären sonst die Züge der Linie 25 und 26 nach Kagran gekommen?
Zum Bombardier:
So wie heute: Tieflader.

Zu 25 und 26: Wahrscheinlich hätten diese Linien dann Gummipatschen und ein Lenkrad bekommen.
Wobei man vieles nicht wirklich vorhersagen konnte. Geplant wurde in Wien immer schon sehr viel. Gemacht dann nicht.
So sollte auch mal die Klosterneuburger Straße straßenbahnfrei werden. Wurde selbst noch auf den Bautafeln während der U6 Verlängerung so ausgewiesen.
Deswegen wurd bei der Radwegquerung im Zuge der Leipziger Straße, beim Bad, auch damals keine ordentliche Querung gebaut. Weil man eh die Straßenbahn entfernt hätte, wäre dort etwas umgebaut worden und man wollte nicht zweimal umbauen. Die Kreuzung ist also als Dauerprovisorium zu bezeichnen. Als Quelle hab ich leider nur mein Gedächtnis.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

T1

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #38 am: 04. April 2019, 13:14:47 »
Beim 8er bin ich aber auch etwas skeptisch, dass der für eine wesentliche Entlastung der U6 sorgen würde. Er würde vermutlich zumindest einen Teil der Kurzstreckenfahrgäste der U6 aufnehmen, aber so groß ist die Kapazität einer Straßenbahnlinie im Vergleich zur kreuzungsfrei und mit deutlich längeren Zügen fahrenden U6 ja jetzt auch wieder nicht.

Wahrscheinlich wäre es auch sinnvoller, statt einer durchgehenden Linie 8 mehrere Linien zu schaffen, die jeweils von einem Außenast auf einen Abschnitt des Gürtels geführt werden. Der wegfallende Umstieg könnte vielleicht eher zur Nutzung der Gürtelstraßenbahn verleiten als ein langsamerer 8er. Denn wenn man sowieso einmal umsteigen muss, geht man natürlich zur schnelleren U6 als zum 8er, der Entlastungseffekt verpufft weitgehend.

Allerdings fehlen mir die Kenntnisse zu den konkreten Verkehrsströmen, um einzuschätzen, wo solche Linien sinnvoll wären.
Sehe ich auch so!

Haben wir aber eh schon einmal diskutiert: https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=8796.msg313695#msg313695

Ferry

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #39 am: 04. April 2019, 14:15:44 »
Wäre damals die Reichsbrücke nicht eingestürzt, hätte auch die Straßenbahn in der Donaufelder Straße  dran glauben müssen.

Als die Reichsbrücke 1976 einstürzte, gab es in der Donaufelder Straße schon lang (seit 1971) keinen Straßenbahnverkehr mehr - von gelegentlichen Betriebsfahrten zwischen Floridsdorf und dem Bombardierwerk abgesehen. Was hätte da also dran glauben müssen?

Die Wiederinbetriebnahme des Straßenbahnverkehrs in der Donaufelder Straße kam, weil man erkannt hatte, dass der Anrainerverkehr dort (durch die zunehmende Verbauung der Gegend) mit Bussen früher oder später nicht mehr zu bewältigen sein würde. Vergleich einmal die Donaufelder Straße der Siebziger mit jetzt! An etlichen Stellen muss man schon sehr genau schauen (und die Gegend gut kennen), um zu bemerken, dass es sich um denselben Straßenzug handelt.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Z-TW

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #40 am: 04. April 2019, 18:11:15 »
Wäre damals die Reichsbrücke nicht eingestürzt, hätte auch die Straßenbahn in der Donaufelder Straße  dran glauben müssen.

Als die Reichsbrücke 1976 einstürzte, gab es in der Donaufelder Straße schon lang (seit 1971) keinen Straßenbahnverkehr mehr - von gelegentlichen Betriebsfahrten zwischen Floridsdorf und dem Bombardierwerk abgesehen. Was hätte da also dran glauben müssen?


Mit der Absiedelung von Bombardier wäre die Straßenbahn endgültig gestorben.

Z-TW

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #41 am: 04. April 2019, 18:12:39 »
Die Wiederinbetriebnahme des Straßenbahnverkehrs in der Donaufelder Straße kam, weil man erkannt hatte, dass der Anrainerverkehr dort (durch die zunehmende Verbauung der Gegend) mit Bussen früher oder später nicht mehr zu bewältigen sein würde. Vergleich einmal die Donaufelder Straße der Siebziger mit jetzt! An etlichen Stellen muss man schon sehr genau schauen (und die Gegend gut kennen), um zu bemerken, dass es sich um denselben Straßenzug handelt.

Möglich, dass man dort die Notwendigkeit einer Straßenbahn doch erkannt hat - ganz im Gegensatz zu anderen Linien in Wien wie 48 A, 11 A, 13 A, 14 A...

stef66

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #42 am: 05. April 2019, 23:13:26 »
Möglich, dass man dort die Notwendigkeit einer Straßenbahn doch erkannt hat - ganz im Gegensatz zu anderen Linien in Wien wie 48 A, 11 A, 13 A, 14 A...

Die Einstellung bzw. Umstellung dieser Linien war auf den Zeitgeist der 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurückzuführen, der die Straßenbahn als veraltet und überholt angesehen hat und alles dem Auto untergeordnet hat. Da war es völlig egal, ob der Bedarf früher oder später gegeben war. Seit damals wurschtelt man bei diesen Linien herum, anstatt politisch den Mut zu haben, sie wieder auf eine Straßenbahn umzustellen.

diogenes

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #43 am: 06. April 2019, 03:17:18 »
Es würde mich nicht wundern, wenn heute an maßgeblichen Stellen noch die Leute (oder ihre mehr oder minder politischen Ziehkinder) sitzen, die damals die Umstellungen betrieben haben und nicht willens sind, zuzugeben, dass sie (oder ihre mehr oder minder politischen Zieheltern) damals einen Fehler gemacht haben.
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

pascal

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #44 am: 06. April 2019, 07:17:43 »
[So sollte auch mal die Klosterneuburger Straße straßenbahnfrei werden. Wurde selbst noch auf den Bautafeln während der U6 Verlängerung so ausgewiesen.
Deswegen wurd bei der Radwegquerung im Zuge der Leipziger Straße, beim Bad, auch damals keine ordentliche Querung gebaut. Weil man eh die Straßenbahn entfernt hätte, wäre dort etwas umgebaut worden und man wollte nicht zweimal umbauen. Die Kreuzung ist also als Dauerprovisorium zu bezeichnen.

Dann bin ich also nicht der einzige, der sich (als Fußgänger) regelmäßig über die Beschaffenheit dieser Kreuzung wundert. Ich frage mich schon lange, warum man dort nicht wenigstens einen Zebrastreifen hinpinseln kann.