Noch eine kleine Nachlese zur Störung in der Breitenfurter Straße: So erfreulich schnell der Schaden dann doch behoben wurde, so mangelhaft war wieder einmal die Fahrgastinformation.
Von den Bussen des SEV 62 trug kein einziger einen korrekten Zieltext, sondern sie fuhren mit "Sonderwagen", einem linksbündigen WL-Logo ohne Schriftzug, "62A Schienenersatzverkehr" und "63A Schienenersatzverkehr" durch die Gegend. Kein Wunder dann, dass, wie im Fall des "63A" beobachtet, die Fahrgäste bei der Philadelphiabrücke – vom anwesenden Revisor offenbar nicht oder nur auf Anfrage vorinformiert – verwirrt sind und 15 bis 20 bei der Tür 1 Einsteigende den Lenker mit Fragen löchern: was das eigentlich für ein Bus sei, wo er hinfahre, ob er der Ersatz für die Straßenbahn sei oder nicht vielleicht doch der 62A nach Liesing. Nach Minuten endlich vom Fleck gekommen, geht es auf der Fahrt munter weiter. Jetzt kommen die weiter hinter Eingestiegenen nach vorne und fragen, wo der Bus hinfahre und auf welcher Strecke. Verschreckt bei erster Gelegenheit wieder Ausgestiegene werden von anderen Fahrgästen zurückgerufen – er fährt eh nach Hetzendorf. Für die in der Hohenbergstraße und in der Weißenthurngasse auf den 63A Wartenden wird extra angehalten und gesagt, dass zwar 63A draufstehe, aber man keiner sei, sondern statt der Straßenbahn fahre. Über die Altmannsdorfer Straße auf der 62er-Strecke angekommen, dann Glück für den Lenker: Ein WL-Mitarbeiter außer Dienst mit Entertainerqualitäten steigt zufällig auf seinem Heimweg ein und übernimmt – anscheinend ganz in seinem Element – bestens gelaunt für ein paar Stationen die Informationsarbeit, beantwortet freundlich Fragen, erklärt geduldig, wie weit der Bus fährt und wo man dann nach Lainz umsteigen kann, holt Unentschlossene vom Gehsteig herein, lässt kurz gesagt im Nu die schlechte Laune verfliegen – ein Bravo diesem Herrn! Ohne ihn auf der Rückfahrt nach Meidling dann wieder das gleiche Trauerspiel – "es steht 63A drauf, aber ... ja ... nach Meidling ..."
Warum bitte kann man den Buslenkern nicht endlich beibringen, auf welche watscheneinfache Weise sie die richtige (Straßenbahn-)Linie auf die Anzeige zaubern oder warum sagt man ihnen das nicht wenigstens (zwar blamabel, aber bitte) im Anlassfall per Gruppenruf? Warum lassen Revisoren (Philadelphiabrücke, Sonnergasse) Busse mit solchen falschen Zieltexten weiterfahren und tippen die richtige Kombination nicht wenigstens selber ins IBIS-Gerät? Auf die 30 Sekunden kommt es im Chaos eines SEV wirklich nicht an – ganz im Gegenteil, durch die richtige Beschilderung wird massenhaft Zeit eingespart, die sonst für – verständliche – Fragen von Fahrgästen draufgeht.
Die falschen Zieltexte der SEV-Busse waren heute aber nicht das einzige Informationsversagen, auch die FGI-Anzeigen und die Lautsprecherdurchsagen enthielten Fehler (nicht erwähnter SEV bzw. falsche Umleitungsstrecke), aber das würde hier zu weit führen.
Zum Abschluss noch zwei Fotos von A1 101, gestrandet kurz vor der zerstörten Oberleitung sowie auf dem Rückzug Richtung Dörfelstraße.