Autor Thema: Elektrische Stadtbahn  (Gelesen 41542 mal)

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N1

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #15 am: 16. August 2024, 04:00:00 »
Mich beschleicht da mitunter der Eindruck, dass einfach irgendetwas dahergeredet wird oder man sich schnell ein paar Infos zusammengegoogelt hat, um auch mitreden zu können.
Das glaube ich gar nicht. Die meisten User sind fachfremd und schreiben Dinge aus ihrer Erinnerung und die ist nun mal viele Jahrzehnte alt.
Ich schon. Darin spiegelt sich im Übrigen auch der Stellenwert des öffentlichen Verkehrs in unserer Gesellschaft wider. Versuch mal, in irgendeinem Nostalgieforum zu behaupten, dass du dich noch genau an all die VW-Käfer mit den großen Mercedessternen erinnern kannst. Beim Thema öffentlicher Verkehr erntest du für derlei Blödsinn hingegen positive Bewertungen oder zumindest viel, viel Verständnis. Manch anderes deutet wiederum darauf hin, dass die betreffenden Personen seit ihrer Jugendzeit kein öffentliches Verkehrsmittel mehr von innen gesehen haben. So wird beispielsweise aus dem Holzfußboden, den man noch von der Fahrt zur Schule in Erinnerung hat, eine vermeintliche Besonderheit. Dass es den bei der Tramway bis in die jüngere Vergangenheit gegeben hat, verrät der Blick übers Lenkrad durch die Windschutzscheibe halt nicht.

Besagter geringer Stellenwert zeigt sich bekanntlich auch in der Gegenwart: Für die Autos gibt's bei Baustellen ein Fly-over, für die Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel, wenn überhaupt, unzureichende Ersatzlinien. An Kreuzungen warten sie bisweilen minutenlang geduldig und nehmen dies als gottgegeben hin. Wird allerdings mal eine Ampelschaltung geringfügig zulasten des Autoverkehrs geändert, geht von der Bezirkszeitung bis zur Krone alles auf die Barrikaden. Usw. usf.
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Hans Rauscher

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #16 am: 16. August 2024, 09:19:44 »
Ich schon. Darin spiegelt sich im Übrigen auch der Stellenwert des öffentlichen Verkehrs in unserer Gesellschaft wider. Versuch mal, in irgendeinem Nostalgieforum zu behaupten, dass du dich noch genau an all die VW-Käfer mit den großen Mercedessternen erinnern kannst. Beim Thema öffentlicher Verkehr erntest du für derlei Blödsinn hingegen positive Bewertungen oder zumindest viel, viel Verständnis.

Das sehe ich nicht so streng. Gerade bei Autos sind Marken bzw. Hersteller im Allgemeinen ein Begriff (logisch, die Fabrikanten buhlen ja um Kundschaft), während das bei öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so ist. Frag 100 Leute, ob sie dir eine Herstellerfirma von Schienenfahrzeugen nennen können. Die meisten werden keine Ahnung haben, irgendetwas dahersagen oder ins Blaue raten.

Manch anderes deutet wiederum darauf hin, dass die betreffenden Personen seit ihrer Jugendzeit kein öffentliches Verkehrsmittel mehr von innen gesehen haben. So wird beispielsweise aus dem Holzfußboden, den man noch von der Fahrt zur Schule in Erinnerung hat, eine vermeintliche Besonderheit. Dass es den bei der Tramway bis in die jüngere Vergangenheit gegeben hat, verrät der Blick übers Lenkrad durch die Windschutzscheibe halt nicht.

Da der Durchschnittsfahrgast Wagentypen voneinander nicht (eindeutig) unterscheiden kann, ist das schon nachwollziehbar. Der eine oder andere kennt den Holzboden noch von den c3, ist mit denen aber auch schon 10 oder 15 Jahre lang nicht mehr gefahren und projiziert diese Erinnerung auch auf sein Zugfahrzeug bzw. die ganze Garnitur.
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Katana

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #17 am: 16. August 2024, 09:42:16 »
So wird beispielsweise aus dem Holzfußboden, den man noch von der Fahrt zur Schule in Erinnerung hat, eine vermeintliche Besonderheit. Dass es den bei der Tramway bis in die jüngere Vergangenheit gegeben hat, verrät der Blick übers Lenkrad durch die Windschutzscheibe halt nicht.
Es geht um die Stadtbahn, und da ist es verständlich, wenn den Leuten der Holzfußboden als Charakteristikum einfällt.

Für die Autos gibt's bei Baustellen ein Fly-over, für die Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel, wenn überhaupt, unzureichende Ersatzlinien.
Der Fly-over war eine Besonderheit, der Normalfall sind Spurensperren oder Umleitungen um x Häuserblöcke.

60er

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #18 am: 16. August 2024, 10:02:36 »
Da der Durchschnittsfahrgast Wagentypen voneinander nicht (eindeutig) unterscheiden kann, ist das schon nachwollziehbar. Der eine oder andere kennt den Holzboden noch von den c3, ist mit denen aber auch schon 10 oder 15 Jahre lang nicht mehr gefahren und projiziert diese Erinnerung auch auf sein Zugfahrzeug bzw. die ganze Garnitur.
Da ging es um den charakteristischen Geruch der ölgetränkten Holzböden. Ja, der war früher allgegenwärtig, wurde aber natürlich in den letzten Jahrzehnten immer seltener. Wenn man nicht zufällig eine Linie als Stammlinien hatte, auf denen noch c3 eingesetzt wurden, könnte es sein, dass man so einen Holzboden schon eine ziemlich lange Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen hat.

Oder die Schaffner. Es gab sie bekanntlich noch bis 1996. Ein User kann sich aber nur an die Einmanngarnituren mit leeren Schaffnersitzen erinnern.

So schlecht finde ich im Übrigen das Niveau im Standard-Forum gar nicht, dafür, dass es sich um ein fachfremdes Zeitungsforum handelt. Da gibt es durchaus User, die über etwas Wissen verfügen und manche, die sogar Wagentypen benennen können.

T1

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #19 am: 16. August 2024, 10:10:32 »
Erinnerungen sind sowieso oftmals mit Vorsicht zu genießen. Das sieht man auch bei Straßenbahninteressierten, es reicht ja, hier im Forum zu stöbern, wie oft passiert es, dass jemand sich aus der Erinnerung heraus irrt. Das menschliche Hirn ist eben kein verlässliches Archiv :)

Ferry

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #20 am: 16. August 2024, 11:12:31 »
Erinnerungen sind sowieso oftmals mit Vorsicht zu genießen. Das sieht man auch bei Straßenbahninteressierten, es reicht ja, hier im Forum zu stöbern, wie oft passiert es, dass jemand sich aus der Erinnerung heraus irrt. Das menschliche Hirn ist eben kein verlässliches Archiv :)

Das stimmt. Passiert auch mir leider (mittlerweile viel zu oft), dass ich in der Erinnerung etwas durcheinander bringe.

Bei der Stadtbahn ist mir hingegen das Zischen beim Öffnen und das leise Quietschen beim Schließen der Türen und die elektrische Schnarre, die den Fahrer zum Bedienen der Totmanneinrichtung (durch Entlasten des ansonsten mit einem Fuß gedrückt gehaltenen Totmannhebels) aufgefordert hat, noch so scharf in Erinnerung, wie wenn es gestern gewesen wäre.
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95B

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #21 am: 16. August 2024, 11:30:14 »
Ich habe altersbedingt nur wenig Erinnerungen an die rote Stadtbahn, genau genommen nur an eine einzige Fahrt vom Margaretengürtel zum Karlsplatz (wo dann in die U4 umgestiegen werden musste): Zufällig war ich im zweiten Triebwagen, wo sich der Abfertiger befand. Das Anfahren bei offenem Türflügel ist mir noch in Erinnerung, ebenso, dass der Abfertiger eine Art Arbeitsmantel trug (vielleicht war es auch ein Wintermantel, aber jedenfalls ein dunkler Mantel). Das Licht flackerte bzw. ging einmal im Tunnelbereich auch aus (aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass der durch den Stromabnehmer betätigte Tunnelschalter defekt war). In der Station Karlsplatz war es recht finster und von der Stadtbahn zur U-Bahn musste man ein paar Stufen hinaufsteigen.

Dann führte mich meine Route weiter zur Landstraße, wo ich als Kind (auch später, als die U4 schon durchgehend fuhr) oft in die Schnellbahn umgestiegen bin. Die Station Wien Mitte war dreckig, finster und hat erbärmlich nach Urin gestunken (da sich die Leute nicht daran gehalten haben, die Fallrohrklos der Züge in den Stationen nicht zu betätigen bzw. Flüssigkeiten ohnehin stets durchgesickert sind). Auf den Gleisen lagen demnach Klopapierhaufen und massenweise Tschickstummel. Die Schnellbahnzüge waren damals wohl schon hauptsächlich 4020er, ich erinnere mich noch an den heulenden Kompressor, der mich als Kind stark beeindruckt hat (so was gab es sonst bei keinem anderen Verkehrsmittel) und an den tunlichst zu vermeidenden Mittelwagen, der damals noch Rauchern vorbehalten war und folglich wie die Pest gestunken hat.
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Z-TW

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #22 am: 16. August 2024, 13:06:33 »
Meine Erinnerungen reichen noch ein Stück weiter zurück. Ich liebte es im ersten TW der Stadtbahn dem Fahrer über die Schulter zu schauen - auf der Fahrt von Meidling bis Margaretengürtel wurde die atemberaubende Geschwindigkeit von 45 km/h erreicht, den Fahrer schupfte es auf seinem sattelartigen Sitz hin und her. Wien Mitte war in der Tat versifft, vor allem der Durchgang zum Busbahnhof und der ganze Bereich dort. Die erwähnten 4020 waren ein Quantensprung im Vergleich zu den 4030.0,1,2. Da hatte noch jeder Wagen zwei Raucherabteile an den Wagenenden, wobei es Schubtüren vom Einstiegsraum zu den Abteilen gab. Später wurde der Mittelwagen zum Raucherwagen - in dem Gestank fand man stets freie Sitzplätze. Und dann kam endlich das generelle Rauchverbot. Ich kann mich an eine Leserbriefschreiberin erinnern, die darüber erbost war und trotzig schrieb, nun mit dem Auto in die Arbeit zu fahren. 

Helga06

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #23 am: 16. August 2024, 15:17:45 »
Meine Erinnerungen mit der Tram reichen ca. bis 1945 zurück. mit der Mutter waren wir mit den alten Strassenbahnen in ganz Wien unterwegs, oft auch bis Mödling, selten nach Gross Enzersdorf. Ca. 35 Jahre mitarbeit beim WTM. Ich glaube, dass ich schon viel Erfahrung mit der Bim habe. Früher habe ich noch viel im Forum geschrieben, heute mit 84. Jhg 40, lasse ich es lieber aus Sorge darüber, dass ich vielleicht einiges verwechsle, bin aber jeden Tag noch aufmerksamer Leser im Forum. dennoch wundere ich mich manchmal über Beiträge bei denen der Eindruck entsteht, dass der Verfasser keine Ahnung hat von dem was er schreibt. Schade um die Zeilen, aber es steht ja jeden frei seine Meinung kund zu tun.

fr3

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #24 am: 16. August 2024, 22:40:46 »
Die Erinnerungen in den Standard-Kommentaren decken sich im wesentlichen mit den meinigen. Bin während des Gymnasiums regelmäßig mit der Stadtbahn in die Schule gefahren - hauptsächlich Wientallinie Hietzing/Karlsplatz - gelegentlich auch als Rundfahrt über Friedensbrücke-Gürtel.

Die lauten Kompressoren, das Erinnerungssignal der Totmann-Einrichtung, der tanzende Topferlsitz des Fahrers, der zischende Bremshebel, der Zugbegleiter* im zweiten Triebwagen, der seine Türe oft erst nach Abfahrt schloss, die spärliche Beleuchtung mit den milchglasfarbenen Glühbirnen, das alles waren Eindrücke, die man nur versteht, wenn man die Zeit erlebt hat.

Als Kinder waren unsere Lieblingsplätze die Plattformen, die so herrlich "hüpften" wenn der Zug schneller fuhr. Und da war natürlich das braune Handrad mit den komischen Innengriffen, das sich irgendwie nicht drehen ließ. So sehr man uns erklärte, dass es eine Wagenbremse war, für uns war es freilich das Lenkrad!

*den Begriff Säulenflüsterer habe ich erst später, lang nachdem die Stadtbahn verschwunden war, kennengelernt. War der damals verbreitet?

Die Ansagen aus den krächzenden Lautsprechern verstand man freilich nur als Bestätigung dafür, dass man ohnehin wusste, in welcher Haltestelle der Zug sich befand. Die Stadtbahn war aber ohnehin ein Insider-Verkehrsmittel, in das sich nur selten Fremde oder Ausländer verirrten.

In den letzten Schuljahren begann die schrittweise Umstellung auf U-Bahn, erst Schottenring, dann Karlsplatz, Meidlinger Hauptstraße, Hietzing... dann war "meine" Stadtbahn verschwunden.

Vor ein paar Tagen habe ich dieses Bild beim Schwedenplatz aufgenommen. Es erinnerte mich an die Zeit der Umstellung, die ich mit Neugier mit verfolgte. Erst die Halterungen für die Stromschienen,  die lose ausgelegten Kabel für die Zugbeeinflussung, dann die rostigen Balken, noch nicht miteinander verbunden, dann das Verschweißen und schließlich die gelben Plastikabdeckungen - ganz neu und sauber. Das alles war neu und gehörte nicht mehr zur Stadtbahn, aber irgendwie konnte man es nicht erwarten dass endlich die U-Bahn kommt.

Ferry

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #25 am: 17. August 2024, 14:34:46 »
der Zugbegleiter* im zweiten Triebwagen, der seine Türe oft erst nach Abfahrt schloss

Immer. Der Zugbegleiter hatte die Aufgabe zu überwachen, dass niemand auf den Trittstufen mitfährt und musste daher den Zug bis zur kompletten Ausfahrt aus der Station im Auge behalten. Obwohl das bei Wagen mit automatischen Türen ohnehin kaum möglich war. Ich vermute, diese Bestimmung kam mit der Auflassung der permanenten Stationsaufsicht.

Wobei diese Bestimmung mitunter - wie auch andere - fallweise ziemlich lax gehandhabt wurde - ich kann mich an Begleiter erinnern, die nach Erteilen des Abfahrtsauftrages die Tür einfach zugedrückt haben, ohne noch irgendeinen Blick nach außen zu werfen. Passiert ist trotzdem nie etwas...  :)
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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #26 am: 25. August 2024, 12:58:55 »
Nachdem es mir gerade bei einer alten Kottan-Folge aufgefallen ist: Wie lange hat man eigentlich die Oberleitung auf bereits auf U4 umgestellten Abschnitten hängen lassen? War das nur aus Bequemlichkeit, oder hatte das auch betriebliche Gründe?

Bei der Straßenbahn ist man da ja eher superschnell unterwegs beim Demontieren.

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #27 am: 25. August 2024, 13:06:08 »
Nachdem es mir gerade bei einer alten Kottan-Folge aufgefallen ist: Wie lange hat man eigentlich die Oberleitung auf bereits auf U4 umgestellten Abschnitten hängen lassen? War das nur aus Bequemlichkeit, oder hatte das auch betriebliche Gründe?

Bei der Straßenbahn ist man da ja eher superschnell unterwegs beim Demontieren.
Im TWF wurde einmal irgendwo geschrieben, dass die Oberleitung über einem Gleis noch eine Zeitlang beibehalten wurde, um den Betrieb von nichtstromschienentauglichen Arbeitsfahrzeugen zu ermöglichen.
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Hans Rauscher

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #28 am: 25. August 2024, 13:39:34 »
Schade auch, das es die E6 nie nach Hütteldorf geschafft hatten. Aber die alten roten Garnituren waren schon noble Damen. Hatten Charme.
Vorsicht, der Zug wird abgefertigt!

Nulltarif

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Re: Elektrische Stadtbahn
« Antwort #29 am: 25. August 2024, 15:21:46 »
Nachdem es mir gerade bei einer alten Kottan-Folge aufgefallen ist: Wie lange hat man eigentlich die Oberleitung auf bereits auf U4 umgestellten Abschnitten hängen lassen? War das nur aus Bequemlichkeit, oder hatte das auch betriebliche Gründe?

Bei der Straßenbahn ist man da ja eher superschnell unterwegs beim Demontieren.
Im TWF wurde einmal irgendwo geschrieben, dass die Oberleitung über einem Gleis noch eine Zeitlang beibehalten wurde, um den Betrieb von nichtstromschienentauglichen Arbeitsfahrzeugen zu ermöglichen.

Mit Jahreszahlen kann ich nicht dienen, aber ich erinnere mich, dass bei der Friedensbrücke die Oberleitung von den außen liegenden Rampen vom Verbindungsbogen kommend noch ziemlich lange in den U4-Tunnel bis nach dem Gleiswechsel nach der Alserbachbrücke fortgesetzt war. So konnten (natürlich in der betriebslosen Zeit) Arbeits-Beiwagen von Oberleitungs-Triebfahrzeugen an solche mit Stromschienen-Schleifern übergeben werden.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)